Mein lieber gerwerfer, Du distanzierst Dich zwar immer wieder von der Neonazi-Ecke, aber der letzte Beitrag schrappt doch teilweise sehr nahe daran vorbei.
Erstmal zum Umgang mit Statistiken (betrifft nicht nur Dich):
Statistiken ordnen Gruppen von Gegenständen, Gegebenheiten oder Menschen quantitative Eigenschaften zu. Dadurch lassen sich über diese Gesamtheiten Aussagen treffen, welche von interessen sind, wenn man Phänomene in übergeordneten Gesamtheiten detaillierter lokalisieren und untersuchen möchte.
Dabei gelten die quantitatieven Aussagen stets nur für die entsprechende Gesamtheit, nicht aber für einzelne Elemente derselben, da z.B. über die Struktur der betrachteten Gesamtheit keine Aussagen getroffen werden, diese aber für eine richtige Zuordnung des Merkmals zu einzelnen Elementen der Gesamtheit notwendig sein kann.
Konkret gesagt:
Sachliche Richtigkeit vorausgesetzt, beträgt die anteilsmäßige Mächtigkeit der Gesamtheit der Ausländer an der Gesamtheit der Menschen in Deutschland 9,7%, die anteilsmäßige Mächtigkeit der von Ausländern begangenen Mord - und Totschlagsdelikte ca. 30% an der Gesamtmächtigkeit dieser Delikte in Deutschland.
Damit ist aber keine Zuordnung im Sinne "jeder einzelne Ausländer ist krimineller als jeder Deutsche" möglich, sowohl weil dies ganz offensichtlich nicht stimmt, und weil die Statistik dies schlicht nicht hergibt. Wenn man solche Aussagen treffen wollte, müßte man die Kriminalitätsverteilung innerhalb der Gesamtheit der Ausländer untersuchen.
Das Ergebnis wäre, daß nur ein kleiner Teil der Ausländer mit diesen Delikten etwas zu tun hat, daß dieser kleine Teil aber eine starke Schnittmenge mit der Gesamtheit der in kriminellen Vereinigungen eingebundenen Menschen bildet, wobei aber wiederum auch Deutsche in kriminellen Vereinigungen eingebunden sind.
Die Aussage "...denn im statistischen Vergleich sind sie (die Ausländer) einfach krimineller" birgt die Gefahr in sich, auf den einzelnen ausländischen Mitbütger bezogen zu weden, und ist daher in meinen Augen recht grenznah zur Volksverhetzung.
Meine Äußerung zur Männerkriminalität war polemisch gemeint, entbehrt jedoch gleichwohl nicht der Grundlage - wieder unter dem Vorbehalt der nicht untersuchten Struktur der Gesamtheit der Männer und der Verteilung der Delikte in ihr.
- Vergewaltigungen betreffen fast ausschließlich Frauen, vergewaltigen Frauen Frauen?
- Über die Geschlechtszuordnung von Morden habe ich keine Statistik zur Hand, aber so ist mein subjektiver Eindruck, der aber gerne widerlegt werden darf.
- So weit ich weiß, trifft es zu, daß kriminelle Vereinigungen in Deutschland hauptsächlich aus Männern bestehen. Lasse mich aber gerne widerlegen.
Geh mal in die Stahlwerke, Gießereien, Hochöfen, Bergwerke, zur Straßenmeisterei und zur Müllabfuhr, der Ausländeranteil ist dort noch immer überproportional hoch. Der Anteil ausländischer Mitbürger in leitenden Postionen ist hingegen sehr gering.
Hab aber leider keine Statistik zur Hand.
Ausländerwahlrecht:
Jetzt hör mir mal gut zu...
Mein Vater kam aus England, hat hier 30 Jahre gearbeitet und Steuern gezahlt, jawohl Steuern, von denen auch Du sicher irgendwie profitiert hast. Das Budgetrecht ist das vornehmste Recht eines Parlamentes, und alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Wenn nun Menschen Steuern zahlen müssen, aber keine Möglichkeit haben, Anteil an dieser Staatsgewalt zu haben, ist das in meinen Augen eine Form von Binnenkolonialismus und eigentlich menschenrechtswidrig.
Er hätte sich ja einbürgern können...wäre er Deutscher gewesen, hätte er in England die englische Staatsbürgerschaft als ZWEITE Staatsbürgerschaft übernehmen können, wieso hätte man ihn zwingen sollen, hier seine englische Staatsbürgerschaft aufzugeben, und das noch für teures Geld???!
Als Ende der 90er auch EU-Ausländer bei der Europawahl wählen durften, hat die Stadt dies glatt übersehen, er mußte erst aktiv auf seinem Recht bestehen!
Was Du zu chennyboy schreibst ist merkwürdig.
-Welches Recht haben die Allierten in Deutschland?
- "Rechts sein bedeutet selbsbestimmt zu sein."
Ich bin nicht rechts und fühle mich sehr selbsbestimmt - in den Grenzen der Belange der Nächsten.
-"Auf der anderen Seite spüren wir recht genau, dass das derzeitige System, indem wir uns "souveränisieren" sollen, auch die Tücken der Selbstzerstörung beheimatet, welche uns schon die Vergangenheit beschert hat."
Bitte, wer zerstört sich selbst?
Das große Übel, an dem Europa in meinen Augen krankt, sind die noch vorhandenen nationalstaatlichen Egoismen. Im Sinne einer Entwicklung Europas zu einem wirklich bedeutenden Faktor in der Weltpolitik sollten wir diese Egoismen nicht auch noch durch Herauskehren eines eigenen Egoismus unterstützen.