Hallo: Danke fuer die Antwort.
Eine Ethik, die allein auf der Ästhetik fußt, würde sicherlich eine andere als die gesellschaftliche Moral sein
Natuerlich. Ich will den von mir gemeinten Aspekt aber verdeutlichen:
Wenn ich oben an eine
aesthetisch-ethische Lebensplanung und Lebensgesstaltung
gedacht habe, habe ich das sehr idealistisch ausgedrueckt,
- meinte in diesem Zusammenhange (nicht Kunst an sich) sondern aesthetisches Verhalten;
Erziehung, wie man sie sich idealistisch wuenschte -,
im Hinblick auf Reduzierung von Persoenlichkeits- und Gesellschaftsdefiziten;
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(1) - dass eine Person von sich aus ein optimales Lebenskonzept fuer sich entwerfen sollte,
das zunaechst durch ein
aesthetisches Interesse gekennzeichnet ist.
Das hiesse, man plant seinen Lebenslauf nach angemessenen Gesichtpunkten und Moeglichkeiten,
sodass dieser einem gefaellt, - dass man auch Lust verspuert,
das Konzept des geplanten Lebenslaufes umzusetzen und beizubehalten.
Das reicht aber noch nicht, aus der Sicht des Gesellschaft.
(2) -Als dann gilt es diesen genehmen Weg zu realisieren unter dem Aspekt moralisch-ethischer
Abschaetzung, wie es die Gesellschaft halt zulaesst und erwartet.
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Es handelt sich um 2 Komponenten, damit das Leben moeglichst gesellschaftskompetent gelingt.
Das
aesthetische Moment muss fuer das Individuum im Spiel sein;
reicht alleine aber nicht aus der Gesellschaftsregeln wegen.
Ein Kompromiss ist nach Lage der Dinge nicht auszuschliessen.
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Die Realitaet ist aber haeufig, dass die eine(1) oder(und) die andere(2) Komponente zu kurz kommt.
Die Folge ist, dass manche Menschen einen nicht zufriedenstellenden Lebenslauf haben:
Ausbildungsversagen, Unzufriedenheit mit der (falschen) Berufswahl, Ehescheidung .....
Und das m.E. wegen der unzureichenden aesthetischen Lebensgestaltung.
Grausamkeit an sich ist nichts, was Bewunderung und ästhetische Gefühle hervorruft
Da habe ich mich zu oberflaechlich und missverstaendlich falsch ausgedrueckt.
Gemeint ist "Aesthetik des Grausamkeit verursachenden Ereignisses".
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Waehrend ich oben die aesthetische Verhaltensweise im Sinne eines idealisierten Menschenbildes
angedeutet habe, ging es mir im zweiten Teil darum, aufzuzeigen,
dass Aesthetik m.E. 2 Seiten hat und sich nicht auf Kunst ausschliesslich bezieht:
von Fall zu Fall hat aesthetische Beurteilung nicht nur Wohlgefallen zur Folge, sondern auch Missfallen;
nicht nur Empfinden fuer Schoenheit, sondern auch fuer Haesslichkeit;
nicht nur Lusterregung, sondern auch Abscheu.
Deshalb mein Hinweis eingangs auf das spezielle Beispiel mit dem Pilz der Atombombe,
welches fuer den nicht betroffenen Beobachter so faszinierend sein kann:
"Aesthetik des Grausamkeit verursachenden Ereignisses".