Evolution oder die Zukunft des Menschen

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Maglor
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Fr 3. Dez 2004, 12:45 - Beitrag #61

Dodos hätten ihre Flügel durchaus noch gebrauchen können. Flugfähigkeit hat ja noch keinem geschadet. ;)
Der springende Punkt beim Dodo ist, dass die Flugfähigkeit nicht mehr länger überlebenswichtig war.
Entfallen Selektionsfaktoren, wie zum Beispiel Fressfeinde, so ist eine Spezies nicht mehr dazu in der Lage den hohen Entwicklungsstand zu halten, da ungünstig Veranlagte nicht ausselektiert werden.
Daher bleibt meine Prognose: Auch der Mensch wird ein Dodo werden, denn auch er hat sich (zumindest in den westlichen Industriestaaten) sich weitgehend der Selektion entzogen, und zwar auch durch den medizinischen Fortschritt.

MfG Maglor :(

XxxXxxX
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Fr 3. Dez 2004, 19:54 - Beitrag #62

Zitat BEN2506:Irgendwann sind auch die Grenzen unseres Gehirns erreicht und was dann ?
Zitat Feuerkopf: Und wie geht es für uns weiter?
Zitat Maurice: Wann wird dieses auf zwei Beinen laufende Lebewesen von sich sagen, dass es kein homo sapiens sapiens ist?

Wir zerbrechen uns also schon den Kopf darueber, was passieren wird, nur keiner traut sich, eine Annahme zu treffen. Ist unsere Zukunft nicht das Urthema philosophischen Denkens? Warum sollen wir keine Prognose wagen? Alle Denker haben falsche Behauptungen aufgestellt, schlechtestenfalls wird unsere Vermutung also auch falsch ausfallen. Sprechen wir im Konjunktiv, was koennen wir verlieren?

Maurice, genau darum geht es doch, der homo sapiens sapiens wird es eben nicht sagen koennen, da das Bewusstsein des homo dreimal sapiens nicht mehr mit dem seines Vorgaengers korrospondiert.

Stalker, am 5.Mai.2891 werden wir ziemlich genau Marswetter haben. Also was machen wir, um zu ueberleben? Was machen wir mit unserem Koerper um gegen die Seuche Aids immun zu werden? Wir bereiten uns bereits heute auf den Verzicht vor und reparieren biologische koeperliche Schwaechen.
Maurice, aber wer oder vor allem WAS ist das was auf uns zurueckschaut. Du meinst zwar, Evolution hat keine Augen, aber vielleicht ist ja der Wissensdrang und damit Fortschritt integraler Bestandteil der Evolution und damit des Auslesprozesses.
Ein Beispiel: Ich sitze hier am PC und kommunziere ueber die Schnittestelle Tatsatur und Monitor ueber ein Kabel, dessen Verlauf ich nur bis zur Steckdose ueberblicken kann, wenn wir wollen, auch online bzw gleichzeitig. Pflanz uns ein Chip ins Gehirn , nur ein Chip, um die zwei Schittstellen, fuer die wir unserern Koerper (2Finger und Augen) benoetigen, zu ueberbruecken. So weit Science Fiction ist das gar nicht, ein erster Versuch ist uebrigens erfolgreich gemeistert, binaer zwar, aber mein Taschenrechner bestand auch mal aus Transistoren. Lass das alle Leute machen, die gerade am PC sitzen. Sind wir noch der homo sapiens sapiens oder kommunziert Dein Gehirn schon als assimiliertes Netzwerk mit den anderen Gehirnen und nutzt moeglicherweise auch noch zusaetzlich meine Festplatten.
Waere das nicht die perfekte Evolutionsstufe?

Vielleicht hat ja die Evolution doch Augen. Was wenn der Darwinismus aehnlich der Newton- oder spaeter der Einsteinischen Theorie zwar nicht falsch sind, jedoch als Sonderfaelle in einer umfassenderen Theorie aufgehen. Vielleicht ist unser Intellekt ja gar kein evolutionaerer Zufall, sondern wird benoetigt, um das Wissen und den technischen Fortschritt zu erlangen, um sozusagen in einer parallelen Schiene sich bald zu einer Synthese zu vereinen. Und mit solch einer Gattung, die nur Energie benoetigt, wuerden wir uns auch auf den Sonnenaufgang des 6. Mai 2891 freuen koennen. Auch der homo sapiens sapiens haette im Rahmen der Evolution seinen Beitrag geleistet.

Richtig Maglor, Genozid ist gewissermaßen einer der Grundgedanken des Darwinismus

Und ploetzlich waere ich wieder in der Lage, an eine Goettin zu glauen und der Urknall wuerde veilleicht auch als Geburtsakt Sinn machen. Und uebrigens leben wir alle in einem Hologramm. Nun aber zuviel des Konjunktivs.

Ich moechte auch immer wieder gerne an Ideengeber's Beitraege verweisen, die ich gar nicht so Lamarck'isch finde.

Maurice
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Fr 3. Dez 2004, 20:05 - Beitrag #63

Also ich würde nicht wetten, dass wir irgendwann auf dem Mars leben. Ein solches Unternehmen würde riesige Geldsummen verschlingen und das ist nur finanzierbar, wenn wir unsere Produktivität weiter steigern. Dass das aber heute schon ein Problem ist, wäre ich nicht zu sicher, dass wir in der Zukunft eine exponentiale wirtschaftliche Steigerung haben werden. Vielleicht stagniert unsere Wirtschaft auch in ein paar Jahrzehnten endgültig, weil gegen dem Ideal liberaler Marktwirtschaftler die Wirtschaft sich nicht unendlich steigern lässt. Oder wir werden sogar einen globalen Börsencrash haben, von dem wir uns so schnell nicht wieder erholen werden. Wer kann schon sagen, wie es weitergehen wird? Die Geschichte der Menschheit ist nicht linear, das darf nicht vergessen werden. Du kannst ja gerne spekulieren, aber ich halte mich da zurück.

Und zu deinem Chip im Kopf: Unser Gehirn mit neutralen Implantaten aufzurüsten, könnte eine feine Sache sein, aber ich würde mir keinen Internet-Chip einpflanzen lassen. Wer weiß, wie die Viren dann aussehen, vielleicht macht mir dann ein Killer-Virus nicht nur meine Festplatte aus Silizium kaputt, sondern mein organisches Hirn gleich mit. Nein danke, auf das Risiko habe ich keine Lust.

Ideengeber
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Sa 4. Dez 2004, 21:45 - Beitrag #64

@Maurice:
Und was wenn alle Implatierten in einem anderen Bewusstseinszustand lebten der dich komplett aus der Gesellschaft auschliesse?

Sie eventuell ueber einen besseren Bewusstseinszustand berichteten?

Ich weiss selbst nicht ob ich dem Glauben schenken könnte :/.

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So 5. Dez 2004, 07:34 - Beitrag #65

Aber genau hier sind wir an der Intention meines Threads angekommen.
Evolution bedingt neue Gattungen, eine davon (die Beschriebene) kann sich z.B. auch durch ein neuen Bewusstseinszustand definieren. Wenn wir die Verschmelzung und Vernetzung akzeptieren, dann muessen wir uns doch ueber die moegliche Synthese als naechsten logischen Schritt bewusst werden. Sind wir bereits auf dem Weg dorthin, bereiten wir uns unbewusst sogar darauf vor und ist der beschriebene Weg derart abwaegig oder stellt er nicht doch eine, wenn vielleicht auch geringwahrscheinliche, Alternative dar? :s29:

Feuerkopf
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So 5. Dez 2004, 10:52 - Beitrag #66

Ich bin mir sicher, dass wir - die wir jetzt leben - eine Vernetzung von künstlicher und natürlicher Intelligenz beim Menschen erleben werden.
Kann sein, dass so langfristig eine neue Spezies entsteht - obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass uns Schnittstellen "angeboren" werden. ;)
Der Gott dieser Wesen heißt dann "elektrischer Strom". :)

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Di 7. Dez 2004, 17:47 - Beitrag #67

@Feuerkopf:
Vielleicht ist dieses eine Wesen selbst Gott? (Plural kann es wegen Vernetzung ex definitione nicht geben)

@Maurice:
Offentsichlich wirst Du gar nicht benoetigt, s. Artikel von heute

Spiegel ONLINE: 7.12.2004

SCHNITTSTELLE IM KOPF

Sensormütze liest Gedanken

Erstmals ist es Forschern gelungen, mit Signalen aus dem menschlichen Hirn einen Computer zu steuern, ohne den Testpersonen Chips oder Elektroden zu implantieren. Dank einer Sensormütze konnten vier Menschen allein Kraft ihrer Gedanken einen Cursor zielgenau bewegen.

Hirn-Computer-Interface (aus Singapur): Gedanken von der Kopfhaut ablesen
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Hirn-Computer-Interface (aus Singapur): Gedanken von der Kopfhaut ablesen
Der Mensch ist kein Computer. Manchmal wäre es jedoch ganz praktisch, wenn das Gehirn direkt auf einen Computer einwirken könnte. Das lästige Tippen von Texten entfiele, stattdessen würden Ideen direkt in den Rechner fließen.

Von einer solchen Vision sind die Wissenschaftler noch ein ganzes Stück entfernt, die Schnittstelle Mensch-Computer macht jedoch laufend Fortschritte. Forscher der State University of New York haben nun ein solches Gehirn-Computer-Interface entwickelt, das ohne Chips oder Sensoren auskommt, die - wie bisher bei ähnlichen Geräten - direkt ins Gehirn implantiert werden müssen.

Jonathan Wolpaw und Dennis McFarland rüsteten eine Kopfhaube mit 64 Elektroden aus, die Signale aus dem Gehirn direkt von der Kopfhaut abgreifen. Vier Testpersonen gelang es nach einer Trainingsphase, allein Kraft ihrer Gedanken einen Cursor über einen Computermonitor zu steuern.

Das System könnte vor allem Schlaganfallpatienten und Querschnittsgelähmten helfen, die mitunter große Schwierigkeiten haben, einfachsten Tätigkeiten nachzugehen. Ihr Gehirn funktioniert zwar, aber es fehlt der Kontakt nach außen. Tastaturen oder Joysticks kommen wegen der Lähmung nicht in Frage.

Die vier Probanden lernten sehr schnell, den Cursor zu bewegen, schreiben Wolpaw und McFarland im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences". Anfangs habe es geholfen, sich bestimmte Bewegungen vorzustellen. Eine Software analysierte das EEG und wählte die Impulse aus, die die Testpersonen am besten beeinflussen konnten.

Zwei der vier Testpersonen waren wegen einer Wirbelsäulenverletzung teilweise gelähmt. Erstaunlicherweise kamen sie deutlich besser mit dem Interface zurecht und konnten den Cursor flotter bewegen als die beiden gesunden Probanden. Die Wissenschaftler haben für dieses Phänomen noch keine Erklärung, möglicherweise spielt eine größere Motivation eine Rolle.

"Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen lernen können, an der Kopfhaut aufgenommene Impulse so zu nutzen, dass damit schnelle, präzise Bewegungen eines Cursors in zwei Dimensionen kontrolliert werden können", erklärten die Forscher. Software und die Probanden hätten die Steuerung gemeinsam gemeistert.

Das Experiment dürfte ein Durchbruch bei der Konstruktion von nicht-invasiven Mensch-Maschine-Schnittstellen sein. Erst im Oktober hatten US-Mediziner einen Chip ins Hirn eines Querschnittsgelähmten eingepflanzt, der die Signale von 100 Neuronen an einen Rechner weiterleitete. Der 25-Jährige konnte nach Angaben der Firma Cyberkinetics E-Mails abrufen, am Computer spielen und durch Fernsehprogramme zappen. Das US-Unternehmen hatte bereits im Juni von der Gesundheitsbehörde FDA grünes Licht für klinische Tests mit dem Implantat namens "Braingate" bekommen.

US-Militärs forschen ebenfalls

Wissenschaftler haben aber bisher bezweifelt, ob es überhaupt möglich sein würde, die Impulse des Gehirns außerhalb des Kopfes präzise genug aufzufangen, um die Steuerung eines Computers zu ermöglichen. "Unsere Versuche beweisen, dass es nicht unbedingt nötig ist, Elektroden ins Gehirn einzusetzen", erklären Wolpaw und McFarland. Die nicht-invasive Technik erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass Gehirn-Computer-Schnittstellen eines Tages eine wichtiges Kommunikationswerkzeug für Menschen mit Behinderungen werden könnten.

Die New Yorker Forscher sind längst nicht die einzigen, die an solchen nicht-invasiven Methoden arbeiten. Die Firma Neural Signals mit Sitz in Atlanta versucht sich ebenfalls an einer Schnittstelle, die ohne chirurgische Eingriffe auskommt. Auch das US-Militär forscht bereits seit Jahren auf diesem Gebiet, um Kampfpiloten die blitzschnelle Steuerung ihrer Flugzeuge zu ermöglichen.

Texte tippen im Kopf

Hirnforscher aus Singapur vom Institute of Infocomm Research hatten Ende November eine andere, ebenfalls nicht-invasive Methode vorgestellt. Eine mit Sensoren ausgerüstete Mütze misst die Hirnaktivitäten - ähnlich wie bei dem Verfahren von Wolpaw und McFarland. Das System dient zur Texteingabe. Die Buchstaben des Alphabets werden in einer vorgegebenen Reihenfolge auf einem Display angezeigt. Ein stärkerer Impuls im EEG gibt dem Computer das Signal, den gewünschten Buchstaben auszuwählen.

Das Verfahren ist allerdings sehr langsam: Die Wissenschaftler erwarten, dass damit höchstens fünf Zeichen pro Minute geschrieben werden können. Die etwas feinere, an der New Yorker State University entwickelte Methode könnte noch mehr Potenzial zu bieten.

Ideengeber
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Di 7. Dez 2004, 20:36 - Beitrag #68

Ich sprach in diesem Zusammenhang bereits von einer radikalen Symbiose.

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Do 9. Dez 2004, 14:56 - Beitrag #69

@Ideengeber: ich weiss, allerdings sind wir beide uns noch unschluessig, was wohl danach kommen mag. Eine Idee? Symbiose bedeutet doch auch, 2 Wesen haben einen Nutzen daraus. Wer oder was ist das andere Wesen? Kann aus einer Symbiose etwas Neues entstehen?

Gruesse aus Indien mit immer noch herrlichen 30 Grad :s126:

Stalker
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Do 9. Dez 2004, 15:10 - Beitrag #70

Bereits in den 80er hat man, soweit ich weiß, zumindest einen Flugsimulator entwickelt, der mit Gehirnwellen zu steuern war.
Das war auch die Basis des Films Firefox, falls den jemand kennt.
Gebracht hats wenig. In den 60er, dachte man spätestens 2000, wird man einen Computer entwickeln können, der Textverständnis bestitzt. Seit 1980 hat sich in dem Bereich sogut wie nichts getan. (Von Fachspezifischen Anwendungen mal abgesehen, aber die sind im grunde nur Betrug im Turner-Testschen Sinne).
Intelligenz wird man, davon bin ich überzeugt, niemals, und zwar unabhängig von der Leistungsfähigket der Systeme, auf algorithmischen Rechenmaschinen (Und sei es Quantencomputer) implementieren können. Auch werden diese System niemals in der Lage sein, umfassend mit dem Menschlichen Gehirn zu korrespondieren.

Nur ein kleiner Einwurf zum Thema Mensch Maschine Interface (^^) oder allgemein, neurolgisch-teschniche Schnittstelle.

Ipsissimus
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Do 9. Dez 2004, 17:25 - Beitrag #71

wahrscheinlich ist es so, aber ganz sicher bin ich mir darin nicht, Stalker. Wenn die Fortschritte der Miniaturisierungstechnologien so weiter gehen, daß eine Packungsdichte wie im menschlichen Gehirn erreicht wird könnte durchaus die strukturelle Komplexitätsgrenze überschritten werden, bei der Bewußtheit einsetzt - vorausgesetzt, daß Bewußtsein eine Folge der Komplexität von Materie ist, wie ich im wesentlichen annehme

Stalker
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Do 9. Dez 2004, 17:29 - Beitrag #72

Das Problem ist dergestalt: Unsere Rechensystem sind alle algorithmisch. Nun gibt es aber bewiesener Maße Algorithmisch unlösbare Problem, das heißt es wird niemals ein Algorithmus geben der ein solche Problem löst, unabhäng vom technischen Fortschritt.
Das menschliche Gehirn jedoch kann auch algorithmisch Unlösbare Probleme lösen. Wie? Wir würden sagen mit gesunden Menschenverstand. Und eben dieser Verstand ist auf computer nicht zu simulieren.
Das es prinzipiell möglich ist auch Strukturen zu Schaffen die ein Bewusstsein ermöglichen, möchte ich auch nicht ausschließen. Nur werden diese System, logisch gesehen, auf gänzlich anderer Basis funktionieren.

e-noon
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Do 9. Dez 2004, 17:34 - Beitrag #73

Meine Sicht ist wohl größtenteils von A.I., Matrix und I, Robot beeinflusst :D trotzdem sehe ich wie Ipsi keinen Grund, warum eine solche Komplexität nicht irgendwann erreicht werden sollte, zumal die Roboter, die wir herstellen, sich vielleicht irgendwann selber reproduzieren können, und aufgrund ihrer höheren Leistungsfähigkeit, Lebensdauer, Lernfähigkeit und Gedächtnisleistung können sie dann vielleicht die künstlichen Intelligenzen herstellen, die wie wir eigene Entscheidungen treffen können. Klingt nach Science-Fiction, aber es gibt keinen Grund, aus dem das unmöglich ist.

Feuerkopf
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Do 9. Dez 2004, 18:01 - Beitrag #74

Wir stehen am Anfang der Hirnforschung. Die bildgebenden Verfahren, die nähere Aufschlüsse geben, gibt es erst seit ein paar Jahren, also sind wir noch in den Kinderschuhen, sozusagen.
Sollte die Entwicklung hier so rasant verlaufen wie in anderen Bereichen der Technik, so denke ich schon, dass es immer mehr Schnittstellen zwischen Hirn/Mensch und Maschinen geben wird. Bei künstlichen Gliedmaßen funktioniert das ja schon teilweise.

Vielleicht ist die Mensch/Maschine wirklich der erste Schritt.

Stalker
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Do 9. Dez 2004, 19:13 - Beitrag #75

Ach zitier mich einfach mal:"Wäre unser Gehirn so einfach dass wir es verstehen könnten, wären wir zu dumm um es zu verstehen"^^
Und das Algorithmusproblem sollte noch überwunden werden.

e-noon
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Do 9. Dez 2004, 19:29 - Beitrag #76

Man muss kein Gehirn verstehen, um etwas gleichwertiges zu schaffen ^^* Man muss auch nicht unbedingt wissen, wie genau ein Vogelflug funktioniert, um Flugzeugmechaniker zu werden.
Vielleicht schafft sich ein solches Gehirn auch selbst, so wie das des Menschen... bei einem von tausend sorgen minimale Kurzschlüsse für ein ungewolltes Eigenleben, wodurch diese Mechanik dann in der Lage ist, sich zu reproduzieren, und dabei gibt es auch wieder kleine Kurzschlüsse... also eine Evolution der Maschinen ^^*
Vielleicht steht uns auch eine ganze Maschinen-Ära bevor, ich habe sowieso nicht ganz verstanden, warum sich die Menschen gegen eine Herrschaft der Maschienen gewehrt hat... Die wollten doch nur ihr bestes, und hätten die Vernichtung der Menschheit durch sich selbst vielleicht nötigenfalls verhindern können :)

Scuba
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Do 9. Dez 2004, 21:07 - Beitrag #77

(Stalker: Intelligenz wird man, davon bin ich überzeugt, niemals, und zwar unabhängig von der Leistungsfähigket der Systeme, auf algorithmischen Rechenmaschinen (Und sei es Quantencomputer) implementieren können.


Erst einmal solltest Du vielleicht vor dieser Aussage definieren, was Du unter 'Intelligenz' verstehst. Da ganz einfache Computerprogramme (wie z.B der an meinem Kopiergerät)durchaus 'intelligent' handeln können, denke ich eher du meintest 'Bewußtsein'.

Da wir bewußtes Handlen jedoch darüber definieren, ob wir eine Wahl treffen (können), 'kann' dies tatsächlich keine 'klassische Rechenmaschine' leisten. (Unabhängig vom Ressourcenproblem) In der Quantenwelt ist dies jedoch möglich und somit kann ein Quantencomputer Bewußtsein entwickeln (unabhängig davon das ich 'uns' für 'Quantencomputer' halte)!

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Do 9. Dez 2004, 21:57 - Beitrag #78

Ich bin durchaus der Meinung, dass sich Bewusstsein auf anorganischer Basis entwickeln kann.

Dazu bedarf es nicht unbedingt einer materiellen Verschmelzung von Computer+Gehirn, es reicht schon, dass der Mensch sein Wissen stetig auf den Computer überträgt.

Eine Verschmelzung von Technik+Mensch wird dennoch in ihrer radikalsten Form enden weil beide Parteien einsehen werden, dass NUR eine Symbiose beider, zu einer höheren Erkenntnisstufe führen kann.

Krieg zwischen beiden Parteien, wie er von so einigen Filmen postuliert wird, halte ich für nicht zwingend eintreffend.

Was danach kommt kann nur das Erkennen einer viel fetteren Sache sein die alles bisher erkannte in den Schatten stellt.

Das die Menschheit sich vorher ausrottet bzw. ausgerottet wird halte ich für Wunschdenken ;).

Ipsissimus
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Fr 10. Dez 2004, 00:33 - Beitrag #79

Stalker, ich bin, wie du, der Ansicht, daß eine Maschine keine Intelligenz auf der Basis einer verallgemeinerten Fähigkeit, Algorithmen zu lösen, entwickeln wird. Bitte beachte, daß meine Überlegung davon ausgeht, daß Bewußtsein die Folge von struktureller materieller Komplexität jenseits eines Grenzmaßes ist. Ein solches System wäre bewußt, noch nicht automatisch intelligent; vergleichbar vielleicht einem Kind, das noch intelligent werden kann

XxxXxxX
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Sa 11. Dez 2004, 10:32 - Beitrag #80

Lasst uns ein Modell beschreiben, es gegebenfalls verfeinern und Konsequenzen ableiten, sofern das moeglich ist.

Einfachste Annahme: 2 Menschen chatten, ueber den implantierten Chip entfaellt zumindest das Schreiben (vielleicht auch das Lesen ?) des zu Kommunizierenden. Anton in Australien ist also mit Berta in Buxtehude ueber ein ungeheures Wissensreservoir, dem Internet, verbunden. Fuer beide wesentlich und direkt spuerbar ist allerdings nur die direkte Kommunikationslinie, nur ein geringer Bruchteil des vorhandenen Wissenspotentials, nur der binaere Code dessen was Anton der Berta mitteilen will. Der technische Fortschritt des 'Implantats' ist dabei soweit, dass der Austausch in Echtzeit von statten geht.

Frage 1: Sind wir damit schon bei einer Gedankenuebertagung bzw. Vernetzung zwischen Anton und Berta angekommen?

Weiterhin, auch wenn das manche von euch anzweifeln wollen, ist das wesentliche Evolutionsergebnis unserer Rasse seit Abspaltung von den Primaten die Zunahme der Leistungsfaehigkeit des Gehirns. Wir hatten am Anfang des Threads, dass Kinder von kluegeren/intelligenteren Menschen nicht signifikant zunehmen. Muessen sie das? Moeglicherweise haben wir die kritische Masse und die kritische Intelligenz bereits erreicht, um ins naechste Stadium der Evolution zu gelangen. Vielleicht reichen die 3% Hochbegabten, um aus Ihnen eine neue Art abzuspalten. Im Umkehrschluss kann man die Evolution auch so interpretieren, dass sie uns augenblicklich den Weg zeigt, was wohl notwendig ist, um auf diesem Globus trotz oekologischer Krisen zu ueberleben und damit ggfs. auch weiter evolutionieren zu koennen. Auch wenn unsere Intelligenz und Bewusstsein wohl (noch) ueber die Struktur des Gehirns bestimmt sind, ist es Zufall, dass beides auf elektrische Impulse basiert? Grundsaetzlich sind diese Impluse mit denen des gespeicherten Wissens im Internet kompatibel. Beide bestehen aus Elektrizitaet (Ohne jetzt allzutief in die Stringtheorie starten zu wollen). Was muss also passieren, dass neben der Kommunikation zwischen Anton und Berta noch etwas fuer uns fundamentaleres, aber unbemerkliches stattfindet, etwas was diese Verbindung nutzt, um etwas Eigenes zu schaffen. Die Evolution lehrt, dass sie sich solche Chancen nicht entgehen laesst, um etwas noch Perfekteres zu erschaffen. Vielleicht nutzt sie einfach Schleichstroeme zwischen Chip und Gehirn, die sich verselbstaendigen. Ich glaube nicht, dass Wir das mitbekommen wuerden.

Frage Nr. 2 ist also, stehen die physikalischen Gesetze einem solchen Zusammenschluss grundsaetzlich entgegen und wenn nein, koennte das Ergebnis gundsaetzlich eine neue Art bedeuten?

In den letzten Beitraegen wurde immer auf die Beschraenktheit von Maschinen aufgrund ihres algorithmischen Loesungsansatz verwiesen. Eine Sympiose waere m.E. allerdings in der Lage, sowohl die Vorteile menschlicher Intuition als auch die maschineller Reduktion zu synthetisieren.

@Ideengeber: Welche Fragen beschaeftigen Dich, damit Du diesen Gedanken Glauben schenken kannst?

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