Glück kann nur begrenzt sein - Ist es deshalb sinnlos?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
the hui
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So 22. Aug 2004, 15:10 - Beitrag #21

weil man es irgendwann leid ist immer und immer wieder nur Leid (unglück für deine definition) zu erfahren verstehst du?Und was bringt es mir wenn ich an Glück glaube?Für mich ist Glück nicht gleich freude ,es ist ein anderes Gefühl das ich nicht mehr kenne, und unglück heißt für mich auch nicht gleich Leid zu erfahren-ich weiß nicht wirklich recht was es mal für mich bedeutet hat, aber auf jeden fall nicht das

Maurice
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So 22. Aug 2004, 15:19 - Beitrag #22

Ich bin jetzt davon ausgegangen, wenn hier von "Glück" als emotionaler Zustand gesprochen wird, dass jeder das gleiche drunter verstehen wird.
Jetzt weiß ich nicht recht, ob wir nun unsere "Glück"-Definitionen abgleichen sollten, oder du einfach für diesen Thread die von mir vorgegebene Definition übernimmst.
Ich würde es gut finden, wenn du deine alternative Defintion von "Glück" uns schildern könntest, aber für die weitere Diskussion wenn möglich die hier vorgegebene Defintion verwendest, weil wir sonst aneinander vorbeireden würden. :)

Ich hoffe, die anderen haben jetzt die Begriffe auch so aufgefasst, wie ich erwartet hatte, sonst müssen wir uns echt erstmal auf die Defintionen einigen, ohne dem Chaos zu verfallen. ^^*

the hui
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So 22. Aug 2004, 15:26 - Beitrag #23

Glück:Nur einen Baum zu sehen ,wie er in der Sonne steht oder einen Sonnenuntergang zu beobachten der so Phänomenal ist , das man gleich anfängt zu heulen

Wombat
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Mi 1. Sep 2004, 00:57 - Beitrag #24

Original geschrieben von Maurice
Aber wie willst du einen geringen Wert überhaupt bewusst erreichen und beibehalten?


Wenn Du von klein auf gezwungen bist, jegliche Emotionen zu unterdrücken, egal ob positive oder negative, weil sie keiner hören / sehen / fühlen will, und sie Dir als "schädlich" vorkommen, dann hast Du eine gewisse Phase erreicht, wo Du nahe an der X-Achse bist. Du empfindest es schon als normal, sich dort aufzuhalten ... und egal wie groß der Ausschlag kommen mag, er wird nie so stark ausfallen, als wenn man tief unten oder hoch oben ist.

Dann frage ich dich, was deiner Meinung nach überhaupt sinn macht?


Glück ist etwas, das man nicht sehen kann, es ist vergänglich ... aber hier über den Sinn des Lebens zu diskutieren / philosophieren, ist wohl ein bißchen OT, nur soviel dazu:
Wenn ich als Sinn sehe, eine Familie zu gründen, meine Kinder zu erziehen, sie aufwachsen zu lassen, dann kann ich es sehen, ... es macht für mich Sinn ... logisch, auch sie werden eines Tages sterben, ... aber vielleicht werden sie bis dahin noch einiges schaffen, was der Menschheit vom großen Nutzen sein wird.

Original geschrieben von the hui
Heute ist Glück für mich schon wenn ich früh aufstehe und die Sonne scheint, oder wenn ich mal ein paar alte schulfreunde wiedertreffe.oder ich früh meine Eltern und meienn Bruder sehe, oder das ich in die Schule gehen kann -das ist für mich Glück.


Du beschreibst doch in diesem Satz Glück, welches Du fast täglich erlebst. Im nächsten Post sagst Du, dass Du nicht mehr an das Glück glaubst?
Klingt für mich ziemlich paradox.

Maurice
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Mi 1. Sep 2004, 12:45 - Beitrag #25

@Sinn:
Natürlich fangen wir jetzt hier keine Sinn-Diskussion an, das Thema hatten wir ja schon an anderer Stelle mehrmals.
Aber auch wenn ich es schade finde, dass du den (wie ich es nenne) "persönlichen Sinn des Lebens" (der in meinen Augen ist nach Glück zu streben) abzulehnen scheinst, argumentierst du, dass das Leben immer noch einen Sinn haben wird, wenn du dein Leben so gestaltest, wie du es oben beschrieben hast (Familie gründen usw). Womit da (ob bewusst oder nicht) meinen anderen Aspekt der Sinnfrage beschreibst, den ich vertrete.
Ob das nun bewusst oder unbewusst, gewollt oder nicht war, diese Antwort hat mir gefallen. :)

Aber was den "persönlichen Sinn des Lebens" angeht, müssen wir noch ein bisschen bei dir arbeiten. Auch wenn du nicht viel von Glück hälst, so kannst du mir nicht sagen, dass du nicht danach strebst glücklich zu sein. ;)


@Emotionen: Das ist natürlich wirklich sehr traurig, was du in deiner Kindheit erlebt hast. Wenn einem etwas so eingetrichtert wurde ist es ja naheliegend, dass sich das in der Persönlichkeit festsetzt. Aber du bist jetzt kein Kind mehr und kannst über diesen Fakt reflektieren und für dich fragen, ob es gut oder schlecht ist. Versuchen wir gesellschaftliche, kulturelle oder religöse Hintergründe beiseite zu lassen und fragen uns allein erstmal selbst, wie wir es aus unserer eigenen persönlichen Sicht beurteilen. Natürlich schwingt da immer all das genannte mit rein, weil wir davon geprägt sind und es ein Teil der Persönlichkeit ist, aber es ist ein Unterschied ob wir es bewusst in die Überlegungen miteinfließen lassen oder versuchen einfach mal alleine für sich zu werten und zu urteilen.
So bedauerlich das auch sein mag, dass keiner deine Emotionen hören, sehen oder fühlen wollte, ist das ein Grund sie jetzt immer noch vor jedem zu verstecken und zu unterdrücken? Gibt es denn für dich niemanden, von dem du weißt, dass er eben diese Gefühle von dir wissen möchte? Du wolltest doch früher auch gerne jemanden deine Gefühle zeigen, hast es aber aus Angst nicht gemacht, weil dir gesagt wurde, dass sie schlecht sind. Es wird nicht leicht sein dich jemanden zu öffnen, aber wünschst du dir das insgeheim nicht auch? Ja das Zeigen von Emotionen bietet Angriffsfläsche, aber man soll sie imo ja auch nicht jedem zeigen, sondern nur jemanden, dem man vertraut. Und warum sollte man sie nicht jemanden zeigen, dem man wirklich vertraut?

Du hast geschrieben, dass du wenn möglich einmal Familie und Kinder haben willst, wie willst du dich ihnen gegenüber verhalten? Du willst sie doch anders erziehen, als du erzogen wurdest, oder nicht? Aspekte die du als gut in deiner Kindheit bewertest kannst du ja ruig übernehmen, aber diese Einstellung zu den Emotionen kann für Kinder bestimmt nicht gut sein. Willst du deinen Kindern nicht später nicht auch Liebe entgegen bringen können? Aber dazu musst du so starke Emotionen zulassen können. Keinem Kind wünscht man, dass es nicht geliebt wird und du ganz bestimmt auch nicht.

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Mi 1. Sep 2004, 21:09 - Beitrag #26

Das Problem des Predigens hattest Du mal irgendwo angesprochen. Und so ist es auch bei meinen Emotionen. Predigen kann ich gut. Wenn es darum geht, meine zukünftigen Kinder zu erziehen, werde ich ihnen schon zeigen, dass ich sie liebe, aber nur, damit sie keinen Schaden von tragen. Für mich persönlich könnte ich darauf verzichten. Wenn ich jetzt einen Menschen treffen würde, der genau dieselbe Einstellung wie ich hat, würde ich ihn auch versuchen umzustimmen, vorausgesetzt er ist mir sympathisch.

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Do 2. Sep 2004, 19:47 - Beitrag #27

@ttt-taboo: Ich bin genauso aufgewachsen wie du. Meine bloße Anwesenheit wurde als Störung betrachtet, selbst wenn ich nichts tat als lautlos zu atmen. Aber ich habe gelernt, mich von dieser Unterdrückung zu befreien. Es war ein jahrelanger Prozess, es war harte Arbeit, und es ist bis heute nicht vollendet. Aber ich fühle mich nicht mehr als Störfaktor. Ich glaube fest daran dass ich die Berechtigung habe zu atmen, und zwar ganz laut, wenn ich will. Ich darf Emotionen haben, und ich habe sie, hege und pflege sie ängstlich und eifersüchtig, liebe jede einzelne von ihnen. Meine Kinder liebe und erziehe ich laut und emotional, mit allem, was dazugehört.
Es liegt an dir, wie du dich selbst definierst, sobald du erwachsen bist. Niemand darf dir das Glück verwehren, dass das Leben zu bieten hast, es liegt an dir, ob du es erleben kannst du willst!

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Do 2. Sep 2004, 20:00 - Beitrag #28

@Taboo: Wenn du anderen etwas predigst, dann bist du doch wohl davon überzeugt, dass das was du predigst das richtige und bessere ist. Warum predigst du es dir dann nicht selbst? Was hindert dich daran?
Und wie willst du deinen Kindern später zeigen, dass du sie liebst, wenn du bis dahin noch nie dieses Gefühl erlebt hast und nicht mit ihm umzugehen weißt? Glaubst du wenn du ein Kind bekommen würdest, wäre plötzlich alles im Lot und du könntest ihm die Gefühle entgegenbringen, die du so schmerzvoll vermissen musstest?

Aber ich höre schon auf, weil es jetzt doch schon sehr persönlich ist. Entschuldige, wenn ich da jetzt irgendwo zu weit gegangen bin, ich will hier bestimmt niemanden verletzen.

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Fr 3. Sep 2004, 10:01 - Beitrag #29

Original geschrieben von aleanjre
Es liegt an dir, wie du dich selbst definierst, sobald du erwachsen bist.


Biologisch gesehen, bin ich wohl ziemlich erwachsen! :D
Aber ich habe Deine Aussage schon verstanden. Natürlich habe ich in der Zeit viel gelernt, was Glück, Emotionen, etc angeht ... und auch ich bin ein Mensch und fühle wie ein Mensch.
Allerdings hat es IMO nicht viel mit dem Selbstbewußtsein zu tun, denn davon habe ich nun eine gesunde Portion.

Original geschrieben von maurice
Und wie willst du deinen Kindern später zeigen, dass du sie liebst ...


Ich weiß, dass ich es kann. Schon jetzt sehe ich es an meinem Nefffen und an meiner Nichte, dass es geht. Ich muss also gar nicht selber fühlen, um Gefühle / Glück weiterzugeben.

aleanjre
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Fr 3. Sep 2004, 10:05 - Beitrag #30

"Dir" und "du" waren hier unpersönlich gemeint - wer erwachsen ist, kann sich selbst definieren. Viele können das auch schon noch früher. ;)

Ersetzen wir "Selbstbewußtsein" durch "Selbstwahrnehmung". Ich rede nicht von der Kraft, seinen eigenen Standpunkt durchboxen zu können.

Maurice
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Fr 3. Sep 2004, 10:45 - Beitrag #31

Wenn du keine Probleme bei der Sache siehst, ist es wohl das beste dir einfach nur viel Erfolg bei deinen Unternehmungen zu wünschen. Scheint dann ja alles im Lot zu sein.
Ich bin auch gerade der richtige um jemanden Vorträge über seine Einstellung zu machen :shy: ...

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