Eindeutiger Fall einer Unterhaltung, die in diesem Thread nichts zu suchen hat, sondern per PN, notfalls im Feedback fortgesetzt werden sollte.
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Ich sehe es immer noch als etwas zweifelhaft, Androhung von Folter als Folter zu sehen. Es ist psychischer Druck, keine Frage, aber psychischer Druck ist ein normales und (will man nicht in vielen Fällen ergebnislos bleiben) notwendiges Verhörmittel. U. a. auch schon erwähnter Drogenentzug, der ja nicht nur psychisch, sondern auch körperlich quälend sein kann. Da können Leute auch sehr schnell reden...
Das von Traitor erwähnte Ausgeliefertsein beruht nur dadrauf, dass es auf keiner rechtlichen Grundlage stand und somit auch keine rechtlichen Schranken kannte, womit das "Opfer" nicht abschätzen konnte, was ihm blüht. Wenn man aber das Ausgeliefertsein als wichtigstes Kennzeichen für Folter sähe, so wäre mit einer eindeutigen Richtlinie für Folter Folter keine Folter mehr...
@MartinR
Wenn wir also mit solchen Methoden anfangen... Was ist, wenn als Aussage eine Sache erzwungen werden soll, die nicht so klar nachprüfbar ist, wie in diesem Falle. Eine Aussage, ob man ein Verbrechen begangen hat oder wo man gewesen ist oder welches Familienmitglied die Tat begangen hat. Und dann wird sehr schnell eine Aussage gemacht, die den Vorstellungen des Folternden entsprechen, nur damit dieser aufhört.
Das Problem würde sich erübrigen, würde man das Vorgehen auf eine klare gesetzliche Grundlage stellen, die insbesondere die von dir genannten Fälle ausschließen, denn hier legen Fälle vor, in denen auch ein Unschuldiger/Unwissender unter Folter Sachen sagen kann/wird, die unter Umständen nur schwer nachprüfbar sind und Leute in arge Probleme bringen können. Insbesondere ein Geständnis durch Folter zu erpressen steht selbstverständlich außer Diskussion.
Wie bereits erwähnt, der vorliegende Fall liegt anders.
Und bringt Folter überhaupt irgendwas? Man schaue sich die USA an, bei denen ist Folter an der Tagesordnung in Irak in Guantanamo und vermutlich ja auch sonst überall! Und bringt es was? Weder ist Irak friedlich noch Bin Laden gefasst noch hören die Anschläge auf.
Nutzen = 0.
Polemik. Was als Aussage übrigt bleibt, ist, dass wir mit Folter nicht alle Probleme dieser Welt lösen können und sie deshalb gar keinen Nutzen hat. Ähnliche Argumente kann man auf jeglichen Strafvollzug anwenden.
Die Folter im Irak war eine ganz andere als die, die hier zur Debatte steht. Die im Irak war hauptsächlich eine aus sadistischen Motiven und ohne jegliche rechtliche Grundlage.
Ich bin kein Spezialist für Foltern, doch es würde mich sehr wundern, wenn die Geheimdienste dieser Welt nicht schon etliche Informationen nur durch Folter bekommen hätten. Die haben ihre Methoden nicht nur aus wissenschaftlichen oder sadistischen Zwecken, sondern durchaus aus Nutzenkalkül.
Ansonsten kann ich aber Traitor im wesentlichen zustimmen.
Padreic