Fahrenheit 9/11 bald im TV?

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Shockk
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Mi 3. Nov 2004, 07:21 - Beitrag #21

Bin ich dann nicht "intelligent", nur weil ich den Film (genau wie auch Bowling for Columbine) gut finde und mich nicht beleidigt fühle?

Das meine ich mit "in gewissen Kreisen". Ich kenne einige Leute und weiss von noch mehr, die den Film bzw die Filme nicht ausstehen können, aus ähnlichen Gründen wie den deinen, und auch beanspruchen, dass es doch allen "intelligenten" Menschen so gehen müsste. Und das halte ich für ausgemachten Quark. Moore ist ein unterhaltsamer und cleverer Filmemacher, der sich ein Ziel gesetzt hat, aber niemand, der Massen blenden will, mit böswilliger Absicht.

sony
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Mi 3. Nov 2004, 11:16 - Beitrag #22

den 9/11 sah ich gestern das erstemal auf sat1. und ich musste mich schon in den ersten minuten übergeben. was moor da presentiert ist voller schrott!!!!!! ich guckte dann ab und zu mal wieder, aber der hat es voll verscherzt. ich seh kein seriöses dokument darin, absolut nicht.

Feuerkopf
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Mi 3. Nov 2004, 12:06 - Beitrag #23

Um es mal polemisch auszudrücken:

Ein "seriöses Dokument" würde kein Schwein interessieren. Es würde irgendwo im Nachtprogramm "versendet", was mit allen entsprechenden Dokus bisher passiert ist, und es gibt ein paar höllisch gute zum Thema Bush.

Die meisten hier sind zu jung, um sich an den TV-Mehrteiler "Holocaust" zu erinnern.
Erst dieser sehr emotionale Spielfilm schaffte es, das ganze Grauen der Judenverfolgung und -vernichtung überhaupt greifbar zu machen, weil er Einzelschicksale darstellte und nicht eine abstrakte Opferzahl.
Alle Dokumentationen zuvor waren zwar gut gemacht und gut gemeint, haben aber nicht "berührt".

Traitor,
ich habe den intensiv-langen Blick auf eine trauernde Frau auch kaum aushalten können. Diese Frau aber wird ihre Trauer noch sehr viel länger aushalten müssen.

"Intelligente" Menschen brauchen eigentlich Filme wie die von Moore nicht, aber ich finde seine Form der Parteilichkeit, seine Eulenspiegeleien sehr ansprechend.
Er hat nie versucht, "Everybody's Darling" zu sein. Das ist ihm hoch anzurechnen.
Michael Moore hat Mut gezeigt, als fast ausnahmslos alle amerikanischen Medien die Schwänze eingekniffen hatten!

SteffMaster
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Mi 3. Nov 2004, 19:08 - Beitrag #24

Tach,
ich kann feurkopf nur zustimmen,finde den film auch ziemlich gut,
da er wirklich auch wie ich glaube richtige fakten nennt, z.B.
wusste ich vorher nicht das so viele bush "bin laden" verbindungen hat,oder auch sein vater.. um nur eins zu nennen..
müsst euch den film halt selber anschaun.. ;-)
mfg
SteffMaster

Traitor
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Do 4. Nov 2004, 17:46 - Beitrag #25

@Shockk: Vermutlich hast du eine höhere Beleidigungstoleranz. Was mich angeht, ist jede an mir versuchte Manipulation, die ich durchschaue, fehlgeschlagen und bewirkt teils sogar das genaue Gegenteil. Denn dann weiß ich, dass der Manipulator mich entweder nicht ernstnimmt - mich also beleidigt - oder keine echten Argumente besitzt.

Moore ist ein unterhaltsamer und cleverer Filmemacher, der sich ein Ziel gesetzt hat, aber niemand, der Massen blenden will, mit böswilliger Absicht.
Die Absicht ist aus seiner Sicht und auch aus meiner löblich, aber blenden will er dennoch. Moore ist kein Aufklärer, der dabei auch ein wenig parteiisch ist; er ist ein Mann mit einem persönlich-politische Ziel, zu dessen Erreichen er auch ein wenig aufklären muss.

"Aufklären" bedeutet in meinem Wortverständnis übrigens, Bemessensgrundlagen zu liefern und zu helfen, sich darauf ein eigenes Urteil zu bilden; nicht, fertige Urteile mit dazu passenden Argumentationsmitteln vorzuführen.

ich habe den intensiv-langen Blick auf eine trauernde Frau auch kaum aushalten können. Diese Frau aber wird ihre Trauer noch sehr viel länger aushalten müssen.
Solche übertrieben in den Mittelpunkt gestellten Einzelschicksale bewirken bei mir meist eher Unerträglichkeit aus einem "Dumme Frau, die soll mich nicht so vollsülzen"-Gefühl denn Unerträglichkeit aus der Tragik heraus. Allgemeinere Ausführungen wirken da gleichzeitig seriöser als auch anrührender.

"Intelligente" Menschen brauchen eigentlich Filme wie die von Moore nicht, aber ich finde seine Form der Parteilichkeit, seine Eulenspiegeleien sehr ansprechend.
Wenn das ganze als Satire kenntlich wäre, fände ich diese Stilmittel ebenfalls ansprechend; als Meinungsfilm nicht.


@beide: Um der Kritik vorzugreifen, ich würde die Kommentare über mangelnde erfolgversprechende Alternativen zum Moore-Stil unterschlagen: dass keine bessere Alternative zu einem schlechten Weg abzusehen ist, muss nicht heißen, dass der schlechte Weg gutgeheißen werden sollte.

Padreic
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So 7. Nov 2004, 15:17 - Beitrag #26

Ich bin auf einen recht interessanten Link gestoßen, der sich insbesondere auch mit der Nachprüfbarkeit von den von Michael Moore genannten Fakten und deren Aussagekraft beschäftigt:
http://www.liberalismus.at/moore.php#swm

Padreic

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