Seid ihr Scheidungskinder?

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Haben sich eure Eltern scheiden lassen?

Ja
13
27%
Nein
35
73%
 
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Traitor
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Di 14. Dez 2004, 17:36 - Beitrag #41

@e-noon und Padreic: Zum einen wurden in den Zeiten und werden in den Ländern, wo arrangierte Heiraten üblich waren oder sind, erfahrungsgemäß eben doch sehr viele Partner so ausgesucht, dass sie weit vom Ideal füreinander entfernt sind.
Und zum anderen: das Enttäuschungspotential mag deutlich niedriger liegen als bei Liebesheiraten. Das liegt daran, dass die Erwartungen niedriger sind, das stimmt - aber auch daran, dass das Glückspotential ebenso niedriger ist. Es mag die Fälle geben, wo aus nichts Liebe oder zumindest Glück wird. Aber das sind dann reine Zufälle, während bei der Liebesheirat eine Auswahl hinsichtlich dieses Kriteriums stattfindet - diese ist weit davon entfernt, sicher zu sein, aber als besser als der Zufall sollte man sie wohl schon einschätzen können.


@Chenny: Du solltest nichts als "direkten Beweis" verkaufen wollen, was zuvor in seiner Aussagekraft bereits stark bezweifelt wurde, ohne diese Kritik entschärfen zu wollen oder zu können.

Dein zentraler Argumentationsversuch scheint zu sein, dass die Möglichkeit zur Scheidung die Möglichkeit zur innerehelichen Konfliktbewältigung unterbände. Wieso sollte dem so sein? Von einem Freund kann man sich problemlos trennen, dennoch versucht man, wenn man echtes Interesse hat, Streitigkeiten auszuräumen. Ebenso kann es in Ehen funktionieren, wenn die Einstellungen der Partner es zulassen. Wer wirklich eine Ehe fortführen will, der versucht das auch, wenn er die Möglichkeit zur Flucht hat.

Chennyboy
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Di 14. Dez 2004, 20:16 - Beitrag #42

Hmm alea, an deinem Beitrag sieht man eindeutig, dass du ein Europaer bist. :)
Zwei Menschen, die geheiratet haben, sollen bedenken, dass ihre Entscheidung grundsaetzlich ihre gesamte Zukunft beeinflussen wird. Also sollen sie auch
Ehe, bis dass der Tod sie scheidet
bedenken, und dann erst Entscheiden.
Und bei jeder Auseinandersetzung sollen sie bedenken, ob diese Auseinandersetzung nicht bei jedem passieren kann.
Möge Dir Dein idealistischer Sinn erhalten bleiben!
Wie du es schon sagst, so denkt heutzutage Keiner mehr, und das ist der Grund fuer die Scheidungen.

zu shOckk:
Deine Vorstellungen, jedes Problem in einer Partnerschaft liesse sich durch ein Gespräch lösen, sind absolut realitätsfern. Ich würde dir raten, da erstmal Erfahrungen zu sammeln, bevor du sowas sagst.
Glaube ich auch. Anders gesagt: Ich kann mir auch nicht sicher sein, dass meine Frau spaeter nicht mit mir scheiden wird. Ja genau, die dumme Gesellschaft von heute, wo jeder nur an sich denkt.
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälsch hast. Die Liebe ist *IMMER* etwas einzigartiges und lässt sich - auch wenn hier und da Ähnlichkeiten auftauchen - nie komplett in irgendeine Schublade stecken.
Meiner Meinung nach nicht. Statistiken (sofern sie nicht gelogen sind) repraesentieren immer eine Meinung der Masse. Und das ist wahr.

zu Traitor:
Du solltest nichts als "direkten Beweis" verkaufen wollen, was zuvor in seiner Aussagekraft bereits stark bezweifelt wurde, ohne diese Kritik entschärfen zu wollen oder zu können.
Ich lasse meine persoenliche Meinung nicht von den vorherrschenden Meinungen beeinflussen, sondern stelle sie zuerst "roh" und aendere sie, wenn noetig, im Gespraech. Und das ist meine Meinung, ich weiss nicht, warum das nicht richtig sein soll.
Ich sage nicht direkt, dass "die Möglichkeit zur Scheidung die Möglichkeit zur innerehelichen Konfliktbewältigung unterbände", sondern ich sage, dass viele Menschen diese Moeglichkeit nicht dafuer nutzen, wofuer es vorgesehen worden ist, was aber aus meiner Argumentation eigentlich erkennbar ist. Und deshalb bin ich auf der Suche nach einem Politik, die das verhindert.

aleanjre
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Di 14. Dez 2004, 21:33 - Beitrag #43

>>>Ich sage, dass die Scheidung abgeschafft werden koennte, um die Treue der beiden Partner zu verstaerken. Ich sage, dass Menschen eben Wesen mit eigenen Wertvorstellungen haben. Daraus ergibt sich die vielen Gesetze und Ordnungen. Heirat ist eins, um die Beziehung zu verstaerken und den Menschen Verantwortung tragen zu lassen. Scheidung ist eins, um zu versuchen, Massnahmen zu setzen und die Verantwortung zu staerken.
Du verstehst das wahrscheinlich falsch.

Niemand wird zu einer Ehe gezwungen. Ehe ist in unserer Gesellschaft eine freiwillige Angelegenheit, die jedes Paar für sich selbst ausleben darf. Auch, wenn eine Ehe Verantwortung und Pflichten bedeutet, hat jedes Paar das Recht, eine Ehe auch wieder zu beenden. Wenn du das für dich anders lösen willst, ist dies dein Recht. Aber die Politik hat kein Recht, zwei Menschen, die sich nicht mehr lieben, die erleben müssen, dass sie nicht mehr zusammengehören können, die Trennung zu verweigern. Und sie wird es auch nicht tun.
Und ich wiederhole: Treue ist ein wichtiger, aber nicht der entscheidenste Punkt in einer Beziehung.


>>>Zitat:
Hat nix, aber auch wirklich gar nichts mit Gier zu tun!
Nach meiner Meinung ist Begierde etwas anderes als Gier, sondern kommt vom "begehren", was nichts anderes bedeutet als "etwas haben wollen". Also bitte meine Worte nicht schon im Munde zehnfach verdrehen, danke.

Auch Begierde oder begehren hat nichts, aber auch gar nichts mit entfremden zu tun. Erst kommt die Entfremdung, der Verlust der Liebe. Dann, wenn man sich bereits innerlich von seinem Partner getrennt hat, kann es geschehen, dass man sich neu verliebt.

Es kann auch geschehen, dass man zwar einerseits noch seinen Partner liebt, sich aber andererseits zusätzlich noch in einen anderen Menschen verliebt. DAS ist Begierde. Fällt unter "negative Verhaltensweisen", dort war es auch aufgeführt. Unter Punkt 2 war die Entfremdung erklärt. Hast du das jetzt verstanden?


>>>Zitat:
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum eine Ehe scheitert, das versuchen dir hier reihenweise User an farbigen Beispielen zu erläutern.
>Ist das mein Problem? ---> Nein. Niemand hat hier ein Problem und es geht in diesem Thread nicht darum, jemanden speziell zu helfen. Was willst du damit sagen? Wenn das eine Erniedrigung ode sowas sein soll, bitte ich, damit aufzuhoeren. Gerade du sollst versuchen, deine Aussagen mehr inhaltsbetont als gefuehlsbetont zu machen.

Würdest du dann bitte aufhören, mich ungerechtfertigt anzugreifen? Ich habe dich nicht erniedrigt, ich habe dich nicht angegriffen, und nein, hier wird keinem geholfen, sondern diskutiert. Du zeigst eine Haltung, die für viele User befremdlich ist. Deshalb erklären wir dir unseren Standpunkt in diesem Sachverhalt, damit du ihn VERSTEHST.
Annehmen musst du ihn nicht. Du kannst glauben, denken, meinen und auch vertreten, was du willst. Eine Diskussion ist ein Standpunktaustausch.
Klar soweit?


>>>Das sollen also Gruende sein um sich zu scheiden? Funktioniert ein vernuenftiger Gespraech nie? Wird es mit Gespraech auch soweit kommen? Langsam ueberlege ich, wer von uns die menschliche Gesellschaft verachtet.

Ich jedenfalls nicht. Und ich habe nicht behauptet, dass diese Punkte automatisch und immer zu einer Scheidung führen müssen. Sonst wären die Eheberatungsstellen nicht so überlaufen, und die Therapeuten würden sich keine goldene Nase verdienen. Oft genug muss man aber feststellen, dass man mit dem Partner, den man geheiratet hat, einfach nicht zusammenpasst, und kein Gespräch etwas daran ändern kann. Menschen ÄNDERN SICH. Wer mit 25 sicher ist, niemals Kinder zu wollen und damit mit seinem Partner konform gehen, kann vielleicht 10 Jahre seine Meinung ändern udn sich mit diesem Wunsch allein finden. Wenn die Ehe dann bereits ihre Basis verloren hat, wenn die Partner sich entfremdet haben, kann dies der Stein des Anstoßes sein.
Und wenn du nicht glaubst, dass ein Spiel- oder Trunksüchtiger Partner das Leben des anderen vollständig zerstören kann, dann solltest du mal die Augen öffnen und dich in der Welt umsehen. Sag mal einem Alkoholkranken "Hör bitte auf zu trinken, ich ertrage nicht, was du da tust." Pffff.
Schön, wenn der Kranke einsieht, was er tut und sich einer Therapie stellt, durch die der Partner ihn begleiten kann, zurück ins gemeinsame Leben. Meist sieht es anders aus.

>>>Weisst du wie die Liebe robotorisiert wird? Nicht, indem man versucht, menschliche Probleme zu loesen, sondern, wenn man es gar nicht versucht und bei Strreit sofort einen Anderen sucht.

Weißt du auch, dass du keine Ahnung hast, mein Lieber? Ich kenne niemanden, der bei einem bisschen Streit wegläuft und sich ein friedlicheres Betthäschen sucht.

>>>Zitat:
In den meisten Fällen bleibt der Partner, bis er selbst völlig krank und zugrunde gerichtet ist, bis ihm nur noch Flucht oder Untergang bleibt.
>In den meisten Faellen? Soll das ein Scherz sein? Wo ist denn deine hochgelobte professionelle Hilfe?

Hast du jemals einen Menschen gesehen, der so vollkommen zerstört wurde? Ich ja. Sie sind grau und leer und fern jeder Rettung. Sie würden von allein nirgends hingehen. Eine Scheidung würde sie nicht befreien, nicht einmal der Tod des Menschen, der ihre Seelen so zerstört hat, würde helfen.
Hast du noch nie was von Co - Süchtigen gehört? Kennst du keine Beispiele von Partnern notorischer Fremdgänger, Schläger etc., die das Verhalten ihres Angetrauten vor der Allgemeinheit vertuschen, bis sie endlich doch zusammenbrechen? Eine gute Freundin von mir war mit einem solchen Monster verheiratet. Er hat sie betrogen, geschlagen, Sexpartner aus dem Internet ins Haus geholt und sie zum mitmachen aufgefordert. Niemand wußte davon, sie hat es drei Jahre lang vertuscht. Er hat sie finanziell, seelisch zerstört, ihre Wohnung auseinandergenommen und gedroht sie umzubringen, als sie die Scheidung wünschte. Kannst du ihr wirklich verdenken, dass sie gegangen ist?


>>>Oder mein Polizeivorschlag?

Was für ein Vorschlag soll das denn sein? Die Polizei kann einen gewalttätigen Partner aus der Wohnung entfernen, das Gericht kann für eine begrenzte Zeit ein Umgangsverbot aussprechen.
Wenn der Täter sein Opfer gut genug unter Kontrolle hat, wird es nicht fliehen in dieser Zeit, es wird die Tür wieder öffnen. Aus Angst, was geschieht, wenn es das nicht tut.


>>>Du aenderst deine eigene Meinung viel zu oft. Natuerlich sollte man seine Meinung hier auch aendern und korrigieren koennen, wofuer Matrix?
Aber nicht passend zur Situation den passenden Beitrag, nur damit deine Posting ueberzeigend wirkt.

HALLO? Wo ändere ich denn bitte meine Meinung? Ich decke ein weites Gebiet von menschlichen Verhaltensweisen ab in dieser Auflistung. Menschen verhalten sich nun mal nicht alle gleich. Es gibt auch kein Schema F, mit dem jedes Problem zu lösen wäre. Verschiedene Probleme verlangen verschiedene Lösungen. Verschiedene Menschen brauchen für das gleiche Problem unterschiedliche Lösungen.


>>>Es haengt davon ab wie du es siehst. Wenn du die Gesellschaft insgesamt bewertest, so beziehst du dich nicht auf den Einzelnen, sondern auf die Gesamtheit=Gesellschaft.

Ich bewerte aber nicht die Gesamtheit der Gesellschaft. Sondern einzelne mögliche Verhaltensmuster.

>>>Ich habe das Bild von vertrauenswuerdigen Statistiken erhalten, dass es mehr Scheidungen gibt und die Menschen zunehmend mehr egoistisch werden und die Treue immer mehr als Schrott ansehen. Diese Sichtweise habe ich und wuerde es dir auch raten, aber bin offen fuer deine Meinungen.

Ich habe ebenfalls vertrauenswürdige Statistiken, dass immer mehr Menschen die Familie als das höchste Gut ansehen, Treue für die wichtigste aller Tugenden halten und Ehe für ein anstrebungswürdiges Modell. Statistiken sind wertlos. Wenn ich Befragunsgruppen nur sorgfältig genug auswähle, kann ich absolut jeden Tatbestand beweisen und das Ganze dann repräsentativ nennen.


>>>Sehr schoenes Schlusswort, um deine Argumentation zu verschoenern. Tatsaechlich: Aus jedem Fehler kann man lernen. ---> Warum nicht aus den Streiterein, die letztlich zur Scheidung verleiten?

Das tun viele Menschen.

>>>Fazit: Der Mensch ist nicht so toll, wie du es beschreibst. Der Mensch ist auch nicht so schlecht, wie du denkst, wie ich denke.

Es gibt aber nun mal nicht "den Mensch". Es gibt Menschen in allen Varianten.
Und wo bitte beschreibe ich "den Mensch" als "toll"?

>>>Doch was der Mensch kann: Er kann aus seinen Fehlern lernen. Teils durch eigene Erkenntnis, teils durch Hilfe anderer.

HEUREKA! Wir sind einer Meinung. Genau das habe ich auch gesagt!


>>>Man sollte der Beziehung die Chance gewaehren, sich zusammenzuhalten. Was ist schoener als in den Armen des Partners zu liegen bis in die Unendlichkeit?

Schönheit liegt im Auge des Betrachters...

>>>huestel: Man, wieso muss ich immer so ohne Kontext reden? Den letzten Abschnitt also bitte nicht so ernst nehmen, ich bin halt jemand, der zwar logisch und wissenschaftlich denken will, aber auch viel Wert auf Gefuehle legt.

Macht ja nichts. Alles wird gut.

>>>Hmm alea, an deinem Beitrag sieht man eindeutig, dass du ein Europaer bist.

Ich argumentiere für eine europäische Kulturgemeinschaft, ja. Solltest du andere kulturelle Werte vertreten, etwa eine, wo Mann und Frau nicht gleichberechtigt sind, Polygamie oder offene Lebensgemeinschaften geführt werden o.ä., dann schreib das bitte oben drüber, ja? Sonst reden wir wirklich aneinander vorbei, und das wollen wir ja nicht.

>>>Zwei Menschen, die geheiratet haben, sollen bedenken, dass ihre Entscheidung grundsaetzlich ihre gesamte Zukunft beeinflussen wird. Also sollen sie auch
Zitat:
Ehe, bis dass der Tod sie scheidet
bedenken, und dann erst Entscheiden.
Und bei jeder Auseinandersetzung sollen sie bedenken, ob diese Auseinandersetzung nicht bei jedem passieren kann.

Zu diesem Thema habe ich ausführlichst Stellung genommen. Soll ich die betreffenden Punkte noch mal markieren?

Traitor
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Do 16. Dez 2004, 18:13 - Beitrag #44

@Chenny:
Zwei Menschen, die geheiratet haben, sollen bedenken, dass ihre Entscheidung grundsaetzlich ihre gesamte Zukunft beeinflussen wird. Also sollen sie auch "Zitat: Ehe, bis dass der Tod sie scheidet" bedenken, und dann erst Entscheiden.

Beeinflussung der gesamten Zukunft heißt nicht zwangsläufig Gültigkeit für die ganze Zukunft. Die Entscheidung für einen Beruf beeinflusst ebenfalls die gesamte Zukunft, ohne dass man verlangen würde, dass dieser niemals aufgegeben werden darf. Auch Partnerschaften müssen nicht aus sich heraus für die Ewigkeit sein - es ist sehr schön und erstrebenswert, dies zu erreichen, aber es ist nicht notwendig und allgemeingültig und somit ist es auch weltfremd und schädlich, dies per Gesetz festzuschreiben.

Ich lasse meine persoenliche Meinung nicht von den vorherrschenden Meinungen beeinflussen, sondern stelle sie zuerst "roh" und aendere sie, wenn noetig, im Gespraech. Und das ist meine Meinung, ich weiss nicht, warum das nicht richtig sein soll.
Deine Meinung, wie auch immer sie sei, ist dir belassen. Ein Diskussionsbeitrag besteht aber aus zwei Komponenten: der Meinung und den Argumenten, die sie stützen sollen. Und letztere müssen, sofern sie einen Wert haben sollen, objektivierbar und diskutierbar sein. Wer Statistiken als Argument anbringt, muss Falsifikationen dieses Argumentes abwehren, ansonsten hat er nur noch eine Meinung ohne Argumente.

Ich sage nicht direkt, dass "die Möglichkeit zur Scheidung die Möglichkeit zur innerehelichen Konfliktbewältigung unterbände", sondern ich sage, dass viele Menschen diese Moeglichkeit nicht dafuer nutzen, wofuer es vorgesehen worden ist, was aber aus meiner Argumentation eigentlich erkennbar ist. Und deshalb bin ich auf der Suche nach einem Politik, die das verhindert.
Diese Einschränkung ist doch schonmal ein Fortschritt. Fraglich bleibt aber auch bei dieser Position, warum diese so durchaus korrekte Feststellung die gesamte Scheidungsmöglichkeit diskreditieren soll.

Ayane
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Do 16. Dez 2004, 20:01 - Beitrag #45

meine eltern waren zwar net verheiratet, aber gehalten hats auch net...
mich würde auch mal interessieren woran sowas liegen könnte

aleanjre
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Fr 17. Dez 2004, 00:19 - Beitrag #46

Ayane, da müsstest du einen Menschen fragen, der einen distanzierten Blick auf die Partnerschaft deiner Eltern hatte - ein gemeinsamer Freund vielleicht, der in den entstehenden Konflikt und die Gründe der Trennung eingeweiht ist. So jemand ist nicht immer zur Hand, und wenn die Trennung schon sehr lange zurückliegen sollte, kann da niemand mehr objektiv etwas zu sagen. Deine Eltern selbst werden, wenn sie mit dir über das Thema nicht sprechen wollen (?) keinen objektiven Standpunkt haben und vielleicht jeweils dem anderen die Schuld geben.

Freyja
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Mi 5. Jan 2005, 11:14 - Beitrag #47

Meine Eltern waren auch net verheiratet, aber mein Vater ist gegangen, bevor ich auf die Welt kam. Er hat bei uns in der Nachbarschaft gewohnt, aber Kontakt hatte ich nie zu ihm. Er hat mir und meiner Mutter öfter mal den Tod gewünscht und ähnliches, das war alles.

Ich weiß net, warum man Kinder in die Welt setzt, wenn man vorher schon merkt, daß die Beziehung nix taugt.
Meine Schwester hat es genauso gemacht, aber mein Neffe hat wenigstens Kontakt zu seinem Vater.

aleanjre
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Mi 5. Jan 2005, 11:16 - Beitrag #48

Viele Paare haben tatsächlich die verzweifelte Hoffnung, dass ein Baby die kaputte Liebe retten könnte. Stattdessen bedeutet Schwangerschaft, Geburt und das Leben mit einem Kind soviel Stress, Kraft, Veränderung, dass auch glückliche Beziehungen auf die Probe gestellt werden. Hat es schon vorher gekriselt, wird das mit großer Wahrscheinlichkeit der Todesstoß sein.

Freyja
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Mi 5. Jan 2005, 11:20 - Beitrag #49

Bei meiner Mutter oder Schwester war es nur net so, daß sie die Beziehung retten wollten. Sie wollten einfach nur ein Kind, egal ob es den Partner dazu gibt oder net.

Ein Kind in die Welt zu setzen um ne Beziehung zu retten, find ich ziemlich schäbig!

Jatrix
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Mi 5. Jan 2005, 12:24 - Beitrag #50

Ich bin kein Scheidungskind, aber allein dieses Jahr gab es in der der Straße in der ich wohne 3 Scheidungen, alle mit Kindern. Das fand ich schon recht heftig. Und hab auch ein paar Freunde die Scheidungskinder sind, und auch Verwandte die geschieden sind. Und von denen haben alle Kinder. Da sieht man dann auch die Unterschiede. Bei manchen klappt das auch nach der Trennung noch gut, und bei anderen gibt das so nen richtigen Rosenkrieg, was natürlich auch für die Kinder nichts ist.

Judith
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Mi 5. Jan 2005, 13:06 - Beitrag #51

Scheidungen werden immer als etwas Negatives betrachtet. Warum? Dabei ist es manchmal einfach besser gar keinen Vater zu haben als einen schlechten.

Ach ja, ich bin kein Scheidungskind.

e-noon
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Mi 5. Jan 2005, 18:37 - Beitrag #52

Aber meist ist es besser, Eltern in einer funktionierenden Partnerschaft zu haben, als nur ein Elternteil zu kennen oder den Vater nur selten zu sehen. :)
Man orientiert sich ja auch am Vorbild der Eltern, und mit deren zärtlichem und respektvollem Umgang die Chancen steigen, dass man selbst einmal eine funktionierende Beziehung führt. Es ist nicht unmöglich, wenn man es von den Eltern nicht kennt, aber sicher schwieriger.

Judith
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Mi 5. Jan 2005, 19:19 - Beitrag #53

Dass "funktionierende" Eltern die bestmögliche Option sind, habe ich nicht bestritten. Sicher auch, dass Kinder Vorbilder brauchen.
Aber in vielen Fällen (jedenfalls die, die ich kenne) sind die Eltern, oder eines der Elternteile, kein nachahmungswertes Beispiel. Dann sollte man sich, schon alleine dem Kind zuliebe, trennen.

dmz
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Fr 7. Jan 2005, 00:47 - Beitrag #54

Hallo und Guten Tag !
Ich bin kein Scheidungskind.
Aber ich habe die Welt von meiner Jugend an sehr kritisch betrachtet.
Ich habe meine Eltern beobachtet, die eigentlich nie Probleme mit ihrer Zweisamkeit zu haben schienen, und mich gefragt,
worin der Sinn gelegen hat, dass sie eine Ehe gegruendet hatten, und worin der Sinn gelegen hatte, mich in die Welt zu setzen.
Daraus ergibt sich, dass ich vom Leben nicht gerade ueberzeugt gewesen bin:
Metapher "... es lohnt sich nicht zu leben, aber es ist recht interessant ..."
(das ist nicht mehr weit vom Schopenhauer'schen Pessimismus entfernt)
:::
Fuer meine Mutter ist die Familie der Inhalt ihres Lebens gewesen, und fuer meinen beruflich stark engagierten Vater ist die Familie ein 'auffangender Hort' gewesen.
Ich kann mich ueber meine Eltern nicht beklagen.
Sie haben mich wohl gern gemocht, mich gut versorgt und mir geholfen, die Selbstaendigkeit zu erlangen.
Anscheinend hatten sie die Ehe als eine Art Lebensprinzip empfunden.
Ich habe das spaeter nicht nachempfinden wollen und habe auf eine Eheschliessung verzichtet und meine Gene nicht mehr weitergegeben.
Mit meiner Entscheidung bin ich das Endglied, der Schluss einer bisher lueckenlos funktionierenden Genkette geworden.
:::
Was ist nun der Grund fuer eine Eheschliessung ?
Fr.Nietzsche laesst seinen Zarathustra darueber sinnieren:
"Alles am Weibe ist ein Raetsel und alles am Weibe hat Eine Loesung:
sie heisst Schwangerschaft.
Der Mann ist fuer das Weib ein Mittel:
der Zweck ist immer das Kind ..."

:::
Wir Menschen sind evolutionsbedingt sexuale Wesen.
Eine Variante des Lebens schlechthin und der Arterhaltung scheinbar verpflichtet, der wir uns aber auch entziehen koennen.
Der Bestand der Ehe ist naturgemaess nicht unbedingt geschuetzt.
Und so darf ich fuer mich in Anspruch nehmen, dass ich folgerichtig auf die Eheschliesssung verzichtet habe, um diese erbaermliche Scheidung in meinem Falle auszuschliessen und vielleicht dadurch Scheidungskinder zu hinterlassen.
:::
Ich vertrete die Ansicht, dass man die Ehe nicht mehr favorisieren sollte.
Ein gelegentliches Zusammenleben zum Zwecke des Auslebens der Sexualitaet und der Zeugung von Nachwuchs (wer's nicht lassen will) sollte die Gesellschaftsnorm werden.
Denn Liebe als hypothetisches Konstrukt und Scheidung als juristisches Faktum zerstoeren nicht nur Eltern sondern auch deren Kinder lebenslang.

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