"Lebenspositivismus" besagt nicht mehr und nicht weniger, als daß der Erhalt des eigenen Lebens für jedes Lebewesen absoluter Wert und Selbstzweck ist
Das als absoluten Wert zu bezeichnen, würde aber den Arterhaltungstrieb nicht berücksichtigen, der mindestens so stark sein muss wie der Selbsterhaltungstrieb. Das sieht man allein schon daran, dass alle Menschen, die vor über 150 Jahren geboren wurden, tot sind, während die Menschheit noch lebt
Wäre der Selbsterhaltungstrieb dominant, so wären wenige Eltern für ihre Kinder bzw. ältere Generationen für jüngere gestorben, was den Fortbestand der Menschheit sehr unsicher, wenn nicht sogar unmöglich gemacht hätte. Lebenspositivismus besagt daher, dass zunächst der Erhalt allen menschlichen Lebens der höchste Wert ist, was sich aber meist auf das eigene Leben und das der eigenen Gruppe konzentriert, deren Überleben man dem einer anderen Gruppe vorzieht.