Arbeitslose für Billigjobs?

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Thod
Harfner des Erhabenen
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Fr 8. Nov 2002, 18:35 - Beitrag #21

Lieber Traitor,
was ist denn das für ein Ehrenamt, wenn es eine Pflicht erfüllt?

Nebenbei: Wir sollten uns an viele Arbeitslose auch langsam mal gewöhnen. Ich hab schon Wetten abgeschlossen, dass wir die 10 Mio. Marke durchstossen werden...

Thod

Traitor
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Fr 8. Nov 2002, 21:04 - Beitrag #22

@Krauti: Natürlich behebt dies die Arbeitslosigkeit in keinster Weise und soll auch keine Alternative zu echten Reformen sein, sondern nur eine Möglichkeit, die Arbeitslosigkeit "nutzbar" zu machen.
@Orald: Trotzdem ist es ja noch eine andere Ebene des Engagements, wenn man ein Ehrenamt in so einer Organisation übernimmt. Mit den Arbeitslosenzahlen länntest du langfristig rechthaben...

GoodHope
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Fr 8. Nov 2002, 21:53 - Beitrag #23

Original geschrieben von Traitor
@Goodhope: Das Totschlagargument "der kennt das nicht, kann also nichts dazu sagen" ist uralt und hat sich seitdem nicht verbessert...
Wertlos ist er nicht, aber er kann sich so fühlen und wird von vielen so behandelt.

Das mag gerne sein, aber du willst doch nicht ernsthaft behaupten das du in Sachen Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit Erfahrungen hast,oder ?
Du kannst gerne deine Meinung kundtun dazu ist dieses Board ja gemacht, akzeptieren solltest Du aber auch das es Themen gibt mit denen sich andere besser auskennen als Du weil sie ganz einfach Erfahrungen rund um das Thema gemacht haben.
Warte mal ab bis du im Arbeitsleben stehst und den Wind kennenlernst der dort weht...
Im vorigen Beitrag hast du wörtlich geschrieben
"Ich sage ja auch nicht, dass es eine Strafe für Arbeitslose sein soll, sondern eine Gelegenheit, weiter etwas zu tun und so nicht völlig wertlos für die Gesellschaft zu sein."
Das hebst du jetzt wieder auf ?

GH

Traitor
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Fr 8. Nov 2002, 22:55 - Beitrag #24

Klar haben manche mehr Erfahrung, das heißt aber nicht, dass ihre Meinung zu diesem Thema mehr wert ist.
Das hebst du jetzt wieder auf ?
Nein, ich spezifiziere es nur: Er erscheint sich und anderen nutzlos und will dies wohl in vielen Fällen nicht.

GoodHope
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Sa 9. Nov 2002, 10:07 - Beitrag #25

Ich habe niemals behauptet das meine Meinung mehr wert ist, oder ? Ich bin nur der Auffassung das man sich erst dann ein umfassendes Urteil bilden kann wenn mans elbst mit der Materie vertraut ist. Was natürlich nicht heißt das ich deine Meinung nicht respektiere, ich würde sie aber gerne in sagen wir 5 Jahren noch mal hören. Es sei denn du willst studieren, dann noch etwas später.
Also nutzlos kam sich mein Onkel eigentlich nie vor, obwohl er fast ein Jahr gesucht hat war er immer davon überzeugt das es irgedwo noch eine Firma gibt die ihn und sein/e Wissen/Erfahrung noch braucht. So war´s dann auch und heute steht er wieder in Lohn und Brot.

GH

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Sa 9. Nov 2002, 12:33 - Beitrag #26

Ich habe niemals behauptet das meine Meinung mehr wert ist, oder ?
Du meintes, über so eine Meinung von jemand, der noch nicht gearbeitet hat, könntest du "nur den Kopf schütteln" ;)
Also nutzlos kam sich mein Onkel eigentlich nie vor, obwohl er fast ein Jahr gesucht hat war er immer davon überzeugt das es irgedwo noch eine Firma gibt die ihn und sein/e Wissen/Erfahrung noch braucht. So war´s dann auch und heute steht er wieder in Lohn und Brot
Diese Jobs sind doch kein Gegenmodell zu echten, sondern eine Ergänzung für die Zeit der Arbeitslosigkeit. Sie sollten wohl auch nicht nach nur kurzer arbeitslosigkeit begonnen werden, da sie dann zu sehr an der Suche hindern, da müsste man eine Zeitgrenze einrichten.

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Sa 9. Nov 2002, 19:32 - Beitrag #27

Wer hat denn ein Interesse daran, dass sich Arbeitnehmer ent-solidarisieren, dass sie bereit sind, unter Tarif zu arbeiten?
Na? Diejenigen z. B., die ihren Aktionären mehr verpflichtet sind als ihrer Arbeitnehmerschaft.

Es ist m. E. Unfug, qualifizierte, gut eingearbeitete Leute komplett rauszusetzen, weil sie - sagen wir mal - 57 Jahre alt sind, statt dieses Wissenspotenzial intern zu nutzen. Wieso kann so jemand nicht halbtags neue Kräfte schulen? Das käme seiner möglicherweise geringeren Leistungsfähigkeit entgegen und das Wissen ginge nicht verloren.

Der Mittelstand, Hauptarbeitgeber in Deutschland, kann meist gar nicht diese Strategie verfolgen, denn ihm fehlen die Druckmittel gegenüber der Politik. Ein Handwerksunternehmer kann nicht damit drohen, den Standort ins Ausland zu verlegen, wenn man ihm nicht mit einem Sozialplan hilft, Leute vorzeitig zu entlassen. Nein, er muss sie bis zum Rentenalter halten, denn sonst drohen ruinöse Abfindungen.

Wir gehen hier leichtsinnig mit unseren Arbeitnehmerressourcen um, finde ich.

Thod
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Sa 9. Nov 2002, 19:50 - Beitrag #28

Ich denke eingrosser Teil der Arbeitslosen sind nicht diejenigen, die im Alter entlassen werden. Firmen, die langjährige Mitarbeiter entlassen sparen sich da wohl die riesigen Abfindungen lieber.

Viele, die heute Arbeitslos sind, haben entweder nach Schule und Ausbildung keine Stelle bekommen, oder werden nicht mehr neu eingestellt, nachdem dir Firma in der sie gearbeitet haben pleite ging.

@ Traitor,
ob eine Meinung mehr wert hat als eine andere, hängt imho davon ab, ob sie richtig oder falsch ist.
Von einem Praktischen gebiet nur theoretisch zu wissen, ist zumindest eine Sichweise weniger, und man benötige viel und gutes abstraktionsvermögen, um dennoch richtiges darüber auszusagen. I.d.R. sind Äusserungen über praktische Gebiete von nicht betroffenen stark von ihrer Vorstellungswelt gefärbt, die der beteiligten von ihren Erlebnissen. Man kann da zwar nicht kausal sagen: man muss die Erfahrungen selber gemacht haben, aber es ist durchaus von Vorteil. Und manchmal erkennt man an der Äusserung von Theoretikern doch eine sehr starke Naivität.

Gruss,
Thod

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So 10. Nov 2002, 00:49 - Beitrag #29

Original geschrieben von Traitor
Du meintes, über so eine Meinung von jemand, der noch nicht gearbeitet hat, könntest du "nur den Kopf schütteln" ;)


Wenn du dir deswegen auf den Schlips getreten fühlst tut es mir leid. Es ist nie meine Absicht gewesen deine Meinung als minderwertig darzustellen.

GH

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So 10. Nov 2002, 00:54 - Beitrag #30

Original geschrieben von Thod
@ Traitor,
ob eine Meinung mehr wert hat als eine andere, hängt imho davon ab, ob sie richtig oder falsch ist.
Von einem Praktischen gebiet nur theoretisch zu wissen, ist zumindest eine Sichweise weniger, und man benötige viel und gutes abstraktionsvermögen, um dennoch richtiges darüber auszusagen. I.d.R. sind Äusserungen über praktische Gebiete von nicht betroffenen stark von ihrer Vorstellungswelt gefärbt, die der beteiligten von ihren Erlebnissen. Man kann da zwar nicht kausal sagen: man muss die Erfahrungen selber gemacht haben, aber es ist durchaus von Vorteil. Und manchmal erkennt man an der Äusserung von Theoretikern doch eine sehr starke Naivität.

Gruss,
Thod


Ich hätte es nicht besser ausdrücken können !
Andererseits würde ich einer Meinung niemals einen bestimmten Wert zuweisen. Jede selbst gebildete Meinung ist derart geprägt von persönlichen Erlebnissen,Vorstellungen etc. das man um sie richtig einordnen zu können ganz genau wissen muß vor welchem Hintergrund sie gebildet wurde. Das ist wohl fast unmöglich.
Daher denke ich gibt es fundierte und weniger fundierte Beurteilungen einer Situation, deshalb ist die Meinung des "weniger Ahnunghabenden" in keinster Weise weniger wert.

GH

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Mo 11. Nov 2002, 13:47 - Beitrag #31

So wie Orald es formuliert hat und du ihm zustimmst kann ich es akzeptieren. Die erste Formulierung weckte bei mir ungute Erinnerungen an den Autofahrer-Thread... Also Frieden :)

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Do 14. Nov 2002, 17:10 - Beitrag #32

Autofahrer-Thread !??? :confused:

Traitor
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Do 14. Nov 2002, 17:19 - Beitrag #33

Naja, da gab es mal einen Thread (Name weiß ich nicht mehr), wo meine Meinung über Verkehrsverhalten aufs peinlichste runtergemacht wurde, weil ich selbst noch nicht fahre. Tut aber nichts weiter zur Sache.

GoodHope
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Fr 15. Nov 2002, 16:06 - Beitrag #34

Ach so ich hab das schon mit mir in Verbindung gebracht ;)

GH

mathew
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Sa 18. Sep 2004, 16:54 - Beitrag #35

Billigjobs

Hallo Leute,

darf ich etwas noch dazu schreiben??

Grüsse

Mathew

Poopie
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So 19. Sep 2004, 09:58 - Beitrag #36

ich war selber schonmal über ein jahr lang arbeitslos.
ich wurde wegrationalisiert und fand dann keine neue anstellung, da ich einen ungünstigen ausbildungsschwerpunkt hatte, der in meiner region wenig gefragt gewesen ist.
im normalfall hätte ich einen umzug in kauf genommen, aber aus familiären gründen kam dies nicht in frage.
ich habe zu dieser zeit pro monat zwischen 30 und 60 bewerbungen an firmen im umkreis von bis zu 70km von meinem wohnort aus geschrieben. wer das schonmal gemacht hat, der weiss, wieviel das kostet und das arbeitsamt hat mir definitiv NICHT alle kosten dafür erstattet.
ich war, aus großer geldnot heraus, danach gezwungen, einen vollkommen ausbildungsfremden, schlecht bezahlten und wenig renommierten beruf auszuüben. wenn man sofort geld braucht, dann kann man es sich nicht leisten, nach etwas angemessenem zu suchen.
aber anstatt den einsatz zu honorieren, den so eine ernsthafte arbeitsplatzsuche erfordert, oder anzuerkennen, daß ich irgendeine arbeit (sie kam einem billigjob gleich) gemacht habe, weil ich geld benötigte, wurde mir die ausübung einer solchen tätigkeit für meinen späteren werdegang negativ ausgelegt.
ich hatte ernsthafte probleme wieder in meinen beruf oder einen ähnlichen einzusteigen, weil mein lebenslauf von meiner notbehelfstätigkeit "befleckt" gewesen ist.
kein einziger personalchef legte mir diesen abschnitt in meinem lebenslauf positiv aus, man schloß daraus nicht auf arbeitswillen, eine notsituation, oder auf fleiß, sondern man vermutete auf inkompetenz gestossen zu sein, unfähigkeit den erlernten beruf auszuüben... warum sonst sollte man so eine "minderwertige" arbeit annehmen.
mich hat diese erfahrung entsetzt, und ich wünsche sie niemandem.
ich würde nichts schlechtes z. b. von einem universitäts-dozenten denken, der parks reinigt, aber was wäre, wenn er die nächste anstellung sucht... wie macht sich das im lebenslauf?!

GoodHope
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Mi 6. Okt 2004, 16:23 - Beitrag #37

Ne Bekannte von uns hat nach knapp 10monatiger Arbeitslosigkeit jetzt wieder eine Anstellung gefunden.Selber gesucht,beworben usw. und Glück gehabt. Jetzt der Hammer: Nach knapp 4 Wochen Arbeit in der Firma bekommt sie Post vom Arbeitsamt O-Ton "Wir freuen uns sie erfolgreich vermittelt zu haben und wünschen alles Gute ...."
Ist doch prima oder ? Schon hat eine überteuerte,träge Mammutbehörde eine Existenzberechtigung.

GH

mathew
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Mi 6. Okt 2004, 22:24 - Beitrag #38

Hallo

Hallo Leute,

ja ist doch toll dass sie wieder Arbeit gefunden hat. Klasse!!

Wenn ich mal die Stellenanzeige mir in der Zeitung so anschaue, dann kann ich da nur mit dem Kopf schütteln: Was da an Anforderungen an die Bewerber gestellt werden. Nicht älter als 35 Jahre, abeschlossenes Studium, 10 Jahre Berufserfahrung. Wer erfüllt das schon alles?? Dann brauchen sich doch die Firmen nicht zu wundern, wenn sie solche Leute mit diesen geforderten Anforderungen nicht bekommen, manche zumindest..... oder im Gegensatz dazu Anzeige für eine Stelle in einem Kurhotel, Hauptschulabschluß genügt, aber Alter dafür 18.... Da kann man erst mit 18 anfangen wäre ideal dafür also und ist scheinbar nicht schlimm, wenn man 2 oder 3 x in der Hauptschule sitzengeblieben ist, weil dann wenn man 3 x sitzengeblieben ist ist man wenn man mit 6 Jahren eingeschult wurde, 18 Jahre alt, was für ein Satz.


Mathew

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Fr 29. Okt 2004, 20:36 - Beitrag #39

Hallo

Hallo Leute,


in Deutschland sind so Arbeitslosigkeit von einer Länge von 9 Monanten die Regel. Hans-Olaf Henkel (ehem. BDI-Präsident) sagte mal, das genau dies das deutsche Hauptproblem sei, die Arbeitslosigkeit in den USA dagegen beträgt nur 6 Wochen!!

was haltet ihr denn von den Ich-AG´s??

Grüsse

Mathew


:)

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