Lektionen? Och nööö.
Ich hab in der Schwangerschaft alle möglichen Erziehungsratgeber gelesen, zu den wenigen Perlen genickt, den Rest vergessen und dann wenig freudig brüllend mein Baby in die Welt gestoßen. Seitdem lernen wir, meine Kinder und ich, beständig dazu. Jede neue Phase erfordert Anpassung und Aufmerksamkeit.
Die wenige wirklich wichtigen Richtschnüre:
Konsequenz
Transparenz
Glaubwürdigkeit
Wenn ich etwas ankündige, dann zieh ich das auch durch. Ich erkläre die Ankündigung, zähle von 3 rückwärts, frage nach, ob sie es wirklich so haben wollen, und tue dann das, was ich gesagt habe. Egal, wie unangenehm ich das gerade selbst finde.
Meine Töchter haben beide nie einen Aufstand im Supermarkt vorm Süßigkeitenregal gerissen. Ihnen wurde vorher gesagt, dass sie in diesem Fall nicht nur nichts bekommen, sondern dass, was bereits ausgesucht war, auf jeden Fall wieder im Regal landet. Da sie aus Erfahrung wußten, dass es genauso kommt, haben sie es nicht getestet.
Andere Regeln werden gerne mal zwischendurch neu angetestet.
"Ob ich wohl wirklich den Boden wischen muss, wenn ich nette Sauereien mit der Shampoo - Flasche mache?"
"Ob ich wirklich ohne Kakao in den Kindergarten marschiere, wenn ich mich weigere, mich selbst anzuziehen?"
Beliebte Verhandlungspunkte hier.
Die Kinder deines Onkels werden wohl ihre Lektion gelernt haben, dass ausgegebenes Taschengeld nicht ersetzt wird. Alles andere ist eine Temperamentsfrage.
Der Alltag mit (kleinen) Kindern ist quasi nicht zu planen. Schon gar nicht durch Lektionen zu strukturieren.
Wenn du später mit deinen Schulkindern Lust auf pädagogisch wertvolle Lektionseinheiten hast, steht dir das natürlich frei.
Ich mach das halt lieber spontan.