Todesstrafe

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AJ
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Fr 10. Sep 2004, 19:24 - Beitrag #61

Meine Meinung sollten die meisten Leute hier kennen.
Ich finde, dass Vergewaltiger und Kinderschänder bei 100% Schuld auch mit dem Tode bestraft werden sollten.

Siehe zu diesem Thema auch den Film Dogville

Dogville beinhaltet eine Moral, die meiner Moralvorstellung sehr nahe kommt. In meinen Augen ist Vergebung in manchen Situationen etwas Göttliches. Warum sollte ein Mädchen ihren Vergewaltiger vergeben? Vielleicht weil er eine schlechte Kindheit hatte? Ist das ein Grund warum man ihn vergeben sollte? Ein Vergewaltiger sollte meiner Meinung nach gefoltert werden, damit er die Leiden erträgt, die er einen anderen Menschen zugetragen hat. (Natürlich nur bei 100% Schuld) Ich verstehe einfach nicht, warum in unserer Gesellschaft viele Vergewaltiger als geistig krank eingestuft werden und in eine Besserungsanstalt kommen. Es wird nach dem Besten im Menschen gesucht, aber hier ist das Beste einfach nicht gut genug. Dieser Mensch sollte angemessen bestraft werden für sein Vergehen, damit er nicht zum Wiederholungstäter wird und damit Andere abgeschreckt werden.

Traitor
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Fr 10. Sep 2004, 20:29 - Beitrag #62

@mathew: Diese "Meinung" hast du bereits von dir gegeben. Bring im nächsten Post bitte Argumente, oder lass es.

@AJ: Auch du scheinst bei diesem Thema ja nicht sonderlich geneigt zu sein, dich durch Argumente überzeugen zu lassen, wie die letzten Threads gezeigt haben... das Selbstzitat kann ich hier aber nicht so unkommentiert stehenlassen.
Der entscheidende Punkt, der dich anscheinend zu der in meinen Augen absolut barbarischen und unmenschlichen Ansicht, man sollte Schwerverbrecher foltern, nur um sie leiden zu lassen, kommen lässt, ist wohl der, dass du eine völlig andere Vorstellung eines Rechtssystems hast als unsere moderne Gesellschaft. Dein Rechtsempfinden basiert auf staatlich lediglich gelenkter persönlicher Rache, das der modernen, zivilisierten Welt auf dem Grundprinzip gesellschaftlicher Sanktionierung (inklusive bzw. zum Ziele der Abschreckung sowie der Hoffnung auf Besserung des Täters) zur besseren Sicherung der Gesamtgesellschaft vor kriminellen Elementen.

Maurice
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Fr 10. Sep 2004, 20:32 - Beitrag #63

Just a little comment...

Das Thema hatten wir ja schon mehrmals (und auch schon auf deutlich höheren Niveau in der Philo-Sektion, als hier), ich könnte hier zwar auch wieder einen längeren Text schreiben, aber die user kennen ja meine Meinung und ich sehe diese Diskussion hier auch als sinnlos. Entweder in einer angemessenen Form oder besser sein lassen. :shy:

AJ
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Fr 10. Sep 2004, 21:19 - Beitrag #64

@Traitor
Ich wollte mit meinem Beitrag auf die Moralvorstellung in Dogville verweisen. Meine Meinung habe ich ja schon oft und ausführlich geschildert.

Vielleicht liegt es ja an der Mentalität oder an der Kultur, aber ich kann aus meiner Sicht, deinen Standpunkt nicht ganz nachvollziehen. Lässt es dich eigentlich kalt, wenn du liest, dass ein 30 jähriger ein 9 jähriges Kind vergewaltigt hat? Wenn ich sowas höre, dann kommt bei mir echt die Wut hoch. Wenn diese Person in eine Therapie kommt und später dann zum Wiederholungstäter wird, dann kann ich das System irgendwie nicht verstehen.

Traitor
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Fr 10. Sep 2004, 21:42 - Beitrag #65

Natürlich lässt mich soetwas nicht ansatzweise kalt. Es ist ein schreckliches Verbrechen, für das der Täter mit einer schweren Strafe belegt gehört. Allerdings muss dabei die Balance zwischen Schutz der Gesellschaft, Bestrafung des Täters und auch seiner möglichen Rehabilitation in zumindest gewissem Maße gewahrt bleiben - denn kein Mensch kann so schreckliche Taten begehen, dass man ihn als völlig rechtlos betrachten kann.

Dass Täter, bei denen ein erhebliches Rückfallrisiko besteht, freikommen, ist kein Fehler der Grundsätze, sondern der Umsetzung.

Wombat
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Sa 11. Sep 2004, 04:26 - Beitrag #66

Original geschrieben von Traitor
Dass Täter, bei denen ein erhebliches Rückfallrisiko besteht, freikommen, ist kein Fehler der Grundsätze, sondern der Umsetzung.


Und solange die Umsetzung noch nicht einwandfrei funktioniert, sollte man die Todesstrafe vorziehen, um die Gesellschaft zu schützen.
Du sagst das man eine Balance zwischen Schutz, Bestrafung und Rehabilitation finden sollte, aber wenn eine Therapie als Bestrafung gilt, dann sind die Täter wohl nicht davon abgeschreckt, irgendwelche Verbrechen zu begehen, und das Risiko einer Therapie auf sich zu nehmen. Ist ja schließlich keine wirkliche Bestrafung!
Abgeschreckt sollen sie sein, und das kann man nur mit der Todesstrafe erreichen.

(Sorry, dass ich mich jetzt nur auf den letzten Post beziehe, aber um die Uhrzeit alle vorherigen noch zu lesen, ist mir ein bißchen zu anstrengend)

Traitor
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Sa 11. Sep 2004, 12:27 - Beitrag #67

Eine "Therapie" für Straftäter ist nicht das gleiche wie eine Therapie für normale Menschen. Es ist genauso eine Haftstrafe, nur mit besseren Unterbringungsbedingungen (was manchmal allerdings fragliche Ausmaße annimmt) und eben psychiatrischer Betreuung. Das Hauptelement einer Haftstrafe sind nicht die konkreten Bedingungen im Gefängnis, sondern der Freiheitsentzug.

Wombat
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Sa 11. Sep 2004, 13:04 - Beitrag #68

Es ist aber etwas ganz anderes, welche der folgenden Optionen der Täter hat:

1.
a) mit der Straftat durchkommen
b) gefasst werden und "nur" eine Therapie machen

2.
a) mit der Straftat durchkommen
b) gefasst werden und zu Tode verurteilt werden

Bei der zweiten Option würde er sich wphl mehr Gedanken machen ob sich diese Tat lohnen würde.

Ich behaupte nicht, dass eine Therapie angenehm ist ... aber jedenfalls um einiges mehr als die Todesstrafe zu kriegen.

Traitor
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Sa 11. Sep 2004, 13:06 - Beitrag #69

Die Todesstrafe scheint erfahrungsgemäß keinen höheren Abschreckungseffekt zu haben als lange Haftstrafen, dazu findet sich hier im Forum bereits einiges, entweder in diesem Thread oder einem der anderen.

Maurice
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Sa 11. Sep 2004, 13:14 - Beitrag #70

Dann schreibe ich doch ein bisschen was, aber ich halte mich zurück. ;)

Wir sind uns wohl einig, dass die Todesstrafe die härteste Strafe sein sollte und nur bei wirklichen Schwerverbrechern angewandt werden sollte. Nun denken wir uns einen Mehrfachmörder oder einen Kinderschänder und fragen wir uns, ob so eine gestörte Person sich von dem Gedanken an die Todesstrafe abschrecken lassen würde. Ich denke nein. Wer so krank im Kopf ist, wird sich auch nicht um eine mögliche Strafe scheren um sein Bedürfnis zu stillen.
Das soll aber kein Plädoyer gegen die Todesstrafe sein, sondern nur zeigen, dass das Abschreckungspotential der Todesstrafe imo nicht so groß ist, wie man erwarten sollte.
Aber ansonsten bin ich auf Taboos Seite, denn ich habe ja schon hier oft genug ausgeführt, warum ich die Todesstrafe für sinnvoll halte.

Wombat
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Sa 11. Sep 2004, 13:56 - Beitrag #71

Original geschrieben von Maurice
Ich denke nein. Wer so krank im Kopf ist, wird sich auch nicht um eine mögliche Strafe scheren um sein Bedürfnis zu stillen.


Dann sollte er erst Recht für immer aus der Gesellschaft entfernt werden. Hört sich hart an, aber wenn er schon gestört ist, müssen dafür nicht noch andere leiden!

@Traitor:
Dann komm ich wohl nicht drum rum, alle Beiträge hier zu lesen ...

Padreic
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Sa 11. Sep 2004, 14:17 - Beitrag #72

@ttt-taboo
Dann sollte er erst Recht für immer aus der Gesellschaft entfernt werden. Hört sich hart an, aber wenn er schon gestört ist, müssen dafür nicht noch andere leiden!

Dann soll man sie doch möglichst töten, bevor sie jemand anders etwas antun.
Wenn einem ein Mensch irgendwie verdächtig vorkommt, dann meldet man dies und wenn die darauf folgende psychologische Untersuchung positiv auf Gestörtheit und mögliche Gefährlichkeit ist, spricht, denke ich, nichts dagegen ihn dann möglichst schnell zu exekutieren. Dies ist für die Gesellschaft klar das beste, können diese schrecklichen gestörten Menschen doch danach niemanden mehr was antun.

Allgemein gibt es doch so manchen, der irgendwelche Defekte hat, die es erwarten lassen, dass er der Gesellschaft wesentlich mehr schadet als nützt. Selber schuld, dass er so ist, wie er ist. Dafür sollen wir nicht leiden müssen. Der schrecklichste Gedanke wäre, dass sich so etwas noch vermehrt. Zwangssterilisationen sind also ein Muss, Tötung das Optimum.

Padreic

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Sa 11. Sep 2004, 14:51 - Beitrag #73

@Pad
Ja, so krass habe ich das nicht formuliert! Mit gestört meine ich jetzt extreme Fälle. Ein Beispiel:
Triebtäter, besonders die, die sich an Kinder vergreifen

Ich behaupte nicht, dass sie sofort exekutiert werden sollen, sobald man das Potenzial erkennt ... man denke da mal nur an Minority Report ... sondern, sobald sie eine Tat begangen haben. Menschen ändern sich nämlich nur, wenn sie es selber wollen und nicht wenn sie zu einer Zwangtherapie verdonnert werden!

Das Kind, an das er sich vergriffen hat, und die Kinder die dann noch folgen werden, wenn er wieder frei ist ... werden ihr Leben lang noch Schaden davon mit sich tragen.

Was ist dann wohl besser? Einen Menschen zu entfernen, der sein Leben schon mehr oder weniger gelebt hat oder einem Kind sein Leben zu zerstören?

Maurice
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Sa 11. Sep 2004, 15:05 - Beitrag #74

Wobei es sich bei Triebtätern meist nicht nur um ein, sondern um mehrere Kinder handelt und nicht alle Kinder werden von solchen Menschen nach ihrer Tat am leben gelassen. Triebtäter sind häufig auch Mörder.

Pad den meisten Menschen kannst du nicht ansehen, was in ihren Kopf vorgeht und deshalb wird man die potentiellen Triebtäter wohl kaum im erkennen können. Außerdem wenn jemand einen psychische Störung hat, heißt das ja nicht, dass er auch zum Straftäter werden muss.

Pad diese Polemtik hast du nicht nötig, nur weil unsere Meinung nicht deinem moralischen Verständnis entspricht. ;)

Padreic
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Sa 11. Sep 2004, 15:37 - Beitrag #75

@Maurice
Woher willst du wissen, was ich alles nötig habe? ;) Aber ich verspreche, jetzt zu versuche, ein wenig sachlicher zu sein ;).

Wenn ich dich recht verstehe, ist das Hauptargument dafür, jemanden aus der Gesellschaft zu entfernen (ob jetzt lebenslange Haft oder meinetwegen aus Kostengründen Todesstrafe), dass eine bestimmte Wahrscheinlichkeit besteht, dass er noch weitere vergleichbare Straftaten begeht. Was bewegt dich dazu zu sagen, dass, wenn jemand einmal eine Straftat begangen hat (oder meinetwegen auch fünfmal), dass er dann weitere Straftaten begeht? Im besten Fall Statistiken, rein gefühlsmäßige Urteile will ich dir nicht unterstellen.
Nehmen wir mal an, man macht mehrere großangelegte Studien, die anhand der Auswertung von vielen Merkmalen für einen Triebtäter eine Wahrscheinlichkeit ergeben, mit der er rückfällig wird. Ist der Wert zu hoch, lässt man ihn nicht frei, sondern bringt ihn meinetwegen um. [Solche Studien existieren übrigens in gewissen Umfang bereitet und ergeben recht zuverlässige Ergebnisse.] Nun können wir aber diese Studien nicht nur auf Triebtäter anwenden, sondern auch auf die ganze Bevölkerung. Jemand wird dann als verdächtig gemeldet, untersucht und man stellt fest, dass anhand der Statistik die Wahrscheinlichkeit, dass er einen Mord begeht, sich an einem Kind vergreift oder Dergleichen tut, über der liegt, die ausreicht, um einen Triebtäter über den Jordan zu schicken. Wenn man solche Kategorien wie Schuld außer Acht lässt, stellt sich doch die Frage, warum man mit diesem Kerl (oder meinetwegen auch dieser Frau) nicht das gleiche tun soll.

Jetzt mag jemand einwenden, dass ja keinesfalls erwiesen ist, dass dieser Mensch wirklich eine Straftat begeht, egal wie hoch die errechnete Wahrscheinlichkeit ist. Natürlich nicht. Aber das steht beim Triebtäter genauso wenig fest.
Jemand mag einwenden, dass man in der noch nicht straffällig gewordenen Bevölkerung wohl kaum jemand finden kann, der in ähnliche Wahrscheinlichkeitssphären kommt wie ein verurteilter Triebtäter. Das wäre erst zu erweisen. Aber wenn die Wissenschaft in diesem Bereich weit genug ist und ein entsprechender Aufwand betrieben wird, kann ich mir nicht vorstellen, dass dieses Gegenargument zutrifft. Zumindest wenn man von keinem freien Willen ausrechnet, ist das Verhalten eines Menschen prinzipiell vorhersagbar, gerade hinsichtlich eines solch extremen Ereignisses wie einer Triebtat. Da muss es einfach sehr große Möglichkeiten geben, dem mit Statistik beizukommen. [Das ist natürlich alles nur hypothetisch, da es solche Studien, solche Statistiken noch nicht gibt. Aber sie mag es einmal geben, wenn sich die Gesellschaft dagegen nicht wehrt. Und man sollte, denke ich, die Problematik der Todesstrafe nicht nur für ein Hier und Jetzt diskutieren.]

Padreic

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Sa 11. Sep 2004, 16:38 - Beitrag #76

Ein Mensch soll für seine Tat bestraft werden und nicht für die Wahrscheinlichkeit, dass er eine Tag begeht. Kinderschänder und Vergewaltiger zerstören das Leben ihres Opfers und beeinträchtigen das Leben der Angehörigen. So ein Mensch hat in meinen Augen keine Chance mehr verdient, er soll für das was er gemacht hat bestraft werden. Am besten soll er auch Qualen erfahren, die er anderen Menschen zugefügt hat. Ich kann einfach nicht verstehen, dass man versucht in einem Kinderschänder noch etwas gutes zu finden und ihn therapieren zu lassen. Was bei den meisten sowieso nicht hilft.

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Warum sollte man einen solchen Menschen nicht Qualen zufügen, dass er seine Tat bereut? Bei 100% Schuld würde ich solche Maßnahmen befürworten, die würden auch zu Abschreckung führen.

Maurice
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Sa 11. Sep 2004, 16:46 - Beitrag #77

Aber lassen wir den möglichen Abschreckungseffekt von Folter außen vor, warum sollte man jemanden zur Strafe foltern? Wenn er e getötet wird, macht das doch keienn Unterschied und kostet nur unnötige zusätzliche Recourssen.

Ich kann einfach nicht verstehen, dass man versucht in einem Kinderschänder noch etwas gutes zu finden

Ich glaube in jedem Menschen, egal wie brutal und zerstörerisch er ist, ist mindestens auch noch ein Funken Gutes. Dieses rechtfertigt aber imo nicht, dass ein Schwerverbrecher eine zweite Chance bekommen sollte. Die Gesellschaft kann ihre Recourssen sinnvoller einsetzen, als solche Menschen durchzufüttern oder gar in einer Luxus-Unterkunft therapieren.

Wombat
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Sa 11. Sep 2004, 16:50 - Beitrag #78

Ja, wie wär´s den Opfern (mehr) zu helfen, statt den Tätern?

AJ
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Sa 11. Sep 2004, 17:25 - Beitrag #79

@Maurice
Hast du den Film Dogville gesehen?
Am Ende stellt sich heraus, dass das Beste (Gute) im Menschen manchmal einfach nicht gut genug ist. Diese Festellung muss man meiner Meinung nach auch auf Schwerverbrecher übertragen.

@ttt-taboo
Das wäre nicht nur sinnvoll sondern würde Menschlichkeit zeigen. Ich finde, dass man vor allem den Opfern so gut wie es geht helfen sollte.

Padreic
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So 12. Sep 2004, 18:38 - Beitrag #80

@AJ
Verstehe ich dich richtig, dass du den Menschen, die eine Straftat begangen haben, möglichst das Leiden, was sie anderen angetan haben, wieder antun, damit wieder Gerechtigkeit herrscht? Sicherlich eine verständliche Ansicht, auch wenn sie weder etwas mit christlicher oder verwandter Ethik noch mit reinen Nutzen-Erwägungen verträglich ist.
Der Abschreckungseffekt von solche Folter ist allerdings vermutlich nicht sehr hoch. Ich kann mir kaum jemanden vorstellen, der sich vor einem Verbrechen überlegt, dass er mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dafür 20 Jahre in den Knast kommt, danach aber wieder raus und dass es deshalb nicht so schlimm ist (Ausnahmen hierbei vielleicht Verbrechen, wo es um Geld geht, was sie dann nachher nutzen wollen). Zwanzig Jahre Gefängnis sind ne verdammt harte Sache, so hart, dass es wohl kaum jemand realistisch mit einkalkulieren würde, sodass es dann auch keinen großen Unterschied zu Folter mehr machen würde.

@Maurice
Keine Lust, auf meinen Beitrag zu antworten?

@ttt-taboo
Ja, wie wär´s den Opfern (mehr) zu helfen, statt den Tätern?

Eine sehr vernünftige Forderung. Aber wohl unabhängig von der Todesstrafenfrage.

Padreic

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