Ok da harke ich jetzt nicht weiter nach, weil ich deine Schilderungen eh nur als Einbildung oder Hirngespinst abtun würde. ^^*
Denn selbst wenn mir "Gott" erscheinen würde, würde ich ihn als ein solches werten, das entspricht nur meinem materiellen Atheismus.
Ein Naturgesetz ist ein von Menschen aufgestellter Grundsatz, der Ereignisse, die unter bestimmten Bedingungen bisher "immer" (dazu später noch mehr) passiert sind, in gewisse Regeln einordnet. Es ist im Grunde ein Prozess der Gewöhnung, der darauf basiert, dass die Natur im Wesentlichen gleichförmig verläuft.
Ein Wunder ist ein Ereignis, was nach diesen Naturgesetzen nicht geschehen könnte.
Maurice schließt dagegen, wenn ich ihn richtig verstehe, Wunder quasi per Definition aus (ähnlich wie auch Hume es tat). Wenn jemand etwas beobachtet (im weitesten Sinn), dann existiert entweder das Beobachtete oder der Beobachtungsvorgang ist fehlerhaft. Wenn jemand ein Wunder beobachtet, kann man immer letzteres annehmen. [Insbesondere ist so die Aussage, dass Gott noch nie gesehen wurde, und man ihn deshalb nicht annehmen müsste, sehr fragwürdig, da sie doch Gotteserfahrungen a priori und nicht a posteriori ausschließt, obwohl diesen Satz meist eher diejenigen vertreten, die sich gerne auf die Erfahrung berufen.]
Nur es bleibt die Frage, auf welcher Grundlage man es tut. Die Grundlagen sind, dass wir die Naturgesetze prinzipiell richtig erkannt haben, das diese konstant sind und dass diese vollständig die Welt beschreiben. Ich will mich dabei hierbei vor allem auf den Punkt der Konstanz konzentrieren, denn der erste ist eher ein praktisches Problem und den letzteren kann man dadurch klären, dass man den Begriff der Naturgesetze nur weit genug definiert. Gibt es nun irgendeinen Beweis für die Konstanz der Naturgesetze? Nein, keinen einzigen. Das Argument, dass sie schon immer konstant gewesen sind, setzt sich selbst voraus, denn es würde die Konstanz der Konstanz benutzen.
Die Annahme der Konstanz der Naturgesetze ist wohl mehr pragmatischer Natur, denn ohne diese könnten wir nicht mehr vernünftig handeln, denn um planvoll zu handeln, müssen wir die Konsequenzen unseres Handelns abschätzen und das geht eben nur, wenn die Gesetze, nach denen die Welt abläuft, sich nicht sprunghaft ändern. Außerdem oder gerade deshalb entspricht die Annahme auch unserem menschlichen Wesen, zumindest weitesgehend. Denn singuläre Ausnahmen kann der Mensch durchaus akzeptieren, wie dadurch gezeigt wird, dass immer wieder an Wunder geglaubt wurde.
Ich will hiermit nicht zu einem unkritischen Wunderglauben aufrufen. Ohne Zweifel sind die meisten oder vielleicht sogar alle vermeintlichen Wunder nur Täuschungen, aber sie von vorneherein auszuschließen, kommt mir sehr voreilig vor; alles, was Menschen erfahren haben, ist eine Untersuchung wert.
Eine interessante Analogie aus der Naturwissenschaft ist vielleicht diejenige der Merkurperiheldrehung. Diese ist eine Anomalie der Merkurbahn, die im 19. Jahrhundert beobachtet wurde und die man durch allerlei Annahmen (wie z. B. die eines bisher unentdeckten Mondes) im Rahmen der klassischen Naturwissenschaft zu erklären versuchte. Alles scheiterte, bis Einstein eine völlig neue Theorie aufstellte, seine Allgemeinen Relativitätstheorie.
Padreic