Hilfe in Krisensituationen

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aleanjre
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Mi 29. Dez 2004, 13:57 - Beitrag #61

Sprichst du den Therapeuten diese persönliche Sorge ab?

Chennyboy
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Mi 29. Dez 2004, 14:57 - Beitrag #62

Feuerkopf:
Sie helfen dabei, dass Betroffene SELBST auf den besten Lösungsweg kommen.
Psychologische Behandlung ist immer auch Hilfe zur Selbsthilfe.

Wenn der (wenn auch gesunde) Partient jetzt versucht, geholfen zu werden, damit er auf den besten Lösungsweg kommt, und selbst verweigert, darüber nachzudenken, dann ist das keine Hilfe, sondern ein Störfaktor zur Selbsthilfe.
Ich kann dir auch die Möglichkeit anbieten, deine eigene Denken und Handeln kritisch zu überprüfen. Du mir auch.
Das mit besser verstehen: Ich verstehe mich besser als dass der Doktor mich besser versteht.

aleanjre: Ja ich tue es. Der Therapeut hat nicht das hauptsächliche Ziel, dich gesund zu pflegen, sondern, Geld zu verdienen. Es besteht alleine hier schon einen Interessengegensatz.

Und ganz am Ende noch einen Zitat von Ipsissimus ohne wirkliche Aussageabsichten. Ich finde das Zitat nur äusserst richtig.
Psychologen u.ä. - selbst gut ausgebildetete - vermögen kaum mehr Hilfe zu geben, als "regulär" möglich ist - wenn also der Patient oder die Patientin unter den üblichen Schemen subsumierbar ist. Ich will gar nicht bestreiten, daß das für viele PatientInnen gelten mag - der Rest ist es, der mich interessiert. Ich denke dabei gar nicht mal an die "Monster" mit völlig irregeleiteten sozialen Instinkten, sondern einfach nur an Menschen, die zwar schwer traumatisiert, aber hochintelligent sind - so intelligent, daß sie, noch ehe PsychologIn selbst weiß, was er/sie als nächstes probieren oder empfehlen wird, wissen was auf sie zukommt und resigniert und müde abwinken. Die genau wissen, daß PsychologIn nur empfehlen/ausprobieren kann, was für PsychologIn selbst völlig ungefährlich ist.

Feuerkopf
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Mi 29. Dez 2004, 15:21 - Beitrag #63

Seelsorger - ob nun in kirchlichen Diensten oder ehrenamtlich haben eine die Therapeuten ergänzende Aufgabe: Sie sind häufig die ersten vor Ort und können dann an weiterführende Hilfen verweisen.
Es gibt übrigens auch Notfallpsychologen, die in Krisensituationen eingesetzt werden. Sie können - da darin ausgebildet - z. B. diagnostisch arbeiten und feststellen, ob ein Mensch so angegriffen ist, dass er ins Krankenhaus muss.

Ich möchte hier mal einen kurzen Exkurs in Sachen Berufsethos machen:
Im Normalfall erlernt jemand seinen Beruf, weil er ihm Spaß macht. Schließlich wird man -zig Jahre darin arbeiten. Einen Beruf nur des Geldes wegen zu ergreifen, wird deshalb scheitern, weil es sich herumsprechen wird, dass Maurermeister X, Bäckermeister Y, Versicherungsvertreter Z oder Zahnarzt A immer nur Dollars in den Augen hat, aber nicht das Wohl des Kunden.

Ich kenne etliche Psychologen und Psychotherapeuten, nicht einer von ihnen macht seinen Job, weil er geldgeil wäre. Sie sind nicht böse darum, dass man Geld verdienen kann, aber zuvor muss auch sehr viel Geld in die Ausbildung gesteckt werden, außerdem sind freie Therapeutenpraxen etwa so rar wie freie Arztpraxen. Man kann sich nicht "einfach so" selbständig machen.

Chenny,
Deine Anmerkungen habe ich nicht wirklich verstanden, sorry.

Arschfurunkel
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Mi 29. Dez 2004, 17:53 - Beitrag #64

Original geschrieben von Chennyboy
Feuerkopf:
Wenn der (wenn auch gesunde) Partient jetzt versucht, geholfen zu werden, damit er auf den besten Lösungsweg kommt, und selbst verweigert, darüber nachzudenken, dann ist das keine Hilfe, sondern ein Störfaktor zur Selbsthilfe.


Soso.
Wenn jemand gesund ist, dann muß er kein Patient sein, es sei denn, er weiß nicht, wohin mit seinem Geld.

Wenn sich jemand des Nachdenkens verweigert, dann wird ihm auch keine Therapie helfen, wie bereits mehrfach angesprochen wird.

Wenn sich jemand des Nachdenkens verweigert, hindert ihn das leider nicht immer daran, wie oben geartete Beiträge zu verfassen, aber das ist ein anderes Thema...


Ich kann dir auch die Möglichkeit anbieten, deine eigene Denken und Handeln kritisch zu überprüfen. Du mir auch.
Das mit besser verstehen: Ich verstehe mich besser als dass der Doktor mich besser versteht.



Logisch, Möglichkeiten kann man immer anbieten. Fraglich ist bloß, ob sie sinnvoll ist.

Du wirst locker in der Lage sein, eine Psychose wie eine Depression oder eine Manie sofort zu erkennen und zu behandeln.
"Denk ein bißchen positiv" oder "reflektiere Dein Leben", reicht auch vollkomen aus, um jede psychische Erkrankung im Handumdrehen zu heilen.

Den letzten Satz wage ich anzuzweifeln...

Chennyboy
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Mi 29. Dez 2004, 19:32 - Beitrag #65

Wenn jemand gesund ist, dann muß er kein Patient sein, es sei denn, er weiß nicht, wohin mit seinem Geld.
richtig

Wenn sich jemand des Nachdenkens verweigert, dann wird ihm auch keine Therapie helfen, wie bereits mehrfach angesprochen wird.
Richtig, und wenn er fuer Nachdenken willkommen ist, dann wird er auch keine Therapie brauchen, wie bereits mehrfach angesprochen wurde. Und bringe bitte die Sache mit Feuerwehr nicht wieder als deine Begruendung. Denn wir definieren hier normal Arbeitende.

Logisch, Möglichkeiten kann man immer anbieten. Fraglich ist bloß, ob sie sinnvoll ist.
Fraglich ist auch, wie du die Psychologen vergötterst.

Eine Person hat ein Problem in seinem Leben.

Wenn eine Psychologe die Person behandelt, dann wird sie in ihre Trickkiste greifen und suchen, natuerlich vorausgesetzt, das Geld ist da.

Wenn mir diese Person tatsächlich viel bedeutet, dann werde ich versuchen, sie freiwillig zu helfen, natuerlich ohne Voraussetzungen.

Wenn mir diese Person tatsächlich viel bedeutet, dann belasse ich mich bestimmt nicht auf Oberflächliches wie "Denk ein bißchen positiv" oder "reflektiere Dein Leben".

Oder aber diese Person bedeutet dir nichts, dann belasse ich mich natürlich auf diese Worte.

Komisch, da eröffnet man einen Thread und fragt wieviel einem die Freundschaft bedeutet, da sagen die anderen sofort "Ja das bedeutet uns voll viel!", wenn man aber in einer anderen Thread implizit fragt wieviel man bereit ist einem Freund zu helfen dann kommt sofort das Argument "die Psychologen können alles sowieso besser."

Da will man doch echt wissen wie die Threadmitglieder "Krisensituationen" definieren.

aleanjre
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Mi 29. Dez 2004, 19:53 - Beitrag #66

>>>Und bringe bitte die Sache mit Feuerwehr nicht wieder als deine Begruendung. Denn wir definieren hier normal Arbeitende.

Auch normale Arbeiter können Opfer oder Zeugen von Raubüberfällen, Vergewaltigung, plötzlichen Todesfällen oder Autounfällen werden. Ist das so schwer zu verstehen? Niemand will einen gesunden Menschen, der gerade ein bisschen vom schlechten Wetter und Stress auf der Arbeit niedergedrückt ist in Therapie stecken. Hier geht es um Menschen, die Hilfebedürftig sind. HILFEBEDÜRFTIG. KRISE. AUSNAHMESITUATION. Nichts alltägliches. Nichts, was die beste Freundin mit einer Tasse Tee kurieren kann, nichts, was sich schon aufklart, wenn man dem Friseur davon berichtet. Ereignisse, die das gesamte Dasein bedrohen. Seelische Krankheiten, die man nicht mit einer positiven Einstellung bekämpfen kann. Ist das denn wirklich nicht zu verstehen? Hier geht es nicht um die Enttäuschung, weil man schon wieder bei der Gehaltserhöhung übergangen wurde, und auch Liebeskummer bedroht die meisten Menschen nicht in ihrer Existenz. HIer geht es um die GROSSEN, SCHLIMMEN Dinge. Was das ist, ist für jeden Menschen anders. Klar soweit?


>>>Wenn eine Psychologe die Person behandelt, dann wird sie in ihre Trickkiste greifen und suchen, natuerlich vorausgesetzt, das Geld ist da.

Telefonseelsorge ist kostenlos. Therapeuten rechnen über die Krankenkasse ab, es sei denn, jemand besteht auf eine Gesprächstherapie, obwohl weder ein Arzt noch der Therapeut eine seelisch/geistige Erkrankung feststellen konnten - dann läuft es als Privatkosten.

>>>Wenn mir diese Person tatsächlich viel bedeutet, dann werde ich versuchen, sie freiwillig zu helfen, natuerlich ohne Voraussetzungen.

Seelsorger arbeiten ehrenamtlich. Also nach Feierabend, in ihrer Freizeit.
Therapeuten üben einen Beruf aus. Der Sinn eines Berufes ist doch klar, oder?


>>>>Wenn mir diese Person tatsächlich viel bedeutet, dann belasse ich mich bestimmt nicht auf Oberflächliches wie "Denk ein bißchen positiv" oder "reflektiere Dein Leben".

Krankheiten wie Depressionen, Neurosen, Psychosen etc. sind mit warmen Worten nicht zu behandeln. Gesprächs- und Verhaltenstherapie gehen hier Hand in Hand mit medikamentöser Behandlung.
In einer akuten Lebenskrise werden akute Hilfestellungen gegeben. Das wurde hier bereits unzählige Male beschrieben.

>>>Oder aber diese Person bedeutet dir nichts, dann belasse ich mich natürlich auf diese Worte.

Egal ob Seelsorger oder Therapeut, wer sich auf drei Floskeln verlässt, wird diesen Job nicht lange machen. Ob ihm die Menschen nun etwas bedeuten oder nicht.

>>>Komisch, da eröffnet man einen Thread und fragt wieviel einem die Freundschaft bedeutet, da sagen die anderen sofort "Ja das bedeutet uns voll viel!", wenn man aber in einer anderen Thread implizit fragt wieviel man bereit ist einem Freund zu helfen dann kommt sofort das Argument "die Psychologen können alles sowieso besser."

Das behauptet niemand. Wenn meine beste Freundin heulend vor meiner Tür steht, werde ich sie in den Arm nehmen, trösten und ihr zuhören. Gerne auch zwei Tage und Nächte am Stück. Wenn sie aber nicht zu trösten ist, Selbstmord begehen will oder aggressiv um sich schlägt, Wahnvorstellungen zeigt, Zwangsneurosen an den Tag legt etc., dann bin ich überfordert, dann kann ich ihr nicht helfen. Da muss professionelle Hilfe her, so schlimm das auch für mich persönlich dann sein mag.

>>>Da will man doch echt wissen wie die Threadmitglieder "Krisensituationen" definieren.

Wie WIR das definieren, haben wir jetzt schon ungefähr hundert Mal in immer neue Worte gefasst. Was verstehst du unter einer "Krise"?

Arschfurunkel
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Mi 29. Dez 2004, 20:15 - Beitrag #67

Original geschrieben von Chennyboy


Richtig, und wenn er fuer Nachdenken willkommen ist, dann wird er auch keine Therapie brauchen, wie bereits mehrfach angesprochen wurde. Und bringe bitte die Sache mit Feuerwehr nicht wieder als deine Begruendung. Denn wir definieren hier normal Arbeitende.


Da Du mich zitiertest, ich also folglich angesprochen wurde, folgendes: Ich habe nirgendwo das Beispiel mit der Feuerwehr erwähnt, wobei die Feuerwehr durchaus zu den "normal arbeitenden" Menschen gehört. Eine Berufsfeuerwehr sollte Dir geläufig sein.



Fraglich ist auch, wie du die Psychologen vergötterst.


Wo hätte ich das jemals getan?

Es wundert mich nicht, daß Deine Beiträge nur aus bornierten Vorurteilen bestehen, wenn Du noch nicht einmal in der Lage bist, Beiträge anderer korrekt zuzuordnen und darauf entsprechend zu antworten.

Zum Fachlichen hat aleanjre schon genügend Stellung bezogen, so daß ich es nicht mehr tun muß.

Eine letzte Frage: Kennst Du Dieter Nuhr?

Chennyboy
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Mi 29. Dez 2004, 21:20 - Beitrag #68

Seite1, 7. Posting von Feuerkopf:Deshalb ist es oft ganz hilfreich, ein Problem mit einem Außenstehenden zu bereden. Das können z. B. Fachleute von Hilfseinrichtungen sein, denn nicht jedes Problem kann man allein lösen. (Erziehungsprobleme, Ehekonflikte, Nachbarschaftsstreits, Identitätskrise wg. Arbeitslosigkeit, nur um ein paar Beispiele zu nennen)
Seite1, 8. Posting von aleanjre:Ich stimme mit dir so vollständig überein, dass ich noch keinen eigenen Diskussionspunkt einwerfen wollte.
--> Also AUSNAHMESITUATION? (Besonders Nachbarschaftsstreits, als ob das eine Ausnahme wäre...) Also die GROSSEN, SCHLIMMEN Dinge? (Besonders Erziehungsprobleme, als ob das niemand hat...)




Telefonseelsorge ist kostenlos.
Telefonseelsorge = Psychologe?
Therapeuten rechnen über die Krankenkasse ab
Geld=Geld, egal ob von der Versicherung oder von Privatleute.





Seelsorger arbeiten ehrenamtlich. Also nach Feierabend, in ihrer Freizeit.
Bitte um Erläuterung.




Krankheiten wie Depressionen, Neurosen, Psychosen etc. sind mit warmen Worten nicht zu behandeln. Gesprächs- und Verhaltenstherapie gehen hier Hand in Hand mit medikamentöser Behandlung.
Die Definition von Krisensituation ist "schwierige Zeit/ schwierige Situation". Das heisst also abgeleitet dass der Betroffene hier in einwandfreier gesundheitlicher Status ist. Was ich auch aus meinem ersten Zitat entnehmen kann. Unter den Psychosen definiert man aber schwere psychische Erkrankungen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass es zu gravierenden Störungen im Bezug zur Umwelt kommt. Zu den Symptomen zählen Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Ichstörungen, Angstzustände, Depression und Manie. Und das halte ich nicht für normal. Also beweise mir, wie Erziehungsprobleme, Ehekonflikte, Nachbarschaftsstreits zu "schwere psychische Erkrankungen" gezählt werden kann, oder sage, dass du im 8. Posting falsch gedacht hast. Oder aber du hast deine Meinung inzwischen verändert, dann teile mir dies bitte mit.




Egal ob Seelsorger oder Therapeut, wer sich auf drei Floskeln verlässt, wird diesen Job nicht lange machen. Ob ihm die Menschen nun etwas bedeuten oder nicht.
Dafür kennst du leider die wahren Gegebenheiten viel zu wenig. Leider kann ich diese Aussage nur aufgrund meine empiristischen Erfahrungen belegen.



Das behauptet niemand. Wenn meine beste Freundin heulend vor meiner Tür steht, werde ich sie in den Arm nehmen, trösten und ihr zuhören. Gerne auch zwei Tage und Nächte am Stück. Wenn sie aber nicht zu trösten ist, Selbstmord begehen will oder aggressiv um sich schlägt, Wahnvorstellungen zeigt, Zwangsneurosen an den Tag legt etc., dann bin ich überfordert, dann kann ich ihr nicht helfen. Da muss professionelle Hilfe her, so schlimm das auch für mich persönlich dann sein mag.
Hier kommen wir wieder auf frühere Diskussionen. Erstens kann dies nicht von heute auf morgen kommen, das heißt wenn sie deine beste Freundin ist kann es unmöglich sein, dass sie von heute auf Morgen so reagieren wird, ausser, ihr seid keine richtige Freundinnen, siehe Geschichte von Zalvatore, was deine Aussage schon am Anfang als unrealistisch erscheinen lässt, zweitens ist es in diesem Fall deutlich von Vorteil, wenn man hier mit dem Krankenhaus verständigt, womit die örtliche Psychatrie ausfällt.
Wenn man wirklich so weit krank ist, dann trifft meine Aussage wieder zu, dass Psychologen (die im Krankenhaus beschäftigt sind) für ernsthaft kranke Patienten nützlich sind. (7. Posting Seite3)




Wie WIR das definieren, haben wir jetzt schon ungefähr hundert Mal in immer neue Worte gefasst. Was verstehst du unter einer "Krise"?
Ja, anscheinend versteht (s.obige Zeilen von mir) Feuerkopf schon zu Beginn was anderes unter "Krisensituationen" als du. Deshalb wäre es wirklich furchtbar nett, wenn du nicht immer das "wir" in Großbuchstaben auftragst.
Ich habe es schon oben definiert, aber ich formuliere es gerne noch einmal.
Die Definition von Krisensituation ist "schwierige Zeit/ schwierige Situation". Das heisst also abgeleitet dass der Betroffene hier in einwandfreier gesundheitlicher Status ist. Ferner heißt "Krisensituation" eine für den Betroffenen schwierig, nicht unmöglich zu beherrschende Situation in seinem Leben.




Zu allerletzt will ich noch darauf hinweisen, dass es für ernsthafte (nicht:schwierige) Situationen das Krankenhaus empfehlenswerter ist als eine örtliche Psychologe. Und ich bitte einige Usern, den Unterschied zwischen "ernsthaft" und "schwierig" zu ergründen.



Danke.
Schönen Abend wünsche ich noch.

fanvarion
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Mi 29. Dez 2004, 21:52 - Beitrag #69

Hallo Chenny

Fachlich geantwortet hat dir aleanjre.
Und der blöde Computer hat mir gerade meine 40 min. Ausarbeitung gelöscht. Wo ich aleanjre Aussagen unterstützt wollte.
So ein Mist :sad: :o :s143: :s143: :s143:

Daher nur noch eine Frage.

Verstehst Du nicht was hier geschrieben wird oder macht es Dir einfach nur Spaß alles kaputtzuschreiben?
Denn das ist ja leider hier häufig festzustellen!




So es geht weiter. (nächster Beitrag Chenny)

Original geschrieben von Chennyboy
--> Also AUSNAHMESITUATION? (Besonders Nachbarschaftsstreits, als ob das eine Ausnahme wäre...) Also die GROSSEN, SCHLIMMEN Dinge? (Besonders Erziehungsprobleme, als ob das niemand hat...)


Eine Ausnahmesituation wurde hier schon mehrmals beschrieben.
Hier eine Kurzfassung:
Jegliche Situation wo ein Mensch nicht mit klar kommt.
Das kann bei jedem Menschen unterschiedlich sein.
Bei dem einen reicht schon der Nachbarschaftsstreit um die Telefonseelsorge anzurufen, beim anderen muss erst die Frau - während eines Autounfalles - sterben oder aber der übernächste muss schon ein Tsunani über das Hotel rauschen.
Also noch einmal für Chenny:

DAS IST FÜR JEDEN MENSCHEN ANDERS!!

Original geschrieben von Chennyboy
Telefonseelsorge = Psychologe? Geld=Geld, egal ob von der Versicherung oder von Privatleute.
Bitte um Erläuterung. [/B]

Muss man sich mal erkundigen. Bei uns werden die Kosten vom Arbeitgeber übernommen. Aber nur die beruflichen Ausnahmesituation. Manche Berufsgenossenschaften übernehmen die Kosten auch, leider nicht jede :( .


Original geschrieben von Chennyboy
Die Definition von Krisensituation ist "schwierige Zeit/ schwierige Situation". Das heisst also abgeleitet dass der Betroffene hier in einwandfreier gesundheitlicher Status ist. Was ich auch aus meinem ersten Zitat entnehmen kann. Unter den Psychosen definiert man aber schwere psychische Erkrankungen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass es zu gravierenden Störungen im Bezug zur Umwelt kommt. Zu den Symptomen zählen Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Ichstörungen, Angstzustände, Depression und Manie. Und das halte ich nicht für normal. Also beweise mir, wie Erziehungsprobleme, Ehekonflikte, Nachbarschaftsstreits zu "schwere psychische Erkrankungen" gezählt werden kann, .......
[/B]

Das ist deine Erfahrung.
Eine Frage hast du mal einen wirklich erbittert geführten Nachbarschaftsstreit erlebt Live und in Farbe. Dann wüsstest du wie tief das gehen kann. Ausserdem wenn Frauen Krieg führen dann ist das vielleicht was anderes als wenn du dich mal Prügeln gehst und danach ist alles vergessen. Es kann sein das Frauen die gemeinere taktische Kriegsführung besser beherrschen und wenn das der Fall ist dann gehen sie unter die Gürtellinie. So erlebt bei einem Nachbarschaftsstreit in unserem kleinen Dorf.

Original geschrieben von Chennyboy ..............
zweitens ist es in diesem Fall deutlich von Vorteil, wenn man hier mit dem Krankenhaus verständigt, womit die örtliche Psychatrie ausfällt.
Wenn man wirklich so weit krank ist, dann trifft meine Aussage wieder zu, dass Psychologen (die im Krankenhaus beschäftigt sind) für ernsthaft kranke Patienten nützlich sind. (7. Posting Seite3)
......................... [/B]


Für manche Sachen reicht die Telefonseelsorge vollkommen aus da man sich einfach seine Seele leerquatschen möchte, bei einem unbekannten für den man selbst ein weißes Blatt ist mit einem schwarzen Punkt -> dem Problem
oder ein anderer Notfallhelfer bei Unfällen, u.ä. reicht auch aus sobald es aber in die Tiefe geht muss ein Psychologe her und ob nun in einem Krankenhaus oder in einer Praxis der bessere Sitzt möchte ich nicht beurteilen. Denn was für mich gut ist muss nicht auch für Chenny gut sein und schon gar nicht für Feuerkopf.

Original geschrieben von Chennyboy
Zu allerletzt will ich noch darauf hinweisen, dass es für ernsthafte (nicht:schwierige) Situationen das Krankenhaus empfehlenswerter ist als eine örtliche Psychologe. Und ich bitte einige Usern, den Unterschied zwischen "ernsthaft" und "schwierig" zu ergründen.
[/B]


Auch das ist Menschen abhängig wo ernsthaft aufhört und schwierig anfängt.

aleanjre
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Do 30. Dez 2004, 01:56 - Beitrag #70

>>> AUSNAHMESITUATION? (Besonders Nachbarschaftsstreits, als ob das eine Ausnahme wäre...) Also die GROSSEN, SCHLIMMEN Dinge? (Besonders Erziehungsprobleme, als ob das niemand hat...)

Erziehungsprobleme haben alle Eltern. Mit ihren Kräften so am Ende, dass sie nicht mehr ein noch aus wissen, geraten zum Glück nicht alle. Leider werden diese Probleme ganz oft mit heimlicher Gewalt gegen das Kind gelöst. Andere, Verantwortungsbewußte, SUCHEN SICH HILFE. Bevor sie das Kind krankenhausreif schlagen. Ist das nicht lobenswert? Oder sollten sie doch lieber Tee beim besten Kumpel trinken gehen, während die Brut unbeaufsichtigt allein zuhause sitzt?
Nachbarschaftsstreit. Nun ja, manchmal zicken meine Nachbarn mich auch an, weil die Kinder schon um 6.00 Uhr aus den Federn hüpfen. Das ist aber problemlos. Manchmal geht das aber über fiesestes Mobbing bis hin zum Psychoterror, das man Angst haben muss, sein Haus zu verlassen.
Ein Beispiel:
200 - Seelendorf. Mutter von 5 Kindern, davon 3 von ihrem jetzigen Ehemann. Ihre Mutter wohnt im Haus nebenan, ist fest in die Gemeinde integriert und angesehen. Die Frau hat im Dorf selbst nur wenige Freunde, geht nicht in die Kirche, ist nicht im örtlichen Gartenverein etc. Streit zwischen Mutter und Tochter.
Weil die alte Dame gerade einen schlechten Tag hat, geht sie also durchs Dorf und erzählt jedem, ihre blöde Schlampe von Tochter würde ständig ihren Mann betrügen, die Kinder wären allesamt von verschiedenen Vätern, der Ehegatte wäre nicht dabei, und im Moment würde sie es mit einem Inder aus dem Nachbardorf treiben.
Folge: Die junge Frau konnte nicht mal mehr zum Bäcker gehen, ohne offen beschimpft oder geschnitten zu werden. Sie wurde im Laden oft ignoriert und musste weit fahren, um Essen kaufen zu können. Ihre Kinder durften nicht mehr mit den Freunden spielen, weil deren Eltern das verboten haben, diejenigen ihrer Freunde, die zu ihr stehen wollten, bekamen die gleiche Behandlung. Folge: sie brach nach einigen Monaten völlig zusammen, konnte nicht mehr für die Kinder sorgen, brauchte lange Zeit intensive Therapie, bis sie wieder ein normales Leben aufnehmen konnte. Ihre Mutter hatte in der Zwischenzeit die Dorfgemeinschaft gebeten, sich netter zu verhalten. Die bösen Lügen stehen immer noch in der Welt. Wegziehen ist aus persönlichen Gründen nicht möglich. ALLTÄGLICHE AUSNAHMESITUATION. Wie viele Beispiele des ganz normalen Wahns soll ich dir liefern?

>>>Bitte um Erläuterung.

Aber gerne doch. Telefonseelsorger gehen einem ganz normalen Beruf nach. Das sind Studenten, Hausfrauen, Büroangestellte, Zahnarzthelferinnen, was auch immer. Die werden ausgiebig geschult und unterwiesen, und dann IN IHRER FREIZEIT eingesetzt. Dafür gibt es kein Gehalt. Keinerlei Bezahlung. Klar soweit?


>>> Die Definition von Krisensituation ist "schwierige Zeit/ schwierige Situation". Das heisst also abgeleitet dass der Betroffene hier in einwandfreier gesundheitlicher Status ist. Was ich auch aus meinem ersten Zitat entnehmen kann. Unter den Psychosen definiert man aber schwere psychische Erkrankungen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass es zu gravierenden Störungen im Bezug zur Umwelt kommt. Zu den Symptomen zählen Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Ichstörungen, Angstzustände, Depression und Manie. Und das halte ich nicht für normal. Also beweise mir, wie Erziehungsprobleme, Ehekonflikte, Nachbarschaftsstreits zu "schwere psychische Erkrankungen" gezählt werden kann, oder sage, dass du im 8. Posting falsch gedacht hast. Oder aber du hast deine Meinung inzwischen verändert, dann teile mir dies bitte mit.

Schön, dass du die Symptome einer Psychose kennst. Kennst du auch den Auslöser? Nein? Prima. Kennt niemand. Man geht von einer genetischen Disposition aus, und irgendwann, nach einer Grippe, oder einem stressigen Erlebnis, einer längeren Phase der Depression oder schlicht morgens nach dem Aufstehen ist plötzlich alles anders.
Und nun forsche mal nach den Ursachen einer Depression. Erziehungsprobleme, Ehekonflikte, Mobbing, Nachbarschaftsstreit gehören zu den häufigen Auslösern.
Krisensituation gibt es in zwei Kategorien:
a) akut
Beispiel: Autounfall, Tod des Ehepartners, Krebsdiagnose, Zeuge/Opfer einer Katastrophe
b) chronisch
Beispiele: Suchterkrankungen, Mobbing, Zwangsneurosen...


>>>Dafür kennst du leider die wahren Gegebenheiten viel zu wenig. Leider kann ich diese Aussage nur aufgrund meine empiristischen Erfahrungen belegen.

Niemand leugnet, dass es schwarze Schafe in der Zunft gibt. Lies den Thread. Niemand hat es geleugnet.
Ich kenne die wahren Begebenheiten. Telefonseelsorger, die nichts taugen, fliegen aus ihrem Ehrenamt. Therapeuten, die nichts taugen, werden langfristig Miese fahren, weil die schlechte Mundpropaganda ihre Praxis niedermacht.



>>>Hier kommen wir wieder auf frühere Diskussionen. Erstens kann dies nicht von heute auf morgen kommen, das heißt wenn sie deine beste Freundin ist kann es unmöglich sein, dass sie von heute auf Morgen so reagieren wird, ausser, ihr seid keine richtige Freundinnen, siehe Geschichte von Zalvatore, was deine Aussage schon am Anfang als unrealistisch erscheinen lässt,

Hattest du schon mal eine Depression? Ist dir der Begriff "Fassadenbildung" geläufig? Weißt du, wie viele Menschen dort draußen hochdepressiv rumlaufen und trotzdem wie ein Uhrwerk funktionieren, bis sie eines Tages zusammenbrechen? Möchtest du Beispiele? Ich kann dir Dutzende Geschichten erzählen.

>>>zweitens ist es in diesem Fall deutlich von Vorteil, wenn man hier mit dem Krankenhaus verständigt, womit die örtliche Psychatrie ausfällt.

Wer eine akute Gefahr für sich selbst oder seine Umwelt ist, muss in eine Psychiatrie. Das Krankenhaus würde einen solchen Patienten sofort dort einliefern lassen, wenn es so schlimm ist, denn sie sind in keinster Weise auf die Behandlung eines solch Kranken vorbereitet. In jedem anderen Fall ist eine ambulante Therapie der richtige Weg.

>>>Wenn man wirklich so weit krank ist, dann trifft meine Aussage wieder zu, dass Psychologen (die im Krankenhaus beschäftigt sind) für ernsthaft kranke Patienten nützlich sind. (7. Posting Seite3)

Was will ein Manisch - Depressiver, Schizophrener, Wahnkranker, Zwangsneurotiker etc. in einem Krankenhaus? Erklär es mir.
Alle normal Depressiven können sich freiwillig in eine Psychiatrie begegen und werden auf eine offene Station kommen, die sie jederzeit wieder verlassen können. Dort sind sie von einem Team hochqualifizierter Ärzte, Pfleger und Therapeuten umgeben, die ihnen auf vielfältige Weise den Weg zurück in ein normales, selbstbestimmtes Leben weisen.


>>>Ja, anscheinend versteht (s.obige Zeilen von mir) Feuerkopf schon zu Beginn was anderes unter "Krisensituationen" als du. Deshalb wäre es wirklich furchtbar nett, wenn du nicht immer das "wir" in Großbuchstaben auftragst.

Alle User hier haben den Großbegriff Krisensituation genauso definiert wie ich: akute und chronische Zwangslagen.

>>>Die Definition von Krisensituation ist "schwierige Zeit/ schwierige Situation". Das heisst also abgeleitet dass der Betroffene hier in einwandfreier gesundheitlicher Status ist.

Eine Depression behindert erst einmal nicht akut die Gesundheit. Soll ich dir einen Link zu ganz hervorragenden Websites einstellen, die "Depression" von allen Seiten beleuchten?

>>>Zu allerletzt will ich noch darauf hinweisen, dass es für ernsthafte (nicht:schwierige) Situationen das Krankenhaus empfehlenswerter ist als eine örtliche Psychologe.

Und ich wiederhole gerne: Ein Krankenhaus ist für die Krankheiten von Geist und Seele nicht gerüstet. Ein Opfer von Vergewaltigung, Feuer oder körperlichem Angriff wird dort körperlich behandelt und von einem Notfallpsychologen aufgefangen werden. Die Aufarbeitung des Erlebnisses, Folgeschäden der Psyche etc. können dort nicht behandelt werden. Dafür ist der örtliche Psychologe, im schlimmeren Fall die Psychiatrische Klinik zuständig.

C.G.B. Spender
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Do 30. Dez 2004, 11:09 - Beitrag #71

Was mich bei der Gelegenheit immer wieder betrübt, ist die Tatsache, dass Menschen, die helfen, Menschen, die Dinge zum Positiven verändern und etwas bewegen in der Welt, nicht selten mehr angegriffen werden, als jene, die das Chaos und das Unheil verursachen. Liegt dies nur daran, dass die Verursacher im Verborgenen bleiben, während die Helfer im Vordergrund sind; oder eher daran, dass die aktiven Guten einen an die eigene Feigheit und Trägheit erinnern und man daher neidisch auf deren Mut und Leistungen ist?

Vielleicht sträuben sich manche Menschen innerlich gegen Hilfe von Außen, weil sie meinen, damit eine eher devotere oder schwache Haltung einzunehmen. Besonders Männer sind hier sicher betroffen.


Außerdem darf man besonders bei Problemen, die zwischenmenschliche Beziehungen betreffen, die Frage stellen: "Was haben Sie von diesem Problem?" Schließlich ist es doch Unsinn, wenn man den Partner/die Partnerin zum Berater gehen läßt, wenn man selbst von diesem Problem profitiert...

Ja, die menschlichen Abgründe...

Feuerkopf
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Do 30. Dez 2004, 11:37 - Beitrag #72

Original geschrieben von C.G.B. Spender
Was mich bei der Gelegenheit immer wieder betrübt, ist die Tatsache, dass Menschen, die helfen, Menschen, die Dinge zum Positiven verändern und etwas bewegen in der Welt, nicht selten mehr angegriffen werden, als jene, die das Chaos und das Unheil verursachen.


Das ist leider nur zu wahr! Da wird jetzt schon über die "zu spät" reagierenden Hilfkräfte für Südasien räsoniert, statt zu verstehen, dass die Situation komplett unübersichtlich ist und zunächst mal eine Organisationsstruktur da sein muss. Meckern kann wirklich jeder! Aber mit anpacken - oder um wieder On-Topic zu sein - sich z. B. ehrenamtlich engagieren, das tun viel zu wenige.

Chenny,
Du vergisst bei all Deiner Kritik an Psychotherapeuten, dass sie einen hochanstrengenden Beruf ausüben.
Sich eine Stunde lang konzentriert auf die Probleme eines Menschen einzulassen und gleichzeitig von einer Meta-Ebene aus diese Probleme auch noch bewerten zu müssen, ist eine große geistige Leistung.
Mach das mehrmals am Tag und Du bist abends ausgelaugt.

Was meine Definition von "Krise" angeht, so ist sie sehr weit gefasst, vom akuten Liebeskummer, über Ärger mit dem Kollegen bis hin zum plötzlichen Todesfall oder dem Erleben einer Katastrophe. Je nach Schweregrad können unterschiedliche Einrichtungen helfen. Aber das habe ich mehr als einmal erklärt.

Alea,
ich kann, was die Telefonseelsorge angeht, noch ergänzen, dass man mindestens 25 Jahre und maximal 65 Jahre alt sein muss/darf, um dort zu arbeiten

C.G.B. Spender
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Do 30. Dez 2004, 15:02 - Beitrag #73

Original geschrieben von Feuerkopf


Das ist leider nur zu wahr! Da wird jetzt schon über die "zu spät" reagierenden Hilfkräfte für Südasien räsoniert, statt zu verstehen, dass die Situation komplett unübersichtlich ist und zunächst mal eine Organisationsstruktur da sein muss. Meckern kann wirklich jeder! Aber mit anpacken - oder um wieder On-Topic zu sein - sich z. B. ehrenamtlich engagieren, das tun viel zu wenige. [...]
Das erinnert mich auch an diese Geschichte um den mutigen Lehrer, der in Erfurt den Amoklauf gestoppt hat. Wurde der nicht tatsächlich von irgendwelchen Angehörigen dafür verklagt, entweder nicht früh genug geholfen, oder durch seine Aktion Schüler gefährdet zu haben? Wenn das nicht verquer ist, was dann?

Arschfurunkel
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Do 30. Dez 2004, 16:15 - Beitrag #74

Original geschrieben von C.G.B. Spender

Vielleicht sträuben sich manche Menschen innerlich gegen Hilfe von Außen, weil sie meinen, damit eine eher devotere oder schwache Haltung einzunehmen. Besonders Männer sind hier sicher betroffen.


Es ist wohl leider wahr, daß Frauen Therapien idR leichter zugänglich sind als Männer.
"Ein Mann weint nicht", "ein Mann zeigt keine Gefühle" sind noch zu oft anerzogene oder selbst auferlegte Klischees, die verhindern, daß man sich intensiv mit der eigenen Gefühlswelt auseinandersetzt.

Hinzu kommt, daß etliche Männer (sogar werdende ;) ) nicht begreifen wollen, daß es auch jenseits von Knochenbrüchen, Grippe und Krebs Krankheiten gibt, die behandlungsbedürftig sind-nämlich Krankheiten der Psyche, der Seele, wenn man so will.
Der Unterschied zwischen dem Knochenbruch und der psychischen Erkrankung ist der, daß man eine psychische Erkrankung erst einmal als solche begreifen und erkennen muß. Man bemerkt sie auch nicht sofort, was erschwerend hinzu kommt.
Wenn man dann noch nach dem Motto verfährt "ich glaube nur, was ich sehe", dann ist es klar, weswegen zu viele Zeitgenossen Pschologen, Psychiatern, Seelsorgern etc. sehr negativ gegenüberstehen.

Chennyboy
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Do 30. Dez 2004, 16:41 - Beitrag #75

Hallo fanvarion
Ich möchte nicht streiten. Doch solche Worte empfinde ich als Beleidigung:
Verstehst Du nicht was hier geschrieben wird oder macht es Dir einfach nur Spaß alles kaputtzuschreiben?


DAS IST FÜR JEDEN MENSCHEN ANDERS!!
Wenn eine Nachbarschaftsstreit schon als Grund dafür gesehen wird, psychologische Hilfe aufzusuchen, dann s. 8. Beitrag S.4, vorletzte Abschnitt.

Muss man sich mal erkundigen. Bei uns werden die Kosten vom Arbeitgeber übernommen. Aber nur die beruflichen Ausnahmesituation. Manche Berufsgenossenschaften übernehmen die Kosten auch, leider nicht jede.
Der Punkt meiner Argumentation beruht darauf, dass es für den Psychologen nicht darauf ankommt, von wem das Geld kommt, sondern, dass das Geld kommt. Psychologen arbeiten für Geld, und dass der Patient bei der Behandlung gesund wird, ist hier nebensächlich.

Das ist deine Erfahrung.
Was sollte meine Erfahrung sein? Die Definition von Krisensituation? Schlage bitte in einem Lexikon nach den Worten "Krise" und "Situation" nach und du wirst mein Argument nachvollziehen. Ich versuche immer, meine Meinungen anhand von wissenschaftliche Quellen zusammenzustellen.

Eine Frage hast du mal einen wirklich erbittert geführten Nachbarschaftsstreit erlebt Live und in Farbe. Dann wüsstest du wie tief das gehen kann. Ausserdem wenn Frauen Krieg führen dann ist das vielleicht was anderes als wenn du dich mal Prügeln gehst und danach ist alles vergessen. Es kann sein das Frauen die gemeinere taktische Kriegsführung besser beherrschen und wenn das der Fall ist dann gehen sie unter die Gürtellinie. So erlebt bei einem Nachbarschaftsstreit in unserem kleinen Dorf.
Die weibliche Kriegsführung ist mir leider nicht bekannt. Doch wenn du einen erbittert geführten Nachbarschaftsstreit meinst, könnte ich als Beispiel mein alter Vermieter nennen, als ich noch in einer Wohnung gelebt hatte. Damals sind wir unter höchster Druck umgezogen. Und ich frage mich hier, wie eine psychotherapeutische Hilfe helfen kann.

Für manche Sachen reicht die Telefonseelsorge vollkommen aus da man sich einfach seine Seele leerquatschen möchte, bei einem unbekannten für den man selbst ein weißes Blatt ist mit einem schwarzen Punkt -> dem Problem
oder ein anderer Notfallhelfer bei Unfällen, u.ä. reicht auch aus sobald es aber in die Tiefe geht muss ein Psychologe her und ob nun in einem Krankenhaus oder in einer Praxis der bessere Sitzt möchte ich nicht beurteilen. Denn was für mich gut ist muss nicht auch für Chenny gut sein und schon gar nicht für Feuerkopf.
Wenn das Problem so harmlos sei, dass man nur einen Gesprächspartner braucht, dann ist es auch nicht zwingend nötig, dass man diese Probleme ausspricht. Und sind dies Krisensituationen? Wenn dies für den einzelnen zutrifft, dann sollte er dringend zu einem Krankenhaus geschickt werden.

Auch das ist Menschen abhängig wo ernsthaft aufhört und schwierig anfängt.
Nicht der einzelne Mensch bestimmt, was für ihn ernsthaft oder schwierig ist, sondern die Gesellschaft.

Hallo aleanjre
Erziehungsprobleme haben alle Eltern. Mit ihren Kräften so am Ende, dass sie nicht mehr ein noch aus wissen, geraten zum Glück nicht alle. Leider werden diese Probleme ganz oft mit heimlicher Gewalt gegen das Kind gelöst. Andere, Verantwortungsbewußte, SUCHEN SICH HILFE. Bevor sie das Kind krankenhausreif schlagen. Ist das nicht lobenswert?
Siehe 8. Beitrag Seite 4, vorletzte Abschnitt.

Zu der fieseste Mobbing des Nachbarns: Wenn man es nicht schafft, menschliche Probleme durch menschliche Problemanalyse zu bewältigen, dann sollte man sich fragen, ob man selbst nicht krankenhausreif ist. Ein Beispiel dazu hast du mir ja schon geliefert:
200 - Seelendorf. Mutter von 5 Kindern, davon 3 von ihrem jetzigen Ehemann. Ihre Mutter wohnt im Haus nebenan, ist fest in die Gemeinde integriert und angesehen. Die Frau hat im Dorf selbst nur wenige Freunde, geht nicht in die Kirche, ist nicht im örtlichen Gartenverein etc. Streit zwischen Mutter und Tochter. Weil die alte Dame gerade einen schlechten Tag hat, geht sie also durchs Dorf und erzählt jedem, ihre blöde Schlampe von Tochter würde ständig ihren Mann betrügen, die Kinder wären allesamt von verschiedenen Vätern, der Ehegatte wäre nicht dabei, und im Moment würde sie es mit einem Inder aus dem Nachbardorf treiben.
Dein Vorschlag ist, anstatt es im ganzen Dorf rumzuerzählen, einen örtlichen Psychologen aufzusuchen.
Mein Vorschlag ist, anstatt es im ganzen Dorf rumzuerzählen, das Jungendamt anzurufen und ihnen über ihre Probleme zu schildern.
Bei fortgeschrittenen Problem, wie du es oben erläutert hast, wäre mein Vorschlag, sich im Klinik behandeln zu lassen.
Vorteil von deinem Vorschlag ist, dass die Instandsetzung einfach und liquide ist.
Vorteil von meinem Vorschlag ist, dass der Prozentsatz, dass das Problem gelöst wird, höher sein wird.
Da es für die Mutter wichtiger ist, ihre Probleme zu bewältigen, und nicht ihre Probleme durch gutes Zureden zu verdrängen, ist es eindeutig besser, meinem Vorschlag nachzugehen.
Dies ist kein normaler Wahn, sondern ein ernsthaftes Problem.

Leider fällt mir auf, dass du nicht im Problemkontext nachdenken kannst. Wir sind hier, um unsere Meinungen zu erklären, unsere primäre Aufgabe ist es nicht, fremde Aussagen zu widerlegen. Die Aussage am Anfang war:
Wenn mir diese Person tatsächlich viel bedeutet, dann werde ich versuchen, sie freiwillig zu helfen, natuerlich ohne Voraussetzungen.
Deine Antwort darauf war:
Seelsorger arbeiten ehrenamtlich. Also nach Feierabend, in ihrer Freizeit.
Und dann habe ich dich gebeten, deine Aussage zu erklären, und du hast geantwortet:
Aber gerne doch. Telefonseelsorger gehen einem ganz normalen Beruf nach. Das sind Studenten, Hausfrauen, Büroangestellte, Zahnarzthelferinnen, was auch immer. Die werden ausgiebig geschult und unterwiesen, und dann IN IHRER FREIZEIT eingesetzt. Dafür gibt es kein Gehalt. Keinerlei Bezahlung.
So jetzt haben wir das Ergebnis, dass die Telefonseelsorgedienst Menschen sind, die "IN IHRER FREIZEIT" ohne Gehalt eingesetzt werden, Anrufer zu helfen. Und da sie ohne Bezahlung arbeiten, macht es ihnen auch nicht aus, ob ihre Hilfe nützlich sind oder nicht. Wenn ich aber einen wirklichen Freund helfe, der mir viel bedeutet, dann werde ich mein Zeit mit ihm teilen (nicht nur für ein Telefongespräch), ich werde meine Tipps wiederholt in meinem Gedanken auf Richtigkeit überprüfen, bevor ich sie präsentiere.
Desbezüglich ist der Unterschied von den Seelsorgedienst zu dem guten Freund, dass der gute Freund wirklich Bemühungen anstellen.
PS: Falls du mir jetzt sagst, dass der Telefonseelsorge zuerst sein Studium in der Uni fertigmacht und dann ohne Lohn das, was er in dem Studium gelernt hat, anwendet, dann würde ich dich fragen, ob du gelogen hast oder ob ich dich falsch verstanden habe.

Hier würde ich dich auch fragen, ob du meine Aussagen verstanden hast.
>>> Die Definition von Krisensituation ist "schwierige Zeit/ schwierige Situation". Das heisst also abgeleitet dass der Betroffene hier in einwandfreier gesundheitlicher Status ist. Was ich auch aus meinem ersten Zitat entnehmen kann. Unter den Psychosen definiert man aber schwere psychische Erkrankungen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass es zu gravierenden Störungen im Bezug zur Umwelt kommt. Zu den Symptomen zählen Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Ichstörungen, Angstzustände, Depression und Manie. Und das halte ich nicht für normal. Also beweise mir, wie Erziehungsprobleme, Ehekonflikte, Nachbarschaftsstreits zu "schwere psychische Erkrankungen" gezählt werden kann, oder sage, dass du falsch gedacht hast. Oder aber du hast deine Meinung inzwischen verändert, dann teile mir dies bitte mit.
Der Psychose ist eindeutig eine krankhafte Zustand, wofür die Klinik in Frage kommt. Die Definition von Krisensituationen ist aber für einen psychisch Stabilen. Also war meine Aussage, die du leider nicht erkannt hast, explizit, dass eine Psychose keine Krisensituation darstellt. Schade, dass du es nicht erkannt hast.

Ich kenne die wahren Begebenheiten. Telefonseelsorger, die nichts taugen, fliegen aus ihrem Ehrenamt. Therapeuten, die nichts taugen, werden langfristig Miese fahren, weil die schlechte Mundpropaganda ihre Praxis niedermacht.
Du siehst die Welt leider zu idealistisch. Deshalb behaupte ich, dass du nicht die wahren Begebenheiten kennst. Telefonseelsorger, die nichts taugen, fliegen selten aus ihrem Ehrenamt. Es gibt viele städtische Therapeuten, die nichts taugen, die aber immer noch gut Geld verdienen kann.
Die einzigen vertrauenswürdigen Therapeuten sind die in Krankenhaus arbeitenden, da diese ständig auf ihre Leistung geprüft werden und sich gegenüber andere Therapeuten desselben Krankenhauses ihre Leistungen zeigen sollen.
Nur durch diesen Leistungskampf kann man garantieren, dass in einem Klinik leistungstechnisch gesehen hochwertige Therapeuten arbeiten.
Deshalb mein Rat s. 8. Beitrag S.4, vorletzte Abschnitt.

Ein Krankenhaus ist für die Krankheiten von Geist und Seele nicht gerüstet.
Falsch. Dafür würde ich mich in den Krankenhäusern erkundigen.

Alle User hier haben den Großbegriff Krisensituation genauso definiert wie ich: akute und chronische Zwangslagen.


von Feuerkopf (7.Beitrag 1.Seite):Deshalb ist es oft ganz hilfreich, ein Problem mit einem Außenstehenden zu bereden. Das können z. B. Fachleute von Hilfseinrichtungen sein, denn nicht jedes Problem kann man allein lösen. (Erziehungsprobleme, Ehekonflikte, Nachbarschaftsstreits, Identitätskrise wg. Arbeitslosigkeit, nur um ein paar Beispiele zu nennen)


=

akute und chronische Zwangslagen? Entweder die einschränkende Kriterien für (Erziehungsprobleme, Ehekonflikte, Nachbarschaftsstreits, Identitätskrise wg. Arbeitslosigkeit, nur um ein paar Beispiele zu nennen) ist zu ungenau oder ihr redet euch einander vorbei.

Und ich wiederhole:
Die einzigen vertrauenswürdigen Therapeuten sind die in Krankenhaus arbeitenden, da diese ständig auf ihre Leistung geprüft werden und sich gegenüber andere Therapeuten desselben Krankenhauses ihre Leistungen zeigen sollen.




Hallo C.G.B. Spender
Vielleicht sträuben sich manche Menschen innerlich gegen Hilfe von Außen, weil sie meinen, damit eine eher devotere oder schwache Haltung einzunehmen. Besonders Männer sind hier sicher betroffen.
Stimmt. Leider passiert es oft, dass Kranke ihre Krankheit nicht wahrhaben wollen und sich weigert, im Krankenhaus behandelt zu werden. Und es ist oft schwer zu entscheiden, ob ein Mensch nun krankenhausreif ist oder nicht. Und die menschlichen Abgründe stellt auch ein überaus großes Problem dar.




Hallo Feuerkopf
Du kannst dich ja einmal per PN mit aleanjre eure Definitionen von "Krisensituation" auseinandersetzen. Aleanjre definiert sie zum Beispiel als akute und chronische Zwangslagen, während du Ärger mit dem Kollegen schon als Krisensituation ansiehst.

Meine wissenschaftliche Definition zitiere ich also nochmals:
Die Definition von Krisensituation ist "schwierige Zeit/ schwierige Situation". Das heisst also abgeleitet dass der Betroffene hier in einwandfreier gesundheitlicher Status ist. Was ich auch aus meinem ersten Zitat entnehmen kann.

Ich definiere sie nicht als Krankheit, sondern als eine äußerst schwierige Zeit für einen einwandfrei gesunden Mensch.

aleanjre
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Do 30. Dez 2004, 17:16 - Beitrag #76

Chenny, bevor dieser Thread endgültig im Müll versinkt, beschränke ich mich auf einen Punkt.

In Krankenhäusern werden KÖRPERLICHE Krankheiten behandelt. Knochenbrüche, Blinddarmentzündungen, Verletzungen, Virusinfektionen, Krebs und vieles, vieles mehr. Viele dieser KÖRPERLICHEN Erkrankungen können psychisch belastend sein, sowohl für den Patienten wie für die Angehörigen. Aus diesem Grund ist jedes Krankenhaus verpflichtet, einen Psychologischen Dienst zu unterhalten, der aus Psychologen, Psychotherapeuten, Pfarrern beider Konfessionen sowie ehrenamtlichen Mitarbeitern besteht. Die Ehrenamtler sorgen für ganz praktische Dinge, wie zum Beispiel einen Betreuer für ein Haustier, wenn der Patient allein lebt und keine Verwandten/Freunde hat, sie kaufen Zeitungen für immobile Patienten ohne Besucher, setzen sich an die Bettkante, hören zu etc. Die Psychologen sind da, wenn ein Patient mit einer Krebsdiagnose o.ä. fertig werden müssen, wenn jemand schwere Zeichen von Depression während seines Aufenthaltes zeigt, sie sorgen für Reha - Plätze, sprechen mit den Angehörigen über Heimunterbringung und vieles, vieles mehr. Sie fangen Angehörige auf, wenn deren Ehepartner oder Kinder schwer verletzt auf Intensivstation liegen, Mütter, die eine dramatische Frühgeburt erlitten haben, alle diejenigen, deren Lieben plötzlich verstorben sind. Sobald der stationäre Aufenthalt beendet ist, hört auch die Betreuung durch das Krankenhausteam auf, es wird dann allerdings Kontakt zu anderen Betreuungsstellen geknüpft.

Jeder, der körperlich krank oder verletzt ist, hat ein Recht auf eine Behandlung im Krankenhaus.

NIEMAND wird in einer normalen Klinik aufgenommen, wenn sein Leiden psychischer Natur ist. Denn dafür ist die psychiatrische Fachklinik da. Schließlich wird ein Herzinfarkt auch nicht auf der Gynäkologie behandelt, nicht wahr?
Wenn ich also meinen Tablettenschrank plündere und mir in suizidaler Absicht 200 Aspirin einwerfe (was zu gefährlichen inneren Blutungen führen kann) wird man mich auf der Intensivstation behandeln, bis mein Überleben gesichert ist. Danach wird der psychologische Dienst mit mir sprechen. Wenn ich in diesem Gespräch nichts weiter tue als über weitere Methoden des Suizids zu sprechen und für jede Hilfemaßnahme uneinsichtig bin, wird man über das Ordnungsamt eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie vornehmen. Bin ich bereit, über meine Probleme zu sprechen, wird man mir zuhören, Problemlösungen diskutieren. Aber diese Hilfe endet in der Sekunde, in der die Ärzte meine Genesung feststellen. Danach sind ambulante Therapeuten für mich zuständig. Oder ich kann mich freiwillig in die Behandlung einer psychiatrischen Klinik begeben.

Was nicht möglich ist: in die Ambulanz eines Krankenhauses marschieren und um ein Gespräch mit den Therapeuten bitten, weil ich eben gerade Gesprächsbedarf habe.

Noch einmal zum festigen: Der psychologische Dienst des Krankenhauses ist für die Patienten und Angehörigen eben dieses Krankenhauses zuständig. Sonst für niemanden!
Krankenhäuser behandeln KÖRPERLICHE Gebrechen.
Psychiatrische Fachklinken behandeln psychische Erkrankungen.

Ich bin Krankenschwester, Chenny, ich kenne das Gewerbe.

Zu allen anderen Punkten:
Es ist sinnlos, alles noch einmal wiederzukäuen. Alle User hier definieren Krisensituation gleich, es gibt auch keinerlei Diskrepanz zwischen Feuerkopf und mir. Lies einfach noch mal genau.

Eine große Bitte: Ich habe weder Zeit noch Lust, nach Posting 8 auf Seite 2, Absatz 17, Zeile 45 zu suchen. Wenn du dich selbst zitieren willst, dann tu das bitte.


Nachtrag:
Ich habe nicht behauptet, dass Telefonseelsorger studieren gehen und dann kostenlos arbeiten. Ich sagte, dass sie sorgfältig geschult werden. Das dauert 1 Jahr, wenn ich mich nicht irre, Feuerkopf kennt sich da noch besser aus. Und ja, sie nehmen 1 Jahr Schulung auf sich, um kostenlos anderen Menschen zu helfen.

janw
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Do 30. Dez 2004, 17:41 - Beitrag #77

C.G.B.Spender schrieb:
Sehr beunruhigend finde ich Schlußfolgerungen bestimmter Forscher, dass kriminelle Handlungen, oder Handlungen allgemein, nicht von einem freien Willen gesteuert werden, weil es diesen angeblich nicht gibt. Dies könnte der Politik Tür und Tor öffnen, um Gesetze zu erschaffen, die jeden Schwerverbrecher als Geisteskranken, bzw. Hirnkranken behandeln würden.

0136 antwortete darauf:
so ist es doch schon fast... ich sage nur die sache mit dem Nachhilfelehrer und dem Kind... Der lehrer ist zwar hinter schloss und riegel, aber trotzdem muss er erstmal in die behandlung... DAS GEHT MIR ZU WEIT!

Nun, die Frage nach der Freiheit unserer Willensentscheidungen ist eine philosophische Frage. Im Sinne einer Akzeptanz der vielen täglich von erwachsenen Menschen getroffenen Entscheidungen als gesellschaftliecher Realität und Grundlage für ein förderliches gesellschaftliches Miteinander muß die Frage grundsätzlich mit ja beantwortet werden: Ja, die überwiegende Zahl der erwachsenen Menschen entscheidet frei und im Bewußtsein der Begrenztheit ihrer Handlungsfreiheit durch gesellschaftliche und rechtliche Konventionen, materielle Rahmenbedingungen und der Begrenztheit ihrer Erkenntnis.
Damit ist auch jeder erwachsene Mensch grundsätzlich für sein Handeln und dessen Folgen verantwortlich, Ausnahmen können durch Genuß verschiedener Drogen oder psychische Ausnahmesituationen begründet sein und sind dann individuell zu prüfen und ggf. schuldmindernd zu bewerten.
Hierbei handelt es sich aber um Ausnahmefälle, alle Schwerverbrecher als geisteskrank abzutun, wird jenen nicht gerecht, die tatsächlich an einer geistigen Erkrankung leiden und behandlungsbedürftig sind, und zumindest hierzulande spielt ein Mißbrauch dieser Thematik keine nennenswerte Rolle.
0136, Fälle von Kindesmißbrauch sind aber eines der Delikte, bei denen tatsächlich sehr oft ein psychiches Problem mit ursächlich ist, und auch in dem Sinne, daß diese Täter irgendwann wieder freigelassen werden müssen und dann keine Gefahr darstellen dürfen, ist es notwendig, und es ist in vielen Fällen erfolgreich möglich, diese Menschen psychologisch und psychiatrisch zu behandeln.
Wieso dies zu weit gehen soll, ist mir in keiner Weise verständlich.

chennyboy und 0136, Ihr haltet Euch für besonders "stark", weil Ihr die Möglichkeit in Zweifel zieht, daß psychologisch geschulte Menschen anderen Menschen mit psychischen Problemen helfen können.

Nun, wenn dies Eure Meinung ist, so sei Euch gesagt: Sie ist FALSCH!
Psychische Probleme können bei jedem Menschen auftreten, besonders in Krisensituationen, und diesen Problemen muß mensch sich dann stellen, Verdrängen ist auf längere Sicht kein Weg. Eine auf Verdrängung ausgerichtete Haltung ist unmenschlich.

Ihr zieht in Zweifel, daß Psychologen fachlich gut genug sind, um anderen Menschen helfen zu können und meint, es gehe ihnen nur ums Geld verdienen.

Um Deiner Sucht nach Definitionen Genüge zu tun, chenny: Ja, fachlich gute Psychologen sind klar definiert, durch das Erfolgreiche Bestehen eins Studiums und weiterer Ausbildungsgänge und laufende Supervision. Außerdem hat der Klient die Möglichkeit, nach einer bestimmten Zahl Stunden zu entscheiden, ob er mit dem Psychologen zurecht kommt oder nicht und ggf. woanders hin zugehen.
Nimm es als gegeben hin, daß Dein Bäcker auch Geld verdienen möchte, aber nicht nur: So gut wie jeder Anbieter einer Dienstleistung möchte auch "Freude" an der Arbeit haben, und wer nur dem Geld hinterher rennt, dem merkt man das sehr schnell an.

Zum Thema "Herdenmensch:
Ich finde dieses Thema etwas problematisch aber sehr lohnend für eine Diskussion.
Bei aller Individualität kommen wir nicht daran vorbei, daß wir auf Gemeinschaft angewiesen sind. Der Mensch ist kein Tiger, der allein und einsam durch den Busch streift, sondern er kann seine wirklichen Fähigkeiten nur zusammen mit anderen Menschen entfalten. Der Mensch ist eine Hordentier, das Herdentier hätten manche Diktatoren gern.

Und der Satz "Männer weinen nicht" ist eines der Instrumente zur Entfremdung des Menschen von seinem wirklichen Wesen.
Schwach sein zu dürfen, Schwäche zugeben zu dürfen, ist für mich eine Art "Menschenrecht", und ebenso, daß diese Schwäche behandelt wird, wenn sie für den Betroffenen selbst nicht mehr überwindbar ist.

Proxy_Blue
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Do 30. Dez 2004, 17:59 - Beitrag #78

Nun, bei mir persönlich ist das irgendwie anderst. Innerhalb des Freundeskreises bin ich immer die Person, bei der rat gesucht und über persönliche Probleme geredet wird. Das wissen auch einige zu schätzen. Jedoch bildet sich das Problem heraus, dass natürlich versuche, zu helfen, ich dabei aber selbst....ich sage mal...stark gefordert bin, sodass ich kaum Zeit für mich hab, bzw. meine eigenen Probleme lösen könnte.

Ich schreib weiter, wenn mir noch was einfällt.

fanvarion
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Do 30. Dez 2004, 19:14 - Beitrag #79

Original geschrieben von Proxy_Blue
......Jedoch bildet sich das Problem heraus, dass natürlich versuche, zu helfen, ich dabei aber selbst....ich sage mal...stark gefordert bin, sodass ich kaum Zeit für mich hab, bzw. meine eigenen Probleme lösen könnte.


Hi proxy

Wenn bei dir jetzt schon das Problem auftaucht, das Du Deine Probleme nicht mehr lösen kannst (aus Zeitmangel). Dann wird es Zeit zusagen ich höre Dir gerne zu, aber um dein Problem zulösen musst du dich selbst bemühen.

Sonst kann man schlimmstenfalls (muss nicht dich betreffen) ein Helfersyndrom bekommen.
Als Erklärung:
Helfer-Syndrom
Bitte nur die beiden oberen Abschnitte lesen, alles weitere geht schon in die Tiefe und was da steht unterstelle ich Dir nicht.

Es wichtig auch mal die Notbremse zuziehen, denn Du bzw. jeder andere auch braucht auch mal seinen Abstand zur Umwelt. Ich persönlich kenne das auch.

Proxy_Blue
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Do 30. Dez 2004, 19:46 - Beitrag #80

Nun, Fanvarion. Es ist nicht so, dass ich zwanghaft helfen will, sondern dass die Leute in mir eben ein Vetrauensperson sehen. ich musste durchaus oft sagen: "Ich kann dir nicht helfen."
Nun, vielleicht ist es übertrieben wenn ich sagte, dass ich keine Zeit mehr habe. Es ist eher wie Prioritäten setzten.
Ist ja auch nicht so, dass jeden Tag jemand kommt. Es sind mehr oder weniger wenn dann immer diesleben Personen, was das ganze natürlich nicht so schwer macht.
Aber was nützt es jemanden, wenn ich zuhöre, aber dann nicht versuche, zu helfen, bzw. einen Rat zu geben?

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