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Mo 6. Sep 2004, 19:22 - Beitrag #1 |
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Mo 6. Sep 2004, 19:48 - Beitrag #2 |
Also ich kann dein Problem verstehen. Ich arbeite in einem Beruf in dem ich oft den Umgang mit Behinderten Menschen ( ob körperlich oder geistig ), "entstellten", oder schwer kranken Menschen habe. Am Anfang war es auch für mich schwierig damit umzugehen,... klar deine Situation ist noch eine ganz andere. Wichtig ist, das du sie behandelst, als wenn sie ein "ganz normaler Mensch" wäre, was sie ja auch ist. Du weißt ja auch nicht was mit ihren Händen ist, vielleicht hatte sie einen Unfall? Oder sah es Krankheitsbedingt aus?
Gib ihr das Gefühl sie als Vollwertigen Menschen zu sehen. Hört sich dumm an, aber es gibt auf dieser Welt leider genug Menschen die das nicht tun. Und wichtig ist, nicht ständig ihre Hände anzusehen! behandel sie einfach ganz normal. Du wirst sehen, bald wird sie in deiner Gegenwart auftauen und vielleicht auch garnicht mehr so sehr darauf achten ihre Hände zu verstecken. Das sie das überhaupt tut, liegt wohl im großen und ganzen daran das sie bestimmt auch schon oft damit "aufgezogen" wurde. Irgendwann wenn ihr euch näher gekommen seit und Vertrauen gefasst habt, kannst du sie ja mal auf ihre Hände ansprechen. Z.B. das sie sie vor DIR nicht zu verstecken braucht, das es dich nicht stören würde etc. |
„Das Glück besteht nicht darin, daß du tun kannst, was du willst, sondern darin, daß du immer willst, was du tust.”
Leo N. Tolstoi (1828-1910), russ. Schriftsteller Deepening as if to ease the dried heart Towards the nameless future. This is how I start to walk forward Is the morning that I'm unable to see, still as beautiful? (Dir en grey - The Unraveling) |
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Mo 6. Sep 2004, 19:50 - Beitrag #3 |
uff, ja ehm...
nun ich kann verstehen, dass du etwas Konfus bist, doch denke ich das wichtigste hast du bereits irgendwo verstanden: Es kommt nciht auf das äussere an. Du hattest vieleicht sogar Glück, dass du den "makel" etwas verspätet bemerkt hast, denn du konntest dich ihr bereits etwas annähern und hast erfahren wie nett das Mädchen doch ist. Hättest du vieleicht bereits vorher davon gewusst währst du ihr vieleicht ja aus dem Weg gegangen. Da es dir anscheiennd auch nciht viel ausmacht, sehe ich keinen Grund das du den Kontaks abreissen lässt, vorallem könntest du ihr damit ja sogar schaden. Da sie ja sich scheinbar für ihre Hände schämt, wird sie, solltest du den Kontakt abbrechen, wohl als erstes darin den Grund sehen. Ich finde du solltest so offen wie möglich zu ihr sein, jedoch sie nciht direkt darauf ansprechen. Wenn ihr mehr Zeit miteinander verbringt, wird ihr sicherlich irgendwann klar das du davon missen must, und das es dir ncihts ausmachst, sondern das Sie für dich ebenso ein Ganzer Mensch ist wie jeder andere auch. |
Eine Stunde Verrücktsein pro Woche verringert das Risiko von Alterswahnsinn.
"There is a theory which states that if ever anyone discovers exactly what the Universe is for, and why it is here, it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarrely inexplicable. There is another theory which states that this has already happend." The hitch-hiker's guide to the galaxy - DNA Do you speak SIWURI? |
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Mo 6. Sep 2004, 19:53 - Beitrag #4 |
Wie sieht diese Behinderung eigentlich konkret aus?
(Sorry das das nur ein Einsatz-Post (zählt man diesen hier nicht mit) ist, aber ich hätte doch gerne ein etwas genaueres Bild der Sachlage.) |
"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
- Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft |
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Mo 6. Sep 2004, 20:00 - Beitrag #5 |
Wie gesagt, sie hat sie sehr eingehend versteckt, und der kurze Blick, den ich erhaschen konnte, reichte nicht für eine volle "Diagnose" aus. Aber ich glaub die sahen so etwas aus, als wären sie seit dem 7ten lensjahr nicht mitgewachsen, und eine Narbe glaube ich auch gesehen zu haben. Und der Daumen sah eher aus wie ein Zeh. Vieleicht kann ich morgen nochmal einen genaueren Blick drauf werfen, aber mir liegt in erster Lienie was dran, dass ich sie nicht verschrecken will, also sie soll nicht merken, dass ich da so draufstarre. Ich hab sie ja heute zum ersten mal gesehen, also ich versuche euch auf dem laufenden zu halten soweit es geht.
/edit @noriko: Ja, warscheinlich wär ich nicht so mit ihr ins Gespräch gekommen, aber nicht weil ich sie nicht als vollwertigen Menschen gesehen hätte, sondern weil ich einfach net "normal" mit körperlich beeinträchtigten umgehen kann. Ich weis nicht, ob sich jemand zu seinem Problem bekennt und sich nimmt wie er ist, oder ob er wegen seiner beeinträchtigung selbst keinen Kontakt will. In solchen Fällen halte ich mich dann sicherheitshalber zurück. Insofern ist es wohl schon besser, dass ich das nicht auf den ersten blick erkannt habe. Aber so gut wie sie sie auch versteckt hat... Naja dazu kommt ja auchnoch, dass sie total neu hier ist und erst vor 2 Tagen hierher gezogen ist...mal sehen wie sich die Sache entwickelt... Und erstmal danke für eure Antworten... |
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Mo 6. Sep 2004, 22:17 - Beitrag #6 |
ok, also:
Du hasst dich doch nicht in ihre Hände, Füße oder Ohren verliebt oder? Du hast sie so kennengelernt wie sie ist, und ihre hände sind dir vorher nicht aufgefallen-nur weil sie keine normalen hände hat , wie du denkst, ist sie jetzt weniger nett ,lieb oder symphatisch?Hast du nun nicht mehr das Gefühl von "liebe" in dir, wie bevor du wusstest was mit ihren händen ist? schuldige aber das versteh ich nicht-könnte es sein das es dir unangenehm wäre, was es vorher nicht gewesen wäre, das man dich mit ihr sehen könnte und du cih beobachtet fühlst wegen ihrer hände?aslo das andere gucken und das stört dich?schuldige wenn ich falsch denke, nur sowas geht einem oder besser mir da gerade durch den kopf wenn ich deine geschichte höre-lass sie so woe du sie kennengelernt hast, und guck nich auf ihre hände-hast de ja vorher auch nich gemacht also warum solltest du es jetzt tun? |
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Mo 6. Sep 2004, 22:47 - Beitrag #7 |
Also den Begriff "Liebe" sehe ich bei diesem Thema bisher deplaziert. Er kennt sie doch erst seit einem Tag, wenn ich das richtig verstanden habe, wer kann da schon von "Liebe" sprechen? Ja er fühlt sich von ihr angezogen, aber das ist doch nicht sofort Liebe.
![]() Warum sie für ihn weniger symphatisch sein sollte? Weil das Aussehen bei der Symphatie eine Rolle spielt. Nur kommt es ihn (hoffentlich) primär auf dne Charakter an, und da sollten die Hände nicht zu stark ins Gewicht fallen. Was ich mich aber frage ist, wie sie das im Unterricht mit dem melden macht, wenn sie ihre Hände dauernd versteckt. Das ist doch tödlich für die mündliche Note. |
"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
- Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft |
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Mo 6. Sep 2004, 22:58 - Beitrag #8 |
Natürlich bist du verunsichert. In unserer Gesellschaft ist es immer noch üblich, alles Fehlerhafte zu verstecken und nach der absoluten Perfektion zu streben. Wir werden gar nicht dazu erzogen, auf Behinderungen adäquat zu reagieren, uns fehlen die Verhaltensregeln. Es gibt keine Entsprechung zu "Wer den Raum betritt, muss grüßen".
Was bleibt: sie ist supernett, superschön, und an dir interessiert. Denn sonst hätte sie nicht deine Nähe gesucht. Ich würde es wagen! Natürlich ist es dein Entscheid. Aber warum sollte die Form ihrer Hände ein Hinderungsgrund sein, einen Menschen kennenzulernen? Da sie anscheinend sehr traurige Erfahrungen machen musste, versteckt sie ihre Hände. Vielleicht solltest du die nächsten Tage einfach mal abwarten. Und wenn es sich weiterhin so gut entwickelt und die Sache ihrer Besonderheit immer noch zwischen euch stehen: sprich sie an. Du könntest sie fragen, ob die Hände schmerzen. Nur das. Wenn du dich dabei offen geben kannst (ein wenig Verlegenheit ist okay) wird sie reagieren können. |
... alles wird gut...
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Mo 6. Sep 2004, 23:54 - Beitrag #9 |
@ Mole:
Du bist ein "Glückskind"! Du hast das geschafft was viele nicht auf die Reihe bringen, jemanden zuerst nach etwas anderem zu bewerten als nach dem Äußeren. Mir ging es in meiner Kindheit einmal so ähnlich. Mein Bester kumpel hatte Feriengäste, wir haben den ganzen Tag herumgetollt und abends beim Fussbalspielen hab ich festgestellt das die Person mit der ich den ganzen Tag gespielt habe als wäre nichts das sie nur einen Arm hat. Ich hab erst gedacht ich hab nen Hitzschlag. Aber dennoch war er ein Super "Freund" und toller Spielkamerad. Wenn du sie dennoch interesant findest, was ich zumindest glaube solltest du den Kontakt weiter ausbauen. Für sie ist es sicherlich schwieriger als für dich. |
„Gehen dem Menschen Hühner und Hunde verloren, so weiß er, wo er sie suchen soll. Geht ihm sein Herz verloren, so weiß er nicht, wo er es suchen soll.”
Und so machte ich mich wieder auf den Weg. Etwas älter, etwas müder, aber auch etwas erfahrener. |
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Di 7. Sep 2004, 00:17 - Beitrag #10 |
Nochmals Danke für die Antworten.
Natürlich kann man noch nicht von Liebe sprechen, wie Maurice schon angemerkt hat. Aber, um das mal klarzustellen@ the hui es geht mir nicht darum, was denn andere von mir mit ihr denken könnten, sondern ich weis in erster Liene nicht genau, wie ich jetzt weiter mit ihr umgehen soll. Aber eure Tips waren schon sehr hilfreich, ich werde sie einfach weiterhin ganz normal behandeln, und mit der Zeit wird sich das schon einstellen. Wenn sie genug Vertrauen entwickelt hat, wird sie vieleicht sogar von selbst damit kommen. Das würde mir die Sache sehr erleichtern. Ich dachte schon, sie vieleicht mal einzuladen ihr die Stadt etwas zu zeigen, schließlich ist sie ja ganz neu hier. @Maurice: Mit der mündlichen Note weis ich auch net wie sie es machen will, heute am ersten Tag mussten wir uns noch nicht melden. @JaY: Ja in gewisser Weise bin ich auch froh, wer weis ob ich sie sonst überhaupt so gut kennen gelernt hätte. Ich war so einer Situation noch nie ausgesetzt, desswegen wohl die etwas verhaltenere Position meinerseits.(Und dass ich normal net so gut mit Mädchen reden kann, kommt noch dazu). @aleanjre: Ja die liebe Gesellschaft, aber ich denke ich bin bereit diesen Mist über Bord zu werfen und einfach zu tun, wonach mir ist. Naja ich werd jetzt schlafen gehen, damit ich sie morgen ausgeschlafen begrüßen kann. Also danke für die Antworten gn8 Und ich werde dann hier morgen wieder posten, wenn es etwas neues zu berichten gibt. |
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Di 7. Sep 2004, 11:32 - Beitrag #11 |
Also ich sag nur, wenn sie Dir gefällt und Du Gefühle für sie hast, dann schwing die Hufen und ran an die Bouletten.
Für mich wäre sowas nie ein Hinderniss. |
"Melusine! Krawehl, Krawehl! Taubtrüber Ginst am Musenhain! Trübtauber Hain am Musenginst! Krawehl, Krawehl!"
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Di 7. Sep 2004, 19:37 - Beitrag #12 |
Ich bleib dran, heute hat sich leider nichts ergeben, aber Donnerstag hab ich eine Doppelstunde Philo, in der sie neben mir sitzt...
Warst du schonmal in so einer Situation? Ich will es ja nicht grundsätzlich bestreiten, dass es so sein könnte, aber soetwas muss man meiner Meinung nach erstmal erleben, bevor man das behaupten kann. Für mich is der Umgang mit behinderten leider totales Neuland, sonst würde ich mich wohl auch souveräner verhalten ![]() |
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Di 7. Sep 2004, 23:28 - Beitrag #13 |
Wenn man verkrüppelte Finger hat, dann muß man noch lange nicht behindert sein. Vielleicht ist die Beweglichkeit in einer Hand etwas eingeschränkt, aber das ist dann auch schon alles. Deiner Beschreibung nach könnte sie vielleicht einen Unfall gehabt haben. Aber es ist letztendlich egal, weswegen ihre Hand "nicht ganz der Norm" entspricht, was zählt, ist der mensch nund nicht die Optik. Wenn Du ein bißchen geschockt warst, dann sei Dir das zugestanden (großzügig, gell? ![]() Das hast Du zum Glück schon selbst erkannt, deswegen zum Schluß: Die Idee mit der Stadt zeigen, ist eine sehr gute! Wenn man neu ist, dann freut man sich über jede Aufmerksamkeit und über jede Zuneigung (okay, das tut man immer, aber wenn man fremd in einer Stadt ist, dann ganz besonders). |
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Fr 10. Sep 2004, 10:54 - Beitrag #14 |
Ich kann dich in gewisser Weise verstehen: Da steht plötzlich eine neue Mitschülerin im Raum, sie sieht gut aus und scheint auch noch ganz nett zu sein. Doch da fallen dir ihre Hände auf und irgendwie mußt du schlucken und weißt nicht so recht weiter...
In unserer Gesellschaft hat man es mit Behinderungen (es gibt ja nicht nur Psychische) verdammt schwer und aus dem Grund versteckt sie ihre Hände. Nur so ist es ihr möglich, überhaupt in Kontakt mit neuen Leuten zu treten. Mal ehrlich, würdest du für sie "schwärmen", wenn du ihre Hände sofort gesehen hättest? Sie hat einen kleinen Trick angewandt und so hast du sie zumindest schonmal ein wenig kennengelernt, ohne vom "äusseren Manko" geleitet zu werden. Natürlich gibt es solche und solche Leute. Die einen können über so ein "Manko" hinwegschauen, wieder andere können mit solchen Leuten nichts anfangen oder wollen es einfach nicht. Du mußt dir im Klaren werden, ob du weiterhin etwas von ihr möchtest. Sollte das der Fall sein, solltest du etwas in die Offensive und ganz selbstverständlich mit ihr umgehen. Das wird die beste Möglichkeit sein, damit sie "auftaut" und der Scham, zumindest vor dir, nachläßt. Ich spreche aus Erfahrung, dass der Umgang mit Behinderten garnicht so schwer ist, wie allgemein geglaubt wird. Allerdings handelt es sich in diesem Fall ja um keine geistige, sondern lediglich eine körperliche Behinderung, also kein Grund, sich großartig anders zu verhalten. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg! |
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Fr 10. Sep 2004, 19:27 - Beitrag #15 |
...und es ist aus philosophischer Sicht nicht uninteressant. Als ich damals umzog, hatte ich in meiner neuen Umgebung keine Freunde. Später lernte ich zwei Jungen kennen, die dann auch kurze Zeit später zu echten (und guten) Freunden wurden (das ist nun schon Jahre her). Jedenfalls sind diese beiden Jungen Brüder und haben blinde Eltern. Sie haben mir natürlich nichts von Ihren Eltern erzählt, erst als ich sie das erste mal sehen sollte (beim betreten ihres Hauses). Anfang war die Lage mit den Eltern etwas ungewohnt (z. B. ausweichen, spezielle Rücksicht nehmen...), aber jetzt erscheint es mir völlig normal. Aber (und ich leite es mal daraus ab) der größte Unterschied bei meinem Fall und deinem besteht wohl darin, dass diese Eltern sehr selbstbewusst sind, und sich für nichts schämen. Auch ihre Söhne tun das nicht (mehr), was wohl dazu führen könnte (wohlgemerkt) das diese Geschichte auch von mir ganz anders betrachtet wird. Denn wenn sich ein Mensch selbst "normal" fühlt, dann glauben es auch die Anderen denen auffällt, dass sie sich letztendlich normal verhalten, sich nicht schämen. Deshalb, folgender Tipp: Wenn du sie etwas besser kennst und ihr euch besser versteht, red mal mit ihr darüber und versuch ihr mehr selbstvertrauen zu geben. Vielleicht betrachtet sie es dann später als normal und deine Beachtung wird weniger durch dieses Scheue verhalten bezogen auf ihre Hände abgelenkt. Letztendlich dürfest du dich später daran gewöhnen, aber ich denke diese Methode wäre wohl die beste in diesem Zusammenhang. |
Optimismus und Pessimismus sind zwei Extreme, die jeder Realität fern sind. Während ein Pessimist alles möglichst negativ sieht, sieht ein Optimist alles positiv. Der Realist sieht etwas hingegen logisch, unbeeinflusst durch Emotionen, realistisch.
Doch, müsste ich mich zwischen dem Optimismus und dem Pessimismus entscheiden, würde ich erstere Wahl treffen, da er weniger destruktiv erscheint. |
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