Schuldfrage 1.Weltkrieg

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Fraenker
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Fr 24. Okt 2003, 13:13 - Beitrag #21

Original geschrieben von Padreic
Der Kommunismus in marxistischer Form setzt durchaus den Materialismus voraus. Marx geht auch nicht unwesentlich von Ludwig Feuerbach aus, der ja ein bekannter Vertreter des Atheismus und Materialismus ist (dazu passend das überspitzte Zitat: "Der Mensch ißt, was er ist."). Marx betonte auch immer wieder (bzw. das war sogar die Grundlage seiner ganzen Theorie), dass die materiellen Veränderungen das wesentliche seien und die geistigen/kulturellen daraus hervorgingen. Daher kommt auch, dass er der Besitzverteilung der Produktionsgüter eine so immense Bedeutung zumisst. Marxens Ziel war sozusagen, dem Materialismus Taten folgen zu lassen. Insofern man den Materialismus als Basis des Ersten Weltkriegs sieht, kann man ihn also durchaus mit Marx in Verbindung setzen. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass deutsche und russische Revolution im Klima des Ersten Weltkrieges entstanden, liegt es noch näher.

Padreic


erst mal DANKE

okay, zwar denke ich trotzdem nicht dass marx dran schuld war, aber dein argument leuchtet mir batürlich ein ... nur denke ich es ist eine milchmädchenrechnung ... aber zumindest ist es die these wert sich damit mal auseinander zu setzten.

eviegrashalm
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Fr 24. Okt 2003, 17:13 - Beitrag #22

ja, nachdem thod und ich mal eine etwas unqualifizierte diskussion über die alten griechen hatten (ich vergesse halt immer wo meine quellen sind! aber keine angst, ich studiere den kram ja jetzt und das nächste mal weiß ich bescheid!!!) und ich etwas ausfallend wurde weil er eine kleine bemerkung von mir von vorne bis hinten ausgeschlachtet hat, hält er meine aussagen grundsätzlich mal für falsch und saut mich gern zusammen, nicht wahr!? (nebenbei, ich hatte mir diesmal auch mal wieder nur einen kleinen unqualifizierten kommentar erlaubt!!!)

aber ich hatte das thema auch in der schule mit der ganzen revolution des proletariats die er ja prophezeite! deswegen bin/war ich verwirrt!!!
ich verstehe es zwar wenn padreic sagt es war die grundlage auf der marx theorien aufbauen! aber ich hatte es eben immer so verstanden dass man dadurch dass man als arbeitende schicht erkennt dass man dem materialismus unterlegen ist und sich zusammenschließt und all das, diese überwinden kann!!!
wenn ich das richtig in erinnerung habe dann ist es demnach schwachsinn dass marx "schuld" war, da man im 1.WK ja kaum versucht hat den materialismus zu überwinden!!! vielleicht hast du ja auch auf eine andere theorie angespielt!
aber du solltest deine aussagen doch begründen, thod!!!

alles in allem ist es glaube ich schwer zu sagen was damals wirklich los war, wie die situation war! wir haben unsere quellen und darauf bauen wir unsere meinungen auf und man sieht hier ja wieviele verschiedene es gibt! wahrscheinlich steckt in allem ein fünckchen wahrheit!

Padreic
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Fr 24. Okt 2003, 23:41 - Beitrag #23

Ersteinmal will ich beide Seiten zu etwas Mäßigung aufrufen und insbesondere will ich darum bitten, nicht persönlich zu werden und keine alten Geschichten aufzurollen. Es bleibt das alte Rezept, dass, wenn man irgendetwas persönlich auszutragenhat, dies auch persönlich per PN zu machen. So etwas öffentlich in Foren auszutragen ist erstens sehr unschön und kann zweitens recht schnell thematische Threads zerstören.

@eviegrashalm
Ich weiß nicht, ob du ganz verstehst, was ich (und auch Thod) mit Materialismus meine. Materialismus heißt, das Materielle als das Erste oder sogar das Ganze, und alle idellen Phänomene wie Kultur, Moral und sogar die Seele nur als Folgen oder gar Schein zu sehen. Das war die Position, von der Marx ausging bzw. die er in seiner Form mit begründet hat. In der Schule scheint ihr nur seine politischen/wirtschaftlichen Theorien durchgenommen zu haben, aber nicht ihre "philosophische" Basis, ohne die man den ganzen Aufbau natürlich nur halb verstehen kann. Im Endziel des Kommunismus ging es auch nicht um irgendeine ideelle Einheit der Menschen in Nächstenliebe oder so, was wirklich eine Überwindung des Materialismus wäre, sondern um die freie Verfügbarkeit von Produktionsgütern, so viel ich weiß.

Um bezüglich der Motivationen des Ersten Weltkrieges vernünftige und fundierte Aussagen machen zu können, müsste man wohl wirklich fundiertes Quellenstudium treiben. Das Thema ist nicht mit irgendwelchem Schulunterricht gegessen, insbesondere, weil man dort auch wieder nur die Sichtweise des Lehrers oder des Buches erfährt.

Padreic

eviegrashalm
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Sa 25. Okt 2003, 10:53 - Beitrag #24

ich habe es eben zu anfang nicht verstanden und deshalb nachgefragt! aber da wird man ja nur beleidigt!!! da reagier ich nunmal etwas empfindlich drauf, wenn ich augrund meines unwissens so runtergesaut werde! und leider kann ich dann meistens mein temperament nicht zügeln!!!
aber du hast recht dass das nicht hierher gehört!!!!

wir haben marx im unterricht nicht sooooooooo ausführlich durchgenommen, da wir dazu ja auch garnicht die zeit hatten! wir haben nur seine theorie zur revolution des proletariats durchgenommen und daher ist das auch das einzige worauf ich im bezug auf marx zurückgreifen konnte!!! (ich hab ja in erster linie gefragt und nicht meine meinung geäussert!!!)
so wie du mir das erklärst klingt es ja plausibel und ich will dir mal glauben!!!

Thod
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Sa 1. Nov 2003, 17:43 - Beitrag #25

Hallo zusammen,
da ich gerade urlaub mache bin ich nicht so oft online, ich bitte also meine längeren antwortzeiten zu entschuldigen.

ich möchte mich padreics hinweis gerne fügen, und alte geschichten nicht aufwärmen. dies hatte ich auch von anfang an nicht vor, und habe mich in meinen bemerkungen einzig auf diesen thread bezogen.
eviegrashalm, auch wenn du das anders empfinden magst, ich trage dir nichts nach, aber ich nehme aussagen in diskussionen generell lieber ernst. deine bemerkung "nebenbei, ich hatte mir diesmal auch mal wieder nur einen kleinen unqualifizierten kommentar erlaubt!!!" zeigt ja auch, dass ich schon irgendwie grund hatte, auf eine nicht ernst gemeinte aussage etwas stärker zu reagieren..

um auch nochmal kurz zu fraenker zu kommen: wenn man mein hauptpost bzgl. des zusammenhanges von marx und dem erstenweltkrieg nochmal liest:
wenn man das so sieht, muss man das ganze auf die geistesrichtung zurückführen. da kann man dann wohl sagen, die ideologie des 1. weltkrieg der materialismus war.
politisch wäre dann also marx schuld ;)

wird man merken (allein schon am smiley) dass ich hier eine eingangsthes aufgreife, die ich nicht unterstützte, und sie durch eine etwas übertriebene gegenargumentation ad absurdum fürhen will.
bezeichnend für das leseverhalten hier ist dann natürlich die reaktion, die gleich gegen mein beispiel schiesst, ohne den kontext zu sehen...

wie auch immer. @ topic hat padreic ja schon genügend geschrieben. ich will es aber gern nochmal zusammenfassen, und werde mich fragen gerne stellen, liebe eviegrashalm. dass ich dinge ohne begründung schreibe, möchte ich nur ungern auf mir sitzen lassen.

also: der materialismus ist eine philosophische richtung, die aus dem empirismus hervorgegangen ist und in etwa besagt, dass alles was es gibt, auf materie zurückzuführen sei. dies so könnte man sagen ist die ideologie des ersten weltkriegs. man sieht das deutlich an der art, den menschen als material für die schlacht zu bezeichnen. das marx sich ausdrücklich auch als materialist bezeichnet geht damit einher, und läd imho zur assoziation ein.

gruss,
thod

katrahl
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Fr 8. Okt 2004, 10:28 - Beitrag #26

also waren es nich die serben die franz ferdinant getötet haben ????

katrahl
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Fr 8. Okt 2004, 10:29 - Beitrag #27

ich bin nicht katrahl sondern kaj

also... deutschland und österreich waren total kriegsgeil. sie wollten den krieg starten, bevor russland zu stark wird. D und ÖU wussten, dass russland aufrustet und habven deshalb krieg gestartet. die serben sind unschuldig!
und die polen auch ;)


/Kaj

Malte279
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So 10. Okt 2004, 00:24 - Beitrag #28

Es gibt eigentlich wenig zu sagen was nicht schon gesagt worden ist. Tatsache ist, das Deutschland nicht als einziges Land an dem Krieg interessiert war.
Allerdings gibt es einen Punkt der die Entrüstung gegen Deutschland besonders begründet hat und der hier noch nicht besonders erwähnt wurde, nämlich der deutsche Einfall ins neutrale Belgien. Dem Schliefenplan (Macht mir den rechten Flügel stark) marschierten die Deutschen ohne vorherige Kriegserklärung in Belgien ein. Erst nach dem Deutschen Einmarsch in Belgien erfolgte auch die Englische Kriegserklärung an Deutschland.
In Belgien kam es auch zu übergriffen gegen die Zivilbevölkerung (und die Tatsache, das derlei übergriffe von der Propaganda noch übertrieben wurden ändert nichts daran das sie stattgefunden haben). Der 1. Weltkrieg spielte sich abgesehen von ein paar Fliegerbomben (nicht zu vergleichen mit den Bombardements im 2. Weltkrieg) und einigen Kämpfen in Ostpreußen durchweg außerhalb der deutschen Grenzen ab.
Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes in Compiegné sagte einer der deutschen Abgeordneten (den Namen habe ich nicht im Kopf) "Was wird nur die Geschichte von uns sagen?" worauf ihm ein französischer Abgeordneter (an den Namen kann ich mich wieder nicht erinnern) antwortete: "Sie wird jedenfalls nicht sagen das Belgien Deutschland angegriffen hat!"

Maglor
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Di 12. Okt 2004, 13:33 - Beitrag #29

Ein besonderes Gedankengang kam demdeutsche Reich im 1. Weltkrieg.
Der Gedanke Großfeutschlands spielt da die entscheidende Rolle. Belgien entstand erst nach dem Wiener Kongress aus Abtretungen Habsburg. Die alte Gebiet gehört also von Alters zum Heiligen Römischen Reich. Der deutsche Kaiser jedoch oder seine Hintermannen scheinen den Anspruch des sogenannten ersten Reiches plötzlich wahr genommen haben.
MfG Maglor

katrahl
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Sa 30. Okt 2004, 16:17 - Beitrag #30

also .... die gtrösste schuld tragen ja wohl die serben zund die russen und alle da im ostblock .... österreich-ungarn hat sich ja nur verteidigt und deutschland hat geholfen ...

willy
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Sa 30. Okt 2004, 18:15 - Beitrag #31

Der erste Weltkrig musste wegen der straken und ständigen Aufrüstung aller Staaten ausbrechen. Der Mord des Österreichischen Thronfolgers brachte das Fas nur noch zum Überlaufen.
Aus meiner Sicht tragen alle beteiligten Staaten Mitschuld, sie wollten alle die Entscheidung, wer der mächtigste ist und dies lies sich hier nur durch einen solchen militärischen Konflikt lösen.
Aber keinesfalls sollten Deutschland und Österreich-Ungarn alleinig verantwortlich gemacht werden.

Maglor
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Mo 1. Nov 2004, 14:59 - Beitrag #32

Original geschrieben von katrahl
also .... die gtrösste schuld tragen ja wohl die serben zund die russen und alle da im ostblock .... österreich-ungarn hat sich ja nur verteidigt und deutschland hat geholfen ...

Da verwechselt du wohl Auslöser und Schuldigen.

MfG Maglor

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