"Ein-Euro-Jobs"

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comand
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Fr 20. Aug 2004, 02:00 - Beitrag #1

"Ein-Euro-Jobs"

hallo alle miteinander!

ich stell doch gleich mal eine fragen in den raum. es sind doch gerade die "ein-euro-jobs" in der presse zu lesen. weiß jemand welche jobs da gemeint sind?
die haben erwähnt, dass man mit diesen jobs bis zu 900€ verdienen kann. also entweder man arbeitet verdammt viel oder irgendwie ist der name bisschen irreführend.

vielen dank für die hilfe

gruß
comand

Monostratos
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Fr 20. Aug 2004, 02:08 - Beitrag #2

Bei Ein-Euro-Jobs handelt es sich um ein Modell, das Langzeitarbeitslose wieder an die Anforderungen des Erwerbslebens heranführen und ihnen die Gelegenheit zur Verbesserung ihrer Einkünfte aus dem Arbeitslosengeld II geben soll. Als Teil des umstrittenen Hartz-IV-Gesetzes sind die Ein-Euro-Jobs auch unter dem Stichwort „Arbeitsgelegenheit“ bekannt. Es handelt sich um kein reguläres Arbeitsverhältnis, sondern um eine Art befristeter Nebentätigkeit, für die die Betroffenen eine Entschädigung für den „Mehraufwand“ in Höhe von ein bis zwei Euro pro Stunde erhalten. Die Höhe der Bezahlung ist nicht gesetzlich festgelegt und richtet sich nach der Art der Tätigkeit. In der Regel können Bezieher des Arbeitslosengeldes Ein-Euro-Jobs nicht ablehnen, die ihnen die Bundesagentur für Arbeit und die Kommunen anbieten. Wenn sie es doch tun, müssen sie mit finanziellen Sanktionen rechnen.

Im Zuge der Ein-Euro-Jobs sollen Arbeitslose ihre Arbeitskraft für gemeinnützige Tätigkeiten einsetzen. Die Kommunen richten je nach ihrem Bedarf Arbeitsgelegenheiten ein oder lassen die Tätigkeiten nach Absprache auch bei anderen gemeinnützigen Trägern zu. Faktisch treten in der Regel kommunale Beschäftigungsgesellschaften und gemeinnützige Organisationen als die Anbieter der Arbeitsgelegenheiten auf. Dabei gilt der Grundsatz, dass die Ein-Euro-Jobs reguläre Arbeitsplätze nicht verdrängen dürfen. Davon abgesehen sind vielfältige Einsatzmöglichkeiten denkbar. Neben der Pflege von Grünflächen und anderen Arbeiten im Umweltschutz zielen die Ideen primär auf den gesamten sozialen Bereich ab.

Grundlage für die Ein-Euro-Jobs, die sich an Erfahrungen beim Einsatz von Sozialhilfeempfängern für gemeinnützige Tätigkeiten orientieren, ist das Hartz-IV-Gesetz vom Dezember 2003. Es sieht in § 2 folgenden Grundsatz vor: „Wenn eine Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt in absehbarer Zeit nicht möglich ist, hat der erwerbsfähige Hilfebedürftige eine ihm angebotene zumutbare Arbeitsgelegenheit zu übernehmen.“ Diese neuen so genannten Arbeitsgelegenheiten richten sich zunächst insbesondere an junge Arbeitslose. Insgesamt soll nach den Vorstellungen von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement bis zu jeder fünfte Langzeitarbeitslose ein solches Angebot erhalten, womit das Nettoeinkommen sich auf 850 bis 1000 Euro monatlich steigern könnte. Denn die Aufwandsentschädigung für die Ein-Euro-Jobs wird nicht mit dem Arbeitslosengeld II verrechnet. Allerdings müssen die Betroffenen ihre möglichen Kosten, die ihnen durch Ein-Euro-Jobs entstehen, selbst bezahlen. Dazu gehören etwa Fahrkarten, um zum Einsatzort zu kommen, oder die eventuell notwendige Arbeitskleidung. Zusätzliche Einnahmen können dadurch ganz oder teilweise verloren gehen. Dies ist nach dem Grundkonzept aber deshalb gerechtfertigt, weil es primär darum gehen soll, die Langzeitarbeitslosen wieder an die Anforderungen des Erwerbslebens zu gewöhnen.

Die tägliche Arbeitszeit wird – abhängig von der Tätigkeit – zwischen drei und acht Stunden liegen. Für die Befristung der Ein-Euro-Jobs fehlt bislang eine feste Regelung. In der Diskussion sind Zeitspannen zwischen sechs und neun Monaten. Insgesamt sollen im Zuge der Umsetzung des Hartz-IV-Gesetzes bis zu 600.000 Ein-Euro-Jobs entstehen.

Quelle: www.politikerscreen.de

900 Euro können also gut zusammenkommen, da "Gehalt" und Arbeitslosengeld II an den Betreffenden gezahlt werden.



Googlen, Junge!

asw22
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Fr 20. Aug 2004, 10:24 - Beitrag #3

Ich finds gut, das Arbeitslose wieder was (für ihr Geld) tun. Und das sie Fahrkarten etc selbst bezahlen, finde ich auch in Ordnung. Ich zahle mir auch meine Fahrkarten, und demnächst wahrscheinlich noch Studiengebühren, also sehe ich darin keine unzumutbare Belastung. Ausserdem steigt so bei dem einen oder anderen vll doch die Bereitschaft, sich verstärkt um Arbeit zu bemühen.. vor allem bei den Jugendlichen und Jüngeren Arbeitslosen.

comand
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Fr 20. Aug 2004, 12:12 - Beitrag #4

Arbeiten sollte sich wieder lohnen

@monostratos

vielen dank für die antwort. ich weiß ich hätte sie auch sicher in google gefunden, aber so war es einfacher :D vielen dank noch einmal.

es darf nicht sein, dass jemand einen job ablehnt nur weil er da weniger geld verdienen würde, als er momentan arbeitslosengeld bekommt. ich mein, klar lehnt er ihn ab. wäre ja blöd wenn er für weniger geld auch noch arbeiten muß.
es wurde mal ein modell vorgeschlagen, dass die die in dem ehmaligen job viel verdient haben, demnach auch viel arbeitslosengeld bekommen, einfach vom arbeitsamt die differenz bezahlt bekommen (bei dem neuen job). so kann derjenige arbeiten und das arbeitsamt muß nicht soviel für denjenigen bezahlen.
das wäre doch eine sinnvolle lösung oder?

desweiteren sollte sich auch keiner zu schade sein mal eine gemeinnützliche arbeit zu machen. und wenn es nur mal 4-5 stunden im monat sind. sei es bei einer hilfsorganisation oder im altersheim. davon hätte jeder was! was haltet ihr davon?

gruß
comand :P

Traitor
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Fr 20. Aug 2004, 16:46 - Beitrag #5

An sich halte ich das Konzept für sehr gut. So wird es schwer, das Arbeitslosengeld einfach einzustreichen, ohne sich um eine Änderung zu bemühen. Und in vielen Bereichen wie der klassischen Parkreinigung sind solche Arbeitskräfte gut einzusetzen.

Allerdings heißt es, sie sollen auch stark im Kranken- und Altepflegesystem eingesetzt werden, was ich für unangebracht halte. Dort braucht man qualifiziertes Personal, und massenweise Eineuroler werden dort als Vorwand genutzt werden, echte Stellen zu streichen.

Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass denjenigen Arbeitslosen, die dieses Angebot wahrnehmen, daraus kein Nachteil entsteht, nach dem Motto "Der hat schon eine Arbeitsgelegenheit, da geben wir die zur Verfügung stehende Stelle lieber einem anderen".

@comand:
es wurde mal ein modell vorgeschlagen, dass die die in dem ehmaligen job viel verdient haben, demnach auch viel arbeitslosengeld bekommen, einfach vom arbeitsamt die differenz bezahlt bekommen (bei dem neuen job). so kann derjenige arbeiten und das arbeitsamt muß nicht soviel für denjenigen bezahlen.
Nach der Reform hat man je eh nur noch zeitlich begrenzt ein Arbeitslosengeld, das vom vorherigen Einkommen abhängt. Danach sinkt es auf das (feste) Sozialhilfeniveau.

Der Messias
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Fr 20. Aug 2004, 22:46 - Beitrag #6

das traurige an der geschichte ist, das durch die presse die bevölkerung regelrecht aufgestachelt wird. sie gehen inzwischen auf die straße und demonstrieren dagegen. sollen sie doch diese chanche nutzen über 900€ zu verdienen, anstatt 500-600€ arbeitslosenhilfe. das verstehe wer will, ich nicht.
klar sind 900€ drinn, wenn nicht noch mehr, vorausgesetzt man nutzt die gesetzgebung und die damit verbundenen möglichkeiten optimal. :D aber, das ist halt wie der kauf einer heizöl/erdgas-heizung, man spart, aber am ende zahlt man drauf :D make me rich, baby!

mjb
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Sa 21. Aug 2004, 04:21 - Beitrag #7

ich denke das ein euro jobs eine gute möglichkeit sind um einen ausgleich zu schaffen falls die wehrpflicht völlig abgeschafft wird, unser system wäre ohne zivis nicht bezahlbar und ein-euro-jobs würden dort eine brauchbare alternative bieten und ich denke es ist auch moralisch richtig dass arbeitslose gezwungen werden etwas für die gesellschaft zu tun, schließlich leben wir in einem sozialstaat und das system funktioniert nunmal nur wenn man sich gegenseitig hilft und bevor man garnichts macht und eine last für die allgemeinheit ist sollte man sich eher für das wohl der gemeinschaft einsetzen.

Spacefalcon
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Mi 25. Aug 2004, 22:55 - Beitrag #8

Also erst setzen wir die Arbeitslosen in der Pflege ein und kürzen damit die Stellen weg, die für Festangestellte jetzt da sind......

Und wie hat die Wirtschaft schon bereitwillig verkündet? Auch sie wäre und ist bereit und wird Ein Euro Jobs anbieten.... Natürlich soll, dann keiner der jetzt Festangestellten seinen Job verlieren ;)

Ja Hallo?!?

Merk Ihr denn noch was? Die Wirtschaft springt natürlich gerne auf diesen Zug auf, warum auch nicht 1,00 EUR zu 13,00 EUR, na wenn das man nicht ein Unterschied ist!

Und eines will ich mal kurz einwerfen, bei uns im städtischen Bauhof sind ca. 40% der Mitarbeiter zum Ende des Jahres gekündigt worden.....

Da ich aber nie was anderes denken würde, weiß ich ja warum....
.....denn im Winter sind halt so wenige Hecken / Büsche / Bäume zu schneiden...... :shy:

norialis
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Do 26. Aug 2004, 13:22 - Beitrag #9

€ 13,-- ? Woher hast du denn diese Traummeinung ? Meine Frau arbeitet für weniger als die Hälfte und wir sind froh, dass sie den Job hat. Gut es ist eine Aushilfstätigkeit nebenbei auf Minijob Basis, aber heute so einfach 13,-- die Stunde zu bekommen ist echt nicht wirklicher Standard.

Spacefalcon
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Do 26. Aug 2004, 14:26 - Beitrag #10

*gähn*

asw22
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Do 26. Aug 2004, 15:26 - Beitrag #11

Original geschrieben von Spacefalcon
*gähn*



Sonst gehts dir schon noch gut? Wie wärs mal mit nem sinnvollen Beitrag, und wenns dich nicht interessiert, dann schreib nix, aber so ein "gähn" ist ja wohl nur noch unverschämt :shy:

norialis
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Do 26. Aug 2004, 17:27 - Beitrag #12

Seh ich ähnlich, da lässt sich keine wirkliche Meinung raus interpretieren. Es mag allerdings Leute geben, die gewisse Anforderungen an eine Arbeitsstelle haben. Das hatte ich auch und obwohl ich meinen ursprünglichen Job gern gemacht hab (ja, ich war mal n Sesselpuper ;) ) war ich bereit Revisionsarbeiten in Kraftwerken zu machen - für sehr knappen Lohn, des Geld scheffeln wär durch Schmutz und Gefahrenzulage gekommen - nix was sich dauerhaft positiv macht.

Leider hat sich unsere Welt geändert und meine früheren Vorstellungen sind nichtmal mehr Schall und Rauch... Arbeit z ufinden ist heut nicht mehr ganz so leicht, leider muss man da immer mehr Kompromisse eingehen.

Traitor
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Do 26. Aug 2004, 23:06 - Beitrag #13

Spacefalcon, so ein Nichtbeitrag muss nun wirklich nicht sein!

Wie bei vielen derzeitigen Projekten zeigt sich auch bei den Ein-Euro-Jobs das große Gratwanderungsproblem, vor dem die Arbeitsmarktpolitik steht. Die Öffentlichkeit fordert vom Staat, die drückende Arbeitslosigkeit nicht nur indirekt durch Wirtschaftspolitik, sondern auch direkt durch eigene Maßnahmen zu senken. Sobald der Staat aber irgendeine Art von Beschäftigungsprogramm, Lohnzuschuss oder Minijobregelung umsetzt, spielt er damit unweigerlich den Unternehmen in die Hände, die eine weitere Möglichkeit gewinnen, echte Arbeitsplätze durch solche Programme zu ersetzen und so letztendlich noch mehr Arbeitslose zu produzieren.
So gelange ich in letzter Zeit immer mehr zu der Überzeugung, dass die staatliche Arbeitsmarktpolitik sich möglichst ausschließlich indirekt abspielen sollte. Beschäftigungsprogramme sollten nur dort stattfinden, wo es keine Arbeitsplätze zu bedrohen gibt - eben etwa in der Parkpflege, die ansonsten ja meist einfach gar nicht betrieben wird.

janw
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Do 26. Aug 2004, 23:59 - Beitrag #14

Betr. spacefalcon: Warum bleibt so ein Beitrag hier stehen?

Betr. arbeiten für weniger Geld: Aus eigener Anschauung in der Familie habe ich dazu eine etwas ambivalente Sicht.
Und zwar habe ich in den 90er Jahren erlebt, wie es einem Menschen aus dem mittleren Management einer Firma erging, die von DaimlerChrysler übernommen wurde.
Im gleichen Zug, wie Herr Schrempp sich eine Gehaltserhöhung nach der anderen gegeben hat, wurde das mittlere Management rausgeschmissen - vornehm ausgedrückt outgeplaced.
Der Betreffende wurde also unverschuldet arbeitslos und sollte sich dann auf schlechter bezahlte Stellen einlassen, die sich dann zudem noch als Schleudersitze herausstellten. Ergebnis war, daß durch das erzwungene Annehmen solcher de facto unterbezahlter Stellen die Vermittlungschancen sich noch verschlechterten.
So wünschenswert es auch sein mag, mehr Leute im kommunalen oder auch gemeinnützigen Einsatz zu sehen, nicht alle sind hierfür geeignet, besonders, wenn dies letztlich einen Wiedereintritt in den Beruf praktisch verhindert.
Ich weiß, für eine ganze Anzahl Menschen, die verzweifelt eine Stelle suchen, mag dies nach arroganter Besitzstandswahrung klingen, was aber nicht beabsichtigt ist. Aber ich denke, daß dieser Aspekt der persönlichen Eignung in der Diskussion erwähnt werden sollte.

aleanjre
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Fr 27. Aug 2004, 01:05 - Beitrag #15

Einsatz in der Pflege:
Ist schon seit Ewigkeiten so, dass die Hilfsarbeiten von Zivis, Schülern, Krankepflegehelfern und jede Menge völlig Ungelernter ausgeführt werden. Es gibt aber zig Arbeiten, die Ungelernte einfach nicht übernehmen KÖNNEN, selbst wenn sie wollten. Es ist schlicht gesetzlich verboten dass jemand ohne Pflegeexamen intramuskulär spritzt oder Blasenkatheter legt. Mit den 1 - Euro - Leuten will man die Lücken stopfen, die der massive Abbau von Zivis hinterläßt und damit Dienstleistungen wie Betreuung von behinderten Kindern, Essen auf Rädern, Einkaufen für alte Leute etc. aufrecht erhalten. Viele häusliche Pflegedienste hatten wirklich befürchtet, durch den stetigen Wegfall von Zivisstellen vor dem Aus zu stehen.

norialis
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Fr 27. Aug 2004, 08:22 - Beitrag #16

Naja und nicht zu vergessen ist, dass viele Kommunen an verschiedensten Stellen sparen müssen - da macht es sich doch gut z.B. für Landschaftspflege ABM Jobs oder halt zuküntig 1€ Jobs einzusetzen. Ob das die richtige Verlagerung ist wage ich zu bezweifeln

GoodHope
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Fr 27. Aug 2004, 16:33 - Beitrag #17

Original geschrieben von norialis
€ 13,-- ? Woher hast du denn diese Traummeinung ? Meine Frau arbeitet für weniger als die Hälfte und wir sind froh, dass sie den Job hat. Gut es ist eine Aushilfstätigkeit nebenbei auf Minijob Basis, aber heute so einfach 13,-- die Stunde zu bekommen ist echt nicht wirklicher Standard.


Wieso ? Gutes Geld für gute Arbeit,oder was !? Ich verdiene als Mechatroniker für Flurfördergeräte knapp 13 Euronen die Stunde, und ich bin der Meinung das dieses Geld für die von mir erbrachte Leistung in Ordnung geht.Schließlich bilde ich mich in der Freizeit weiter,besuche Lehrgänge und liefer vernünftige Arbeit ab.
Das wirklich witzige ist- ich hab auf der letzten Abrechnung 1 Überstunde für Juni nachgezahlt bekommen,von brutto (mit Zuschlägen) 19,70 sind netto gerade mal 8,20 übriggeblieben.Wahnsinn was ? und dann soll ich als Langzeitarbeitsloser für einen Euro die Stunde arbeiten gehen damit ich O-ton Clement "richtig Geld in die Tasche bekomme" da sieht man mal in welcher Sphäre der gemeine deutsche Politiker schwebt.
GH

Spacefalcon
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Fr 27. Aug 2004, 23:01 - Beitrag #18

Mein *gähn* bezog sich ausschließlich auf den Kommentar von Norialis, der vor meinem Beitrag stand!

Wenn einer diese Meinung vertritt

Original geschrieben von norialis
€ 13,-- ? Woher hast du denn diese Traummeinung ? Meine Frau arbeitet für weniger als die Hälfte und wir sind froh, dass sie den Job hat. Gut es ist eine Aushilfstätigkeit nebenbei auf Minijob Basis, aber heute so einfach 13,-- die Stunde zu bekommen ist echt nicht wirklicher Standard.


Da kann ich nur gähnen, sorry, denn ich möchte da ja schon fast glauben, so blind kann keiner sein, mit einer solchen Meinung durch die Welt zu gehen!

Beispiele für 13,00 EUR die Stunde, die ja überhaupt, wie sagte Norialis so schön?, "kein" Standard (diesen Ausdruck habe ich auch nie gebraucht!) sind? Anmerken möchte ich auch noch, daß ich auch hätte 12,00 EUR, 10,00 EUR oder 15,00 EUR sagen können, denn es war lediglich ein Beispiel für den Unterschied, zwischen 1,00 EUR und der von mir genannten Zahl, die ich verdeutlichen wollte!


Beispiel 1:
VW 5000 * 5000 Programm...
Na wer kann sich da noch dran erinnern? Das gibt es immer noch und ich weiß, daß die 5.000,00 DM damals gezahlt wurden für eine Arbeitszeit von 35-42 Wochenstunden.

Das macht: 35,71 DM bis 23,80 DM die Stunde bzw. 18,25 EUR bis 12,16 EUR. (im Schnitt sind das 15,20 EUR)

Beispiel 2:
Ein ganz gewöhnlicher Elektriker, gleich bei mir um die Ecke verdient die Stunde 12,75 EUR (und bevor jetzt wieder alle sagen, "sind ja keine 13,00 EUR“, die 0,25 EUR machen den Bock da ja wohl auch nicht mehr fett)

Beispiel 3:
Kfm Angestellte:
Monatsgehalt 2.250,00 EUR bei 160 Arbeitsstunden im Monat sind das 14,06 EUR

Beispiel 4:
Kfz Mechaniker
12,80 EUR die Stunde (=> siehe auch Beisp. 2)

Beispiel 5:
Festangestellte Mitarbeiter bei VW, ca. 20,00 EUR und noch bedeutend mehr die Stunde
(außerhalb des 5.000 * 5.000 Programms)

Beispiel 6:
Produktionshelfer (nicht gelernt!)
9,00 EUR die Stunde
Und ja ich weiß, der paßt nicht in das Schema der 13,00 EUR aber wenn ein ungelernter Helfer schon 9,00 EUR die Stunde bekommt, dann ist der gelernte nicht mehr weit davon entfernt!

Und was bei VW gezahlt wird, wird auch in anderen Unternehmen gezahlt. (Das soll jetzt allerdings nicht heißen, daß ich hohe Löhne befürworte!)

Und dann muß ich mir anhören, daß 13,00 EUR kein „Standard“ sind? Na also, da möchte ich ja fast schon denken, daß der, der das gesagt hat, keine Ahnung davon hat, was in der Wirtschaft für Löhne gezahlt werden.....

Ich gebe auch zu, daß nicht jeder soviel verdient, daß habe ich allerdings auch nicht behauptet!

Und wer dann auch noch Aushilfsjobs mit Festanstellungen vergleicht, ne also wirklich... Vergleiche, die hinken, sollte man lassen!

Ich weiß auch, daß es in Unternehmungen, die nicht dem Arbeitgeberverband bzw. den Arbeitgeberverbänden angeschlossen sind, anders aus sieht, aber so weit von der Realität, bin ich hier mit meiner Meinung, daß 13,00 EUR Stundenlohn der Realität entsprechen, auch wieder nicht entfernt.

Und meine Meinung hierzu steht fest! Die Wirtschaft wird diese Regelung ausnutzen, wo es nur geht! Wie sie es schon bei den 400,00 EUR Jobs getan hat.

Um noch auf den letzten Beitrag von Norialis einzugehen: Wenn die Entlassung von Mitarbeitern in den Kommunen damit gerechtfertigt wird, daß das Geld knapp ist, der verschließt sich der Tatsache, daß die heute Entlassenen, die Langzeitarbeitslosen von morgen sind!

Und somit schließt sich der Kreis und das eigentliche Problem wird größer als jemals zuvor!


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