>>>re 1: garantiert nicht in deiner sog. "realität"!!! auch eine sehr weise aussage. man könnte fast meinen du hättest die wahrheit löffelweise gegessen
Wenn du dich um eine nette Ausdrucksweise bemühen könntest, dann bemühe ich mich auch, danke.
>>> glaube, dass man mit korrektem und vor allem menschlichem verhalten genug, oder zumindest einen "freund" haben kann, oder zumindest eine person, die mit einem redet oder einem zuhört und die einen besser kennt als "professionelle hilfe"
was die "weggestorbenen" angeht... du redest, als könnte man keine neuen bekanntschaften machen, wenn man alt ist...
Ich bin Krankenschwester, und habe in zwei Krankenhäusern, während der Ausbildung in der Psychiatrie und über 2 Jahre in der häuslichen Krankenpflege gearbeitet. Alterseinsamkeit ist keine Erfindung der Medien, und in Großstädten leben auch junge Menschen, die aus welchem Grund auch immer keinen Anschluss an andere Menschen finden. Wer alt ist und krank, hat in Zeiten der geldlosen Kommunen verloren. Alterstagesstätten werden geschlossen, genauso wie Jugendtreffs. Natürlich hindert Alter einen nicht daran, Bekanntschaften zu machen. Krankheit schon.
>>>wer spricht vom "besten kumpel"? da hast du glaube ich was mißverstanden... und das ist nicht meine schuld, dass nicht alle "den besten kumpel" haben, da ist jeder selber für verantwortlich, findest du nicht?
Durchaus. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich. Nur, wer krank ist, kann keine Verantwortung für sich selbst übernehmen. Depression ist eine Krankheit.
Dann gibt es noch die Menschen, dich auf Grund ihrer Persönlichkeit keinen Anschluss finden.
>>>re 2: ja stimmt

wenn man "tot" ist, dann kann man auch nicht mehr geige spielen. ist dir das krankheitsbild "der tod" bekannt?
Nein. "Tod" ist eine Diagnose eines endgültigen Zustandes, keine Krankheit. "Innerlich tot" nennt man Depression. Eine Krankheit, die therapiert werden kann. Von Ärzten und Therapeuten.
>>> als was siehst du denn ein telefonat mit einem "profi", wenn nciht als eigene initiative, also auch irgendwo selbsthilfe??? und wenn man hingebracht wird, dann hat man ja jemanden, der sich um einen kümmert...
100% Übereinstimmung. Genau darum geht es in diesem Thread. Hilfsbedürftige Person schreit um Hilfe und bekommt sie. Niemand hat behauptet, dass ein Telefonseelsorger die Heilung und Therapie übernimmt. Sie helfen durch zuhören und vermitteln dann die weitere Hilfe. Also Telefonnummern und/oder Adressen von Ärzten, Therapeuten, Hilfsorganisationen (z.B. Pro Familia, wenn eine 16jährige schwanger ist und nicht weiß, ob sie heimlich abtreiben soll, damit niemand das bemerkt), Frauenhäuser, Anonyme Alkoholiker...
>>>re 3: das ist die falsche denkweise. wusstest du, dass allein der glaube an den sieg in leistungssportarten um die 20% die maximale körperleistung verbessert?
Ja.
>>> wenn man daran glaubt, dass man schwach ist, ist man es auch, herzlichen glückwunsch!
Und wenn man depressiv ist, ist's man einfach, herzlichen Glückwunsch! Zusammenreißen reicht nicht, und nur Herr Münchhausen konnte sich erfolgreich am Schopf packen und aus dem Sumpf ziehen. Bei leichten depressiven Verstimmungen kann man selbst wieder zurück ins Leben finden. Aber geh mal in eine Psychiatrie und sag den kranken Menschen dort, sie sollten mal wieder eine positivere Einstellung zum Leben pflegen, dann wird das alles schon wieder!
>>>Panik/Todesangst/Schock sind steuerbar, man kann sie in taten umwandeln.
Nervosität reicht aus, um die geistige Kapazität um 30% zu mindern. Panik, Todesangst und Schock sind davon gekennzeichnet, dass die Denkleistung auf Null fällt.
Ja, durch entsprechendes Training kann man dem gegensteuern lernen. Polizisten, Feuerwehrleute, Soldaten und noch einige andere Berufsgruppen werden darauf trainiert. Die meisten anderen nicht, und sie fallen völlig unvorbereitet in solche Lebenslagen.
>>> nur schade, dass einige menschen sich nicht die mühe machen sich zu beherrschen, es bedarf nämlich geistiger stärke um in solchen lebenslagen "cool" zu bleiben und das ist eine sache des glaubens. wer nciht an sich glaubt, der nutzt die natürliche ressource nicht aus, die in jedem von uns steckt.
Die meisten Menschen kommen nie in eine Situationen, wo sie diese Fähigkeit brauchen. Sie gehen glücklich morgens zur Arbeit und abends nach Hause, ohne jemals etwas belastendes zu erleben. Wenn sie dann doch mit etwas konfrontiert werden, dass sie über ihre Grenzen hinaus zurückwirft, ist es müßig zu sagen: hättest du mal vorher...
Wir leben nun mal in einer Gesellschaft, die nicht jeden Augenblick damit rechnen muss, von einem Raubtier zerfleischt zu werden, wo man nicht inmitten einer durchgehenden Büffelherde auf den Beinen bleiben muss. Lebensbedrohliche Situationen sind für Otto Normal fremd.
>>>re 4: JA, stell dir mal vor ... vor ... hm ... 1-2 wochen?... ja ich glaub schon

ich glaube ich weiss ungefähr wovon ich rede, sonst würde ich das hier nicht schreiben...
Du schreibst sehr lässig darüber, das erweckt den EINDRUCK, dass es wohl nicht so belastend war, dass es dich ÜBER deine Grenze gebracht hat.
>>> und DU?
Ich bin Mutter eines autistischen Kindes. AN meiner Belastungsgrenze bin ich jeden Morgen noch vor dem Frühstück.
ÜBER dieser Grenze war ich einmal, als ich mit 17 meine beste Freundin verloren habe. Da konnte ich aus eigener Kraft nicht mehr weiter und habe mir Hilfe gesucht.
>>>einen Führer brauchten nur die Deutschen so um 1930

,
Nun, wenn dir der Begriff zu negativ besetzt ist, nehmen wir "Helfer".
>>>ich denke kein anderer mensch kann das beste für mich wissen ausser ich selber. oder glaubst du, dass dir ein "geschulter koch" einreden kann, dass dir z.B. Salzstangen besser schmecken als dein Lieblingsessen?
Ein geschulter Koch kann mir Speisen näher bringen, die ich noch nie gewagt habe zu kosten. Er zeigt mir Kreationen von auserlesenem Geschmack, die ich nie geträumt habe schmecken zu dürfen.
Ein anderer Mensch kann mir zeigen, wo meine Gedankenfehler liegen. Er kann mir helfen, den blinden Fleck in meinem Bewußtsein zu erkennen, Gedankenblockaden zu durchbrechen. Er zeigt mir Sichtweisen und Perspektiven, die ich selbst niemals auf diese Weise gesehen hätte.
Ein Therapeut soll niemanden etwas einreden oder ihn zu etwas zwingen, das falsch für ihn ist. Es gibt Therapeuten, die dies tun. Aber das ist nicht der Job, für den sie bezahlt werden.
>>>re 6: diese einstellung ist das gegenteil von menschenverachtend, wenn du es aber besser weisst...
Freies Zitat: Wer zu schwach ist, wird vom Schicksal beseitigt, nur die Starken leben weiter...
Mit diesen Argumenten sind schon ganz andere Leute gekommen, und sag mir nicht, dass diese Ansicht menschenfreundlich ist.
>>>ich versuche das aber trotzdem mal zu begründen:
ICH sehe menschen als sehr starke wesen an, die zu allem fähig sind, die alles alleine bewältigen KÖNNEN
Ja. Für die meisten, aber nicht alle Menschen trifft dies zu.
>>>DU siehst alle menschen als schwache wesen an, die auf die hilfe von anderen angewiesen sind um in manchen lebenslagen überleben zu können.
Ich rede eben von jenen Menschen, die aus welchem Grund auch immer nicht mehr aus eigener Kraft genesen können. Ich habe niemals behauptet, dass alle Menschen so sind. Gott sei dank leidet nicht jeder an Depressionen, ist nicht jeder einsam oder in schwerer Not. Ich behaupte aber auch, das JEDER Mensch in eine solche Not geraten kann, wenn die äußeren Umstände es erbringen. Krieg, Vergewaltigung, Folter, schwerste Schicksalsschläge - jeder Mensch hat seinen Bruchpunkt.
Aber natürlich gehen die meisten Menschen von Geburt bis zum Grab, ohne zu zerbrechen. Das sind die Glücklichen und ja, durchaus auch die Starken.
>>>re fazit: in welcher Märchenwelt lebst DU, wenn du glaubst, dass jedem Menschen Telefone/Profis helfen?
Wenn du noch mal zurücklesen möchtest: weiter oben sage ich eindeutig, dass nicht jeder Mensch auf diese Weise ideale Hilfe findet.
>>>Was meinst du warum Menschen selbstmord begehen?
Die Gründe dafür sind äußerst vielfältig.
>>>weil sie stark sind und weil ihnen von deinen "Profis" geholfen wurde?
Nein, weil sie eben nicht um Hilfe gefragt haben. Manchmal leider auch, weil die Hilfe nicht kompetent war. Bei der Therapie von Depressionen gibt es immer einen Punkt, an dem die Kräfte zurückkehren, und dem Kranken das gesamte Ausmaß seines Leids bewußt wird. Hier geschehen die allermeisten Selbstmorde, nicht im Tiefpunkt der Depression selbst - da ist man nämlich nicht mehr handlungsfähig. Jeder Arzt und Therapeut weiß das, und es ist ihre Aufgabe, diesen Punkt zu erkennen und gegenzusteuern.
>>>LOL ... was gibt dir das recht in so einem ton mit mir zu reden, zu urteilen, was angemessen ist und was nicht?
Polemik ist immer unangemessen.
>>>was haben 3 generationen mit selbstmord zu tun?
Zum Beispiel, dass früher genug Verwandte und Nachbarn da waren, um Vereinsamung zu verhindern. Natürlich auch da nicht immer erfolgreich. Aber früher brauchte man eben kein Telefon, weil es immer einen Akuthelfer in Griffweite gab. Und wenn man sich gerade mit der gesamten lieben Verwandtschaft zerstritten hatte oder tatsächlich doch allein lebte, dann hatte man den Dorfpfarrer, der als Seelsorger tätig war.
>>>das sind dann doch verwandte und keine Profis. und wenn die alle "wegsterben", wie es heute ja deiner meinung nach ist?
Das hat nichts mit meiner Meinung zu tun. Kinder ziehen heute oft weit weg, gleichaltrige Verwandte und Freunde sterben, und schon steht der alte Mensch allein da.
>>> was stört einen modernen menschen daran auch gute nachbarschaften zu pflegen, oder verwandte anzurufen oder zu besuchen? ich verstehe nicht, was du mit deiner aussage mitteilen wolltest...
Anonymität der Großstadt. Bekannt?
Ansonsten: s.o.
>>>boah, Frau Lehrerin... ich habe Sie nciht beleidigt, bleiben Sie mir dann bitte auch mit Ihren Bewertungen fern. ob qualifiziert oder nciht,
Ich bin durch Beruf und Erfahrung qualiziert, über Selbstmord und die Gründe dafür zu sprechen. Was ist deine Qualifikation?
>>> führe es durch und du wirst sehen, dass ich recht habe. wie gesagt,
Hast du nicht.
>>> die weisesten menschen dieser welt glaubten an das gleichgewicht. die chinesische dynastie, das yin-yang symbol, die waage der gerechtigkeit - alles basiert auf gleichgewicht.
Auch ich glaube fest an das Gleichgewicht. Aber ich halte mich nur wegen dieses Glaubens nicht für weise.
>>>ich bin der meinung nicht die selbstmorde sind die ursache für die psychologie, sondern es hat mit psychologie angefangen. und dann hat man sich tiefer in die menschliche psyche getraut, man gab den menschen hoffnung, dass alle ihre psychoprobleme beseitigt werden könnten, um dann festzustellen, dass es lange dauert.
Möchtest du dich mal näher mit dem Krankheitsbild Depression befassen? Oder vielleicht Schizophrenie? Glaubst du, Zwangsneurotiker werden durch den Glauben an das Innere Gleichgewicht geheilt? Na los, revolutioniere die Psychiatrie.
>>> komm bitte erst mit deiner einstellung klar und greif dann die der anderen an...
Dito.