Hallo Leute,
hab heute gehört, daß das Schulniveau teilweise heute von Gymnasium auf das von der Realschule abgesunken sei, bzw. das von Realschul- auf Hauptschulniveau. Kann mir das aber nicht vorstellen??
Ihr schon??
Grüsse
Mathew
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Di 7. Sep 2004, 22:41 - Beitrag #1 |
Abitur nicht mehr zeitgemäß?Hallo Leute,
hab heute gehört, daß das Schulniveau teilweise heute von Gymnasium auf das von der Realschule abgesunken sei, bzw. das von Realschul- auf Hauptschulniveau. Kann mir das aber nicht vorstellen?? Ihr schon?? Grüsse Mathew |
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Di 7. Sep 2004, 22:54 - Beitrag #2 |
Als Abiturient mit vagen, aber dennoch imo nicht ganz weltfremden Vorstellungen von Realschulniveau sage ich mal einfach das das Abitur immer noch "hohes Niveau" hat.
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[align=center][size=84]Sei [/size]ε kleiner Null.[/align]
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Di 7. Sep 2004, 23:47 - Beitrag #3 |
Oh, dass ist örtlich seeeehr verschieden!
Als Englischnachhilfelehrerin hab ich jetzt eine ganze Reihe von Schülern aus verschiedenen Stadtteilen gehabt, von Haupt-, Real, - Gesamtschule und Gymnasium. Man kann da unmöglich etwas verallgemeinern, aber ich finde, dass das Niveau schon spürbar abgenommen hat, ganz allgemein. Ich hatte zwei Schüler von einer Realschule (8. Klasse), die einen niedrigeren Stand hatten als der Hauptschüler. Die hiesige Gesamtschule hat sehr positiv überrascht. Die Gymnasiastin (10. Klasse) hingegen... das Mädchen war sehr, sehr helle, und was ich in Französisch und Mathe gesehen hatte bei ihr, war sehr hohes Niveau. In Englisch allerdings, das war Spielerei, Stand 7. Klasse, höchstens. Wie immer, es steht und fällt alles mit dem Lehrer, und dem Kurs, den der Direktor (Geschlecht egal) einschlägt. |
... alles wird gut...
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Mi 8. Sep 2004, 09:54 - Beitrag #4 |
Dann ist das Niveau von Bundesland zu Bundesland sehr verschieden. Wir wohnen hier im Grenzbereich von Bayern zu Hessen und es gibt da schon gravierende Unterschiede .... vom Lehrplan her, von den ausfallenden Schulstunden, von der Notengebung .....Mein Jüngster besucht jetzt nach Abschluß der Realschule in Bayern eine FOS (eine Fachrichtung die es hier bei uns nicht gibt) in Hessen und der Stoff in Mathe und Deutsch entspricht dem der letzten Klasse in seiner bisherigen Schule...
Wenn ein Schüler Probleme in Bayern hat, wechselt er einfach nach Hessen und da klappts dann meist ganz hervorragend |
Erst die Erkenntnis der Wahrheit, das Ergriffensein, das Begeistertsein, das Staunen über das Erbarmen des Geliebten, Ewigen, Gewaltigen, dieses von heiliger Furcht durchdrungene Staunen, dieses Gepacktsein und daraus folgt dann von selbst die Bemühung um Moral.
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Mi 8. Sep 2004, 13:26 - Beitrag #5 |
Auf dem guten alten CJD kann ich mir eine Leistungsgleichheit einfach nicht vorstellen. Auch von den Lehrbüchern her waren die Differenzen, besonders in den Fremdsprachen enorm. Aber natürlich kann hier nur jeder seine eigenen Erfahrungen wiedergeben, interessieren würde mich mal die Aufschlüsselung des PISA Tests nach Bundesländern und den Überschneidungen der Ergebnisse bei verschiedenen Schulformen. In der ZEIT hab ich letztens eine Aufschlüsselung über die Verteilung von Grundschulabgängern nach Lesekompetenz gesehen... Ein Schüler mit einem durchschnittlichen Wert konnte sowohl Hauptschüler als auch Realschüler, und mit ein wenig Glück sogar Gymnasiast werden. Je nachdem wie die Empfehlungen der Grundschulen im Umfeld einer weiterführenden Schule ausfallen, kann es da natürlich zu Gleichheiten kommen, auch wenn das eigentlich durch eben das System der Empfehlungen "verhindert" werden sollte.
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Mi 8. Sep 2004, 17:26 - Beitrag #6 |
Was die Frage mit der Zeitgemäßheit des Abiturs zu tun hat, erschließt sich mir nicht, bzw. nur sehr mittelbar. Verpassen wir dem Thread also mal einen Titel, der eher zum Inhalt der Diskussion passt.
Nach meinen Erfahrungen schwankt das Niveau ebenfalls sehr stark von Schule zu Schule. Wenn ich das RSG in St. Augustin, auf dem ich in der 5-6 war, mit dem CJD vergleiche, dann war das schon ein Unterschied wie zwischen verschiedenen Schulformen, und die meisten RSGler erschienen mir nicht gerade als gymnasiumstauglich - in der 6. Klasse des Gymnasiums sollte man halbwegs flüssiges Lesen und einen Fehlerquotienten von unter 1 pro Wort (beides in Deutsch natürlich) doch wohl voraussetzen können. Generell macht das Schulsystem auf mich den Eindruck, dass eine Absenkung der Stufen stattgefunden hat. Viele heutige Gymnasien haben ein Niveau und eine Klientel ähnlich früheren Realschulen (man sehe sich allein an, wieviele Bürojobs - eigentlich klassisches Realschulfeld - Abitur voraussetzen), auf die Realschule gehen die mittelmäßig begabten, die früher auf die Hauptschule gingen, und auf die Hauptschulen oft schon Jugendliche, die man nur noch als schwer erziehungs- und lerngestört bezeichnen kann - eigentlich Fälle für die Sonderschule. (Disclaimer: Hierbei handelt es sich um persönliche Eindrücke der Gesamtsituation, die nicht bedeuten, dass irgendeine der Aussagen auf irgendeine bestimmte Person, die eine dieser Schulformen besucht, zutreffen muss und diese beleidigen könnte). Aufgrund dieser Verschiebungen denke ich, dass eine Neuaufteilung des Schulsystems guttäte: eine mit guten Differenzierungsmöglichkeiten ausgestatte Gesamtschule für 80% der Schüler von den nicht allzu schlimmen Hauptschülern über die Realschule bis zu den meisten Gymnasiasten; eine "Schwererziehbarenschule" zwischen derzeitiger Hauptschule und Sonderschule (letztere muss natürlich in diversen Formen auch erhalten bleiben); und schließlich eine neue Gymnasialform für die "oberen 10%" mit stark erhöhtem Niveau, Aufnahmeprüfungen etc. |
Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Sa 18. Sep 2004, 17:33 - Beitrag #7 |
Ich sehe ebenfalls eine starke Abnahme der Qualität. Ich stamme aus einer Region Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen, jetzt lebe ich in Schleswig-Holstein an Hamburgs Pforten und regelmäßig flattern mir (aus fast dem ganzen Bundesgebiet) Azubi-Bewerbungsschreiben auf den Tisch. Doch jemand Realschule HH ist Ende der neunten Klasse noch lannge nicht genauso gut oder schlecht wie jemand aus HH, NS, NRW Das ist regional seeeehr unterschiedlich.
Was auffällt ist aber nicht nur die Qualität an sich, sondern ganz extrem der Wille zum Lernen. Zurzeit bilde ich elf Azubis aus, davon zwei aus den neuen Bundesländern (und im letzten Jahrgang war eine dritte ebenfalls aus der Region) und die zeigen einen sehr ehrgeizigen Einsatz... |
--- the norialis ---
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So 19. Sep 2004, 20:49 - Beitrag #8 |
NiveauHallo Leute,
das schlägt sich auch nieder auf die Unis. Kann mir vorstellen, daß ein Student der sein Abi in NRW z. B. absolviert hat mehr Problemen an einer bayerischen Uni hat und bekommt als umgekehrt ein bayersicher Abiturient an einer Uni in NRW, so denke ich das mal. Muss nicht so sein, kann mir das aber durchaus vorstellen, das das so ist anscheinend. ISt das auch so?? Um ein beispiel zu liefern für die unterschiedliche Länderniveaus in Sachen Schule. Mathew :-) |
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So 19. Sep 2004, 20:56 - Beitrag #9 |
@mathew: Nein, dem ist nicht so. Bei Unis gibt es zwar auch Unterschiede in Qualität und Anspruch, aber kaum von Bundesland zu Bundesland, eher von einzelner Uni zu einzelner Uni. Universitäten unterstehen viel weniger der Landesregierung als Schulen und sind für Lehrpläne etc größtenteils eigenverantwortlich, die Unterschiede sind also recht unabhängig von Ländergrenzen. Man findet in NRW genauso Spitzenunis wie in Bayern eher schwache und umgekehrt.
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Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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So 19. Sep 2004, 21:08 - Beitrag #10 |
Da stimm ich Traitor zu, allerdings willst du in der Schweiz studieren wird es mit nem anderen als dem bayerischen Abitur extrem schwierig...
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--- the norialis ---
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