Ladenschlussgesetz: Segen oder Geißel?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.

Abschaffung des Ladenschluß-Gestzes?

Richtig so!
25
81%
Um Gottes Willen bloß nicht!
5
16%
Mir egal, Ich kauf eh nicht ein! :-)
1
3%
 
Abstimmungen insgesamt : 31

Cernunnos
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Sa 25. Sep 2004, 15:11 - Beitrag #1

Laden-Schluß Gesetz: Segen oder Geißel?

Was haltet Ihr von der Abschaffung des Ladenschluß-Gestzes?

Nach meiner Ansicht ist dies der richtige Weg, um in Deutschland den Einzelhandel zu beleben, von der Schaffung neuer Arbeitsplätze in diesem Buisness mal ganz zu Schweigen. Die Bedenken der Gewerkschaften sind ja auch nicht gerade plausibel, da sich ja jedes Unternehmen frei nach den Kunden in den Öffnungszeiten richten kann und somit seinen Service am Kunden besser spezifieren kann(wer stellt jemanden in einen Laden wenn eh keine Kunden, nach ordentlicher Marktanalyse, Interesse haben um 3.56 Uhr ein paar Schuhe zu kaufen?). Hinzu werden dementsprechend ja auch Serviceunternehmen wie Wachschutz und Security davon profitieren, sowie die öffentlichen Verkehrsbertriebe in Großstädten. Oder irre Ich da? Selbst der kleinste Tante-Emma-Laden könnte davon Profitiern, "wenn man mal schnell was braucht" und nicht an die überteuerte Tanke muß?
Was meint Ihr zum Ladenschluß-Gestz? Wo liegen evtl. Probleme bei der Abschaffung?

norialis
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So 26. Sep 2004, 15:35 - Beitrag #2

Ich fands im Urlaub echt klasse, dass ich Sonntag Abend um 22:30 noch schnell n 5 Liter Kanister Cola kaufen konnte (Sydney/AUS) und denke, dass das eher ein Segen ist. Es wird aber nicht viel mehr neue Arbeitsplätze bringen und die Kassiererinnen und die Packer sind arm dran - Wiederum mein Bruder ist ein Nachtmensch und arbeitet lieber nachts als tagsüber - solche Leute gibts auch, das müsste sich halt einspielen...

Traitor
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So 26. Sep 2004, 15:47 - Beitrag #3

Der Einzelhandel wird belebt? Das ist das genaue Gegenteil von dem, was passieren wird. Wie soll es sich denn ein kleiner Laden, in dem nur der Chef und vielleicht noch ein Angestellter bedient, leisten können, 24h geöffnet zu haben? Profitieren werden nur große Kaufhäuser und Supermärkte, die so einen weiteren Vorteil gegenüber den Kleinen bekommen.

Allzu groß werden die Effekte nicht sein, schließlich wird durch eine größere Verteilung nicht insgesamt mehr eingekauft, und es wird auch nur ein sehr kleiner Anteil der Kunden sein, der sich zu nachtschlafener Zeit noch zum Einkaufen begibt.

Dennoch ist es eine Sache, die keine allzu großen Vorteile bringt - da eben die wenigsten und dann auch nur selten davon Gebrauch machen werden - und im Gegenzug weitere zwar geringe, aber mit Sicherheit wahrnehmbare Schäden an der Handelsstruktur anrichten wird. Das muss nicht sein.

sympaticgirl
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So 26. Sep 2004, 21:42 - Beitrag #4

Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn Geschäfte 24h täglich geöffnet hätten, dies hätte aber wirklich nur einen Vorteil in großen Städten. Ich zum Beispiel wohne in so nem kleinen Kaff mit 3 Supermärkten, würde es sich da lohnen? Mir würden die Angestellten leid tun. Dann sitzen die da die ganze Nacht rum und es kaufen vielleicht 3 man in der ganzen Nacht ein. Das bringts nicht. Noch mehr Nachtjobs. Wenn man halt nach Ladenschluss noch so dringend was braucht, fährt man eben an die teure Tanke.
Meiner Meinung nach sollte der Staat sich mit wichtigeren Dingen beschäftigen und nicht mit solchen belanglosen Sachen, oder sehe ich das falsch?
liebe grüße
symp

Cernunnos
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Mo 27. Sep 2004, 07:27 - Beitrag #5

Der Einzelhandel wird belebt? Das ist das genaue Gegenteil von dem, was passieren wird. Wie soll es sich denn ein kleiner Laden, in dem nur der Chef und vielleicht noch ein Angestellter bedient, leisten können, 24h geöffnet zu haben? Profitieren werden nur große Kaufhäuser und Supermärkte, die so einen weiteren Vorteil gegenüber den Kleinen bekommen.


Es besteht ja nicht die Pflicht den Laden offen zu halten! Logischerweise stellt kein Ladenbesitzer einen Angestellten an den Tresen, wenn nach Marktwirtschaftlicher Lage eh keiner in seinen Laden kommt.Oder? Aber da fällt mir ein schönes Schprichwort ein:"Der Markt regelt sich von Allein." Profitieren werden in meinen Augen nur die kleinen Läden, weil da die kalkulationstechnische Wirtschaftlichkeit ehr gegeben ist als bei einem Kaufhaus wie Karstadt. Die Konzerne werden nicht 20 Angestellte in den Laden stellen, das jemand um 23.56 Uhr sich ein paar Schuhe kaufen kann. Die Chancen bei der Wirtschaftlichkeit sehe ich eher bei den Kleinen Tante Emma Läden, eben um mal schnell nen kasten Bier oder ein Packen Kippen zu verkaufen wenn kein Supermarkt mehr geöffnet hat. Hier ist nur die Flexibilität der "Klein-Unternehmer" :D Gruß an Herrn Lidl(mach ma mal ´ne Stiftung auf!) :D gefragt.

Marc Effendi
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Mo 27. Sep 2004, 08:49 - Beitrag #6

Ich denke, das hier mehr Wind um was gemacht wird, das diesen Wind nachher gar nicht wert ist. Wir sollten uns mal die Frage stellen, welches Geschäft und in welchem Ort wird länger offen haben? Das wir natürlich nur dort der Fall sein, wo es sich rentiert, mehr Personal einzustellen um quasi einen 3-Schicht-Betrieb fahren zu können.

Ich selbst lebe in einem Ort mit knapp 40.000 Einwohner. Dieser Ort hat zwei große Supermärkte (Marktkauf und Kaufland) dazu noch ein mittleres E-Center. Ich denke nicht, das es sich für die Geschäfte rentiert länger als bis 24 Uhr zu öffnen und für die kleineren im Ort sowieso nicht.

Und ich denke mal, das sich das auch so einbürgern könnte so etwa von 7 Uhr bis 22 oder 24 Uhr. Rund um die Uhr werden wirklich nur Geschäfte in großen Städten fahren. Und wenn dann eher nur die Supermärkte, also ich kann mir nicht vorstellen, morgens um 3 Uhr eine Waschmaschine zu kaufen nur um ein Beispiel zu nennen.

Insgesamt finde ich aber die Entwicklung positiv. Wichtig ist mir aber eines: der Sonntag muß ein Sonntag, sprich ein freier Tag bleiben.

MagierTomcat
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Mo 27. Sep 2004, 09:00 - Beitrag #7

Wenn die Ladenöffnungszeiten wegfallen, dann bedeutet das ja nicht, daß jeder rund um die Uhr geöffnet haben muß.
Ich denke die Chance für die kleinen Läden besteht dann darin sich den örtlichen Wünschen der Kunden besser anpassen zu können und die eigenen Öffnungszeiten dem Kundenverhalten anzupassen.
Wenn man sich z.B. einen reinen Wohnvorort einer großen Stadt vorstellt, wo die meisten Leute nur zum Schlafen und am Wochenende da sind und sonst immer in die Großstadt pendeln um dort zu arbeiten, dann könnte ein dort ansässiger Tante-Emma-Laden z.B. von 4h-8h und von 17h-24h öffnen, würde damit den Großteil der potentiellen Kunden erreichen und würde wahrscheinlich mehr Geschäft machen als vorher, wo tagsüber fast nichts los war und die Leute zum Kiosk nebenan mußten, weil der Laden noch nicht offen haben durfte.
Ich sehe das Ganze als große Chance und sage daher: Weg mit den festen Öffnungszeiten bzw. der vorhandenen Beschränkungen.

Cernunnos
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Mo 27. Sep 2004, 23:17 - Beitrag #8

Wichtig ist mir aber eines: der Sonntag muß ein Sonntag, sprich ein freier Tag bleiben.


Stimmt....das wäre der Untergang!

Traitor
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Mo 27. Sep 2004, 23:42 - Beitrag #9

@Schneckenhengst: Dann erzähl mir mal bitte, wie dein geliebter Tante-Emma-Laden bis 24h geöffnet haben können soll. Tante Emma kann schlecht von 6 bis 24h hinterm Tresen stehen, da fällt die gute Tante bald tot um.
Große Kaufhäuser dagegen müssen nur ein paar Prozent auf jede Schicht aufschlagen bzw. im Verhältnis zur Gesamtbelegschaft wenige Neue einstellen, schon passt es wieder.
Und natürlich regelt sich der Markt von allein. Aber eben nicht immer (nie?) zum Guten. Wir haben nicht umsonst eine soziale Marktwirtschaft in Deutschland, keinen reinen Kapitalismus.

@Marc: Sagen wir mal grob, 50% aller Käufer gehen zu Kaufhäusern, 50% zu kleinen Läden. 10% würden Einkaufszeiten bis 24h nutzen. Hat nun das Kaufhaus bis 24h offen und die Kleinen nicht, so verlieren die Kleinen 5% ihres Marktanteils über den ganzen Tag bzw 10% ihres Tagesumsatzes. Das ist eine heftige Einbuße. (Die Werte stimmen natürlich nicht, aber die Größenordnungen sollten es)
Ich weiß zwar, worauf deine Sonntagsansichten aufbauen, aber gleichzeitig einen unantastbaren Sonntag und völlig freie Öffnungszeiten ansonsten zu fordern finde ich doch arg scheinheilig.

@Tomcat: In Gegenden mit sehr speziellen Umständen haben kleine Läden sicher bessere Chancen. Aber die entscheidenden Zonen sind Innenstädte und sonstige größere Einkaufsgebiete, und da entgeht den Kleinen zu jeder Uhrzeit ein gehöriger Kundenanteil.

Marc Effendi
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Di 28. Sep 2004, 07:48 - Beitrag #10

@Traitor: ich kann mich täuschen, aber ich meine mal wo gelesen zu haben, das der Sonntag gar nichts mit dem Ladenschlussgesetz zu tun hat. Ich meine, ich hätte das mal im Zusammenhang mit einem übergeordneten Gesetz, evtl. sogar mit dem Grundgesetz gelesen.

Wenn das so stimmt, dann kann das Ladenschlussgesetz fallen, ohne das der Sonntag angerührt wird.

MagierTomcat
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Di 28. Sep 2004, 08:48 - Beitrag #11

@ Traitor:
Also in der Münchner Innenstadt z.B. gibt es eh keine kleinen Tante Emma Läden mehr, da wäre es egal wielange die Läden geöffnet haben/hätten und in den "Außenbezirken", wo wieder beide (Tante E.-Läden und größere Handelsketten) zu finden sind, da hat sich der "Einkäufer" sowieso schon spezialisiert und kauft Standardprodukte z.B. bei Aldi und Lidl (weils billiger ist) und andere Artikel wie Obst und Gemüse beim kleineren Händler oder eben bei Tante E. - diese Gewohnheiten würden sich durch 24h-Öffnungszeiten von Aldi u.ä. nicht ändern.

@Marc
Wer Sonntags geschlossen haben will, kann ja zulassen, aber die grundsätzliche Möglichkeit zu öffnen sollte gegeben werden, denn aktuell graben die Tankstellen mit mittlerweile fast allen Artikeln ein unglaubliches Geschäft zu unglaublichen Preisen ab, woran Tante E. und Handelsketten zu knabbern haben dürften.
Man stelle sich mal vor ein kleiner Laden darf neben einer Tanke offen haben - da kauft niemand mehr in der Tankstelle...

asw22
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Di 28. Sep 2004, 09:14 - Beitrag #12

Wiso eigentlich freier Sonntag? Was ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, Krankenhäusern, Kinos, Restaurants, Cafes, Radiosendern, Fernsehsendern, Betreibern von Zoos, Freizeitparks, etc? Die Liste könnte man wahrscheinlich beliebig erweitern.. Taxifahrern....
Wo ist da denn dann der freie Sonntag? Ach ja, Schwimmbäder.. die haben auch Sonntags offen...
Also ob da jetzt in ein paar Läden in den großen Städten jemand Sonntags arbeitet, fällt da wirklich nicht ins Gewicht.. Natürlich sollten die dann als ausgleich einen Wochentag freihaben, die 7 Tage Woche forder ich ja doch nicht :s4:

Ach ja, ich Arbeite übrigens auch öfter Sonntags. Gut, jetzt mag das Argument mit Familie etc kommen, aber das wäre dann etwas sehr off topic :s11:

Maurice
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Di 28. Sep 2004, 09:35 - Beitrag #13

Ich denke hier sollte auch eine Rolle spielen, wie man den Begriff "soziale MW" definiert (ich kürze mal im SMAC-Stil ab ;)). Eine soziale MW ist eine MW, mit sozialen Komponenten und keine Planwirtschaft mit liberalen Elementen, und diesem Grundsatz sollte sich dem System selbst gerecht werden. Das Ziel einer sozialen MW sollte es sein, einen möglicsht freien Wettbewerb zu ermöglichen und dabei gewisse Spielregeln festzulegen, die den Wettstreit regeln, damit es zu keinem Wirtschafts-Anarchismus kommt, wie in der FMW. Kurz zusammengefasst könnte man sagen: Soviel Freiheit wie möglich, soviel Kontrolle wie nötig. Manche Fragen kann man berechtigt als Gradwanderungen empfinden, ob sie nun der Idee der sozialen MW gerecht werden oder nicht. Die Frage hier sollte deshalb auch sein "Würden freie Ladenöffnungszeichen gegen den sozialen Aspekt der MW verstoßen, oder sind diese ein unnötiger Regulierungsfaktor?". Man darf nicht vergessen, es handelt sich immer noch um eine MW.
Aus der Perspektive, halte ich freie Ladensöffnungszeiten für konform zum Gedanken der sozialen Marktwirtschaft, weil ich für eine unnötigen Kontrollmeschanismus halte. Dass dieser Punkt sehr streitbar ist und das imo zurecht, habe ich ja schon betont.

Es geht hier um eine Frage der marktwirtschaftlichen Freiheit und nicht darum, wie man die Kleinen möglichst vor den Großen schützen kann oder gar bevorteilen. Denn wenn das die einzige Intuition ist, dann könnte man ja den geschäftsfreien Sonntag kippen... aber nur für die Kleinen, damit sie endlich einen Vorteil gegenüber den Großen haben. Aber wäre das mit dem Prinzip der sozialen MW noch verträglich?
Ich finde deshalb sollte man die Entscheidungen nicht allein an irgendwelche Gruppierungen festmachen, sondern ob es dem Prinzip entspricht. Natürlich spielt da ersters mit rein, aber eben nicht alleine. Wie schon gesagt ist es kontrovers, wieviel Liberalismus sozial sind, aber darf nicht vergessen werden, dass wir eine MW haben.

Marc Effendi
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Di 28. Sep 2004, 10:45 - Beitrag #14

Ich werfe jetzt mal 5,- € ins Phrasenschwein: ohne Sonntage gibt es nur noch Werktage.

Es gibt gute Gründe, warum Sonntage Sonntage sein sollen. Da ist zum Einen der christliche und biblische Hintergrund. Ich will jetzt keine Diskussion darüber halten, ob die Bibel wahr ist oder nicht, das gehört in einen anderen Threat, aber ich muß doch anmerken, das sogar Gott am siebten Tag geruht hat.

Ohne einen gemeinsamen Tag für Familie und Erholung brächen ganze Familienverbände auseinander und wir hätten noch weniger Familie, als es ohnehin schon der Fall ist. Im ungünstigsten Fall gäbe es so etwas wie einen Familienausflug nicht mehr.

Ohne einen Sonntag gibt es mit Sicherheit Einzelhändler, die 7 Tage die Woche offen haben und 7 Tage die Woche hinterm Tresen stehen. Vom Standpunkt der SWM ist das, wie Maurice schon gesagt hat, nicht erstrebenswert. Hier sollte eine Regulierung stattfinden.

Hier muß ich übrigens mal die Politik loben: es scheint ein parteiübergreifender Konsenz zu bestehen, den Sonntag als freien Tag nicht anzutasten.

asw22
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Di 28. Sep 2004, 10:54 - Beitrag #15

@Marc Effendi:

Gerade in Punkto Familie geb ich dir ja recht, aber was ich damit sagen wollte, das es "DEN" freien Sonntag für einen bestimmt nicht kleinen Teil der Bevölkerung in Deutschland schon lange nicht mehr gibt. Das am Sonntag Ruhetag ist, und alles frei hat, ist meiner Ansicht nach nichts weiter als ein schöner Glaube... :s4:

Traitor
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Di 28. Sep 2004, 12:42 - Beitrag #16

Zur Sonntagsruhe bitte den Sonntagsruhe-Thread konsultieren.

@Marc: Es ging mir nicht um juristische Querverbindungen, sondern um die Argumente, die zugrunde liegen. Wenn du nur den Sonntag, nicht aber den Abend schützen willst, wirkt das auf mich, als ob für dich nur der Bibelhintergrund zählt und nicht Argumente wie Familienschutz und Chancen der kleinen Geschäfte, die abends genauso betroffen sind wie sonntags.

@Tomcat: Bei uns gibt es in Einkaufsstraßen und -zentren durchaus auch kleinere Geschäfte. Keine echten Emmatanten, aber Läden, die der Größe nach sicher nicht mehr als eine Handvoll Mitarbeiter haben. Und die spezialisierten Einkäufe treffen bei weitem nicht auf die Gesamtbevölkerung zu, viele Leute kaufen alles beim Supermarkt, und diese Zahl muss nicht noch unbedingt steigen.

@Maurice: Korrekte Fragestellung. Die Förderung kleiner Geschäfte ist sicher kein Grundelement des Gedankens der SMW. Aber derzeit scheint bei allen Politikern und Wirtschaftswissenschaftlern Konsens zu bestehen, dass mittelständische und kleine Unternehmen den entscheidenden Anteil zum Arbeitsmarkt leisten, also sollte derne SChutz durchaus im Interesse der SMW sein.

Cernunnos
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Di 28. Sep 2004, 12:47 - Beitrag #17

@ Traitor

ganz einfach: tante Emma macht Ihren Laden von 14.00 bis 22.00 Uhr auf anstatt von 8.30 Uhr bis 13.30 in nem leeren Geschäft zu stehen! :D Dann muß Tante Emma eben mal in Ihren laden schauen wenn keiner da ist, und nicht den Tresen putzen und sich wundern warum das Geschäft schlecht läuft:D :D Flexibilität :D Der Hauptkunde eines solchen Unternehmens ist meist der Werktätige und nicht der Arbeitslose, welcher im billigsten Supermarkt einkauft, weil er sich Tante Emma´s Preise nicht leisten kann...

GoodHope
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Di 28. Sep 2004, 16:22 - Beitrag #18

Absolut kontra,auf keinen fall weiteres ausweiten der Öffnungszeiten. Das Problem des Handels sind nicht die Öffnungszeiten sondern das fehlende Geld.
Wer total verunsichert ist von HartzIV diskussion,Vorsorgeproblematik (wovon denn ???),ausufernden Arbeitslosenzahlen und wirtschaftlichen Problemen ganz zu schweigen vom Teuro-Euro der hält seine paar Euros zusammen.
Meine Frau arbeitet bei Schlecker als Filialleitung.Wollt ihr mal wissen wieviele Leute eingestellt wurden seit Verlängerung der Öffnungszeiten ??? NULL nicht ein einziger,ganz im Gegenteil in ihrem Laden der von 9-19 Uhr in der Woche und Samstag von 8-16 auf hat arbeiten zwei Zwanzigstundenkräfte und sie als Vollzeit (37,5) jetzt rechne mal wie lange die Leute alleine stehen.
Das einzige was vielleicht passieren wird ist eine Verlagerung, die Oma die jetzt ganz dringend kurz vor sieben ne Packung Streichhölzer braucht kauft sie dann kurz vor zehn.
Mir reichen die Öffnungszeiten vollkommen,wir sind beide berufstätig mit einem Kind und kommen auch so klar.
Wenn sie jetzt noch bis 22.00 Uhr oder Sonntag im Laden stehen soll findet so was wie Familienleben gar nicht mehr statt.
Auf das Argument der Krankenschwester,Feuerwehr & Co- gut machen wir rund um die Uhr auf aber dann möchte ich auch Behördengänge Samstag abend um 20.00 Uhr erledigen können,meine Bank muß mich Dienstagnacht kurz vor vier beraten und wenigstens Schüler ab 18 Jahre können auch nachts lernen,dann werden die vorhandenen Lehrmittel viel effektiver genutzt.

GH

mathew
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Di 21. Dez 2004, 20:57 - Beitrag #19

Ladenöffnungszeiten

Hallo Leute,


Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), hat eine völlige Freigabe der Ladenöffnungszeiten verlangt. Das Themal Ladenschlusszeiten müsse 2005 wieder sofort auf die Tagesordnung, forderte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben in einem Gespräch mit der Chemnitzer "Freien Presse" (Montagsausgabe).

Noch im Januar sollte der Bundestag über das vorliegende Änderungsgesetz entscheiden. Die Länder warteten darauf, "den Ladenschluss endlich freizugeben". Einkaufen rund um die Uhr wär ein ermutigendes Signal für die Reformbereitschaft des Landes, sagte Wansleben. Millionen Besucher von Großereignissen, wie dem Konförderationscup 2005 oder der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 könnten Deutschland dann als einkaufsfreundliches Land kennenlernen. "Diese Superwerbung für den Standort Deutschland sollten wir uns nicht entgehen lassen."

Der DIHK-Hauptgeschäftsführer verwies darauf, dass immer mehr Geschäfte bereits die vielen gesetzlich erlaubten Ausnahmen und Sonderregelungen nutzten. Das sei ein Beleg dafür, dass eine Bedarf für Einkäufe ausserhalb der geltenden Ladenöffnungszeiten gebe. Flexible Öffnungszeiten erlaubten den Händlern, ihre Läden offen zu halten, wenn die Möglichkeiten für Umsatz und Ertrag am grössten sein. Zudem schaffte das Chancengleichheit mit der Konkurrenz Internet.


(N24.d, AFP)


was denkt Ihr darüber :)


Deine Threaderöffnungen werden langsam besser, Mathew - jetzt erkennt man immerhin, worum es geht, wenn auch etwas mehr eigene Meinung immer noch nicht schaden würde.
Dennoch gibt's einen solchen Thread schon - zusammengefügt, Traitor.

Chennyboy
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Di 21. Dez 2004, 21:46 - Beitrag #20

Ich finde, dass das Ladenschlussgesetz umgeaendert werden muss. Weniger Oeffnungszeiten waehrend den Betriebszeiten der Schule und der Firmen, dafuer mehr Oeffnungszeiten Abends und vor allem am Wochenende.
Wahrscheinlich Utopie, wie es sich wahrscheinlich herausstellen wird, aber imo eine Erleichterung fuer das Leben.

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