Die Wehrpflicht schwindet - gut oder schlecht?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.

Die Wehrpflicht schwindet- gut oder schlecht?

Super, da sass man eh nur den ganzen Tag auf der Bank
25
78%
Scheisse, wo bleibt denn noch unsere Nationalstolz?
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Ist mir doch egal
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Abstimmungen insgesamt : 32

Chennyboy
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Sa 6. Nov 2004, 17:24 - Beitrag #1

Die Wehrpflicht schwindet- gut oder schlecht?

So erst mal das hier als Quelle.

Daraus kann man entnehmen dass die Wehrpflicht vielleicht abgeschafft wird. Ist das gut oder schlecht fuer Deutschland?

Ich gebe mal ein paar Vorschlaege, die sollen natuerlich ergaenzt werden.

Pro:
-Die Schulabgaenger koennen frueher studieren
-Deutschland erhaelt eine qualitativ hochwertige, weil effektivere Berufsarmee
Also sowohl gut fuer Bildung als auch gut fuer den Bundeswehr.

Kontra:
-Der Nationalstolz wuerde weiter sinken.
-Bei Ernstfall koennen keine Soldaten aus dem Volk geholt werden
Also wuerde letztlich die Armee darunter leiden.

Ich glaub diese Argumente sind nicht ganz richtig. Also bitte nicht viel schimpfen, sondern korrigieren und diskutieren.

Shockk
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Sa 6. Nov 2004, 17:34 - Beitrag #2

Ein Krieg, der als "Ernstfall" gilt, also bei dem alle verfügbaren Truppen inklusive Männer mit Grundausbildung mobilisiert würden, wäre quasi schon fast ein Weltkrieg ... und da ist es ob der derzeitigen Bewaffnungen weltweit sowieso schon zu spät, wenn der erstmal angefangen hat.

Des weiteren benötigen modernen Waffensystem weniger Menschen als zuvor. Im Zweifel kann die gesamte Kriegsarbeit auch von wenigen Leuten erledigt werden - einfach ein paar Knöpfe drücken. Konventionelle Waffensysteme haben mittlerweile zum Teil ausgedient und dienen mehr der Sicherung danach.

Meinen Nationalstolz definiere ich i.Ü. nicht im Geringsten über die Armee meines Vaterlandes, die ist mir absolut egal. Wenn, dann orientiere ich mich eher an den vergangenen und gegenwärtigen Leistungen des "deutschen Volkes".

Noriko
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Sa 6. Nov 2004, 17:39 - Beitrag #3

Ich kann shcokk nur zustimmen, mein nationalstolz hat nichts mit der Aree zu tun.

Ausserdem würde eine kleinere, dafür professionell ausgebildete und motivierte Berufsarmee wesentlich besser funktioneiren als ein hauffen unwilliger Wehrpflichtiger.

Es gibt aber eine ganz andere Krux:
mit wegfallen der Wehrpflicht, würde der ganze Sozialapparat zusammenbrechen, da es keine zivis gibt und eine Sozialpflicht ist vielleicht auch nciht das wahre.

Als ich das lezte mal darüber anchgedacht habe kam ich zu folgendemschluss:
Die BW wird generell zu eienr berufsarme, und die Wehrpflicht bleibt im grunde bestehen, nur werden nur die genommen die auch wirklich diesen Dienst machen wollen UND können (ab t2 ists momentan iirc) der rest der der dürfte, aber nciht will wird zum zivildienst geschikt, und zwar ohne griosse umschweife.

ps: in japan gibt es auch keine wehrpflicht, und die ahben einen sehr grossen Nationalstolz.

Anaeyon
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Sa 6. Nov 2004, 17:44 - Beitrag #4

Nationalstolz? Wo man uns schon den Tag der Deutschen Einheit wegnimmt... Da wird das Fehlen der Wehrpflicht nicht sonderlich viel ausmachen.

Das die Wehrpflicht schwindet finde ich nicht so tragisch, eher, das durch das Schliessen von sovielen Bundeswehrstandorten so viele Leute ihre Arbeit verlieren.

Ich glaub wer bis jetzt nicht zum Bund wollte, der hat auch kein Problem damit gehabt, nicht eingezogen zu werden, wird sich dadurch wohl nicht so viel ändern, oder?

Chennyboy
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Sa 6. Nov 2004, 20:23 - Beitrag #5

Meine Meinung ist auf jeden Fall dass es gut ist. Vielleicht ist da noch ein weiteres Pro-Argument dass die Leute in Bundeswehr zu "richtigen Maenner" werden, was ich aber fuer aus dem Luft gegriffen halte.

Monostratos
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Sa 6. Nov 2004, 20:29 - Beitrag #6

Mein Jahrgang (´87) wird voraussichtlich der letzte sein, der der Wehrpflicht unterliegt. :/


Bei Ernstfall koennen keine Soldaten aus dem Volk geholt werden
Reservisten können, im Ernstfall, bis zum 40. Lebensjahr wieder eingezogen werden.

Dass an Stelle der allgemeinen Wehrpflicht die Berufsarmee tritt, hat nicht nur oben bereits erwähnte Vorteile: Da die Bundeswehr deshalb zur Werbung "gezwungen" sein wird, um ihr Kontingent halten zu können, werden sich dort, relativ gesehen, noch mehr Idioten als Leute, die halbwegs etwas im Kopf haben (Abiturienten, die verpeilt haben, zu verweigern...) sammeln...


Zum Nationalstolz wurde schon alles gesagt.

Shockk
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Sa 6. Nov 2004, 20:33 - Beitrag #7

Ich glaube 9 Monate Zivildienst im Altersheim machen einen Mann eher zum Mann als 9 Monate rumkriechen und Knarre schleppen.

fanvarion
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Sa 6. Nov 2004, 22:26 - Beitrag #8

Ich fände es traurig wenn der Wehrdienst beendet werden würde!

Der Wehrdienst muss komplett überarbeitet werden. Das heist für mich nicht nur jeder 5 muss kommen sondern alle müssen gehen.
Auch die Frauen dieses Landes.
Zwischen 17 und 22 muss jeder zur Bundeswehr (9 Monate) und Sozial arbeiten (3 Monate)
Denn wenn wirklich der sogenannte Kriegsfall ausgerufen wird interessiert das keinen ob man gedient hat oder nicht. Ich weiß wie mein Schiessprügel funktoniert hat. Geschadet hat mir der Dienst auch nicht und ich gehörte zu den letzten W12 Jahrgang der gedient hat.
Klar manchmal war es langweilig und ich habe im Gegensatz zu ca. 70-80% aller jungen (ab dem Jahrgang 65) eine Menge Geld verloren, aber was ich gelernt habe war Kameradschaft und sich im Notfall auf jemanden verlassen zu können da ein Team funktonierte.

Deswegen abschaffen nein umändern und behalten ja.

P.S. dies hat nichts mit Vaterlandsstolz zu tuen obwohl es als Punkt so angegeben war.
Den jede Diskussion zeigt mir alle jede Nation darf für sein Vaterland sein, nur ein Deutscher nicht.

e-noon
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Sa 6. Nov 2004, 22:46 - Beitrag #9

Ich finde es eigentlich schade, dass wir Deutschen kaum stolz auf unser Land sein können, ohne dass man gleich an Nazis denken muss und sich komisch vorkommt. Ich bin stolz darauf, dass Deutschland ein sehr sozialer Industriestaat ist, auch wenn das soziale Netz vielleicht zu ausgeweitet ist, als dass es noch lange finanziell tragbar wäre, ich mag die deutsche Kultur, die deutsche Sprache (natürlich auch andere), und ich finde nicht, dass speziell wir uns für unsere Vergangenheit schämen müssen. Natürlich ist hier in Deutschland Schreckliches geschehen, aber wie viele der national eingestellten anderen Nationen können von sich behaupten, dass in ihrer Vergangenheit niemals etwas Negatives passiert ist? In Amerika wurden zum Beispiel fast alle Ureinwohner ausgerottet, was die Amis auch nicht davon abhält, stolz auf ihre Vereinigten Staaten zu sein.

Aber die Bundeswehr hat ja nicht unbedingt etwas mit Nationalstolz zu tun. Dass man zB durch die Bundeswehr auf Deutschland stolz sein kann, finde ich nicht. Ich würde die Wehrpflicht aber doch beibehalten, da imo die pro-Argumente überwiegen. Ich würde sie auch nicht stark abändern, aber ich finde, man sollte niemanden in den Krieg einziehen dürfen, der das nicht möchte, und die, die dazu bereit wären, gehen wahrscheinlich auch freiwillig zum Bund.

Die Wehrpflicht auch auf Frauen auszuweiten, finde ich dagegen stark übertrieben. Es ist gut, dass sie die Möglichkeit dazu haben, aber sie dazu zu zwingen, fände ich nicht gut.

Traitor
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So 7. Nov 2004, 02:07 - Beitrag #10

Das alte Thema mal wieder, ich möchte nicht zählen müssen, wie oft wir das schon hatten...

Die Wehrpflicht ist ein absoluter Anachronismus aus Zeiten, als noch Massenheere gebraucht wurden und die Gesellschaft der Ansicht war, militärische Ausbildung würde "gute Bürger" hervorbringen. In der heutigen Zeit hat sie nicht mehr ansatzweise etwas verloren. Besonders die mit ihr verbundene Musterungs-Bürokratie wirkt wie ein Relikt aus dem Kaiserreich, kein anderer Bereich des Staats ist derart mit Absurditäten, Widersprüchlichkeiten und schlichten Lächerlichkeiten durchzogen. Und ich höre es gerade wieder von Klassenkameraden, die zum Bund gegangen sind (und zu 2/3 schon dabei sind, nachträglich zu verweigern), was der Grundwehrdienst für eine alberne Veranstaltung ist.

Die Alternative ist klar: Die Bundeswehr wird zum Berufsheer umgebaut, was Geld spart, die Effizienz erhöht und alte Zöpfe zu beseitigen hilft. Aus der Wehrpflicht wird eine Sozialpflicht, die prinzipiell dem heutigen Zivildienst entspricht. Wer zum Bund gehen will, um sich dort längerfristig und damit nützlich zu verpflichten, dem kann meinetwegen das eine Jahr erlassen werden, da er ja dennoch "DIenst am Vaterland" schiebt, was ich aber für eher zweifelhaft halten würde, da ein Student und zukünftiger Wissenschaftler mit einem Jahr Lebensarbeitszeit mehr seinem Vaterland sicher nicht weniger dienen würde als ein Soldat.

Zu Pro-Wehrpflicht-Argumenten:

@fanvarion: "Kameradschaft", anscheinend die Lieblingsphrase aller Bund-Befürworter. Aber mir konnte noch niemand erklären, warum das erzwungene Zusammengepferchtsein mit teils absolut abzulehnenden Menschen eine bessere Kameradschaft produzieren soll als das freiwillige Anfreunden mit passenden Menschen im Zivilleben. Teamfähigkeit lernt man im Studium oder in sozialen Einrichtungen mit Sicherheit besser als unter hierarchischem Kommando.

@e-noon: Irgendwie bin ich nicht in der Lage, die Pro-Argumente, auf die du dich beziehst, in deinem Text zu finden...
Die Wehrpflicht auch auf Frauen auszuweiten, finde ich dagegen stark übertrieben. Es ist gut, dass sie die Möglichkeit dazu haben, aber sie dazu zu zwingen, fände ich nicht gut.
Könnte das daran liegen, dass du eine Frau bist? Ich als Mann finde es auch nicht gut, dass wir als Männer zu "Dienst" gezwungen werden. Dennoch sollte klar sein, dass die derzeitige Regelung dem Gleichheitsgrundsatz elementar widerspricht und bei nicht allzusehr auf political correctness bedachter Politik längst abgeschafft hätte werden müssen. Das einzig ernstzunehmende Gegenargument ist, dass Frauen ja durch Schwangerschaften und Kindeserziehung schon "Dienst am Vaterland" leisten würden, wobei letzteres aber genausogut vom Mann übernommen werden kann und ersteres eher durch bessere Förderung von Arbeitsplatzschutz und co als durch Diskriminierung von Männern in einem kaum damit zusammenhängenden Bereich ausgeglichen werden sollte.

@Monostratos: Ich denke, dass im Gegenteil die Idioten bei einer Berufsarmee gar nicht die Chance hätten, aufgenommen zu werden.

Maetz
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So 7. Nov 2004, 14:28 - Beitrag #11

Also ich habe kaum Argumente FÜR die Wehrpflicht. Um ehrlich zu sein, ist sie mehr oder weniger nur gut um Menschen selbstständiger zu machen. In meinen neun Monaten hab ich viel gelernt in der Bundeswehr, aber ich musste auch sehen, wie der Bund Menschen verändert. Viele entwickelten einen weit übertriebenen Nationalstolz, und viele kamen auch erstmals in Kontakt mit Drogen. Psychisch können auch viele unter dem Teilweise vorhandenen Druck zerbrechen (Entfernung von Eltern, Freunden) . Ich muss an dieser Stelle erwähnen das ich sowieso ein ziemlich gespanntes Verhältnis zu einigen Dingen in Deutschland habe. Aber die Wehrpflicht ist bei mir unter den Top 10. Ohne Wehrpflicht geht es auch. Wir sind umgeben von Ländern, die Alliierte sind. Eine Berufsarmee ist einfach effizienter und wer macht schon gerne Dinge zu denen er gesetzmässig gezwungen wird. Keine Frage während meiner Wehrdienstzeit sind auch gute Dinge passiert aber man muss sich nur mal vorstellen, das das neun Monate sind, die du aus deiner Zukunftsplanung streichen kannst, wenn du pech hast sogar noch länger, weil du kein Studiumsplatz oder Arbeitsplatz findest.

e-noon
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So 7. Nov 2004, 19:08 - Beitrag #12

@Traitor: Klar hängt das damit zusammen, reiner Eigennutz, sorry. Mit Gleichberechtigung hat die bestehende Regelung wirklich nicht viel zu tun.

Du hast Recht, mein Text enthält keine pro-Argumente, das bezog sich hauptsächlich auf das von Noriko genannte, dass sich nämlich mit dem Wegfall der Wehrpflicht auch die Zahl der Zivildienstleistenden drastisch verringern würde. Meiner Befürchtung nach könnten die sozialen Leistungen dann nicht mehr im jetzigen Maße erbracht werden... Dazu hat Maurice allerdings einen imo überzeugenden Vorschlag gemacht, man könnte ja wie schon gesagt auf die Berufsarmee umsteigen, und die leeren Stellen im sozialen Bereich mit Arbeitslosen füllen. Somit wären quasi zwei Probleme auf einmal gelöst oder doch verringert, und auch die offensichtliche Diskriminierung der Männer wäre beendet.

Nicolas
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Mo 8. Nov 2004, 19:44 - Beitrag #13

Ich bin eigentlich dafür, die Wehrpflicht beizubehalten. Ich bin nähmlich körperblich behindert und bin somit auf Zivis angewiesen. Und wenn jetzt die Wehrplicht wegfallen soll, hab ich keine Ahnung, wer mich dann in Zukunft betreuen wird. Auf jeden Fall wird dadurch die Versorgung um einiges teurer und ich könnte mir gut vorstellen, daß ich in Zukunft alles selbst zahlen muß.
Vielleicht wäre es auch eine gute Idee die Wehrpflicht in Zvildienstpflicht umzuwandeln,

fanvarion
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Mo 8. Nov 2004, 22:14 - Beitrag #14

@traitor
Kameradschaft ist nicht gleich Freundschaft obwohl Freundschaften entstehen können.
Beim Bund bist du häufig 24 Std. - wie du so schön schreibst gezwungen mit der Gruppe zusammen. Das hat den großen Nachteil das du mit ihnen auskommen musst.
Als Zivi fahre ich um 16:00 Uhr nach Hause lass den Arsch Arsch sein und alles ist gut. Das kannst du beim Bund nicht du musst die Marotten der anderen hinnehmen und kennenlernen.
Beim Bund habe ich gelernt anderen zu Vertrauen das sie mit dir als 10 Mann Gruppe alles zu machen und falls einer etwas nicht so gut kann diesen Part teilweise mit zu übernehmen.
Deswegen war für mich die Kameradschaft wichtig und auch in den meisten Teilen gut (bis auf ein paar Ausnahmen).

@nicolas
Ich finde es gut das viele Leute Zivi machen wollen, aber ich wäre nicht bereit dazu und war deshalbganz zufrieden das ich zum Bund durfte.

@chennyboy
Das Argument
Bei Ernstfall koennen keine Soldaten aus dem Volk geholt werden
kannst du getrost vergessen die Zivis sind genauso eingeplant wie diejenigen die nicht beim Bund waren.
Wie drückte sich mein Stabsfeldwebel aus
"billiges Kanonenfutter" im vorderesten Schützengraben.

Christoph
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Mo 8. Nov 2004, 22:26 - Beitrag #15

Hmmmm, ich hab ein recht gespaltenes Verhältnis zur Wehrpflicht: Einerseits gilt sie als "altbewährtes Mittel" um die Jungs zu Männern zu erziehen und dabei einen Dienst für das Vaterland zu leisten. Andererseits ist ja auch schon genannt worden, dass das ein vollkommen veraltertes System ist, was in unserer heutigen Zeit keine Berechtigung mehr hat. Generell bin ich nicht für die Abschaffung, da sonst so viel reformiert werden müsste, dass ich mich frage ob sich dieser Kostenaufwand für das Ergebnis auch lohnen tät. Eine Berufsarmee ist nicht unbedingt gleich billiger, denn die Soldaten wollen ja auch einen "Sold" sehen; das wäre ein Posten der bisher zum großen Teil wegfällt. Freilich, wenn ich eine Berufsarmee hab, dann hab ich eine Menge von willigen und trainierten Menschen, die ihren Job sicherlich auch gut (wenn nicht sogar besser) als bisher erledigen würden. Aber wer macht den Job von den Zivis?? Für mich ist das eine Frage, ob es das wert ist, den ganzen Laden umzustrukturiern, um die aktuellen Probleme los zu werden und mit neuen Problemen bobadiert zu werden. Ich bin 19 und noch nicht zur Musterung aufgerufen worden; wenn's kommt werd ich's nehmen wie's dann eben kommt. Ob ich danach meine Meinung grundleged ändere, das werd ich dann ja sehen :P

Was den Nationalstolz anbelangt: Das was mich auf mein Land stolz macht (darf man das sagen??), dass ist wohl nicht eher die BW, sondern auch eher andere Gründe, die ja hier schon genannt worden sind. Der Nationalstolz würde nicht eingeschrängt, wenn es keine Wehrpflicht mehr geben sollte. Die Argument bzgl. Patriotismus von e-noon gefallen mir übrigens ganz gut :s1:

Christoph

lerNy
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Di 9. Nov 2004, 00:20 - Beitrag #16

Denk mal dass wie bereits von einem Betroffenen selber erwähnt der Zivildienst ne nicht ganz unwichtige Rolle in der Frage der aufrechterhaltung der Wehrpflicht stellt. Mehrere Zehntausend Zivildienststellen gibt es zur Zeit in Deutschland. Diese würden ich denke zu 90 % nach Wegfallen der Wehrpflicht nciht mehr von günstigen Zivis besetzt werden. Wenn ich überlege, was wir Zivis unserer Dienststelle an Geld sparen...nunja..ich denk, ohne Wehrpflicht würde ein grosses soziales Netz zusammenbrechen oder nahezu verschwinden. Von daher ist das letzte Wort um Aufrechterhaltung der Wehrpflicht noch längst nicht gesprochen denke ich.

BEN2506
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Di 9. Nov 2004, 14:20 - Beitrag #17

Mir ist es eigentlich egal, da ich das so wie ich das jetzt sehe bestimmt irgendwie ablehnen würde.

So long

BEN

Maetz
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Di 9. Nov 2004, 16:34 - Beitrag #18

Das mit der Kameradschaft ist manchmal garnicht so verkehrt. Durch den 24 Stunden Kontakt lernt man die Leute und ihre Ansichten kennen.Am Wochenende wird dann auch in deren Städten gefeiert. Man muss sich vorstellen, das Menschen unterschiedlichen Alters, Herkunft, Religionen und sozialen Statuses mehr oder weniger gezwungen werden zusammen auszukommen. Alle werden in eine Uniform gesteckt und es wird von allen das gleiche verlangt. Das schweisst die Menschen zusammen. Bei uns waren Leute, die im normalen Leben nie miteinander gesprochen hätten. später beste Freunde, die auch einander halfen wenn sie probleme hatten. Natürlich gab es auch schwarze schafe, aber wo gibt es die nicht?

Der grösste Nachteil ist meiner Meinung nach, das man Zeit für das Studium oder die Arbeit verliert.

Und natürlich das Problem mit den Zivildienstleistenden.

Maglor
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Di 9. Nov 2004, 18:47 - Beitrag #19

Außerdem läßt ja auch die Wehrgerechtigkeit in letzter Zeit zu wünschen übrig. Es werden ja fast schon mehr Jungens ausgemustert als eingezogen. Erdnußallergie ist doch kein Argument.

MfG Maglor

Maetz
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Di 9. Nov 2004, 18:56 - Beitrag #20

Wenn du bedenkst, das in fast allem essbaren beim Bund Erdnusstücke rein kommen, Wegen der Ballaststoffe, find ich das eigentlich garnicht so sinnlos. Aber eins stimmt, es gibt sicherlich zig möglichkeiten, sich zu drücken.

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