Der Ärger mit dem Begriff "Wirklichkeit"

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Maurice
Analytiker
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Sa 6. Nov 2004, 14:30 - Beitrag #41

Ich habe begründet, warum ich Wirklichkeit und Realität gleichsetze, habe aber von euch bisher keine Argumente erkennen können, warum ihr dies nicht tut. Unter den Voraussetzungen habe ich keine Lust hier weiterzureden, weil es zu einem begrifflichen Chaos führen wird.

Ihr könnt ja gerne weiterreden, aber ich verabschiede mich dann wohl fürs erste.

janw
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Sa 6. Nov 2004, 16:22 - Beitrag #42

Ach, Maurice, nu bleib doch hier!

Aus meiner Sicht wird uns nur ein kleiner Teil der Wirkungen bewußt, die in der Welt und aus dieser auf uns wirken.
Deshalb ist es meiner Meinung nötig, diese Gesamtwelt und den uns bewußt weerdenden Ausschnitt begrifflich zu trennen.
Und das tue ich eben

L18
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So 7. Nov 2004, 00:10 - Beitrag #43

Realität, Wirklichkeit...

Unterschied ja oder nein.. in der Gesellschaft wohl gleich gestellt, wenn man viele Menschen fragen würde. Die Gedanken um diese beiden Wörter und ihre Erfassung der inhaltlichen Aussagen müssten zu einer Definition führen, wenn diese klar und ersichtlich erklärt und geklärt sind. Wie kommt man zu dem Schritt, wo man anfängt über den Beginn der beiden Wörter zu analysieren?! Gedanken, die Gedanken kreisen um diese beiden Inhalte und versuchen Unterschiede und Gemeinsamkeiten (eventuell eine Besonderheit zu erforschen) heraus zu finden und zugleich zu einem Auswerten zukommen, in dem man eine Erkenntnis erreicht, womit man eine Antwort geben könnte. Wer versteht was und warum unter diesen beiden Inhalten?! Die Frage steht: ein Gehirn wellst sich um diese Frage und versucht aus dem Wissen der Begrifflichkeiten, durch die Erfahrung hindurch geschlängelt zu Resultaten zukommen.

Woher und wie kommt es dazu, dass das Wissende der beiden Wörter so analysiert wird und die daraus folgenden Gedanken so einen Inhalt haben wie sie es haben. Erfahrung bedeutet Leben in gewisser Weise und Wissen bedeutet Erfahrung und Unwissen bedeutet auch Wissen von Erfahrung des nicht Wissenden...

Persönlich oder allgemein, geht man an ein Erringen, zu einer Erkenntnis heran, von einer Frage?! Welche Eigenschaften fließen in die Analyse zu einer analysierenden Frage hinein und woher stammen diese, welchen Ursprung haben sie?! Ist es relevant danach zu fragen?! Ist es relevant nach Wegen zu fragen, die einen vielleicht einen Beitrag leisten könnten, um einem Ergebnis näher zu kommen, und in eine Schublade der Gedanken fürs erste abzusichern? Ab wo kann man sich sicher sein, dass der Weg eines Gedanken einem nützt und deswegen ihn weiter spinnt?! Einstellungen (Entschiedenes doch wie sicher entschieden) --> Entscheidungen -->Weitergang... kann man irgendwo sich sicher sein und es absichern, doch wodurch ist es abgesichert durch Wissen und somit Erfahrung... Im Kreis dreht man sich immer und immer wieder. Wo schließt sicher dieser nicht und ein Weg lässt die Gedanken dort hinein strömen, um das neue Gebiet zu erfassen, wie vielfältig doch die Gedanken einen Ursprung haben können und was für ein Weg ein Gedanken gehen sollte oder könnte.

Dies sind meine Gedanken, die sich um die beiden Wörter hüllen und auf der Suche sind etwas zu erfassen. Aus diesen Gedanken kann man zu Ergebnissen kommen, die schon hier vorgetragen wurden sind. Aber inwiefern nimmt man von anderen die Gedankenzüge in sich auf und lässt sie in einem denken und was passiert alles so automatisch in einem, wenn man dies schon öfter getan hat. Werden da Schubladen wieder geöffnet von sich selbst, ohne darüber nachzudenken, wieso man genau diese Schubladen öffnet oder fehlt der Gedanke an das Warum des Öffnen von Schubladen?!

Ich weiß nicht wirklich, wieso ich dies geschrieben habe zu diesem Thema, doch ich weiß, das es zu meiner Realität gehört und das ich den Weg zu diesem Wissen zurück verfolgen könnte, es aber nicht mache, weil meine Ansichten und Erfahrungen sagen, dass dies der richtige Weg ist für mich. Aber nur für mich!

janw
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So 7. Nov 2004, 00:57 - Beitrag #44

L18, wie kommt man auf solch einen thread? Nun, wenn man lange genug über unsere Beziehung zur Welt nachdenkt, stellen sich solche Fragen... ;)

@Padreic: Deine detaillierte Aufschlüsselung ist wirklich gelungen! So auf Anhieb fällt mir keine Kritik dazu ein und nichts besseres. :)

Was meine Benennung betrifft, ich bin einfach von der Hierarchie ausgegangen, daß die Welt aus einer großen Zahl von Wirkbeziehungen besteht, von denen nur ein kleiner Teil auf uns bezogen ist und davon nur Teile uns bewußt werden.
Der Begriff der Realität ist für mich als wissenschaftlicher Terminus stärker mit der Ratio verbunden, unserer verstandesgemäßen Wahrnehmung, als jener der Wirklichkeit, weshalb ich letzteren für den umfassenderen Begriffsinhalt verwendet habe. Genau so könnte man aber auch Deiner Diktion folgen.

@Ipsi: Sicher ist es so, daß nach einem fernöstlichen Weltbild andere Begrifflichkeiten und Differenzierungen sich ergeben würden.
Aber letztlich ist das westliche Weltbild jenes, welches uns bekannt ist, zumindest mir, und somit ist dies ein sicheres Fahrwasser für ein Diskutieren auf gleicher gesicherter Grundlage.

Gleichwohl, öffne unseren Horizont und vermittle uns ein fremdes Weltbild und dessen Implikationen für diesen Sachverhalt! :)
Wie wäre es mit einem thread hierzu? :)

Chennyboy
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So 7. Nov 2004, 12:01 - Beitrag #45

haha, wir hatten schonmal eine Diskussion ueber Wirklichkeit und Realitaet und damals sind wir auch zu keiner Loesung gekommen. Also wird es auch nimmer sein. In China nennt man Wirklichkeit "zhen shi" und Realitaet "zhen li" Aber die Unterschiede sind auch hier minimal.

janw
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So 7. Nov 2004, 13:13 - Beitrag #46

chenny, wenn Du das hier richtig gelesen hättest, würdest Du die Unterschiede nicht als "minimal" charakterisieren ;)

Aber vielleicht beruht ja das Axiom Deiner Realität auf einer Illusion :P

Chennyboy
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So 7. Nov 2004, 14:02 - Beitrag #47

Nach meiner Meinung schwafelt ihr nur irgendwas Unlogisches zusammen, ohne auf dem Punkt zu kommen.
Oder aber ich bin nicht des Lesens hochphilosophischer Texte faehig.
von janw: Für mich ist die Wirklichkeit sozusagen die Gesamtheit alles Wirkenden, wobei die Tatsache der Wirkung mit dem Sein untrennbar verbunden ist, nichts ist, das nicht wirkt.

Das ist als Beispiel.
Also gehe ich von dem aus, was ich verstehe:
von janw: Was mir aber in den Modellen von Maurice und Ipsissimus fehlt, ist eine schlüssige Erklärung der Anteile der Welt, welche sich unserer direkten Wahrnehmung entziehen.
von janw: Gleichfalls können wir aus Funden Teile der Vergangenheit rekonstruieren. Wir wissen: auch bevor es Menschen gab, gab es Leben und irgendwann die Dinosaurier. Aus den gleichaltrigen Ablagerungen wissen wir auch ungefähr, in welcher Landschaft sie lebten, welche Pflanzen dort wuchsen.

Du sagst also, dass laengst vergangene Sachen nicht mehr die Realitaet ist, aber dennoch die Wirklichkeit.

Da diese Beispiel fuer mich aber so was von nicht-realitaetsnah und wirklich fuer das reelle Leben sowas von unnuetzlich erscheint, bezeichne ich die Unterschiede IMMER NOCH als "minimal"
Das andere vor dem :P versteh ich nicht.

Aber trotzdem finde ich, dass es sich nicht lohnt, ueber sowas Kleines zu diskutieren.

janw
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So 7. Nov 2004, 16:48 - Beitrag #48

So achte denn jeder das Seiende so groß oder klein, wie es seinem Geiste entspricht ;)

Gleichwohl, ad Mauricem gesagt: Du verbaust Dir mit Deiner Begriffskreation etwas wesentliches, nämlich die Differenzierung zwischen den Dingen, welche lediglich Deiner Wahrnehmung zugänglich sind und jenen die Dir auch zu Bewußtsein gelangen.

Triffst Du einen Menschen, eine Frau zumal, so empfängst Du zuerst einmal ihren Geruch, und jener wird von Deinem limbischen System analysiert und bewertet. Diese Bewertung wird nun allen anderen Wertungen mit aufgedrückt, die Du bewußt über diese Person gewinnst.
Zwei Welten schlagen also, ach, in Deiner Brust, bzw. werden in Deinem Kopfe gebildet...und hier hätte die Kategorie der Objektivität durchaus ein Anwendungsfeld. ;)

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