Nun, zitz, Du führst an, daß sich der Soldat möglicherweise in einer Streßsituation befunden hat und quasi unzurechnungsfähig gewesen ist.
Das ist sicher ein mögliches Szenario, wobei mir die Bilder, welche ich gesehen habe, nicht danach aussahen. Derartige Streßsituationen führen mE eher zu einem regelrechten Ausrasten.
Auch wird den Personen oft hinterher klar, daß sie unrecht gehandelt haben, und sie stellen sich selbst.
Beides liegt hierbei nicht vor, und ich denke, wenn die Bilder nicht veröffentlicht worden wären, wäre der Fall sang- und klanglos versandet.
Es ist und bleibt so, daß hier gegen die Genfer Konvention verstoßen wurde, und das sicher auch nicht kriegsrechtskonforme Handeln der Gegenseite ändert daran nichts.
Insofern ist es wichtig, daß der Fall gerichtlich untersucht wird, und eine tatsächliche psychische Überforderungssituation wäre dann als mildernder Umstand zu bewerten.
Letztlich muß man aber sagen, daß der gesamte Einmarsch der USA-Armee im Irak eine lückenlose Serie von Kriegsverbrechen darstellt, vom Überrollen sich ergebender Irakischer Soldaten mit Panzern (von einem US-Soldaten in einem Interview beschrieben) über die Mißhandlung der Kriegsgefangenen bis in Details wie diese.
Hier nun nur einzelne Soldaten exemplarisch rechtlich zu verfolgen, bedeutet, die eindeutige Schuld der befehlsgebenden Stellen zu vernachlässigen.
Letztlich sind sie es, die das Klima in der Truppe bestimmen, und damit dem einzelnen Soldaten den Handlungsrahmen vorgeben.
Herr Rumsfeld gehört für mich daher mit auf die Anklagebank.
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