Kampfsport

Nervenkitzel, Faszination, atemberaubende Momente, das ist die Welt des Sports.
e-noon
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Sa 13. Nov 2004, 15:39 - Beitrag #61

Uiuiui... euer Training scheint ja sogar noch anstrengender zu sein als unseres...
Im Ernst, von solchen Methoden habe ich gar nicht gesprochen - allein die Idee, bei den 2 Liegestützen, die ich grade so schaffe, sitzt noch jemand auf mir drauf--- :boah:

Ich meinte, dass man sich selbst freiwillig nur mit sehr viel Disziplin zu dem zwingen kann, was Trainer einem abverlangen - die wenigsten haben diese Selbstbeherrschung (ich zum Beispiel würde ohne Trainer nie im Leben auf den Gedanken kommen, Liegestütze zu machen!).

@Fachbegriffe: Da unsere Kampfkunst aus Südkorea kommt, haben wir natürlich auch koreanische Bezeichnungen für unseren Bedarf - das "Taeguck --- chang" zB heißt nichts anderes als Form, während die verschiedenen mittleren Silben (Il-chang, I-chang, Sam-chang usw.) ganz einfach für die Zahlwörter stehen;
auf Deutsch wäre das also Erste Form, Zweite Form, Dritte Form...
ganz einfallslos :D Früher hatten die noch richtig schöne Bezeichnungen, Himmel und Erde, Donner und Blitz....
aber in unserer schönen Zeit der Wegrationalisierung ist das natürlich viel zu umständlich!

Chennyboy
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Sa 13. Nov 2004, 19:05 - Beitrag #62

Die Namen hoeren sich uebersetzt wirklich kindisch an. Und das nicht nur bei euch. In shao-lin-quan gibts noch Ring-Faust, Durch-dem-Arm-Faust, kleiner Wellen-Faust, grosser Wellen-Faust, grosse Kanone-Faust und so ein Kack.
Oder san-da heisst uebersetzt zerstreutes Schlagen.
Ach ja, shao-lin-quan heisst junger-Wald-Faust.
:s35:
Uebersetzungen hoeren sich wirklich scheisse an.

e-noon
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Sa 13. Nov 2004, 20:06 - Beitrag #63

Hast du vollkommen Recht :D Also nehmen wir weiter die koreanischen bzw. chinesischen Begriffe und erklären sie dann bei Bedarf, einverstanden?
Ist euer Training auch in diese verschiedenen Bereiche gegliedert (Formen, Kampf, Selbstverteidigung) und ist das auch Teil der Prüfungen? Wie viele Gürtel gibt es bei euch eigentlich?

Chennyboy
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Sa 13. Nov 2004, 22:48 - Beitrag #64

Hmm bei uns ist das nicht so genau festgelegt.
Wir machen ja in der zwei-Wochen-Zyklus wo dann alles dran kommt.
Zu Formen wuerde ich vielleicht shao-lin-quan zaehlen. Das machen wir meistens mittags.
Zu Kampf und zu Selbstverteidigung wuerde ich Zweikampf zaehlen. Das machen wir ungefaer zweimal pro Woche und meistens abends.
Pruefungen gibt es bei uns nicht. Wer gut ist der wird als Kandidat fuer den Wettbewerb gezaehlt.
Und wir haben keine Guerteln, aber wohl speziell fuer uns angefertigte san-da-Klamotten.
Bei Zweikampf suchen sich die zwei zusammen, die ungefaer gleich stark sind. (Mein Trainer wollte aber unbedingt mal mit mir schlagen, das Ergebnis kannst du dir ja denken.)
Ansonsten herrscht brutale Kapitalismus.

Trin
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So 14. Nov 2004, 19:12 - Beitrag #65

@e-noon
Müsst ihr für eure Dangrade auch ein bestimmtes Alter haben?

Was die Übersetzungen betrifft: Im Karate sind die auch nicht besser. Kiba Dachi heißt zum Beispiel Seitwärts- oder Reiterstellung.

e-noon
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Mo 15. Nov 2004, 19:04 - Beitrag #66

Soweit ich weiß, gibt es den sogenannten Kinder-Dan, für alle die ihre Prüfung ablegen, bevor sie 16 sind. Ob sie dann nochmal einen neuen 1. Dan machen, wenn sie alt genug sind, oder dieser ab dem 16. Geburtstag einfach für gültig erklärt wird, weiß ich nicht :confused: Ich gehe aber jetzt zum Training, da werde ich nochmal genauer fragen! :) Wie ist das denn bei euch?

Chennyboy
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Mo 15. Nov 2004, 19:36 - Beitrag #67

Was bedeutet "Dan" bei euch?
(Also wenn der Akzent nach unten gesetzt wird heisst es in Chinesisch "Eier". Aber mit dieser Bedeutung komme ich nicht weiter. :s155: )

e-noon
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Mo 15. Nov 2004, 19:46 - Beitrag #68

1. - 9. Dan sind die verschiedenen Schwarzgürtel, die die Meisterklasse anzeigen. Für die höheren Dan muss man nicht nur eine Prüfung ablegen, sondern auch Kampf richten, Trainer sein usw.

Chennyboy
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Mo 15. Nov 2004, 20:09 - Beitrag #69

Danke. :)
Wie schon gesagt, bei uns (bei mir) herrscht der brutale Kapitalismus. Also keine Guerteln.

Und noch mal was, findet ihr es besser bei den Zweikaempfen auf Schnelligkeit zu setzen oder auf Schlagstaerke?

Ich wuerde Schnelligkeit sagen, denn wenn du dein Gegenueber triffst dann stehst du in einer guenstigeren Position als der Andere, der Unterschied, ob du ihn hart oder weniger hart getroffen hast ist nicht so wichtig.

Trin
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Di 16. Nov 2004, 17:05 - Beitrag #70

Ich würde auch eher auf Schnelligkeit setzen. Die Karatetechniken sind ja eh darauf ausgelegt möglichst wenig Kraftaufwand mit möglichst großen Auswirkungen zu verbinden. Außerdem nützt es mir nichts stark zu sein, wenn mein Gegner schneller ist als ich, denn dann kan ich die Kraft nicht einsetzten.

@ e- noon
Guck mal hier
Da stehen die Zeiten, die in man euinhalten muss und das Mindestalter. In den verschiedenen Verbänden weicht das etwas voneinander ab.

Bei uns kann man (solange man lebt) bis zum 10. Dan kommen, was als perfekt gilt, weswegen viele sagen, dass man diesen Dan erst nach dem Tod anerkannt bekommen sollte. Den 11. und den 12. Dan kann man dann wirklich erst nach dem Tod kriegen. :D

e-noon
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Di 16. Nov 2004, 20:14 - Beitrag #71

Auf jeden Fall Schnelligkeit!!! Was bringt es, genug Kraft zu haben, um ein Auto mit einer Hand hochzuheben - wenn man zu langsam ist, um diese Kraft zum Einsatz zu bringen? Ich finde auch die Technik wichtig, nicht einfach blind draufschlagen, sobald sich was bewegt, sondern versuchen, auf den Gegner einzugehen, seine Schwächen herauszufinden, und den richtigen Zeitpunkt für einen Angriff abzuwarten. Nicht dass ich das könnte :P aber es klingt imo vernünftig!

@Trin: danke, so in etwa sollte es auch bei uns aussehen (hab vergessen wegen des Kinderdans zu fragen :( )
Ich schick meinem Trainer eine Nachricht, dann weiß ichs, langsam bin ich neugierig geworden ^_^

Trin
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Mi 17. Nov 2004, 15:35 - Beitrag #72

Hab gleich noch eine Frage *neugierigsei*. Ich habe mir mal ein Buch zu den Taekwondo Techniken angesehn und festgestellt, dass diese denen im Shotokan Karate gleichen (nur Handtechniken!). Man konnte praktisch die koreanische Bezeichnung wegnehmen, die japanische einsetzen und schon hatte man die Techniken aus dem Shotokan. Allerdings habe ich nicht herausfinden können, ob bei euch der Hüfteinsatz eine ebenso große Rolle spielt. Dreht ihr die Hüfte bei Abwehrtechniken raus (Seite) und bei Angriffstechniken ein (Front und auf den Gegner gerichtet)? Ich schätze mal ja, weil sonst einige Abwehrtechniken nicht funtionieren würden, aber ich frag lieber mal nach.

Einfach drauf los schlagen bringt nichts, da gebe ich dir Recht. Das du allerdings die Zeit und die Möglichkeiten hast herauszufinden wo die Schwächen deines Gegners liegen, wage ich zu bezweifeln. Den richtigen Zeitpunkt für einen Angriff sollte man auf jeden Fall abwarten, sonst rennt man nur in den Angriff oder die Abwehr des Gegners hinein. :)

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Mi 17. Nov 2004, 17:54 - Beitrag #73

:P Meine Meinung wurde bestaetigt. :P
Nur finde ich,
Den richtigen Zeitpunkt für einen Angriff sollte man auf jeden Fall abwarten, sonst rennt man nur in den Angriff oder die Abwehr des Gegners hinein.

dass es nicht fuer jeden zutrifft.

Also bei mir ist es so, dass man so schnell wie nur moeglich den anderen K.O. kriegen soll, damit der andere nicht die Chance hat, dich K.O. zu schlagen. :D

Also wieder mal brutale Kapitalismus.
Toll, dass meine Meinung unterstuetzt wurde. Kommt nicht so oft vor.

e-noon
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Mi 17. Nov 2004, 18:46 - Beitrag #74

Bei uns spielen die Fußtechniken eine mindestens ebenso große Rolle wie die Fausttechniken. Bei allen Tritten und bei den Fauststößen sind Hüfteinsatz und Gegenbewegung sehr wichtig, wohingegen man sie bei manchen Abwehrtechniken quasi vernachlässigen kann. Ohne Gegenzug geht aber gar nichts!

@Gegneriche Schwächen: Hast natürlich recht, allerdings macht man sich ja bei internationalen und richtig wichtigen Kämpfen ein bisschen kundig über den Gegner. Wenn man zB. weiß, dass der gerne nach einem angetäuschten Tritt einen Fauststoß macht, kann man sich ja darauf einstellen, oder wenn der immer nur Rückwärtstritte macht, geht man zur Seite oder lässt ihn ins Leere treten...

Ich habe mal ein AllStars Kampfturnier im Fernsehen gesehen, bei der Vertreter vieler verschiedener Richtung gegeneinander antraten. Eindeutiger Sieger war ein Jiu-Jitsu Kämpfer, der seinen Gegner nach 10 Sekunden zu Fall gebracht und dann mit einer simplen Klammertechnik fixiert hat. Das ist sicher eine gute Methode :) Allerdings ist sie bei Taekwondo-Kämpfen leider nicht erlaubt, hier zählen nur Tritte und Fauststöße nach unten.

Ich habe auch das Gefühl, dass Taekwondo und Karate sich ähnlicher sind als zB. Taekwondo und Judo!

Chennyboy
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Mi 17. Nov 2004, 19:10 - Beitrag #75

Wenn man zB. weiß, dass der gerne nach einem angetäuschten Tritt einen Fauststoß macht, kann man sich ja darauf einstellen, oder wenn der immer nur Rückwärtstritte macht, geht man zur Seite oder lässt ihn ins Leere treten...

Gut, wenn man das so sieht...
Wenn der andere Knie hebt, dann geht man zurueck, und wenn er Knie senkt, dann gibts du ihn ein gerader Tritt.
Aber dafuer sollte man nicht abwarten, sondern nach Situation schnell entscheiden. (meine Meinung)
Irgendwann machst du das dann per Reflex.

Soll ich euch mal shao-lin-quan zeigen? Vielleicht kann man es auch per Web-Matrix erlernen.

e-noon
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Mi 17. Nov 2004, 19:18 - Beitrag #76

*lol* Ehrlich gesagt glaube ich kaum, dass ich deine Art zu Kämpfen oder gar zu trainieren jemals erlernen könnte... Liegestütze mit noch jemandem obendrauf...!!!
Aber ich würde es gerne gezeigt bekommen, vllt kann ich mir ja auch neue Anregungen für eigene Techniken holen ^_^


Klar, wenn einer Tritt, kannst du nicht lange überlegen, sondern musst instinktiv ausweichen und kontern. Ich meinte auch nicht, dass du dir vorher aufschreibst, wann du welchen Angriff machst, sondern wie gesagt einfach etwas auf den Gegner eingehen - wenn er viel größer ist, musst du versuchen nahe ran zu kommen, wenn er kleiner ist, kannst du mit den Beinen Abstand halten, und er kann dich nicht treffen :D

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Fr 19. Nov 2004, 17:33 - Beitrag #77

Hmm auf PAINT zu malen ist ja wirklich schwer. (Und vor allem ist es was anderes, wenn du es schlaegst als wenn du es malst.) Deshalb poste ich das hier erstmal und ergaenze es spaeter.
Das hier hat ungefaehr 56 Bewegungen, je nach dem, wie man zaehlt. (Also nicht, dass hier schon Schluss ist).
Ach so das ist TongBeiChuan. (Bei dem 3. und 4. Bewegung streift man ja mit dem linken Hand von oben nach unten, deshalb Tong Bei.

e-noon
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Fr 19. Nov 2004, 17:38 - Beitrag #78

Wow, du hast dir ja wirklich Mühe gegeben - ich spreche aus Erfahrung, hab auch schon die ersten Malversuche mit Paint hinter mir, hab allerdings aufgegeben ^^*
Kannst du vielleicht was zu den einzelnen Positionen sagen? Dann wird es sicher noch deutlicher :D

Bin jetzt weg, zum Training (heute Teilbereich Kampf), im Moment härter als sonst, weil wir Montag in einer Woche die Gürtelprüfung haben. Bis nachher :s11:

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Fr 19. Nov 2004, 20:43 - Beitrag #79

Naja, so sehr viel Muehe war es nun auch wieder nicht...
Man steht einfach normal, also gerade, am Anfang.
Dann greift man den Haenden zu Faeusten und rutscht mit dem linken Fuss ein wenig zur Seite.
Dann greift man nach links, als ob man den Faust eines anderen greift, hebt den rechten Fuss und schlaegt mit dem rechten Faust, gleichzeitig tritt man feste auf dem Boden.
Dann tut man den linken Faust auf dem rechtern Schulter. (Aber nicht drauf) und zieht es nach vorne. (Durch dem Arm, deshalb tong be), dann zeigt man mit der rechten Faust auf die Schlaefe (ja, endlich ist mir die Uebersetzung von Sonnepunkt eingefallen) und gleichzeitig tut man den linken Arm vor dem Koeper (ungefaer 60 bis 70 Grad) und gleichzeitig geht man mit dem rechten Bein in eine Art Torbogenstellung.

Das Weitere folgt vorraussichtlich morgen, ihr koennt es ja schon mal ueben.

e-noon
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Fr 19. Nov 2004, 22:33 - Beitrag #80

Keiner soll sagen, ich hätte es nicht versucht... bis zum dritten Schritt bin ich glaub ich noch mitgekommen, dann habe ich richtig Probleme bekommen, als sich meine Arme verknotet haben ^^* Ich versuch´s aber weiter.

Zum Ausgleich poste ich mal ein paar Adressen, auf denen Taekwondo-Techniken erklärt oder vorgemacht werden, ich hoffe das ist erlaubt:

http://private.addcom.de/handball/tkd/Taekwondo/Was_ist_Taekwondo/was_ist_taekwondo.html

http://private.addcom.de/handball/tkd/Photogalerie/photogalerie.html


Das hier kann man sich auch angucken, das ist zwar veraltet (statt der Hyongs gibt es jetzt Poomse), aber die meisten Techniken sind dieselben geblieben:

http://www.taekwondo-akademie.de/TaekwonDo.html


Dazu: manchmal werden zwei Vereine, Verbände oder sonstige Institutionen zusammengelegt. Wenn diese sich in einigen Techniken oder Begriffen unterschieden haben, wird sich auf eine Art geeinigt - das heißt im Extremfall, wie mit den Hyongs vor ca. 8 Jahren, dass man sämtliche Formen neu lernen muss! Gott sei Dank habe ich direkt die neuen Begriffe und die Poomse gelernt!
:D

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