Seid ihr Scheidungskinder?

Das Forum für allgemeine Diskussionen! Alle Themen, die nicht in andere Bereiche passen, können hier diskutiert werden.

Haben sich eure Eltern scheiden lassen?

Ja
13
27%
Nein
35
73%
 
Abstimmungen insgesamt : 48

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Fr 10. Dez 2004, 13:47 - Beitrag #1

Seid ihr Scheidungskinder?

In einem Gespräch ging es vor ein paar Tagen darum, ob man sich angesichts der vielen Scheidungen heute überhaupt noch trauen sollte, zu heiraten und Kinder zu bekommen. Ich war der Ansicht, dass es sehr viele Scheidungen gibt, aber doch auch einige Ehen überdauern. Mein Bekanntenkreis ist leider nicht sehr groß, weshalb die paar Paartnerschaften die noch anhalten oder der Vergangenheit angehören, kaum repräsentativ sein kann. Aber es hat auch auf mich den Eindruck, dass die meisten Ehen entweder nicht bestehen bleiben oder weniger harmonisch aufrechterhalten werden.
Meine Eltern hatten sich auch scheiden lassen und es ging auch Jahre vor diesem Akt nicht so in der Familie zu, wie man es sich wünschen sollte. Ich habe also kein gutes Vorbild in der Sache bekommen und meine Zweifel sollten deshalb berechtigt sein, ob es bei mir nicht dazu kommen wird. Dennoch würde ich es versuchen wollen, wenn ich mir sicher wäre, denn ich glaube, dass es durchaus möglich ist und dass ich es besser machen könnte.

Als Zusatzfrage für diesen Thread würde ich gerne noch diskutieren, woran es eurer Meinung nach liegen könnte, dass soviele Ehen geschieden werden.
Ich glaube das kann verschiedene Gründe haben. Eine Ursache kann es sein, dass die Personen vorschnell geheiratet haben, also nach einem halben Jahr Verliebtheit meinen, sie hätten ohne Zweifel den Partner fürs leben gefunden. Damit verbunden ist, dass die Personen gar nicht wirklich zusammenpassen, das aber erst merken, wenn die Gefühle zueinander mal etwas abflauen. Die Personen müssen sich ja nicht wie ein Ei dem anderen gleichen, aber eine Menge gemeinsamer Interessen und ein Konsens in wichtigen Punkten halte ich einfach für notwendig. Wieder ein anderer Punkt kann sein, dass die Personen einfach von ihrer Persönlichkeit nicht in der Lage sind, Probleme adequat zu lösen. Stattsich ruhig, sachlich und kooperativ darüber zu unterhalten, macht der eine dem anderen nur Vorwürfe, wärmt Geschichten von vor X-Jahren auf und läuft emotional Amok.
Bei mir war es damals so gewesen, dass sich mein Vater immer weiter zum negativen verändert hat und meine Mutter sich einfach nicht von ihm trennte, obwohl wir Kinder ihr immer wieder sagten, dass es so doch nicht weitergehen könnte. :s4:

Wie sieht es also bei euch mit Scheidungserfahrungen aus und was für Gründe können sie allgemein haben?

DaumA
Experienced Member
Experienced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 521
Registriert: 05.11.2003
Fr 10. Dez 2004, 14:25 - Beitrag #2

Ich bin kein Scheidungskind, kenne auch ziemlich wenig.
In dem Punkt des vorzeitigen Heiraten stimmt ich Maurice zu.
Meine Schwester hat vor ca. einem halben Jahr auch geheiratet, den Mann, mit dem sie schon ca. 9 Jahre zusammen war. Das finde ich ok. Doch Leute, die nach einem halben Jahr oder einem Jahr heiraten verstehe ich nicht, wie kann man sich sicher sein, den Mann/ die Frau fürs Leben gefunden zu haben? Das behaupten doch einige bei jedem Partner...
Ich denke bei Eheleuten wie z.B. meinen Eltern, die schon ca. 27 Jahre verheiratet sind, dass es einfach auch die "Gewohnheit" ist, die sie so zusammenschweißt. Womit ich nun nicht sagen will, dass alles gewohnheit ist. Aber man hat sich in so vielen Jahren so viel zusammen aufgebaut und es wird immer mehr. Alles hinschmeißen, wegen einen Krach (So ist es ja bei vielen).
Ich denke man sollte sich (besonders wenn man Kinder hat!) nur scheiden lassen, wenn es wirklich nicht mehr geht: Der Partner hat eine schwere Sucht und man kann ihm wirklich nicht mehr helfen, der Partner schlägt oder man hat einfach nur noch Stress.
Bevor man eine Ehe eingeht und sich überlegt Kinder zu kriegen sollte man wirklich schauen, kann diese Ehe auf dauer sein?
Ich wünsche mir für meine Zukunft auch einen lieben Mann und einen super Vater für meine Kinder. Ich möchte mit dem Mann, den ich auch heirate alt werden.

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
Fr 10. Dez 2004, 14:32 - Beitrag #3

Zuallererst - warum stimmst du bei deiner eigenen Umfrage nicht ab? ;)

Glücklicherweise: nein. Bin mit einem absolut "intakten Elternhaus" gesegnet.

Allerdings stimmt nur die Aussage "meine Eltern haben sich nicht als meine Eltern scheiden lassen." Einzeln sind sie jeweils geschieden, hatten vorher jeweils schon eine andere Ehe. Das scheint interessanterweise auch im Bekanntenkreis recht üblich zu sein - die erste Ehe scheitert, die zweite hält.

Als Gründe mache ich vor allem zwei Entwicklungen "verantwortlich", oder genauer gesagt nur eine, die einen negativen und einen positiven Aspekt hat.

Diese Entwicklung ist der geringere Stellenwert der Ehe und eben die Abkehr von ihrer Unwiderrufbarkeit. Negativ daran ist, dass Ehen oft ohne tiefere Überlegung geschlossen werden (woraus dann Sachen wie fünf Mal geschiedene Promis resultieren). Positiv daran ist, dass Ehen, die zwar mit Überlegung geschlossen wurden, aus unvorhersehbaren Gründen aber dennoch scheitern, oder die nur aus sozialen Gründen geschlossen werden - sowas gibt es sicher immer noch - aufgebrochen werden können. In der Vergangenheit gab es zwar vielleicht nicht genausoviele, aber doch ebenfalls große Anzahlen gescheiterter Ehen, die aber eben weitergeführt werden mussten und so für alle Beteiligten zum Horror wurden.

Solange es nur um die Ehepartner ging, könnte sich aber auch ruhig jeder scheiden lassen, sooft er mag. Das Problem taucht auf, sobald Kinder im Spiel sind. Und hier steckt die Gesellschaft in einem absoluten Dilemma: einerseits soll man erst Kinder bekommen, wenn man sich mit der Ehe absolut sicher ist, um sie nicht mit einer Scheidung zu schädigen. Andererseits soll man so früh und so viele Kinder wie möglich bekommen, um die Demographie zu retten.

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4281
Registriert: 25.12.2001
Fr 10. Dez 2004, 14:41 - Beitrag #4

Mein Opa pflegt ja bei Diskussionen über die vielen Scheidungen der Gegenwart immer zu sagen: Wie wegen einmal Fremdgehen schon scheiden lassen? :s4:
Wie auch immer kenne ich als Junge vom Dorfe keine Omnipräsenz von Scheidungskindern, wenn gleich immerhin weiß das es sie wirklich gibt.

MfG Maglor

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Fr 10. Dez 2004, 14:43 - Beitrag #5

In meinem Bekanntenkreis gibt es ein paar Scheidungen kurz vor der Silberhochzeit.
Die Situation war bei all diesen Paaren ähnlich: Die Kinder waren groß und zum größten Teil aus dem Haus und plötzlich war das Paar wieder auf sich selbst zurück geworfen.
Und siehe da: Die Gefühle waren verloren gegangen.
Zum Glück sind all die Scheidungen einigermaßen friedlich verlaufen, vielleicht, weil man sich nicht wirklich etwas vorzuwerfen hatte.

Meine Eltern hatten in diesem Jahr Goldene Hochzeit, meine Großeltern mütterlicherseits haben es bis zur Diamantenen geschafft. Meine Prognosen sind also nicht schlecht. ;)

DaumA
Experienced Member
Experienced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 521
Registriert: 05.11.2003
Fr 10. Dez 2004, 14:46 - Beitrag #6

Wo grad das Stichwort "Dorf" fiel.
Ich wohne ja auch in einem kleinen Dorf. So...
Ich habe einen neuen in die Klasse bekommen, der kommt aus der Stadt. Wir redeten über das Thema mal in der Klasse.
Er meinte "Ich kenne viele Ehen, die gescheitert sind und ich kenne auch viele Scheidungskinder, bin selber eines!" Aus meiner Klasse gibt es nur ein weiteres Mädchen, dass ein Scheidungskind ist und das ist so, weil der Vater Alkoholiker ist.
Warum ist das so?!
Und der Junge hatte dort einen wesentlich kleineren Bekanntenkreis als das er ihn nun hat.

Fritz
Experienced Member
Experienced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 584
Registriert: 15.09.2002
Fr 10. Dez 2004, 16:13 - Beitrag #7

Ich bin auch Scheidungskind. Hier ist aber alles, aus kindlicher Perspektive (ist ja mittlerweile auch schon fast 8 Jahre her), recht harmonisch verlaufen. Mein Vater wohnt in der Nähe und steht für Fahrdienste und Verwandtenbesuche immer noch zur Verfügung, kümmert sich um meine Fußballkarriere und Treffen sind mindestens 1x pro Woche. Die gewonnenen Freiräume (ich wohne jetzt in seinem alten Arbeitszimmer ;)) schätze ich mittlerweile relativ hoch ein, heute könnte ich mir kaum noch vorstellen, dass er wieder einziehen würde.
Anders sieht es da bei meiner Schwester (20) aus, die sich entschlossen hat, ihren "Erzeuger" zu hassen. Kann ich persönlich nicht nachvollziehen, aber jeder Jeck ist anders.

aleanjre
Moderatorin im Ruhestand
Moderatorin im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2071
Registriert: 10.05.2004
Fr 10. Dez 2004, 18:14 - Beitrag #8

Bin kein Scheidungskind. Die Ehe meiner Eltern ist extrem schwierig und stand schon sehr oft auf dem Prüfstand - einmal wäre es fast zur Trennung gekommen. Trotzdem, oder vielleicht sogar gerade deswegen, führen sie eine sehr harmonische PARTNERSCHAFT. Sie haben niemals den Respekt voreinander verloren, und immer offen über alles geredet.

ÜBrigens habe ich in meinem Bekanntenkreis einige Beispiele für "Blitzhochzeiten", wo die Partner schon nach weniger als 6 Monaten vor dem Altar/Standesbeamten standen. Eine Ehe ist gescheitert, weil der Mann sich schon kurz nach der Hochzeit als ziemlich kranke Persönlichkeit offenbarte. Meine Freundin ist 3 Jahre bei ihm geblieben, bis er sie fast vollständig zugrunde gerichtet hatte.
Alle anderen Beziehungen haben Bestand. Ich selbst habe nach 1 1/2 Jahren Beziehung geheiratet, und zwar aus drei Gründen. Zum einen, damit meine katholische Schwiegermama keine unnötigen grauen Haar kriegt - Kinder kriegen ohne Trauschein, oh nein! :D Zum zweiten, damit mein Kind keinen nachträglichen Huddel mit dem Nachnamen haben muss. Papierkram ist schließlich lästig. Und drittens, weil ich mit meinem damaligen Freund eh schon die ganze Zeit zusammengewohnt hatte und wir so stark miteinander verbunden waren, dass der Ehering quasi nur noch ein zusätzliches Symbol war.
Ob ich den Mann fürs Leben habe, weiß ich nicht, aber in den letzten 8 Jahren hatte ich noch keinen Grund, an meiner Entscheidung zu zweifeln.

Ich denke, außer den schon genannten Gründen sind persönliche Veränderungen oft Ursache für ein Absterben der Liebe. Andere Interessen, neuer Beruf, Kinder, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Schulden - manchmal stellt man fest, dass man ein ganz anderer Mensch ist als noch vor 10 Jahren. Und dass man auf einmal gar nicht mehr mit dem Partner zusammenpasst, den man einmal aus Liebe geheiratet hat.

Noriko
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5864
Registriert: 15.11.2001
Fr 10. Dez 2004, 19:49 - Beitrag #9

Ich bin ein Scheidungskind.
Nur kann ich dazu nicht viel sagen, mein vater war eh nie zuhause (Politiker *g*) nur weis ich das er es mit der treue nciht so hielt. ^^
Ist nun in seiner dritten ehe ;).
Ich kenne dafür mehre Scheidungsfälle in meinem bekannten kreis, aber ansich habe ich das gefühl das Scheidungen meienr Eltern Generation eigentlich schon fast selten sind.

mathew
Member
Member

 
Beiträge: 110
Registriert: 07.09.2004
Fr 10. Dez 2004, 21:46 - Beitrag #10

Scheidungskinder

Hallo,


ich hätte es am Liebsten gesehen, wenn sich meine Eltern scheiden gelassen hätten. Mein Vater hat mich immer geschlagen, weil andere in der Schule besser waren als ich, er interessierte sich früher zu Schulzeiten immer nur für das was andere an Leistungen brachten. Meinen Bruder schlug er, deshalb, weil meinem Bruder gleichgültig war, was andere über ihn dachten. Er ist voreingenommen gegenüber anderen Menschen und zieht immer den Hut vor dem, was andere so können und leisten. Er kann nix dafür, denn seine Eltern sind früh verstorben, da wird man madig und geizig. Die einzigsten die für meine motorischen Störungen kein Verständnis hatten waren meine Eltern. Man kann doch nicht sagen, nur weil andere mit einer Sache nicht konfrontiert sind, ist das gleich Unverständnis.

Stimmt das, dass es heute noch Arbeitsgebiete gibt, in denen jemand sich nicht scheiden lassen darf?? Gibt´s das heute noch?? Denke mal in kirchlichen Einrichtungen könnte das unter Umständen heute noch sein?


Mathew

Doppelpost zusammengefügt (Padreic)

aleanjre
Moderatorin im Ruhestand
Moderatorin im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2071
Registriert: 10.05.2004
Sa 11. Dez 2004, 01:07 - Beitrag #11

@Mathhew:
Der frühe Tod der Eltern kann nicht gleichbedeutend mit Geiz und Ungerechtigkeit sein! Meine Mutter ist jahrelang in einem Waisenhaus gewesen und ist der großzügigste und warmherzigste Mensch, den ich kenne! Es liegt wohl doch eher an der Art, wie dein Vater misshandelt wurde, von wem auch immer, dass er so geworden ist.
Du sagst nichts über deine Mutter, nur dass sie ebenfalls kein Verständnis für dich und deine Sorgen hat (te). War/ist sie passiv, hat sie es einfach geschehen lassen, wenn du geschlagen wurdest? Oder war sie damit einverstanden?

Grundsätzlich darf sich jeder scheiden lassen. Es stimmt aber, dass in vielen katholischen Einrichtungen Druck auf Mitarbeiter ausgeübt werden, wenn sie ihre Kinder nicht taufen oder zur Kommunion mitgehen lassen wollen, dass geschiedene Mitarbeiter plötzlich schlechter angesehen sind, weniger Chancen auf Beförderung erhalten etc. Auch wilde Ehen sind ungern gesehen. Dies alles inoffiziell, und es hängt stets von der Leitung ab, wie streng das gehandhabt wird.
Mag sein, dass in extremen Fällen einem Mitarbeiter, der davon spricht sich scheiden lassen zu wollen, mit Kündigung gedroht wird, Psychoterror ausgeübt. Aber das können tatsächlich nur Einzelfälle sein.

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Sa 11. Dez 2004, 10:50 - Beitrag #12

Da fällt mir ein... wäre der Thread unter "Liebe und ROmantik" nicht noch besser aufgehoben? ^^*

Chennyboy
gesperrt

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1175
Registriert: 03.04.2004
Sa 11. Dez 2004, 11:32 - Beitrag #13

Es gibt halt viel zu viele, die schnell heiraten und nach der Heirat bemerken, dass sie nicht zusammenpassen. Entweder liegt es an ihre eigenen hohen Begierde oder, dass das wirklich nicht klappt. Das erstere ist mir aber bekannter. Ich waere also dafuer dass man das mit dem Scheiden abschafft. Aber die Contraargumente hab ich noch nicht beruecksichtigt/darueber Gedanken gemacht.

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Sa 11. Dez 2004, 11:39 - Beitrag #14

Ähh Chenny über die Gegenargumente gibt es wohl nicht viel nachzudenken, weil sie auf der Hand liegen:
1. Wird in der Ehe eine Person von der anderen unterdrückt oder gar schlimmeres, so sollte man dieser einen Person die Möglichkeit geben, sich aus diesen schlechten Umständen zu lösen, also scheiden zu lassen.
2. Empfinden beide Personen nach Jahren nichts mehr für den anderen und haben sich in je eine andere Person verliebt, warum sollte ihnen dann die Möglichkeit verwehrt bleiben, mit der jeweils anderen Person glücklich zu werden? Hier soll davon ausgegangen werden, dass keine Kinder im Spiel sind.

Das waren die beiden Standartfälle paraphrasiert dargestellt. (Hoffe habe den Begriff jetzt nicht falsch benutzt.)
Nun gib mir mal ein Argument, warum man in solchen Fällen verbieten sollte, dass sich die Personen scheiden lassen? Welchen Nutzen hätte es, das Leid unnötig zu verlängern oder gar noch zu schüren?

Chennyboy
gesperrt

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1175
Registriert: 03.04.2004
Sa 11. Dez 2004, 15:27 - Beitrag #15

1. stimme ich auch zu. Aber das ergibt fuer mich kein Sinn. Warum soll ich unterdrueckt werden, wenn ich beim Heirat schon absolut sicher bin, dass ich mein Gegenueber die Richtige ist?
Hmm man veraendert sich, also kein Abschaffen. Ich hab wohl doch zu wenig Erfahrung.

Wie du's schon gesagt hast das mit dem Kind.
Aber auch ohne Kind: Man sollte doch Pflichtbewusstsein entwickeln. Klar streitet man sich, aber
Empfinden beide Personen nach Jahren nichts mehr für den anderen und haben sich in je eine andere Person verliebt, warum sollte ihnen dann die Möglichkeit verwehrt bleiben, mit der jeweils anderen Person glücklich zu werden?

Wenn ich also eine Andere gesehen habe, die besser aussieht als meine Frau, dann habe ich das Recht, meine Frau vor der Tuer zu setzen? Oder wegzuziehen?
Das finde ich wirklich nicht.

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Sa 11. Dez 2004, 15:50 - Beitrag #16

@1. Dass sich Menschen im Laufe der Jahre sehr ändern können, habe ich hautnah miterlebt. Meine Mutter hat garantiert nicht damit gerechnet, dass mein Vater einige Jahre später so von der Rolle sein wird. Die Scheidung war eine Erlösung für sie und für uns Kinder.

@2. Chenny ich habe davon gesprochen, dass sich einer oder beide der Partner sich in jemand anderes verlieben. Es geht hier nicht darum nur jemanden auf der Straße zu sehen, der einem äußerlich attraktiver erscheint, das ist doch keine Liebe!
Natürlich sollte sich jemand, der sich in jemand anderes verliebt darüber gründlich Gedanken machen, ob er sich scheiden lassen soll. Es kann sich ja auch um eine kurzlebige Emotion handeln und nach ein paar Wochen stellt sich heraus, dass es nur eine Schwärmerei war. Nein dafür sollte man seine Ehe nicht opfern. Aber wenn die Person nun wirklich meint, für dne Ehepartner nicht mehr genug zu empfinden und in jemand anderes verliebt ist, dann kann diese Ehe doch nicht auf Dauer funktionieren, ohne dass mindestens einer unglücklich ist und/oder den anderen belügt.

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Sa 11. Dez 2004, 16:20 - Beitrag #17

Chenny,
die Institution "Ehe" wurde erfunden, als die durchschnittliche Lebenserwartung des Menschen in unseren Breiten bei 40 Jahren lag. Viele Frauen starben im Kindbett, es gab unzählige Krankheiten, an denen man vorzeitig sterben konnte.
Man war also vielleicht 20 bis 25 Jahre lang mit einem Menschen verbandelt, wenn es lange war.

Heute sind bei einer Lebenserwartung von über 80 Jahren Ehen mit einer Dauer von 40 bis 60 Jahren keine Seltenheit.
Mal ganz ehrlich:
Ich kann unmöglich mit 20 sicher wissen, ob ich mit 60 immer noch mit einem Menschen gut zusammen leben kann. Die Zeiträume sind einfach viel größer.

Außerdem tut jede Frau gut daran, sich nicht auf das Goodwill ihres Mannes zu verlassen, sondern hat ihr berufliches Fort- und Auskommen im Auge.
Finanzielle Unabhängigkeit schafft aber oftmals erst die Möglichkeit, sich von einem ungeliebten Partner zu trennen.

Stalker
Active Member
Active Member

 
Beiträge: 179
Registriert: 11.09.2004
Sa 11. Dez 2004, 16:26 - Beitrag #18

Ich bin kein Scheidunskind. Meine Eltern waren nämlich nie verheiratet.

Die Ehe werden nicht häufiger geschieden, weil sie weniger glücklich sind als Früher, sondern einfach weil Scheidungen heute schlicht akzeptierter sind.

mathew
Member
Member

 
Beiträge: 110
Registriert: 07.09.2004
So 12. Dez 2004, 01:33 - Beitrag #19

Sied Ihr Scheidungskinder

Hallo Leute,


@ aleanjre,


sehe das schon so wie Du. Wenn ich Dir meine Geschichte wie ich von ihnen erzogen worden bin, erzählen würde, würdest Du als Resumee ziehen: Tja diejenigen, die die meisten Probleme hatte mir Dir waren Deine Eltern. Denn als ich im Alter von 11 jahren zum Schulpsychologen geschickt wurde, sagte mal mein damaliger Klassenlehrer: Ich habe Dich dahingeschicht, weil Deine Eltern kaum Verständnis dafür hatten, denn er hatte offensichtlich gemerkt, wie sehr verstört ich meistens morgens im Unterricht anzutreffen war. :(


Und das was am meisten aufgefallen war, war wohl, das ich mir aus der Meinung anderer zuviel machte, die meisten dachten wohl es wäre mir egal, was andere über mich dachten.

Chennyboy
gesperrt

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1175
Registriert: 03.04.2004
So 12. Dez 2004, 12:12 - Beitrag #20

von Feuerkopf:Ich kann unmöglich mit 20 sicher wissen, ob ich mit 60 immer noch mit einem Menschen gut zusammen leben kann. Die Zeiträume sind einfach viel größer.

Man kann mit Niemanden perfekt zusammenleben, da niemand die Gedanken des Anderen voellig verstehen kann.
Deshalb ist es auch falsch zu denken, nur weil man sich mal streitet, dass es Menschen gibt, mit denen man sich nie streiten wuerde.

von Feuerkopf:Außerdem tut jede Frau gut daran, sich nicht auf das Goodwill ihres Mannes zu verlassen, sondern hat ihr berufliches Fort- und Auskommen im Auge.

Der Mann hat ebenfalls sein berufliches Fortkommen im Auge. Das heisst aber nicht, dass man sich scheiden soll.
Wenn man nicht unbedingt zusammenlebt, bedeutet nicht, dass man sich scheidet. Jeder kennt Familien, wo der Vater oder die Mutter in einer anderen Stadt arbeitet.
Der Mensch sollte die Treue als wichtig sehen. Das reicht, um eine Beziehung zusammenzuhalten. Leider denken die meisten Menschen heute nicht so.

Nächste

Zurück zu Diskussion

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste

cron