Ich mache es mir mal einfach und zitiere Traitors Aussage aus dem "Statistik"-Thread: "Chenny, was du da als Problem unserer Postings auszumachen wähnst, ist ein Problem deiner Aufmerksamkeit."
Es paßt auch hier wunderbar.
Original geschrieben von Chennyboy
"Niemand kennt irgend jemanden "bis aufs Detail". Das wäre im übrigen auch sterbenslangweilig und ist nicht im geringsten der Anspruch, den man an eine Freundschaft stellen sollte."
Daraus folgt: Man kennt niemand richtig. Man kennt aber niemand richtig. 1. Dann folgt: Freunde=normale Menschen
2. Dann folgt: Beziehung zu normale Menschen=lose
3. Dann folgt aus 1. und 2.: Beziehung zu Freunde=lose.
Ich habe es jetzt verstanden, dass du es anders meinst.
"Nicht wirklich." ist z.B. erst recht ein belegloses Argument. Wenn du weitere wuenschst kann ich dir ja noch einige zeigen.
Meine logische Ableitung veranschaulicht den Satz: "Und indem du bevorzugt an sich denkst erreichst du automatisch auch, dass du automatisch mehr Zeit fuer deine Freunde hast."
Nur noch hier im Detail, ansonsten gebe ich es auf: Deine Ableitung ist nicht logisch, sie ist auch hier wieder einmal falsch!
Jemanden nicht "bis aufs Detail" zu kennen, hat nichts damit zu tun, jemanden nicht "richtig" im Sinne von "gut" zu kennen.
Ich dachte, daß die kleinen Facetten, fernab von schwarz oder weiß, Dir geläufig wären. Da das leider nicht der Fall zu sein scheint, muß ich wohl oder übel Dinge erklären, die so offenkundig sind, daß sie nicht erklärungsbedürftig erscheinen.
Also, jemanden "bis aufs Detail" zu kennen, bedeutet vereinfacht, daß die Person ein "offenes Buch" für mich ist. Jemand, von dem ich alles weiß und der keine Geheimnisse in der Person, im Leben und in der Persönlichkeit hat.
Das ist für mich, ich wiederhole mich, sterbenslangweilig und nebenbei auch utopisch, da die meisten Menschen es nicht einmal schaffen, sich selbst "bis aufs Detail" zu kennen. Aber das ist ein anderes Thema.
Wenn ich jemanden "richtig" kenne, dann weiß ich, mit wem ich es zu tun habe, ob die Person verläßlich ist, ob ich mit ihr reden kann, ob ich verstanden werde etc. Das ist ein Gefühl begründet auf Erfahrungswerte und dazu muß ich weder die Lebensgeschichte des Freundes kennen noch mit ihm oder ihr im Bett gewesen sein (um das "Detail" des Liebhabers kennen zu lernen).
Du hast hoffentlich begriffen, daß das eine nichts mit dem anderen zu tun hat.
Deine drei Punkte der Schlußfolgerungen sind ebenfalls nicht logisch, da sie keinen Bezug zur Kernaussage haben.
Wenn Du gelernt hast, Texte rational zu erfassen und wenn Du weißt, was wahre Logik ist, dann können wir uns gerne weiter unterhalten, ansonsten macht es wenig Sinn insbesondere wenn ich nicht der einzige zu sein scheine, der das Gefühl hat, daß es Dir nicht ums Verstehen geht, sondern einzig und alleine um die Projektion Deiner negativen Erfahrungen auf die Aussagen anderer.
Das ist, um mal kurz persönlich zu werden, ein sehr bedenklicher Weg, den Du einschlägst. Wenn Du Freundschaften nicht positiv einschätzt, dann ist das Dein Problem, aber dann versuche nicht, Freundschaften an sich madig zu machen!