Selbstliebe als Grundlage der Liebe

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.

Liebst du dich Selbst

Umfrage endete am Di 26. Okt 2004, 13:39

Nein, ich habe Angst vor meinem Ich
3
19%
Ja
13
81%
 
Abstimmungen insgesamt : 16

Geni
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Sa 16. Okt 2004, 13:37 - Beitrag #1

Selbstliebe als Grundlage der Liebe

Zunächst einmal kann ich nur jeden empfehlen, der sich für dieses Thema interessiert das Buch "die Kunst des Lieben" von Erich Fromm zu lesen.
Er bezeichnet Liebe nicht nur als ein Gefühl sondern als eine Fähigkeit die man erlernen muss, eine Kunst.

Ich meinerseits stimme mit ihm hier völlig überein, sehe aber die Grundlage um zu lieben und um lieben zu lassen in der Selbstliebe.
Eine Fähigkeit von der ich überzeugt bin, die meisten Menschen haben sie verloren oder verwechseln Selbstliebe mit einer Sicherheit seiner Selbst hervor gerufen durch innere Unsicherheit.
Sich selbst zu lieben, ist deshalb notwendig, da man niemanden seine aufrechte Liebe zu einem selbst glauben kann wenn man sich selbst nicht liebt, und wenn einem selbst die Kraft fehlt sich so zu lieben wie man ist kann man auch nicht lieben.
Wieso fälltes uns heute aber so schwer uns zu lieben?
Auf der verzweifelten suche nach Zuneigung geben wir oft unsere Induvidualität auf, wir erfüllen Erwartungen der Medien und unsere Mitmenschen um liebe entgegengebracht zu bekommen, wie aufrecht kann diese Liebe aber sein wenn sie uns aufgrund eines Spielens entgegengebracht wird?
Und wer beschäftigt sich heute noch mit sich, wo er doch keine Zeit hat, da er nur die Suche nach Liebe sieht!?!
Wer traut sich heute noch in den SPiegel zuschauen und sich zu sehen, mit all seinen Fehlern, seinen Egoistischen zügen?
Selbstliebe als Schlüssel zur Liebe!
Erkenntnis, Freiheit und Eins werden!

Chennyboy
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Sa 16. Okt 2004, 13:54 - Beitrag #2

Ich liebe mich auch. (Ich wuerde eher sagen, ich bin sehr selbstsicher in dem, was ich tue oder lasse.)

Aber ich finde nicht, dass man das als Grundlage der Liebe nehmen kann.

Heisst es dann, man wird die Liebe finden, wenn man selbstsicher ist? Warum klappt es bei mir nicht?

Ich mag sie wirklich aus ganzen Herzen und will mit ihr zusammen sein. Das klappt aber trotzdem nicht.

Deshalb denke ich, dass es zu viele Grundlagen gibt, die man gar nicht aufzaehlen kann, und man wird auch nie alle kennenlernen.

Wieso es uns so schwer faellt, kommt glaub ich nur von der falschen Kommunikation. Man kann ja nie alles richtig sagen koennen.

Maurice
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Sa 16. Okt 2004, 15:06 - Beitrag #3

Etwas konfus imo dein Ausgangspost, aber das Thema an sich, kann man durchaus interessant gestalten glaube ich. Die Umfrage finde ich leider total sinnlos, aber man muss ja nicht abstimmen. ^^*
Ich bin mir unschlüssig in welche Sektion dieser Thread am besten gehört, aber das werden sie Mods schon entscheiden. :)

Ja die Aussage ist mir nicht neu, dass man sich selbst lieben muss, um andere zu lieben. Aber ich stelle das in Frage. Ok hier spielt wieder die Definition des Wortes "Liebe" eine Rolle, aber wenn wir ihn nicht zu steng nehmen, sehe ich keinen Grund, warum man sich nicht in jemanden verlieben kann, obwohl man sich nicht selbst mag.
Ich finde die umgekehrte Behauptung viel logischer: Man muss geliebt werden, um sich selbst lieben zu können.

"Hier steht, dass du dich selbst mögen sollst. Nur wie sieht so etwas aus? Eine "gute Seite"? Wie soll man sie finden, wenn man selbst nur die schlechten kennt? Und weil man sie nicht kennt, hasst man sich selbst. Aber sie nur zu suchen, weil andere es sagen, bringt nichts. Das ist heuchlerisch. Das ist nicht der Weg. Darum geht es nicht. Ich denke erst wenn es jemanden gibt, der uns sagt, dass er uns lieb hat, können wir anfangen, uns selbst zu mögen. Ich denke es braucht jemanden, der uns akzeptiert, erst dann können wir anfangen, uns selbst gutzuheißen und lernen, uns zu mögen."
(Fruits Basket - Kapitel 28)

Rosalie
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So 17. Okt 2004, 12:16 - Beitrag #4

: Man muss geliebt werden, um sich selbst lieben zu können.
Imo ist das eine Grundvoraussetzung. Ein Kind, dass nie Liebe empfangen hat, wird es sehr schwer haben (ob es unmöglich ist??? ) jemanden zu lieben. Diese allererste, bedingungslose Liebe, welche unter normalen Umständen eine Mutter (und oft natürlich auch der Vater, doch Mütter haben halt biologisch eine engere Bindung) ihrem Kind entgegenbringt ist nötig für das Urvertrauen des Menschen und auch dafür, dass er selbst in der Lage ist, Liebe weiterzugeben.
Hier steht, dass du dich selbst mögen sollst. Nur wie sieht so etwas aus? Eine "gute Seite"? Wie soll man sie finden, wenn man selbst nur die schlechten kennt? Und weil man sie nicht kennt, hasst man sich selbst. Aber sie nur zu suchen, weil andere es sagen, bringt nichts. Das ist heuchlerisch. Das ist nicht der Weg. Darum geht es nicht. Ich denke erst wenn es jemanden gibt, der uns sagt, dass er uns lieb hat, können wir anfangen, uns selbst zu mögen. Ich denke es braucht jemanden, der uns akzeptiert, erst dann können wir anfangen, uns selbst gutzuheißen und lernen, uns zu mögen."
Diesen jemand - der uns sagt, dass er uns liebt - der all unsre guten Seiten kennt, ist unser Schöpfer. Wenn wir nur aus eigener Kraft versuchen wollen "uns zu lieben", kommen wir nicht weit - da hast Du recht! Denn jeder von uns - und je selbstkritischer ein Mensch ist, desto mehr - hat unzähliche Fehler und Unzulänglichkeiten. Nur in der Gewisseheit, das da jemand ist, der mich liebt, auch mit meinen Fehlern, unvoreingenommen ... bin ich in der Lage mich selbst zu lieben und diese Liebe weiterzugeben.

Rosalie

Maurice
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So 17. Okt 2004, 12:51 - Beitrag #5

Rosalie

@erster Abschnitt: Eine interessante Frage, aber die wohl leider nur sehr spekulativ sein kann, ist ob jemand zur Liebe fähig ist, wenn er selbst keine oder nur sehr wenig bekommen hat.

@zweiter Abschnitt: Och nicht schon wieder die Sparte. ;)
Warum braucht es einen Gott in diesem Fall? Es ist doch auch gar nicht nötig, dass man völlig unkritisch geliebt wird. Und Liebe kann man auch im notwendigen Maße von einem Menschen bekommen und sich auf Grund dieser Bestätigung mehr selbst mögen. Als ob ein Atheist prinzipell weniger lieben könnte, als ein Theist :shy: ...

Rosalie
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So 17. Okt 2004, 16:02 - Beitrag #6

Und Liebe kann man auch im notwendigen Maße von einem Menschen bekommen und sich auf Grund dieser Bestätigung mehr selbst mögen. Als ob ein Atheist prinzipell weniger lieben könnte, als ein Theist ...
Selbstverständlich (bezogen auf Deinen ersten Satz!) .... und ich will wahrlich keinem Atheisten in Abrede stellen, Lieben zu können. Nur gehört diese "Sparte" (ich weiß es nicht die Deine ;) )auch zum Thema, imo essentiell. Denn Gott ist nicht abhängig von Launen oder sonstigen Stimmungsschwankungen, seine Liebe ist konstant, auf sie kann ich mich absolut verlassen . Das kann man bei Menschen normalerweise nicht. :s11:

Padreic
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Mo 18. Okt 2004, 18:12 - Beitrag #7

Ich glaube, in der Aussage, dass man zuerst sich selbst lieben muss, um andere lieben zu können, steckt zumindest ein wahrer Kern, den es gilt herauszuschälen.

Man kann sich sicher verlieben, auch wenn man sich selbst nicht wirklich mag. Deswegen muss wohl hinter der Aussage ein anderes Liebesverständnis und vielleicht auch ein anders Selbstliebeverhältnis stehen, will man sie wahr nehmen.
Liebe heißt, sich von sich selbst zu lösen. Dazu muss man sich zuerst selbst akzeptieren, denn sonst wird die Abneigung gegen sich selbst einen immer wieder zu sich selbst zurückreißen. Um zu lieben, muss man erst seinen Frieden mit sich machen, also sich selbst als Person akzeptieren, was sicherlich, gerade bezogen auf das Selbst, eine Form der Liebe ist.

Ob wir uns selbst lieben können, wenn es niemand anders tut, ist eine gute Frage. Ich denke, nicht. Jeder Mensch will irgendwo geliebt werden und wenn er es nicht wird, wird er sich fragen. Sieht er die Schuld bei sich selbst, wird er sich kaum lieben können; sieht er die Schuld bei den anderen, wird es in Hass umschlagen und wer hasst, wird kaum seinen Frieden finden können.

Padreic

Feuerkopf
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Mo 18. Okt 2004, 18:25 - Beitrag #8

Ich habe in diesem Jahr ein wichtiges Wort kennen gelernt: Wertschätzung.

Wenn ich nicht meine eigenen Werte kenne und schätze, wenn ich nicht um meine Stärken weiß und darauf vertrauen kann, dann bin ich nicht selbstsicher.
Wenn ich dann ein Gegenüber treffe, werde ich - wenn ich weiß, wer ich bin - auch die Werte des Gegenüber schätzen können und ihm Respekt und Zuneigung entgegen bringen können.

Wenn ich in mir ruhe, dann brauche ich auch keine "Gegenleistung" vom anderen, sondern kann ihn um seiner selbst willen lieben. Damit entfiele auch der merkantile Charakter vieler Beziehungen ("Ich investiere so viel Gefühl - da muss doch was zurückkommen"

Ich bin davon überzeugt, dass Selbstliebe in diesem wertschätzenden Sinn die Basis erfüllter Beziehungen ist.

C.G.B. Spender
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Do 21. Okt 2004, 12:03 - Beitrag #9

Original geschrieben von Feuerkopf
...

Ich bin davon überzeugt, dass Selbstliebe in diesem wertschätzenden Sinn die Basis erfüllter Beziehungen ist.
Da kann ich eigentlich nur zustimmen und ich glaube, dass es heutzutage sehr leicht ist, sich von den Erwartungen der Gesellschaft verwirren zu lassen. Es ist relativ leicht, sich, besonders als junger Mensch, auch von den Medien beeinflussen zu lassen und weniger sein selbst zu bestimmen, als vielmehr unterbewußt zu versuchen einem fremden Ideal zu entsprechen. Das macht auf die Dauer unglücklich.

Eine andere Sache ist die unerfüllte Liebe, wenn man einen Menschen sehr liebt, der diese Liebe jedoch nicht erwidert. Dabei kann es passieren, dass man versucht dem Ideal dieses Menschen zu entsprechen. Auf die Dauer wird das sicher in die Hose gehen und man wird noch unglücklicher werden, als vorher. Vor allem verliert man dabei den Blick auf sich selbst.

Allerdings stelle ich hier auch die Frage, wie oft es denn wirklich Beziehungen gibt, bei denen die Partner sehr gut zusammenpassen? Es ist doch recht selten der Fall, somit wäre es sinnvoller, man würde nicht einem Ideal oder einem Traum hinterherrennen, sondern stattdessen versuchen, auch die schlechten Seiten des anderen anzunehmen. Dazu gehört wiederum die Freiheit. Man muß der Liebe Raum zum atmen geben, damit sie sich entfalten kann, so wie man der Selbstliebe einen Raum geben muß.

Das alles ist trotzdem kein Garant für ewige Liebe oder ideale Liebe, denn Menschen verändern sich ständig, so wie sich auch ihre Umwelt verändert. An guten Beziehungen muß man wohl immer arbeiten und die Kommunikation ist dabei der wichtigste Schlüssel.

Ohne das Feedback guter Freunde ist es jedoch nur schwer möglich sich selbst gut kennenzulernen, es sei denn man hat die Fähigkeit kultiviert, zu reflektieren und sich selbst von außen zu betrachten. Das halte ich für eine wunderbare Gabe, die jeder Mensch erlernen sollte, so gut er kann. Für mich war es z.B. ein sehr harter Weg, bis ich mich selbst so betrachten konnte. Trotzdem fällt es mir zu bestimmten Zeiten schwer, im Bezug auf mich selbst, von Selbstliebe zu reden. Vielleicht ist die Selbstreflektion auch weitaus wertvoller.

J.C.
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Do 21. Okt 2004, 17:18 - Beitrag #10

Ohne groß Worte zu verlieren:

Was hat Selbstliebe mit der Liebe gegenüber anderen zu tun?
Wenn mir eben jemand erklären könnte wie ihr das meint.
Ich für meinen Teil sehe da kaum Zusammenhang.

Feuerkopf
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Do 21. Okt 2004, 17:24 - Beitrag #11

"Liebe" ist ein Konstrukt aus vielen Beweggründen, Sympathie einem Menschen gegenüber zu empfinden.

Die Theorie von Fromm beruht auf der schon in der Bibel aufgestellten Forderung, seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben.

Fromm geht so weit, dass er die Lauterkeit, also die Ehrlichkeit einer Liebesbezeugung einem "Du" gegenüber, in Abrede stellt, wenn man sich selbst nicht liebt, im Sinne von Sich-Annehmen, Sich-Akzeptieren, Sich-Gernhaben.

Es wird also kein Unterschied in der Qualität der Liebe gemacht, die man sich selbst bzw. einem anderen gegenüber empfindet.

Es ist hier ausdrücklich NICHT die Rede von der sexuellen Attraktion! Die entzieht sich weitgehend unserem Einfluss.

J.C.
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Do 21. Okt 2004, 17:42 - Beitrag #12

Hm, ich versteh trotzdem nicht wie man Selbstliebe mit Fremdenliebe (ich nenn es einfach mal so) assoziieren kann.
Das sind doch zweierlei Paar Stiefel.

Feuerkopf
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Do 21. Okt 2004, 17:43 - Beitrag #13

Warum?
Wo liegt für Dich der Unterschied?

J.C.
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Do 21. Okt 2004, 17:53 - Beitrag #14

Der Unterschied is für Oberflächliche im ersten Sinne die Person.
Das eine bin ich, das andere ist jemand anderes (Freundin, Freund, Eltern, Freunde...)


Für mich persönlich hat es folgende Unterschiede bzw... Gegenargumente:

Ich seh von mir, wie ich bin, was meine Hintergründe beim Denken und Handeln sind, wie ich denke, was ich denke, warum ich denke, warum ich so handle, wie ich bin.
Ich kenn mich 100x besser als ich irgend einen anderen Menschen je kennen kann.

Wenn ich jemand anderes liebe, kenn ich ihn nicht, zumindest nicht so gut wie ich mich kenne! Bei ihm kenn ich sicher nicht alle Hintergründe, Beweggründe oder Veranlassungen.

Um einen Menschen zu lieben muss ich ihn so akzeptieren wie er ist. Wie es viele wohl auch auf sich selbst beziehen werden.


Ich kann grad auch nicht sagen was ich im Kopf hab... ===> Zement in den Hirnwindungen

Ich meld mich einfach nommal sobald mein Kopp frei is!

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Do 21. Okt 2004, 19:17 - Beitrag #15

Vielleicht läuft es auch auf so etwas einfaches hinaus wie:

Wenn man seine eigenen Schwächen und Stärken akzeptieren kann und mit sich selbst zufrieden ist, dann ist es leichter, dies auch bei anderen Menschen zu tun. Da sehe ich schon eine Verbindung zwischen der Selbstliebe und der Liebe gegenüber anderen.

Für den heißblütigen und leidenschaftlichen Teil der Liebe ist dies sicher weniger relevant, dort zählen wohl eher physische Dinge. :)

J.C.
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Do 21. Okt 2004, 19:30 - Beitrag #16

Eben genau das, das mein ich. Das sehe ich nicht so! Warum soll ich Schwächen von anderen erst dann akzeptieren können, wenn ich mit meinen zurecht komme. Das eine schließt doch das andere nicht aus!

C.G.B. Spender
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Fr 22. Okt 2004, 09:43 - Beitrag #17

Wenn man sich selbst nicht liebt, dann neigt man eher zur Fremdbestimmung und das macht unglücklich. (Wie ich oben schon erklärt habe.)

Ich möchte eher dafür geliebt werden, wie ich bin und nicht dafür, wie ich sein sollte. Das erste geht nur, wenn man mit sich selbst zufrieden ist, bzw. sich selbst liebt.

Und wenn man einen anderen liebt, der fremdbestimmt ist, weil er oder sie sich im schlimmsten Fall hasst, dann liebt man halt nicht diese Person, sondern etwas unechtes.

Wombat
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Fr 22. Okt 2004, 10:26 - Beitrag #18

Original geschrieben von C.G.B. Spender
Wenn man seine eigenen Schwächen und Stärken akzeptieren kann und mit sich selbst zufrieden ist, dann ist es leichter, dies auch bei anderen Menschen zu tun. Da sehe ich schon eine Verbindung zwischen der Selbstliebe und der Liebe gegenüber anderen.


Wenn man sich selber haßt, oder kritischer mit sich selber ist, setzt man seine eigenen Ansprüche höher als die der Mitmenschen. Warum sollte man also die Fehler anderer nicht eher akzeptieren können als seine eigenen?

Und wenn man einen anderen liebt, der fremdbestimmt ist, weil er oder sie sich im schlimmsten Fall hasst, dann liebt man halt nicht diese Person, sondern etwas unechtes.


Was genau meinst Du mit fremdbestimmt? Man kann doch auch Menschen lieben, die sich selber hassen.


Dann wiederum gibt es noch (wenige) altruistische Personen, die sehr wohl andere mehr lieben können als sich selber.

Ich selber definiere Liebe so, dass ich für diese Person sterben würde, wenn es sein muss, und dafür muss ich mich nicht einmal selber lieben!

J.C.
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Fr 22. Okt 2004, 11:01 - Beitrag #19

Aaaaaaaaah, endlich mal einer meiner Anicht =)

Ich finde auch, dass wenn ich sehr selbstkritisch bin, ich trotzdem noch andere Menschen "richtig" lieben kann!

Das beides unterschiedliche Dinge. Sie haben zwar miteinander zu tun, aber sind nicht unmittelbar voneinander abhängig!

Padreic
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Fr 22. Okt 2004, 11:40 - Beitrag #20

@ttt-taboo
Ich selber definiere Liebe so, dass ich für diese Person sterben würde, wenn es sein muss, und dafür muss ich mich nicht einmal selber lieben!

Wenn du Liebe so definierst...wenn einem an seinem eigenen Leben nicht viel liegt, ist das sicher keine große Leistung. Es ist oft viel schwerer, für einen anderen Menschen zu leben als für ihn zu sterben.
Eine genauere Auseinandersetzung mit deiner Definition würde aber wohl den Thread sprengen. Du kannst aber dazu gern einen eigenen Thread aufmachen oder es in einen schon bestehenden schreiben.

Warum sollte man also die Fehler anderer nicht eher akzeptieren können als seine eigenen?

Warum sollte ich denn mich nach wesentlich anderen Kriterien beurteilen als meine Mitmenschen? Wenn ich mich selbst ob meiner Schwächen hasse, wie soll ich dann einen anderen Menschen mit vergleichbaren Schwächen lieben? Das wäre eine bemerkenswerte Inkonsistenz der Bewertungsmaßstäbe, deren mögliches Vorkommen ich nicht leugnen will, dessen Häufigkeit aber.
Liebe ist es erst wirklich, wenn ich eine andere Person mit all ihren Schwächen liebe, nicht trotz ihrer Schwächen. Dazu muss man Liebesfähigkeit haben. Und wenn diese schon bei der eigenen Person scheitert, die doch das einfachste Objekt dafür sein müsste, wie soll sie dann im Bezug auf andere funktionieren?

Padreic

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