Es gibt sogar einige sehr fortschrittliche Katholiken, die Verhütungsmittel benutzen, obwohl dies von der Kirche ebenfalls nicht gern gesehen wird

![]() ![]() |
Sa 8. Jan 2005, 21:02 - Beitrag #21 |
nazgul, das auf alle Katholiken auszudehnen finde ich etwas unfair. Ich lebe in einem hauptsächlich katholischen Dorf, komme also täglich mit Katholiken der verschiedensten Art in Berührung, und nicht jedem ist der Sinn für Christus abhanden gekommen! Nicht jeder Katholik ist mit allem, was der Papst von sich gibt, einverstanden, es gibt durchaus Katholiken, die ein gesundes Verhältnis zu ihrer Sexualität haben und nicht nur zwei, drei Mal (für zwei, drei Kinder) im Leben Sex haben, sondern dies auch ohne den Sinn der Fortpflanzung tun.
Es gibt sogar einige sehr fortschrittliche Katholiken, die Verhütungsmittel benutzen, obwohl dies von der Kirche ebenfalls nicht gern gesehen wird ![]() |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
![]() ![]() |
Sa 8. Jan 2005, 21:21 - Beitrag #22 |
du musst unterscheiden zwischen dem, was jemand auf dem Papier ist und dem was er lebt.
Fakt ist: du brauchst als Christ weder Kirche noch Priester "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" Fakt ist: Das was die Katholiken - die die __alle__ lehren der kath. Kirche adaptieren - so als Gottes Gesetz erachten ist Menschenverachtend höchsten grades. |
[align=center]Life is not fair - but the root-password helps![/align]
< Thod+>: das war wie wenn jemand permanent _ber quadratische gleichungen diskutieren will, aber die grundrechenarten nicht lernen mag. und wenn man was drauf hinweist, aggressiv wird ![]() Windows/Linux Screenshot-Vergleich |
![]() ![]() |
Sa 8. Jan 2005, 21:30 - Beitrag #23 |
So kann ich das ohne weiteres stehen lassen
![]() Dass die Kirche Sex, der nicht unbedingt der Fortpflanzung dient, als Sünde sieht, wage ich dennoch zu bezweifeln - mit dieser Einstellung sollte sie wohl bald nur noch wenige Anhänger haben, das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Vielleicht sehen viele dies noch aus den früheren Zeiten der Kirche, aber ist das tatsächlich heute noch so...? |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
![]() ![]() |
Sa 8. Jan 2005, 22:07 - Beitrag #24 |
Naja, sehen wir das mal von einer anderen Seite:
Wer quasi nie ein "normales" Verhältnis zur Sexualität aufbauen konnte, oder an irgendeinem frühen Punkt für sich entschieden hat, ihrer zu entsagen, der kann mit der Befreiung des Sexuellen viwllwicht einfach weniger anfangen, das Sexuelle an sich ist für ihn gewissermaßen ausgeblendet. Was die Ablehnung der Sexualität an sich betrifft, muß man vielleicht an ihre Wurzeln zurück gehen. Da gab es Menschen, die fest davon überzeugt waren, daß die Erlösung quasi unmittelbar bevorstand, und einige versuchten, Gott im Leben näher zu kommen durch ein Leben, das ganz auf Geistigkeit hin orientiert war. Einige der ersten Ordensgründer lebten nach dem Muster, und so entstanden Ordensregelen wir ora et labora - beten und arbeiten, also ein Leben nur in Erledigung der Dringendsten irdischen Notwendigkeiten und des ständigen Gebetes, unter Ausblendung möglichst aller Triebe - nicht nur nach Sex, sondern nach Genuß usw allgemein. Extreme Ausprägungen dieser Lebenshaltung äußerten sich in Bettelmönchen, Eremiten usw. Daß gerade die höheren Kreise ganz eklatant dagegen verstießen und in Saus und Braus lebten, tat der Verehrung solcher Entsagung keinen Abbruch. Heute ist dies wohl wenigen bewußt, das Normensystem hat aber überlebt - gewissermaßen als leere Hülle, aber durch die als unfehlbar geltende Lehre des Papstes ständig bekräftigt. |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
![]() ![]() |
Sa 8. Jan 2005, 22:25 - Beitrag #25 |
Eben diese "Unfehlbarkeit" des Papstes ist es, die mir am Katholizismus nicht gefällt, wenn man sich an alle Regeln genau halten würde, könnten die wenigsten sich an einem solchen Leben erfreuen. Sie sind einfach zu intolerant und überholt, und lassen zu wenig Spielraum für eine eigene Lebensweise. Nicht, dass ich den Papst abschaffen wollte, aber wieso sollte ein alter Mann, der amtsgebunden im Zölibat und abgesondert vom "normalen" Leben lebt, über eben dieses normale Leben und die Sexualität Bescheid wissen? ^^ Etwas widersinnig.
Praktisch gibt es aber wenige Katholiken, die sich gegen ihre eigenen Bedürfnisse an diese theoretischen Regeln halten. Manchen kommt diese Lebensweise vielleicht wirklich entgegen, und wenn diese sie dann ausleben, schadet dass ja niemandem. Aber der durchschnittliche Katholik kennt wohl weder die Konzile wortwörtlich, noch hat er die Bibel auswendig gelernt, und erst Recht kommt er nicht auf die Idee, sich an jede dieser Regeln penibel zu halten. Die Regeln, die tatsächlich in vielen Fällen überaltet und "leere Hüllen" sind, werden also von den Katholiken mit gesundem Menschenverstand selbstständig relativiert ^^ |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
![]() ![]() |
Sa 8. Jan 2005, 23:00 - Beitrag #26 |
Auch das Unfehlbarkeitsdogma gehört zum Katholik sein dazu.
Alles andere zumindest ist inkonsquent - Nur weil ich hier geboren bin, bin ich noch lang kein Deutscher, zum deutschen werde ich, weil ich das Deutschsein mit __allen__ Vor- und Nachteilen auslebe. Jemand der sich nur die Coolen-Seiten des Katholizismus raussucht ist definitv kein Katholik im reinen Sinne. Und ein großteil dessen, was so alles Katholisch ist, das ist schlicht und ergreifend UNCHRISTLICH Sei nur einmal die Beichte als Beispiel genommen: wo bitte in der Bibel wird gesagt, das man dieses Menschenunwürdige Ritual über sich ergehen lassen muss um in den Himel zu gelangen? .o(Thod wo bist du....) Ein "Vergebender Gott" und genau das ist der Gott des NT bedarf keiner Beichte. Gott sieht als solcher eh alles was du treibst. Nirgendwo im NT wird Masturbation oder Sex aus Spaß verboten. Die Stelle die zum Verbot von Masturbation herangezpgen wird, ist eigentlich ein Koitus Interruptus (Onan und sein Samen...) |
[align=center]Life is not fair - but the root-password helps![/align]
< Thod+>: das war wie wenn jemand permanent _ber quadratische gleichungen diskutieren will, aber die grundrechenarten nicht lernen mag. und wenn man was drauf hinweist, aggressiv wird ![]() Windows/Linux Screenshot-Vergleich |
![]() ![]() |
Sa 8. Jan 2005, 23:11 - Beitrag #27 |
^^ Deutscher bist du mit der deutschen Staatsbürgerschaft.
Ich stelle mich nicht auf die Seite der Katholischen Kirche und ihrer Dogmen. Nach deiner Definition, dass nur jemand, der jede einzelne Regel befolgt, ein richtiger Katholik ist, wirst du allerdings in Deutschland nicht sehr viele Katholiken finden. Daher macht es imo mehr Sinn, alle Katholisch getauften als Katholiken zu bezeichnen, meinetwegen jene, die an Gott glauben, über ihren Glauben nachgedacht haben und ihn deshalb vertreten als "richtige" Katholiken. Es gibt wohl in jeder normalen Religion nur wenige, die sich an JEDE kleine Regel halten. Christ ist ja auch jeder, der an Christus als den Sohn Gottes glaubt und ihn verehrt, nicht der, der alles von ihm gelesen hat und sich an jedes Detail hält ![]() PS: Die Beichte rigoros als menschenunwürdiges Ritual zu bezeichnen, halte ich auch für vorschnell. Ich habe schon öfters gebeichtet, und habe es jedes Mal als einen Sprung über einen Schatten empfunden, als eine Erleichterung meiner Seele und als Hilfe und Ansporn, an mir zu arbeiten und ein besserer Mensch zu werden. Zeig mir daran etwas unwürdiges ^^ |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
![]() ![]() |
Sa 8. Jan 2005, 23:21 - Beitrag #28 |
Und Katholik wegen dem Taufschein.
Nein, du bist nicht Katholik wegen einem Taufschein und nicht deutscher wegen nem Pass. Da du katholisch bist wie ich annehme sollte Jesus für dich eigentlich nicht Gottes Sohn sondern Gott Sohn sein - Stichwort "Dreieinigkeit". Warst du beichten, weil du dich jemandem anvertrauen wolltest, oder um dein Seelenheil zu retten o.ä. Als CHrist kannst du ohne Beichte/Ölung/Taufe und den ganzen Kram in den Himmel kommen, als Katholik nicht. Ohne Taufe bist du nicht im CLub |
[align=center]Life is not fair - but the root-password helps![/align]
< Thod+>: das war wie wenn jemand permanent _ber quadratische gleichungen diskutieren will, aber die grundrechenarten nicht lernen mag. und wenn man was drauf hinweist, aggressiv wird ![]() Windows/Linux Screenshot-Vergleich |
![]() ![]() |
Sa 8. Jan 2005, 23:35 - Beitrag #29 |
Ja, ich bin Katholikin, allerdings würdest du mich nicht als solche bezeichnen
![]() Der heilige Geist, Gott Vater und Gott Sohn bilden die heilige Dreifaltigkeit, da hast du recht. Es ist allein meiner Unachtsamkeit zuzuschreiben, dass ich Jesus als Gottes Sohn bezeichnet habe, allerdings wird diese Bezeichnung in der Bibel, in der Kirche und, soweit ich weiß, auch von Jesus selbst verwendet, iirc und falls ich nicht bisher immer falsche Übersetzungen gelesen habe. Ich war beichten, weil dies nötige Bedingung ist, um zur heiligen Kommunion zu gehen. Und ich war beichten, weil meine Eltern es mir gesagt haben. Ich hatte danach das Gefühl, dass eine Last von mir genommen wurde, und das Gefühl, nun engeren Kontakt mit Gott zu haben. Ich habe es in keiner Weise als unwürdig empfunden. Deine Sicht der Katholiken finde ich äußerst merkwürdig. Auch bei Katholiken gibt es die Vorstellung des allgütigen, barmherzigen, verzeihenden Gottes, und die Zeiten, in denen Ungläubige, sündige Menschen oder gar jeder ohne Ablassbrief in die Hölle kam, sind wohl vorbei ![]() Wie gesagt: Ich stimme dir zu, dass es in der katholischen Kirche zu viele falsche Dogmen gibt. Aufgrund dieser aber die Kirche und, schlimmer noch, unbesehen jeden einzelnen Katholiken zu verurteilen, halte ich jedoch für leicht übertrieben ![]() Hui, ist das lustig ![]() |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
![]() ![]() |
Sa 8. Jan 2005, 23:55 - Beitrag #30 |
Oh, ich bestreite nicht, das die röm. kath. Kirche das mit den Ablassbriefen nicht mehr macht.
Genau das ist der Punkt - Die heilige Komunnion ist ein zentrales Element für den gemeinen Katholiken. Sicher mag es leute geben, die Sich wohler fühlen, wenn sie sich einem Priester anvertrauen, aber mal im ernst, erzäl halt deinem/r besten Freund(in) was du ausgefressen hast, die kann dir eher Helfen wieder mit dir ins Lot zu kommen. Die ganze Beichtgeschichte hat im Wesentlichen drei Effekte: 1. Ich kann machen was ich will, ich geh Beichten, krieg meine Ave aufgebrummt und bin wieder Rein. 2. Die kath. Kirche als Institution ist bestens unterrichtet was grad irgendwo abgeht und wer für was anfällig ist (Gutes Essen/Trinkerei/etc...) 3. Der Priester kann sich einen auf seine sogenannte Macht runterholen. (Und schon wieder ontopic *g*) --- Un jep, das ist lustig. Btw, Thod wäre Stolz auf dich. |
[align=center]Life is not fair - but the root-password helps![/align]
< Thod+>: das war wie wenn jemand permanent _ber quadratische gleichungen diskutieren will, aber die grundrechenarten nicht lernen mag. und wenn man was drauf hinweist, aggressiv wird ![]() Windows/Linux Screenshot-Vergleich |
![]() ![]() |
So 9. Jan 2005, 00:16 - Beitrag #31 |
Wäre Thod das? Also ist er auch Atheist mit einer gewissen Vorliebe für Ironie?
![]() Der Katholizismus ist nur eine andere Form, seinen Glauben zu leben. Wer gerne beim Priester beichtet, wer gerne jeden Sonntag in die Messe geht, wer Spaß daran hat, seine Kinder taufen und firmen zu lassen, warum sollte der nicht Katholik sein? Und wem etwas an der katholischen Kirche nicht gefällt, hat die Wahl, sie aktiv zu verändern suchen, auszutreten oder aber die Kirche Kirche sein zu lassen und sich in seinem eigenen Umfeld als Katholik zu betätigen, so viel er möchte. Ein Problem sehe ich höchstens in den Menschen, die entgegen ihrer Neigung allein aufgrund der kirchlichen Regeln ihr Leben nicht mehr hinbekommen, da sie z.B. ein Leben lang unter dem "Makel" leiden, homosexuell zu sein und dies laut Papst nicht ausleben zu dürfen. Dies wäre dann zwar zum einen die Schuld der Kirche, vor allem aber imo die Schuld (wenn man mal von Schuld sprechen möchte) der jeweiligen Person, denn jeder mit gesundem Menschenverstand würde sich ganz einfach von dieser Kirche abwenden, wenn sie seiner Lebensqualität mehr schadet als nützt. Die Beichte ist freiwillig, und es gibt heute wohl mehr katholische Priester, die sagen, dass man auch ohne eine Beichte "in den Himmel kommen" kann, als solche, die das Gegenteil behaupten. Von daher: Wem´s gefällt, der soll´s machen, wer ein Problem damit hat, lässt es eben sein. Ist auch wieder onTopic. ![]() |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
![]() ![]() |
So 9. Jan 2005, 00:36 - Beitrag #32 |
Und wie kann man in einer Organisation sein, die der Lebensqualität anderer Menschen schadet? Wo bitte ist das moralisch vertretbar bzw mit dem von der Organisation propagierten "Christlichen Glauben" zu vereinbaren?
Das große Problem der kath. Kirche ist, das sie nicht bereit war, sich zu institutionalisieren, als Kaiser Konstantin sie zur Staatsreligion erhob. Nach der ganzen Christenverfolgerei waren die so Paranoid, das sie den Spiess langfristig umgedreht haben. Wieviel kannst du als Laie denn in der kath. Kirche verändern? Sicher, man hat Galileo wieder rehabilitiert, aber letztendlich liegt die Macht immernoch beim Klerus, als Laie kannst du den von der "Kirche" verbreiteten Glauben nicht aktiv Beeinflussen. Um ein ganz Extremes beispiel zu nennen: die geschichte mit der Ökumene. Für einen guten Katholiken ist das gewandelte Brot der Körper Jesu Christi, keine Frage. Unabhängig davon gibt es eigentlich keine unüberwindbaren unterschiede zwischen Katholen und Evangelen. Um die Ökumene die alle Wollen zu Zeigen macht mann einen Welt-Kirchentag. Da wagt es dann ein Katholischer Geistlicher zusammen mit einem Evangelischen amtsgenossen einen Gottesdienst zu vollziehen. Beide Beten gemeinsam zu dem gleichen Gott - Schöne sache sollte man meinen. Aber Rom muss ja gleich ein riesen Bohei machen.... |
[align=center]Life is not fair - but the root-password helps![/align]
< Thod+>: das war wie wenn jemand permanent _ber quadratische gleichungen diskutieren will, aber die grundrechenarten nicht lernen mag. und wenn man was drauf hinweist, aggressiv wird ![]() Windows/Linux Screenshot-Vergleich |
![]() ![]() |
So 9. Jan 2005, 00:40 - Beitrag #33 |
So, auf nazguls Bitte hin wurde dieser Thread aus "Selbstbefriedigung - wie oft" rausgeteilt, weil das Off - Topic doch eine gewisse Qualität erreicht hatte. Es stehen jetzt zwar noch Dinge hier drin, die eigentlich in den anderen Thread gehören, aber das auszuschneiden und nach drüben zu kopieren würde der Sache auch nicht gerecht werden.
|
... alles wird gut...
|
![]() ![]() |
So 9. Jan 2005, 14:40 - Beitrag #34 |
Die Kirche ist ja, abgesehen vom Glauben, auch eine Interessengemeinschaft ^^. Christen sind sowohl die Evangelischen als auch die Katholischen, es ist eine Frage des Interesses, auf welche Weise man seinen Gott anbeten möchte. Also eine Frage des wie, nicht des was. Wenn nun also jemandem die Art, in der die Katholische Kirche über ihre Mitglieder entscheidet, nicht gefällt, kann er austreten, oder sich einfach weigern, oder? Es geht mir nicht darum, die Katholische Kirche gegen jede Kritik zu verteidigen
![]() ![]() Als einen Vorteil habe ich zB. immer die heilige Kommunion empfunden, von der Idee her finde ich schöner, dass Jesus wirklich als sein Leib und sein Blut in der Kommunion vorhanden ist, als dass man aus Tradition einfach ein bisschen Brot und Wein zu sich nimmt. Die Marienfeste hätte ich auch nicht missen wollen, die der evangelischen Kirche etwas abgehen, soweit ich weiß. Generell befürworte ich die Heiligenverehrung, an deren Todestagen man (im besten Fall) ihrer bewundernswerten Taten gedenkt und seinen Willen stärkt, ihnen nachzueifern und Gott näherzukommen. Wie gesagt, im besten Fall ![]() |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
![]() ![]() |
So 9. Jan 2005, 15:08 - Beitrag #35 |
nochmal: Ich sage nicht das jemand der an die kath. Lehren glaubt zu verdammen ist. Aber das was diese Institution tut ist moralisch grenzwertig zu betrachten. Jemand der an den ganzen kram glaubt hat, mit verlaub gesagt, meinen Respekt.
Kanibale ;-) Ich persönlich halte das für die Folge des katholischen "die Bibel wörtlich nehmen" Nichts destotrotz, was Riten angeht, hat die kath. Kirche ne ganze Reihe auf lager. Wer mal bei ner Priesterweihe dabeigewesen ist... also das wirkt schon gut. Das Problem ist, das die Kirche sich gegen Fortschritt sträubt. Ich hab das am Rand in meiner Heimatdiozöse mitbekommen. H.J. Spital war ein "recht Progressiver" Bischof - Mit Marx geht das jetzt wieder andere Wege. Leute wie Franz Kamphaus die wirklich was Reformieren wollen werden dann von Rom aus zurück gepfiffen. Als Kirche in einer Zeit bestehen in der die gesellschaftliche Entwicklung immer schneller wird erfordert viel Flexibilität - die Kath. Kirche hat diese momentan nicht. Sicher, wenn mehrere Leute das gleiche glauben, warum sollten sie nicht eine eigene Glaubensgemeindschaft gründen? In der kath. Kirche wird der Glaube von Menschen festgelegt, von denen bei den Meisten kaum noch ein Bezug zum Laien da ist. Nirgendwo steht geschrieben, das eine Frau keine Priesterin werden kann - trotzdem bleibt ihr dieses Amt verwehrt - und das im 21. Jh. Die kath Kirche kann - und will - das was an Reformen nötig ist nicht Leisten. Dadurch das sie trotzdem leute mit veralteten gesellschaftlichen Normen impft, erleichtert sie ihren anhängern das Leben nicht gerade. |
[align=center]Life is not fair - but the root-password helps![/align]
< Thod+>: das war wie wenn jemand permanent _ber quadratische gleichungen diskutieren will, aber die grundrechenarten nicht lernen mag. und wenn man was drauf hinweist, aggressiv wird ![]() Windows/Linux Screenshot-Vergleich |
![]() ![]() |
So 9. Jan 2005, 15:47 - Beitrag #36 |
Sorry, muss ich wohl falsch interpretiert haben ![]() Dass Priesterinnen nicht zugelassen werden, kritisiere ich auch. Dass allerdings Priester nicht heiraten dürfen, hat schon seine Gründe. Das Amt des Priesters ist nämlich nicht Beruf, sondern Berufung; der Priester verkündet nicht nur den Glauben, sondern er hat auch Vorbildcharakter. Wenn nun ein Priester den Wert der Ehe in seiner Predigt lobt, ihre Wichtigkeit betont und das Ideal vertritt, eine Ehe möge bestehen in beiderseitiger Liebe und Respekt, "bis dass der Tod sie scheidet" - und gleichzeitig privat einen Rosenkrieg führt und von den Anwälten seiner Frau zerfleischt wird, nimmt ihn keiner mehr ernst. Es ist nicht so, dass die katholische Kirche ihre Mitglieder schikanieren will - aber um nicht in den Widerspruch zu geraten, dass ein geschiedener Priester die Werte der Ehe und Treue predigen soll, muss ein Priester auf die Ehe verzichten. Ob diese Werte heute noch aktuell sind, darüber kann man streiten, nicht aber darüber, dass sie durch eine Heirat und eventuell Scheidung der Menschen, die sie predigen, lächerlich gemacht würden. Die Kirche ist zudem für viele traditionelle, sowie auch für konservative und reaktionäre Christen ein Halt in unserer Schnelllebigen Zeit. Es ist übrigens nicht so, dass die Zeit schneller wird - wir verändern uns und unsere Umwelt so schnell, und für viele Menschen, denen dies Angst macht und ZU schnell geht, bietet die Kirche einen Ort, der nicht starr und unbeweglich ist, aber auch nicht in jedem neuen Trend gleich mitzieht. Die katholische Kirche predigt wie jede andere christliche Konfession Nächstenliebe, und sie spricht sich nirgendwo dafür aus, anders denkende und handelnde zu verurteilen. Wenn jemand vor der Ehe viele wechselnde Partner hat, heißt die Kirche das nicht gut, aber sie toleriert es. Es entspricht dann nicht ihren Idealen, aber dass jedes ihrer Mitglieder nur ein Mensch ist, ist der Kirche bewusst. Und noch mal ^^: jeder, der das Gefühl hat, dass er es als Mitglied dieser Kirche nicht leicht hat - kann austreten. |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
![]() ![]() |
So 9. Jan 2005, 16:19 - Beitrag #37 |
Das ist der Effekt, nicht die Intention.... eingeführt worden ist das Zöllibat iirc damit die Kirchengüter nach dem ende der Amtszeit eines PRiesters wieder an die Kirche falen und nicht teilweise an die Kinder.
Kann er nicht.
Jemand der also glaubender Katholik ist, kann nicht aus der Kirche austreten. Auch nicht wenn er ein Problem mit dieser hat. Sein glaube verbietet es ihm. |
[align=center]Life is not fair - but the root-password helps![/align]
< Thod+>: das war wie wenn jemand permanent _ber quadratische gleichungen diskutieren will, aber die grundrechenarten nicht lernen mag. und wenn man was drauf hinweist, aggressiv wird ![]() Windows/Linux Screenshot-Vergleich |
![]() ![]() |
So 9. Jan 2005, 16:25 - Beitrag #38 |
Das war früher so... aber der Grund, warum man auch heute noch keine Priester heiraten lässt, ist nicht mehr derselbe
![]() @Glaubensbekenntnis: Wenn jemand sagt "ich glaube an die heilige katholische Kirche", kann er tatsächlich nicht ohne weiteres austreten. Dann will er das aber auch nicht. Allerdings: Wenn jemand zwar sagt: Ich glaube an den Heiligen Geist, die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben - aber die Kirche kann ich nicht mit meinem Gewissen und meiner Lebensweise vereinbaren, dann kann er die Konfession wechseln. Und wird sie, wenn er über gesunden Menschenverstand verfügt, auch wechseln. |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
![]() ![]() |
So 9. Jan 2005, 16:53 - Beitrag #39 |
das wäre dann ein ehevertrag zwischen Priester und Kirche... ob das dann so Vorbildhaft wäre *g*
Jetzt müssen leider wieder die Schwulen als Beispiel herhalten... Was macht jemand der aus tiefster Überzeugung Katholik ist, und der Feststellt, das er Schwul ist? Definieren wir mal den Wahren Katholiken als jemand, der hinter der den aussagen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses steht. Die Apostelnt btw kannten noch keine kath. Kirche *g* Jemand der alles glaubt, was die Kath Kirche ihm erzählt, der wird zwangsläufig mit ihr übereinstimmen müssen. Die Kriche gibt ihm ja vor was sein Gewissen als Richtig erachten sollte. An die Kirche glauben heisst auch an das Glauben was sie sagt. Dann kannst du auch keinen Konflikt mit der Kirche haben. --- just my 2 cent |
[align=center]Life is not fair - but the root-password helps![/align]
< Thod+>: das war wie wenn jemand permanent _ber quadratische gleichungen diskutieren will, aber die grundrechenarten nicht lernen mag. und wenn man was drauf hinweist, aggressiv wird ![]() Windows/Linux Screenshot-Vergleich |
![]() ![]() |
So 9. Jan 2005, 17:22 - Beitrag #40 |
^^ Stimmt. Wenn man alles glaubt, was die Kirche einem erzählt, und dann zusammenbricht, weil es einem einfach nicht möglich ist, sich an alles zu halten (Homosexuelle), dem geht es in der Katholischen Kirche nicht gut.
Aber gerade einen solchen Gläubigen, der die Institution und ihre Regeln über den Glauben stellt, würde ich nicht als richtigen Katholiken bezeichnen. Jeder, der in der Kirche kein Vorbild, sondern eine detailgetreue Vorgabe sieht, die es auf jeden Fall einzuhalten gilt, ist meines Erachtens selbst daran Schuld. Genauso wie ich auch einer Partei beitreten kann, die sich in einigen Punkten von mir unterscheidet, weil sie im Großen und Ganzen meine Interessen vertritt, kann ich auch der katholischen Kirche treu sein, ohne mich mit allen Regeln zu identifizieren. Einfach, weil mir das Gesamtkonzept und viele der einzelnen Teile ansprechen. Den Rest kann ich ignorieren. Wer das nicht kann, hat imo schon ein Problem, das sich jedoch nicht nur auf die Kirche, sondern auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens erschließt. Wer nur die Alternative hat, sich komplett mit einer Organisation zu identifizieren oder sofort auszutreten, scheint mir nicht in der Lage, Kompromisse zu schließen. Die Einstellung "Ich akzeptiere die Kirche für mich als Konfession als Gesamtheit, behalte mir jedoch vor, einzelne Teile zu kritisieren und einige nicht existentielle Regeln zu ignorieren" erscheint mir wesentlich gesünder als "Hier stört mich ein Detail, jetzt muss ich mich komplett verbiegen, um wieder ins Raster zu passen" bzw. "Hier stört mich ein Detail, jetzt muss ich sofort austreten". Wenn die Kirche für homosexuelle zu belastend ist, können sie austretend. Wenn jemand nicht mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann, dass die Kirche noch immer keine (offiziell) Homosexuellen zum Priesteramt zulässt, kann austreten. Und wer auch den Austritt nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann... nun, der hat ein Problem, aber ein solches Problem kann nicht nur in der katholischen Kirche, sondern in jeder Gemeinschaft, die Regeln beinhaltet, auftreten. |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste