Arbeitslosigkeit

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
mathew
Member
Member

 
Beiträge: 110
Registriert: 07.09.2004
Mi 8. Sep 2004, 20:12 - Beitrag #1

Arbeit nicht mehr bezahlbar??

Hallo Leute,

ein Thema welches mich auch sehr mitnimmt emotional ist das Thema Arbeitslosigkeit. Wieviele Arbeitslosen haben wir tatsächlich, bestimmt 8 oder 9 Millionen. Die ganzen Schwarzarbeiter die arbeitslosen Studenten (möchte damit niemandem zu nahe treten) gibt für mich summer sarum so eine Summe um diesen Dreh herum. Und dann wollen sie jetzt mit Hartz IV die Arbeitslosen halbieren. Haben so etwas eingeführt wie die Ich-AG, heute stehen viele mit Überschuldung bei der Caritas-Schuldnerberatung!! Naja mit den neuen Reformen werden die Langzeitarbeitslosen zu Sozialhilfeempfängern gemacht und dann tauchen sie ja nicht mehr in der AL-Statistik auf, tolle Leistung der Politiker!! In Deutschland wird es in naher Zukunft nur noch für eine bestimmte Anzahl von Haushalten einen hohen Lebensstandard geben, der Rest muss zusehen wo er bleibt. Gibt kaum noch Arbeit, wie seht Ihr das??


Mathew

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
Mi 8. Sep 2004, 20:22 - Beitrag #2

Es wäre sinnvoll, die Themen so zu benennen, dass der Titel auch zum Inhalt passt. Von Bezahlbarkeit der Arbeit erwähnst du im Text nichts, also ändere ich den Titel dementsprechend.

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Das gilt für Politiker wie im Falle der diversen eher kosmetischen "Arbeitsmarktreformen".
Aber es gilt auch für dich - das Arbeitslosenproblem ist sicher bedenklich, aber du rechnest die Zahl nochmal auf sehr fragliche Weise hoch. Schwarzarbeiter muss man eher von der Arbeitslosenzahl abziehen: sie sind als nicht erwerbstätig gemeldet, arbeiten aber trotzdem, und zwar an den Steuern vorbei, und schädigen so den Staat und sämtliche ehrlichen Steuerzahler. Und kassieren eventuell noch Sozialhilfe, betrügen also gleich doppelt.
Und weshalb sollten Studenten als Arbeitslose gezählt werden? Die Arbeitslosenstatistik erfasst nicht jeden, der keinen Job hat, sondern jeden, der eigentlich einen haben sollte. Kinder, Menschen in der Ausbildung oder Rentner zählen da definitiv nicht zu, es ergäbe auch keinen Sinn.

PS: Siehe auch den Hartz-Thread

norialis
Member
Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 131
Registriert: 20.08.2004
Do 16. Sep 2004, 18:46 - Beitrag #3

Was man bei Hartz IV nicht vergessen sollte ist, dass es vielleicht den ein oder anderen animiert, sich intensiver zu kümmern. Ich hab im Bekanntenkreis jemanden, der bis zu zweihundert Bewerbungen pro Monat geschrieben hat, bundesweit und es kam nix bei rum. Logisch dass diese Menschen irgendwann resignieren. Vielleicht ist Hartz IV ein zusätzlicher Ansporn, aber hier gings garnicht um Hartz IV.

Zu den Arbeitslosenzahlen - ja, es ist sicher schwierig zu erfassen, wie viel Arbeitslose wir haben - die Frage die sich stellt ist aber - Wie viele Arbeiter haben wir eigentlich ? Da spricht niemand drüber. Logo, Kinder, alte Menschen wie Rentner, Frührentner, Kranke und Bedürftige leben auch in unserem Land - man müsste so etwas tabellarisch erfassen, die Anzahl der Schüler, Studenten, Wehr-/Ersatzdienstleister, Alte Menschen, Kranke, nicht erwerbsfähige, Sonderfälle - und die die übrig bleiben stehen in Lohn und Brot - auf die Zahlen wär ich echt neugierig.

Das Tehma ist und bleibt kompliziert und wie Traitor sagt ...jede Statistik hat ihre Herkunft, wer auch immer die Daten angepasst hat..

Dass es kaum noch Arbeit gibt glaub ich nicht, die Qualifikationen passen nur nicht mit den Ansprüchen überein. Als gelernter Industriekaufmann beispielsweise kommst du heut nicht mehr weit, weil für die kaufmännischen Stellen gibts Studierte BWLler - Ich würds als Firmenchef doch genauso machen, wenn ich für gleiche Kohle jemand bekomme der nach der Ausbildung studiert hat. Die Kleinen bleiben auf der Strecke, wenn sie sich nicht rechtzeitig weiterbilden und wenn die sich dann zu schade sind, andere Berufe anzupeilen - dann hilft vieleicht ein Einschnitt.

Ich kenns von mir selbst, ich war so ein Industriekaufmann und war letztlich bereit Revisionsreinigung in Kernkraftwerken zu machen - aber wer will das schon ? Ich hatte auch ein Angebot, nachts in einer Großschlachterei die Maschinen zu reinigen - auch das hätte ich gemacht. Glücklicherweise konnte ich mich aber auch weiterbilden und bin jetzt in nem Job, den ich gern mache - aber dafür muss man verdammt nochmal auch selbst was tun und nicht drauf hoffen, dass der Staat es schon hinkriegt, denn schließlich und endlich sind WIR der Staat.

mathew
Member
Member

 
Beiträge: 110
Registriert: 07.09.2004
Do 16. Sep 2004, 21:17 - Beitrag #4

[quote]Original geschrieben von norialis
[B]Was man bei
Dass es kaum noch Arbeit gibt glaub ich nicht, die Qualifikationen passen nur nicht mit den Ansprüchen überein. Als gelernter Industriekaufmann beispielsweise kommst du heut nicht mehr weit, weil für die kaufmännischen Stellen gibts Studierte BWLler - Ich würds als Firmenchef doch genauso machen, wenn ich für gleiche Kohle jemand bekomme der nach der Ausbildung studiert hat. Die Kleinen bleiben auf der Strecke, wenn sie sich nicht rechtzeitig weiterbilden und wenn die sich dann zu schade sind, andere Berufe anzupeilen - dann hilft vieleicht ein Einschnitt.
]

Aber Du würdest doch nicht sagen, daß ein studierter BWLer die Arbeiten dann immer besser macht wie ein Industriekaufmann, der nicht studiert hat?? Aber wie meintest Du das denn genau??


Mathew

gerwerfer
Very Good Newbie
Very Good Newbie

 
Beiträge: 44
Registriert: 20.06.2004
Fr 17. Sep 2004, 02:34 - Beitrag #5

Hi methew,

hier habe ich was aufgetrieben.

Zwischen 8 – 8,5 Mill (!)

Quelle: "Wirtschaftswoche" Nr. 29 vom 08.07.2004, S. 24; "Vorruhestand" und "Stille Reserve" geschätzt. Quelle der Daten: BA, Sachverständigenrat, Deutscher Städtetag, Stiftung Marktwirtschaft.

Ich persönlich befürworte andere "Reformen" um AL zu senken, soziale Gerechtigkeit weiter zu verbessern. Nichts konkretes, ein anderes Währungssystem, sowas z.B.?

http://www.pilt.de/article/Manipulation/1057415741.html

Trennung von Politik und Wirtschaft ( also entweder Boss, oder Politiker)

Anderes Rechtssystem usw. Natürlich "Träumerei". Aber von dem Tod des kalten Krieges und der Wiedervereinigung habe ich auch geträumt....

Gerry

norialis
Member
Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 131
Registriert: 20.08.2004
Sa 18. Sep 2004, 17:24 - Beitrag #6

@mathew

Ich will nicht behaupten, dass ein BWLler die Arbeit besser macht. Meinen langjährigen Kumpel von dem ich sprach halte ich für ein absolute Kapazität auf seinem Fachgebiet - aber wie soll das jemand erkennen, der für Personaleinstellung zuständig ist ?

Ich habe genau das selbe Problem, ich werde, um Sommer 2005 drei Azubistellen zu besetzen etwa 500 Bewerbungen durchsehen müssen - woher soll ich denn wirklich wissen, welcher in einem speziellen Bereich ideal ist ? Man siebt da ganz klar aus - Bester Abschluss, Art der Bewerbung, Gesamteindruck und dann das klare Vorstellungsspiel 6 aus 20 die als Favoriten gelten, die ersten drei sind dabei, die nächsten drei in Wartestellung und der Rest... um den darf es mir nichtmal Leid tun...

Und wenn man bei Personalfragen glaubt, das sei immer fair, dann ist man leider schief gewickelt. Deswegen denk ich, würd ich tendenziell einen BWLler vorziehen.

Das schlimme daran ist, dass ich als Industriekaufmann genauso auf Abstellgleis gelaufen bin, ich hab zum Glück die letzte Weiche gekriegt...

Poopie
Active Newbie
Active Newbie

 
Beiträge: 14
Registriert: 16.09.2004
So 19. Sep 2004, 09:34 - Beitrag #7

erkläre mal, warum du einen bwler vorziehen würdest.
die sind nicht zwangsmäßig besser qualifiziert.
im gegenteil: die haben top ahnung von der theorie wenn sie in die firma einsteigen, aber keinen plan vom tagesgeschäft.
ich arbeite ungerne mit studierten kollegen, weil ich die erfahrung gemacht habe, daß ich sie länger anlernen muß als im beruf ausgebildete kollegen, und daß sie weniger effizient arbeiten, weil sie einfache arbeitsprozesse zu sehr hinterfragen und damit zeit vergeuden.

norialis
Member
Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 131
Registriert: 20.08.2004
So 19. Sep 2004, 16:45 - Beitrag #8

Da stimm ich dir sogar zu, allerdings musst du unterscheiden, ob du eine reinen Studi oder jemand mit vorangegangener Berufsausbildung hast. Und letztlich bleibt die Frage, was sie denn nu genau auf der Stelle machen sollen. Im allgemeinen sind viele der Aufgaben nicht sooo umfangreich, dass man sie nicht auch nem ungelernten in vier Wochen beibringen könnte - wenn ich als kleiner oder mittelständischer Unternehmer drauf hoffe, frischen Wind in die Firma zu bekommen, dann doch bitte mit Hlfe von jemandem der recht frisch von der Uni kommt, wo bekanntlich neue Ideen auch entwickelt werden.... So eine Person bietet mir für mindestens zwei Jahre gute Zukunftsideen, vielleicht Innovationen und somit einen Marktvorsprung. Das ist das Problem, welches fast jeder technische Student hat - gefragt zu sin, solang er frisch von der Uni kommt.

Nach zwei Jahren such ich mir dann den nächsten


Zurück zu Politik & Geschichte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste

cron