Lebenspositivismus als gemeinsamer Nenner der Religionen

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
e-noon
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So 5. Dez 2004, 22:22 - Beitrag #21

Da es jedoch auch im Tierreich so ist, dass eine Mutter ihre Jungen mit ihrem Leben verteidigt oder sie zB. auch noch dann säugt, wenn sie dadurch zu sehr geschwächt wird, um weiterzuleben, kann es nicht allein am menschlichen Intellekt liegen. Da dieser zudem erst lange nach unseren Instinkten entstand, dieses Verhalten jedoch schon vorher existierte, müsste es sich letztlich auf einen Instinkt oder eben Trieb, nämlich den der Arterhaltung, zurückführen lassen.

Auch ein Mittel zum Zweck kann doch positiv sein. Es wurde ja nicht behauptet, dass das Leben der höchste Sinn und Zweck der Religionen ist, sondern nur, dass es grundsätzlich als positiv und schützenswert angesehen wird, woran sich allerdings nicht immer alle Angehörigen dieser Religion halten :shy:

janw
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So 5. Dez 2004, 22:41 - Beitrag #22

Ipsissimus schrieb:
Religionen bejahen das Leben nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel des "Hinüberwachsens". Eine lebenspositive Religion müßte im Dasein aber einen Selbstzweck sehen.

Das wäre eine spezielle Anwendung des Begriffes der Lebenspositivität, über die man diskutieren kann.

Mir ging es beim Erstgebrauch des Begriffes im ursprünglichen thread nur um die Darlegung eines Argumentationsfundamentes, in dem Sinne, daß eine kritische Bewertung des Handelns des Arztes nicht allein eine "westliche" Sichtweise darstellt.

Maurice
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So 5. Dez 2004, 22:42 - Beitrag #23

Ok du hast wohl noch nie was von der Idee des "egoistischen Gens" gehört. Wenn ich das richtig verstanden hat verneint sie die lange gegoltene Idee, dass jegliche Handlungen von Lebewesen auf eine Arterhaltung hinauslaufen, sondern in einem Selbsterhaltungstrieb gegründet ist, nämlich der Selbsterhaltung durch die Erhaltung der eigenen Gene. Dass die Gene eines Individums weiterexistieren, sei also sogar noch wichtiger, als die Weiterexistenz des Individums.
Diese radikale Position kommt mir aber auch zu krass vor und ist mittlerweile auch nicht mehr in, soweit ich weiß.

Ich für meinen Teil halte es auf Grund der gegensätzlichen Vorkommnisse in der Welt nicht für ratsam einen der beiden Haupttriebe generell über den anderen zu stellen. Ich denke das kann zum einen entweder auf die Spezies ankommen oder beim Menschen auf die individuelle Person.

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