Selbstsuche (?)

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Monostratos
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Fr 27. Aug 2004, 17:36 - Beitrag #1

Selbstsuche (?)

Vorweg: Dieser Thread soll kein Heulthread sein, und soll sich auch nicht nur um mich drehen.


Momentan siehts so aus: Wann immer ich z.B. in der Philo-Sektion etwas weltanschauliches lese, ein Lied höre oder ein Buch lese, in dem ich etwas Wahres sehe, betrachte ich die Welt aus diesem Blickwinkel. War besonders bei dem Film Fight Club und der Serie Neon Genesis Evangelion so. Nach einigen Tagen hat sich der Blickwinkel, aus dem ich das Weltgeschehen betrachte, wieder "normalisiert" (Es spielt hier mal keine Rolle, wie ich die Welt betrachte).

Anderes Beispiel: Ich bin fast ständig unzufrieden mit dem, was ich hier beitrage. Nach einem Post, der in meinen Augen nette Formulierungen oder Gehaltvolles innehat, schlägt meine Meinung über diesen Post nach ein Paar Tagen ins Gegenteil um, und ich ärgere mich schwarz darüber, wie und was ich in diesem Post geschrieben habe. Nun gut, in meinen Anfangstagen in der Matrix mag dies durchaus berechtigt gewesen sein (;)), doch so langsam kommen mir Zweifel über diesen doch steten Wechsel, der sich hier vollzieht (Kann man auch auf Schule übertragen).

Nun ein paar dumme Fragen hierzu:

Ist sowas "normal"? Habt Ihr ähnliches bei euch beobachten können? Dachte ich damals, bzw. jetzt immernoch, im Zickzack, und nicht in klarer Linie (So soetwas hier eine Rolle spielt?), und werde mir dessen so langsam bewusst? Oder mache ich mir an dieser Stelle zu viele Gedanken, und sollte die Sache lockerer sehen (ála: "Ich war jung und brauchte das Geld") Hat das etwas mit dem Erwachsenwerden, der ausklingenden Pubertät zu tun?

mjb
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Fr 27. Aug 2004, 17:44 - Beitrag #2

Ich denke das was du erlebst ist ziemlich normal, es zeugt von einer gewissen Intelligenz und dass du dich nachhaltig mit dem beschäftigst was du machst (was man von der breiten Masse kaum sagen kann...)

Ich denke dass was du machst ist Negation (http://de.wikipedia.org/wiki/Negation_(Philosophie)) und völlig normal, praktisch unabdingbar wenn man sich weiterentwickeln möchte.

janw
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Fr 27. Aug 2004, 18:28 - Beitrag #3

Mono, willkommen im Club!
Das mit der starken Selbstkritik ging mir eine Weile auch mal so, ich hab wirklich Zeit damit verbracht zu reflektieren, ob das so in Ordnung war, wie ich etwas geschrieben hatte, insbesondere wie es wohl für Leute wäre, die mich aus dem RL kennen.
An irgendeinem Punkt habe ich dies etwas zurück gefahren, weil ich gesehen habe, daß Leute, die mich sowohl aus dem Forum wie auch aus dem RL kennen, keine Probleme hatten. Meine kleinen gelegentlichen Rollenspiel-Einschläge mögen für andere aus meinem RL ungewohnt sein, aber sie sind andererseits recht selten und für mich mal etwas neues, interessantes, das ich mir nun auch nicht nehmen lassen möchte.

Insgesamt würde ich mjb darin zustimmen, daß solche kritische Selbstreflexion zu einem intelligenten kritischen Geist dazu gehört, jeder macht im Laufe der Zeit durch neue Erfahrungen und Einsichten eine Entwicklung durch, und diese gilt es im Auge zu behalten.
Das bedeutet aber zugleich, daß ein Beitrag zu der Zeit, wo er geschrieben wurde, so seine Berechtigung hatte und meist auch eine Weile behält - der Wandel kommt auch nicht von heute auf morgen, meist zumindest.
Und letztlich steht es jedem frei, mir eine abweichende Meinung mitzuteilen, wenn keiner dies tut, wird schon alles in Ordnung sein.

Was die Perspektive betrifft, das kenne ich auch ähnlich - ich denke, es ist für den Geist doch nicht so einfach, gleichzeitig zwei oder mehr Blickwinkel synchron einzunehmen. Dann doch lieber den neuen eine Weile verfolgen und anschließend bewerten, ob er soviel besser ist.

Monostratos
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Fr 27. Aug 2004, 18:43 - Beitrag #4

Aber allem Anschein nach scheint Negation doch ein Tabu-Thema zu sein, da ich hier in der Matrix noch gar nichts zu diesem Thema (bzw. verwandten Wortfeldern) gefunden habe. Schliesslich geht es hier ins Eingemachte, man offenbart anderen einen Teil der innersten Selbstempfindung.

janw
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Fr 27. Aug 2004, 19:11 - Beitrag #5

Ja, Mono, da hast Du wohl recht, und das ist natürlich gerade bei Teenagern mit ihrer entwicklungsimmanenten Frage nach der eigenen Identität und dem eigenen Selbstwert nicht so einfach.
Und diese Altersgruppe ist hier doch schwerpunktmäßig vertreten.

Padreic
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Mi 1. Sep 2004, 13:48 - Beitrag #6

Letztlich wird sich ein kritischer Geist, besonders ein junger, doch niemals selbst genügen. Man ist nie vollkommen, man labert immer in einem gewissen Grade Scheiße, um es mal salopp auszudrücken. Mach ich auch, machen wir alle hier.

Aber ein kritischer Geist versucht seine Position ständig zu verbessern. So ein "Zickzackkurs", wie Monostratos ihn beschreibt, ist sicherlich nicht das schlechteste. Man lernt ständig neue Positionen kennen und wenn man dann wieder die Position wechselt, behält man doch trotzdem ein wenig von dem Guten und Wahren der letzten Position bei und so ist man auf einem fortwährenden, wenn auch nicht geradlinigen Reifeprozess.

Einen leichten Zickzackkurs fährt wohl jeder. Als ich Kierkegaard gelesen hab, war ich voll seiner Meinung (so weit ich sie verstanden habe), mittlerweile sehe ich es auch schon wieder etwas kritischer...nicht ganz so hochgestochen das gleiche auch bei mich bewegenden Filmen.
Im Moment tendiere ich aber (leider?) dazu, mir eher gar keine Meinung zu bilden, als einen Zickzackkurs zu haben, weil ich das Wahre ja sowieso nicht recht erfasse.
Totale Selbstkritik bezüglich meiner Meinungen (bzw. denen, die ich geäußert habe) übe ich aber eigentlich nicht mehr. Zumindest alles, was ich so im letzten Jahr geschrieben habe, halte ich für prinzipiell nicht ganz unvernünftig. Davor hab ich in meinem jugendlichen Leichtsinn teilweise Blödsinn geschrieben, aber das kann man eben mit eben diesen erklären.

Padreic

Monostratos
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Mi 1. Sep 2004, 14:56 - Beitrag #7

Man ist nie vollkommen, man labert immer in einem gewissen Grade Scheiße,

Irgendwie begeistert mich deine Wortwahl, Padreic! :D


Natürlich weiss und wusste ich schon damals, dass es unmöglich ist, perfekte Kommentare oder Thesen aufzustellen, das hat schon Kant erkannt:
"An einzelnen Stellen läßt sich jeder philosophische Vortrag zwacken, (denn er kann nicht so gepanzert auftreten, als der mathematische),"
-Kritik der reinen Vernunft (2), Vorrede (3)), aber trotzdem verspürte ich den irrationalen, weil unerreichbaren Wunsch, diese Perfektion zu erlangen, sei es wohl als Balsam für´s Selbstwertgefühl, zur Wahrheitsfindung oder sonstwas. Den Mist, der in meinen Aussagen steckte, habe ich aber, demütigerweise ^^, immer zuerst ´rausgefiltert und erkannt.
Meine Selbstkritik an mir halte ich persönlich stets für angebracht (nur sollte ich mir abgewöhnen, sie so intensiv zu betreiben) , denn ich finde, ohne selbstkritisches Denken ist es nicht mehr weit zur Selbstgefälligkeit, und die verabscheue ich.

Im Moment tendiere ich aber (leider?) dazu, mir eher gar keine Meinung zu bilden, als einen Zickzackkurs zu haben, weil ich das Wahre ja sowieso nicht recht erfasse.
"Leider" kann man hier sagen (*InderWundestocher´*), Wahrheitsfindung ist eines der besten Ideale, die es anzustreben wohl gibt.

[/Seelenstriptease aus]

Traitor
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Mi 1. Sep 2004, 18:27 - Beitrag #8

Die Wahrnehmung der eigenen Unzureichendheit gegenüber der vorgestellen, aber nie erreichbaren Perfektion sehe ich gerade als einen sehr wichtigen Antrieb an. Dadurch, dass ich sehe, wieviel ich erreichen könnte, auch wenn es nie alles sein kann, wird jeder angestrebte Erkenntnisschritt zu einer besonderen Sache, da er als Ausschöpfung all meiner Möglichkeiten besonders wertvoll ist.
Hm, ich weiß nicht, ob der Zusammenhang verständlich formuliert ist? Bei Kritik kann ich es nochmal versuchen.

Padreic
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Mi 1. Sep 2004, 18:37 - Beitrag #9

@Monostratos
"Leider" kann man hier sagen (*InderWundestocher´*), Wahrheitsfindung ist eines der besten Ideale, die es anzustreben wohl gibt.

So extrem, dass ich deshalb nicht mehr nach Wahrheit suche, ist es bei mir sicherlich nicht. Nur bin ich überaus vorsichtig damit, eine Sache wirklich als meinen Standpunkt, meine Meinung zu setzen. Meine Meinungen sind meist nur sehr grob, so weit ich von ihnen eben weitesgehend überzeugt bin; im Laufe der Zeit mögen sie sich konkretisieren können, aber darüber mögen noch viele gelesene Seiten und zerronnene Gedanken vergehen.

Den Satz von Kant finde ich übrigens sehr schön.

@Traitor
Würdest du denn so weit wie Lessing gehen, dass du das unentwegte Streben nach der Wahrheit sogar dem Besitz der Wahrheit selbst vorziehen würdest?

Das Problem sehe ich gerade darin, dass man in wichtigen Fragen nur sehr selten sicher sein kann, einen Erkenntnisfortschritt gemacht zu haben. (Wichtige Fragen hier im Gegensatz zu mathematischen, naturwissenschaftlichen Fragen oder anderen solchen Kram). Man hängt doch irgendwie sehr in der Luft, fürchte ich.

Padreic

Traitor
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Mi 1. Sep 2004, 18:54 - Beitrag #10

Ich denke, ich würde so weit gehen. In anderen Threads habe ich dies ja bereits gelegentlich in Bezug auf ewige Glückseligkeit oder Paradiesvorstellungen geschrieben: das Streben an sich ist meiner Meinung nach eine fundamentale Eigenschaft des Menschen.
Allerdings könnte man sich natürlich auch vorstellen, dass zum Allwissen auch das Wissen gehört, wie man diesen Drang abstellen kann... Wenn man mit theoretischen Extrema hantiert, kommt man halt zu solchen seltsamen Ergebnissen.

Die Definition, wann man einen Erkenntnisfortschritt gemacht hat, könnte man ganz pragmatisch setzen als: Dann, wenn man das Gefühl hat, der Wahrheit nähergekommen zu sein. Denn philosophische Erkenntnisse sind doch letztlich immer etwas sehr subjektives.

Maurice
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Do 2. Sep 2004, 10:00 - Beitrag #11

Im Moment tendiere ich aber (leider?) dazu, mir eher gar keine Meinung zu bilden, als einen Zickzackkurs zu haben, weil ich das Wahre ja sowieso nicht recht erfasse.

Du lässt nach Pad-kun! :D
Ich sollte meine Streitigkeiten mit mir versuchen zu begraben und in deiner Zeit der relativen geistigen Müßigkeit an Raum gutmachen. ^____-
Ach ich hab im Moment großenteils andere Sachen im Kopf als Erkenntnistheorie, Anthropologie, Ethik und Staatswissenschaft, zumindest primär. Und das spielt im Moment für mich auch eine größere Rolle, also bekommt dies auch erstmal Priorität. Ich bin leider auch kein Mensch, der von der Philosophie allein leben kann... schön wärs. ^^

@Monos Negation: Ich habe bei den anderen zwar nicht darauf geachtet, aber von mir weiß ich, dass ich meine Meinung in einigen Punkten im Laufe der Zeit geändert habe. Den meisten Sachen, die ich in der Vergangenheit geschrieben habe kann ich inhaltlich (wenn auch nicht immer in der Art des Ausdrucks ^^*) immer noch zustimmen und das sollte imo ja auch so sein, weil ich mir ja auch damals einige Gedanken dazu gemacht hatte. Von einer objektiven Bewertung seiner eigenen Gedanken kann man wohl kaum sprechen, doch empfinde ich die Veränderungen in dieser Hinsicht als sinnvoll.
Ich habe es noch nie empfunden als ob ich einen wirklichen Zick-Zack-Kurs gefahren wäre. Meine Ausrichtung wirkte auf mich immer sehr klar, nur waren manche Ansichten eben mal klarer oder eben noch zu ungenau. Der einzige Punkt wo ich mich erinnern kann und wo es wirklich einen deutlichen Graben zwischen meinen Ansichten gab war, wo ich das Zweckproblem für mich noch nicht gelöst hatte.

Meine Selbstkritik an mir halte ich persönlich stets für angebracht (nur sollte ich mir abgewöhnen, sie so intensiv zu betreiben) , denn ich finde, ohne selbstkritisches Denken ist es nicht mehr weit zur Selbstgefälligkeit, und die verabscheue ich.

Selbstkritik halte ich persönlich für sehr wichtig und nützlich... aber wie mit den meisten Dingen kann es auch negative Auswirkungen haben, wenn man damit übertreibt. Ich spreche da aus Erfahrung...

Der Thread heißt ja "Selbstsuche" und natürlich gehört zu diesem Begriff folglich auch den der "Selbstfindung" und der der "Selbsterkenntnis". Was verstehst du unter diesem Begriff? Man wird sich ja nie selbst ganz erkennen können, weil wir uns nie unserem ganzen Wesen ganz bewusst sein können.

the hui
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Sa 16. Apr 2005, 23:59 - Beitrag #12

naja aber wo fängt verdammt noch mal selbstkritik an und wo hörts auf?
Oder selbstfindung, wie auch immer.
Warum denkt man jedes mal nach bei allem wa sman tut ,das es sowie falsch sein wird, nur weil ich es mache und das heißt es wird scheiße.
Oder in einer Beziehung, man hat oft streit, aber nur weili ch nerve ode rzumindest denke da sich es tuhe und diese denkweise macht alle skaputt, selbst wenn es nicht so ist....klar selbstkritik ist sehr wichtig damit man nicht abhebt und auf dem boden der tatsachen bleibt, doch wie weit sollte sie gehen?

Milena
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So 17. Apr 2005, 07:22 - Beitrag #13

eine interessante, mitunter eine der schwierigsten Angelegenheiten eines Menschen, diese Selbstfindung, und nicht nur für junge Heranwachsende.
Ich gebe zu, selbst ich suche noch,
ich möchte ein paar Zeilen von einem guten Bekannten wiedergeben:
`Von den Freunden der Jugend auf immer getrennt!
Es galt zwischen Wahrheit und Lüge zu wählen...
Ich habe gewählt-
Warum sie noch brennt,
die Sehnsucht, sich immer auf´s Neue zu quälen?
Ich zähle und zähle:
nicht Einer blieb!
Sie gingen in Knechtschaft und Feigheit unter-
und durch meiner Tage zerbeultes Sieb
stiebt Spreu des Vergessens
verwirrter und bunter...

Maurice
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So 17. Apr 2005, 09:58 - Beitrag #14

Selbstsuche, Selbstfindung und Selbsterkenntnis sind schon nicht einfache Begriffe... aber viel schwieriger ist es zu bestimmen, was eigentlich "das Selbst" ist. Was hat man sich unter diesem Wort vorzustellen und gibt es etwas entsprechendes oder ist es nur ein Gedankenkonstrukt?

C.G.B. Spender
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So 17. Apr 2005, 15:44 - Beitrag #15

Oh, das kann man, ohne philosophisch zu werden, kaum beantworten, fürchte ich.

Das Selbst sind für mich die gesammelten Erfahrungen eines Lebens, zusammen mit den Fähigkeiten und Talenten einer Person, welche die Ereignisse der Gegenwart mit eigenen Reaktionen wiederspiegeln, also kurz gesagt: Individualität.

Das Ich-Bewußtsein ist noch viel interessanter und wahrscheinlich unmöglich zu definieren. Denn wo genau hört denn das Selbst auf und wo fängt die äußere Welt an? Schließlich ist unser Ich-Bewußtsein auch abhängig von dem Selbst und das ist wiederum abhängig von der äußeren Welt, von der wir ein Teil sind.

Ich bin inzwischen der Auffassung, dass wir zu viele Dinge, die eigentlich zusammen gehören, voneinander getrennt sehen. Das ist bei speziellen Problemen sicher von Vorteil, aber hilft es auch, wenn man sein Selbst in der Welt sucht?

Beim Blick auf den Bezug des Selbst auf das Ganze, kann man sich schnell selbst verlieren, wenn die Suche zu einem Selbst wird, wenn man aufhört zu leben, weil man ständig sucht; denn letztendlich sind es die Erfahrungen, die wir sammeln, während wir nicht nach dem Selbst suchen, die uns zu dem machen, das wir sind. Wie kann man jedoch unbeschwert weiter Erfahrungen sammeln, wenn man ständig durch Selbstreflektion und Grübeleien davon abgehalten wird?

Es ist sicher gut, einmal Abstand zu gewinnen und Dinge zu überdenken. Irgendwann kann dieser Abstand allerdings selbst zum Hindernis werden. Man kann genau jenes, welches man sucht, also sich selbst, bei genau dieser Suche verlieren. Vielleicht stellt man fest, das es dieses Selbst garnicht gibt, wenn man ständig danach sucht. Möglicherweise ist dies in dem Moment der Hinweis darauf, dass das Selbst sehr philosophisch ist, denn nicht alle wagen es, diesen Weg so weit zu gehen und nicht alle können dies.


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