@Padreic
I) Zum "Programm" Vergleich: Natürlich ist es nur ein Vergleich der mir spontan einfiel, und ich fand er sei sehr einleuchtend und leicht verständlich. Natürlich ist der Mensch kein Programm, aber janw wird sicher bestätigen dass der Mensch sicher Computerähnliche Routinen hat, deswegen lag es nahe.
Leiten wir das ganze nochmal anschaulich, aber ohne Vergleiche her, alles unwichtige abstrahierend. Dabei werde ich beide Winkel einbeziehen.
Auf das Objekt Mensch wirken verschiedene Eindrücke ein. Das Objekt (ich sage das jetzt immer um zu verdeutlichen dass es hier um die extrinsische Betrachtung geht, später werde ich das Subjekt verwenden um anzudeuten dass ich gerade intrinsisch betrachte {verdammt warum kann ich keine Indizes machen?:sad:}) soll nun eine Entscheidung treffen, welche Aktion es als nächstes ausführen wird. Wenn wir von einem gesunden Menschen ausgehen passieren nun biologisch betrachtet eine gigantische Anzahl von Vorgängen, die man bis heute wahrscheinlich immer noch nicht vollständig nachvollziehen kann.
Für das Subjekt spielt sich folgendes ab. (Der nun folgende Abschnitt ist schon sehr reduziert, aber ich will hier auch nicht so viel Mühe investieren ^^). Die Reihenfolge soll hier der Einfachheit auch keine Rolle spielen. Das Subjekt nimmt viele Sinneseindrücke war, verarbeitet das, was brauchbar ist. Dann werden die die ausstehende Entscheidung betreffenden Informationen nochmal von denen getrennt. Jetzt kommt der eigentlich hakeligste Teil meiner Argumentation, aber weil sie schön einfach bleiben soll teile ich das, was in uns "entscheidet", in Vernunft und Instinkt auf. Einmal prüft also die Vernunft mehr oder wenig der Logik folgend alle denkbaren Handlungen. Hier entsteht für das Subjekt der Eindruck, es wäre absolut indeterminiert, weil ja mehere Handlungen denkbar sind, also theoretisch auch zur Auswahl stehen. Das gleiche tut wohl auch der Instinkt, und nach dem kreativen Schaffen der möglichen Handlungen wird dann überprüft, welche /am sinnvollsten/besten/.../nenn es wie du willst/ ist. Entscheidend hier ist nicht der Begriff vom Besten u.s.w., sondern die Tatsache, dass die schließlich "ausgewählte" Handlung motiviert ist.
Hier wird vielleicht dein Ansatzpunkt liegen - "aber wenn das Subjekt doch auswählt". Aber betrachten wir noch einmal kritisch. Es entsteht tatsächlich der Eindruck eines Auswählens, eines freien Entscheidens. Der Begriff frei trifft allerdings nur insofern zu, als es den Vorgang des Abwägens betrifft, denn hier spiegelt sich das Individuum des Subjekts wider. Denn: an sich steht von vornherein fest welche der denkbaren Möglichkeiten die ausgeführte sein wird. Eben diejenige, zu der das Subjekt als solches und auch das Objekt motiviert sind. Faktum ist - ein Mensch handelt, solange er geistig gesund ist, stets motiviert. Auf der Suche nach einem Gegenbeispiel wirst du sicher Probleme haben. Ein "mögliches" wäre vielleicht:
"Ich sitze im Bus, ich freue mich darauf gleich zu hause zu sein, endlich meinen Hunger zu stillen." Dann schlage ich einfach den Mann der neben mir sitzt. Dies eben nicht aufgrund von Agressionen, Hassgelüsten, und schon gar nicht, um zu beweisen dass es unmotivierte Handlungen gibt.
Das das höchstens bei einem geisteskranken Menschen so beobachtbar wäre sollte einleuchtend sein. Selbst dieser wäre (wahrscheinlich) in einer für uns schwerlich nachvollziehbaren Weise motiviert, daraus folgend schließlich auch determiniert.
Noch einmal zusammengefasst: Der Mensch ist von außen betrachtet in jedem Falle determiniert. Wenn der Mensch als Subjekt intrinsisch über seine bevorstehenden Handlungen nachdenkt, stellt er fest, dass im zwischenzeitlich zwar mehrere Handlungen zu Auswahl stehen, weil er sie sich durch seine Kreativität erdenkt. Tatsächlich aber muss er sich eingestehen, dass die "Wahl" immer auf die gleiche Handlung treffen wird, und dass bei allen bevorstehenden bis zu seinem Lebensende - auf diejenige, zu der er motiviert ist. Folglich ist er determiniert.
Vielleicht argumentierst du so heftig gegen meine Position, weil du dachtest, dass der Determinismus quasi aussagt, dass wir eben sowas wie Maschinen sind. Ich denke aber in meiner Argumentation ist klar geworden, dass das abwägen (nicht entscheiden!) für eine Tat eine sehr individuelle Sache ist, du uns zwar nicht das Heft der uneingeschränkten Freiheit gibt, aber immerhin befriedigen sollte. Denn, wäre der Mensch tatsächlich völlig frei, wäre er vermutlich eine Gottheit oder würde ungefähr so aussehen wir der Mann im Bus.
II) Begründungen:
Eine These vorstellen ist nicht gleichzusetzen mit "eine Erörterung verfassen". Beispiel:
Freiheit ist eine subjektive Tatsache, die man gar nicht adequat extrinisch beobachten kann.
De facto können wir ein menschliches Wesen so natürlich niemals in seiner Gänze erfassen und für die Beurteilung von Freiheit oder Unfreiheit müssen wir den Menschen ganzheitlich erfassen. Wenn da überhaupt jemand eine Chance hat, da etwas zu erfahren, ist es das tätige Subjekt selbst.
Mit meiner Aussage wollte ich darlegen, dass deine Aussage zwar wahr sein mag, sie aber keine Aussage über den Menschen selbst ist, da eine extrinsische Betrachtung nicht das Sein des Menschen, sondern nur den Schein sieht, und zwar in einer Weise, die bezüglich der Freiheit völlig ungeeignet ist, um auf ein etwaiges Sein zu schließen.
haben nichts mit einer Begründung zu tun. Nehmen wir den Satz, auf den du wahrscheinlich in deinem letzten Posting anspieltest:
Von außen betrachtet können wir einen Menschen nur durch seine Handlungen kennenlernen, durch die wir sozusagen rückwirkend seinen Charakter und seine Motivationen kennenlernen.
Eine "Begründung" setzt immer vorraus, dass man entweder These und Antithese preisgibt, aus der eine Synthese gebildet wurde, oder aber man offenbart zwei Prämissen, aus denen man dann eine These schließt. Ich habe nach der Begründung gefragt, warum man den Menschen nicht extrinsisch betrachten darf bzw dies nicht "adäquat" ist.
Nehmen wir deine Begründung mal "auseinander".
extrinsische Betrachtung
1) ist Wahrnehmung durch Handlungen
2) Dadurch lassen sich rückwirkend Schlüsse auf Motivation/Charakter schließen.
Das sind zwar zwei Thesen aus denen sich sicherlich weitere schließen ließen, allerdings passen sie nicht zu dem Schluss den du machst. Im Grunde genommen ist es nicht weiteres als eine etwas verkapptere Version deiner Grundthese. Ein Begründung müsste enthalten, inwiefern die Relation zwischen extrinsischer Wahrnehmung und Wirklichkeit so beschaffen ist, dass wir darüber keine Aussagen treffen können.
Außerdem verdichtet sich bei mir der verdacht, dass sich bei dir ein Logikfehler eingeschlichen hat. Es geht nicht darum, welche Betrachtung die "richtige", "bessere", ... ist, denn beide drehen sich um den gleichen tatsächlichen Sachverhalt, der mehere Herangehensweisen zulässt. Eine für sich genommen ist allerdings unzureichend, wenn man etwas über die tatsächliche Sache sagen will.
III) Verschiedenes:
a)Dass bei meinem Vorgehen durchaus ein methodisches Vorgehen vorliegt sollte spätestens nach dieser obigen Erörterung deutlich sein.
b)der "diffuse Begriff bestes" sollte nun auch umfassend genug geklärt sein.
@ Janw: Ok, wenn ich mal so viel Zeit haben sollte wie heute um ein Posting zu verfassen wird es wohl eine Einführung det. Chaos sein.
*edit* siehe methode ^^