Ist es falsch, eine Fiktion zu lieben?

Das Forum für allgemeine Diskussionen! Alle Themen, die nicht in andere Bereiche passen, können hier diskutiert werden.
0136
Very Good Newbie
Very Good Newbie

 
Beiträge: 48
Registriert: 21.12.2004
Do 13. Jan 2005, 03:29 - Beitrag #1

Ist es falsch, eine Fiktion zu lieben?

So Leuts.
Ich habe mal ne ernsthafte Frage:
Ist es unmoralisch sich in eine Welt, ja vielmehr eine fiktive Person zu verlieben, zu wissen dass es beides nciht gibt und nicht geben kann und dennoch beides so lieben und leben, als wäre alles real? Ich bin der meinung, solange man die Realität nicht komplett schmeißt, ist es "erlaubt", doch es gibt Leute, die komplett dagegen sind... Ich wollt das nur mal klären, wie es andere sehen...

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Do 13. Jan 2005, 09:46 - Beitrag #2

Probleme gibt es .... :-)

du stellst die Frage in einer Weise, daß ich den Eindruck gewinne, du seiest der Ansicht, es gäbe eine Art objektives Kriterium, anhand dessen sich die Erlaubtheit oder Nichterlaubtheit entscheidet.

Gibt es nicht.

Es mag faszinierend sein, sich zu Zeiten in eine Welt der "Realitätsimagination" zu flüchten - wenn mensch das tut, hat es seine eigenen Konsequenzen. Ob es insgesamt klug ist, wage ich zu bezweifeln, aber nicht wegen der Frage der "Erlaubtheit", sondern weil reales Leben über eine unangenehm harte Art verfügt, Menschen auszusortieren, die nicht nach den Kriterien von "Lebenstüchtigkeit" funktionieren. Solange mensch aber bereit ist, mit den Konsequenzen auch solchen Wollens zu Leben, finde ich nichts daran auszusetzen, sich in die Gefilde der lebenslosgelösten Glückseligkeit zu beamen.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihr freundliches Pflegepersonal :-)

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Do 13. Jan 2005, 10:13 - Beitrag #3

0136,
das passiert doch ständig! Speziell junge Damen zwischen 10 und 15 neigen extrem dazu. Ich erinnere mich nur zu gut, dass ich in dem Alter rasend verliebt war in irgendwelche Serienhelden und deren Bilder mit mir rumschleppte. Ich fantasierte mir Geschichten zusammen und lebte in meiner eigenen Welt - zeitweise, wenigstens.
Inzwischen habe ich das ganze kultiviert und schreibe mir meine Traumwelten und erfinde auch die Helden selbst. ;)
Es hat aber immer Leute gegeben, die es m. E. übertrieben haben und in ihrer Anbetung für eine fiktive Figur zu weit gegangen sind.
Nein, unmoralisch ist das nicht, sich in eine Fiktion zu verlieben. Jeder Traummann, jede Traumfrau ist das letzten Endes.
Nur sollte man irgendwann in der Lage sein, die nicht so bunte Realität als die wirkliche Welt anzunehmen.
Träumen darf man ruhig weiterhin.

aleanjre
Moderatorin im Ruhestand
Moderatorin im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2071
Registriert: 10.05.2004
Do 13. Jan 2005, 12:30 - Beitrag #4

Ich hab's mal hierher verschoben, weil es weder in Philosophie noch im Romantikforum richtig aufgehoben scheint.

Wer sollte denn verbieten wollen, wen du liebst und welche Traumwelten du besuchst? Die Gedanken sind frei, nach wie vor. Nur weil einige Menschen nicht genug Phantasie besitzen, um sich eine solche Traumwelt zu schaffen, in der man regelrecht spazieren gehen und sich gepflegt mit anderen Lebewesen unterhalten kann, die garantiert auf der gleichen Wellenlänge liegen ( ;) ) heißt das nicht, dass es ein Fehler ist, so etwas zu tun.

Die Risiken liegen natürlich auf der Hand. Die Traumwelt kann um soviel schöner sein als die totlangweilig grau frustrierende Realität, dass man nicht mehr zurückkehren will, in quasi jeder gedanklichen Leerlaufphase dort einkehrt. Während das in einer U-Bahn höchstens Zeitverlust bedeutet, weil man seine Station verpasst hat, kann das beim Autofahren extreme Gefahr bedeuten! Und auf der Arbeit, je nachdem, welchen Posten man hat, eventuell auch - zumindest die Kündigung wegen satter Fehlleistung ist da drin.
Auch könnte diese idealisierte Traumliebe einen unfähig machen, sich wahrhaftig zu verlieben - die Ansprüche sind viel zu hoch...

Wie also stets, die Dosis macht das Gift.

C.G.B. Spender
Elite Member
Elite Member

 
Beiträge: 1105
Registriert: 21.10.2004
Do 13. Jan 2005, 14:55 - Beitrag #5

Die Liebe zu fiktiven Personen ist meines Erachtens vollkommen in Ordnung, wenn sie als solche erkannt wird. Kompliziert und schwierig, um nicht zu sagen, gefährlich, wird es, wenn man Traum und Wirklichkeit nicht mehr auseinanderhalten kann.

Natürlich gibt es immer eine gewisse Vermischung von eigener Sichtweise und Wirklichkeit, bei allem, das wir betrachten. Allerdings sollte man pragmatischer sein, wenn man merkt das es zu Obzessionen führt.

Wie hier schon erwähnt wurde: Die Dosis macht das Gift.

Genauso ist es schlecht, wenn man vollkommen unfähig zu kleinen Träumereien ist, die einem den Alltag doch so wunderbar versüßen können. :cool:

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Do 13. Jan 2005, 15:10 - Beitrag #6

Streng genommen ist jede "Traumfrau", jeder "Traummann" eine fiktive Person, denn in der Realität gibt es den perfekten Partner nicht.

Es ist sicherlich in Ordnung, sich hin und wieder in einer Fantasiewelt zu verlieren. Als Teenager konnte ich das ohne Probleme über längere Zeiträume, wenn ich mal wieder einem Serienhelden verfallen war. ;)
Inzwischen schaffe ich mir meine Fantasiewelten und -helden selbst, wenn ich Geschichten schreibe. Allerdings statte ich beiden nur Besuche ab und lebe ansonsten weitgehend im Hier und Jetzt.

Ich glaube, das Ganze ist weniger eine Frage der Moral, als vielmehr, wie schon mehrfach erwähnt, der geistigen und emotionalen Gesundheit.

0136
Very Good Newbie
Very Good Newbie

 
Beiträge: 48
Registriert: 21.12.2004
Fr 14. Jan 2005, 08:52 - Beitrag #7

Was ist jetzt aber, wenn man glaubt die Realität verändern zu können, schon alleine aus dem Grund, dass man sich in eine Fiktion verliebt? Ich habe keine Traumwelt, wo ich spazieren gehe; keine Traumwelt die die Realität überblendet; keine Traumwelt, die "ersetzt". Es ist vielmehr ein Gefühl, dass ich meine Realität selber gestalte. Und da ich (glaub ich zumindest) die Realität selber gestalten kann, kann ich dann auch eine Fiktive Person lieben, oder nicht? Ich kanns immer noch nicht wahr haben, dass es vorbei ist und doch beweist mir die Realität jeden Tag das Gegenteil. Es ist allgemein verpönt aus solchen Gründen reale Menschen zu "schmeissen" und sich in die "Traumwelt" zu verkriechen, dachte ich. Doch habe ich keine andere Wahl... Jeder andere Mensch, der als Partner in Frage kommen würde ist entweder vergeben, oder passt nicht in mein Weltbild. Problem: wenn ich nun meine noch vorhandenen Gefühle nicht irgendwohin lenke, werde ich bald ein Pflegefall, ob in der Psychiatrie oder als Unfallopfer... Ich weiss nicht, ob deswegen, oder aus einem anderen Grund, aber ich rette mich, indem ich eine Fiktion in meinem Herzen trage. Eine Wunschvorstellung der Frau, die ich geliebt habe, wie ein Lied, dass man sich immer wieder anhören kann, als wäre diese Vorstellung keine Person, sondern ein Teil von mir - ein Heilmittel und dennoch vergiftet mich das, denn je mehr ich davon nehme, desto mehr wird mir klar, dass ich eine Fiktion liebe. Es ist kein normaler Mensch und hat keine Gefühle, die ich gerne gesehen hätte, doch ich bilde mir ein, die Fiktion hätte diese Gefühle, bin ICH dann nicht derjenige, der sich liebt? Dabei träume ich nachts immer wieder von meiner Exfreundin und nicht von der Fiktion. Ich träume immer wieder den selben Traum: Meine Freundin und ich treffen uns, entschuldigen uns voreinander und sind wieder glücklich, für immer. Doch dann wache ich auf und nichts davon ist wahr. Also projeziere ich die Liebe auf eine Fiktion, die letzten Endes ich selbst bin. Ob das nicht unmoralisch und schlecht ist, zumindest was die Aufgabe des Menschen angeht? Ich wills einfach nicht wahrhaben, dass ich mich abkapseln tue, so habe ich mir das alles nicht vorgestellt...

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Fr 14. Jan 2005, 14:21 - Beitrag #8

Also war die ursprüngliche Frage gar nicht so theoretisch gemeint.
Nun, in den bisherigen Antworten hat sich herauskristallisiert, dass gegen ein gewisses Maß an innerer Traumwelt nichts einzuwenden ist. Aber es wurde auch mehrfach gesagt, dass es ein Mittel der Weltflucht ist, das vorsichtig zu genießen ist.
Du hast einen gesunden Instinkt, und der sagt Dir klar und deutlich: Junge, Du tust Dir selbst nicht gut!

Eine verlorene Liebe ist schlimm. Sie tut fürchterlich weh und man will dem Schmerz entgehen. Es hilft Dir auch nicht weiter, dass Du WEISST, es wird besser mit der Zeit. Sich in die innere Emigration zu flüchten, ist ein Weg, der Realität zu entfliehen.
Du hast aber zusätzlich eine Sorge, denn Du hast Dir, wie Du schreibst, ein Weltbild geschaffen, das nicht so leicht mit dem anderer Menschen kompatibel ist. So erkennst Du auch ganz richtig, dass Du, wenn Du eine Traumfrau liebst, einer etwas schrägen Form der Eigenliebe huldigst.

Wie gesagt, Deine Instinkte sind gesund und Dein Kopf arbeitet "normal", weil er klar die Gefahr sieht. Es bleibt nun die Frage, wie Du mit Deinem Trennungsschmerz umgehen kannst.
Du wirst ihn aushalten müssen. Nimm Dir Zeit für Dich und fühle. Was geht in Deinem Körper vor sich, wo sitzt der Kummer, WIE fühlt er sich an. Das kann eine Weile dauern, dieses Abschiednehmen von einer Liebe. Jede Wunde braucht eine Weile, bis sie sich schließt. Es ist aber nicht gut, eine Wunde immer wieder zu öffnen und darin herumzustochern. Sei gnädig mit Dir selbst.
Sei Dein eigener Freund.

0136
Very Good Newbie
Very Good Newbie

 
Beiträge: 48
Registriert: 21.12.2004
Fr 14. Jan 2005, 16:10 - Beitrag #9

Erstmal Danke für deinen Beitrag, irgendwo fühle ich mich dadurch leicht bestätigt ;)
Ich weiss was mir fehlt - das ist zum einen die Möglichkeit mit jemandem zu reden, der mir so gut zuhört, dass ich ganz genau weiss, dass meine Sorgen und meine Freuden für diesen anderen Menschen so wichtig sind wie eigene. Zum anderen fehlt mir jemand, der seinerseits die Gewißheit hat, dass seine Freuden und Sorgen für mich genauso wichtig sind wie die meinen (und das wäre definitiv der Fall gewesen). Noch ein Aspekt ist die Körpernähe, aber nicht Sex, denn das wäre nun wirklich sehr oberflächlich. Vielmehr ist es das Verlangen nach einer Umarmung (ich habe keine Ahnung wieso, aber eine Umarmung bei der Gewißheit eine Person zu umarmen, die dich über alles liebt, reicht mir um alles um mich herum zu vergessen, all die Sorgen und Probleme des Alltags (ob die nun bedeutsam sind oder nicht) und glücklich zu sein, mehr als man mit Worten sagen kann.) Und was wäre ich denn für ein Träumer (*g*) wenn ich den Kuss des Vergessens nicht erwähnen würde?
Aber das alles bis auf das Letzte (der Monitor ist jedoch ziemlich kalt! :P ) kann man mit einem Wallpaper nicht ausgleichen... Da muss schon eine "echte" Frau her, doch wo ist die? Wo ist mein Traum, meine Wirklichkeit, wo ist denn die, deren Stimme ich mit mir trage, deren Augen die ganze Zeit vor meinen sind, deren Lippen, so irreal die auch sein mögen, ich jeden Augenblick auf meinen spüre? Warten, warten und warten wird die Antwort vieler sein... Doch was ist, wenn ich morgen nciht mehr bin? Was passiert, wenn jeder Tag meines Lebens die wundervolle Zeit verkürzt, in der ich und SIE glücklich sein könnten? Warum ist momentan die einzige Rettung meine Phantasie? :confused:

C.G.B. Spender
Elite Member
Elite Member

 
Beiträge: 1105
Registriert: 21.10.2004
Sa 15. Jan 2005, 00:39 - Beitrag #10

Zitat von 0136:[...]Warum ist momentan die einzige Rettung meine Phantasie? :confused:
Vielleicht weiß dein Unterbewußtsein: Liebe zu echten Menschen kann enttäuschen, verletzen, Liebe zu Traumpersonen nicht.

Vielleicht solltest du diesem Teil von dir sagen: "Es gibt jemanden dort draußen, der dich zutiefst lieben kann."

Jussid
Active Newbie
Active Newbie

 
Beiträge: 16
Registriert: 14.06.2004
So 16. Jan 2005, 14:33 - Beitrag #11

Meine Situation ist gar nicht mal so anders. Ich habe mich tierisch in ein Mädchen verliebt, das, wenn ich die Zeichen richtig interpretiere dummerweise nichts von mir will. Um sie offen zu fragen und Klarheit zu schaffen fehlen mir allerdings die Eier :( . So gerate auch ich immer mehr ins Grübeln, was wäre wenn etc. Aber auch davon abgesehn gleite ich manchmal in eine Traumwelt ab, wenn irgendwas meiner Ansicht nach schief gelaufen ist und stell mir den Idealfall vor. Ich denke diese Methode der Wiederaufarbeitung ist gar nicht mal so schlecht, weil ich danach weiß, wie ich das nächste mal in dieser Lage reagieren würde. Wichtig ist mir auf jeden Fall, dass meine Realität von meiner Phantasie profitiert und nicht unter ihr leidet, wie das z.B. bei völligem Realitätsverlust der Fall wär.
Schlussendlich hat aber sicherlich jeder Mendsch, der eine mehr, der andere weniger, das Bedürfnis über das Greifbare hinauszugehn. Deshalb haben auch Fantasygeschichten, - filme und co großen Erfolg, schließlich hat nicht jeder genug Kreativität, um sich selbst eine Traumwelt zu bauen.

0136
Very Good Newbie
Very Good Newbie

 
Beiträge: 48
Registriert: 21.12.2004
So 16. Jan 2005, 20:58 - Beitrag #12

Hallo Jussid!
Freut mich noch jemanden zu treffen, der die Welt vielleicht nciht ganz anders sieht als ich :) Mal so eine Frage vor weg: was meinst du mit "mir fehlen die Eier"? Eier = Mut oder Eier = Männliches Wesen ???
Im Grunde ist meine Traumwelt ja sehr einfach ;) sie besteht aus einem Gefühl. Ein Gefühl der Ewigkeit, umgeben von dem Duft IHRER Haare; ein Gefühl in IHREN Augen zu versinken wie in einem kalten Begrsee mitten im Sommer; ein gefühl der Vollkommenheit, als wären 2 Hälften wieder Eins... versteht mich jemand, denkt jemand genauso, fühlt IRGENDWER ähnlich??? Ich kenne nur Männer die so denken und fühlen und davon auch nur sehr wenige, was ist los mit dir, Welt??? Wo sind deine Legionen treuer und ehrlicher Frauen, die es Wert sind geliebt zu werden, warum schickst du uns, oh Himmel, diese mainstream-Disco-Girls vollgeschminkt und nur dadurch hässlich, so wie die Nacht schwarz ist...
Thema verfehlt... Ich hoffe nur jede Sekunde meines Lebens, dass mein Ruf gehört wird, doch wo sind all die, die mein Ruf hören und verstehen können? Es kann doch nciht nur meine Traumwelt so sein, es muss doch irgendwas geben...
Frage: kann man in die Traumwelt für immer fortgehen?

aleanjre
Moderatorin im Ruhestand
Moderatorin im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2071
Registriert: 10.05.2004
So 16. Jan 2005, 22:05 - Beitrag #13

Ganz und gar in die Traumwelt eingehen, meinst du, und niemals mehr zurückkehren?
Das ist möglich für einen gewissen Zeitraum, unter gewissen Umständen, aber du würdest es nicht mögen... Denn entweder würde dein verhungernder, völlig vernachlässigter Körper dich irgendwann mit geballten Schmerz- und Todesangstsignalen zurückreißen in das Hier und Jetzt. Oder du würdest dich in einer Psychiatrie wiederfinden, vollständig versorgt wie ein Baby inclusive Magensonde und Erwachsenenwindel, vollgepumpt mit Medikamenten... Je nachdem, wie sozial integriert du halt bist und ob man dich nach einigen Tagen Abwesenheit vermissen würde.

Aber trauriger Scherz beiseite. Natürlich gibt es sie, all die ehrlichen, natürlichen Frauen, deren Lebensinhalt nicht aus Klamotten, Make-up und oberflächliches Geplänkel besteht, nur sieht man sie nicht so leicht. Man kann auch kein Rezept rausgeben, wo man sie findet - natürlich ist die Trefferquote in der Bibliothek höher als vor dem Kino. Sie kleiden sich nur so unscheinbar, sind häufig allein oder nur mit einer Freundin unterwegs und so übersieht man sie in der Schar der buntschillernden lauten Paradiesvögel. Und natürlich haben auch Frauen ähnliche Traumwelten wie du! Da ich zufällig eine bin und sehr viele Exemplare kenne, die ähnlich wie ich nicht zur Gattung kicherndes Barbiegirl gehören, kann ich dir das glaubwürdig versichern!
Gib nicht auf, und lass dich von deinem traumhaften Gefühl nicht vergiften.

0136
Very Good Newbie
Very Good Newbie

 
Beiträge: 48
Registriert: 21.12.2004
So 16. Jan 2005, 23:00 - Beitrag #14

Meine Gefühle sind nun sehr gemischt... Du sagst, dass diese Frauen eher in einer Bücherei sind als vor dem Kino, dabei lese ich weniger, als dass ich mir alleine zu Hause Filme ansehe. Es gibt so viele wunderbare Filme, die sehr viel aussagen. Bücher geben vieles, doch der Unterschied für mich ist: Filme zeigen Traumwelten anderer Menschen. Ich sehe mir gerne die Gedanken anderer auf dem Monitor an... Bücher geben auch Gedanken wieder, auch Traumwelten, doch nciht so realistisch wie Filme. Und bei Büchern werden die Traumwelten der Schriftsteller durch die eigene Fantasie verzerrt.
Nun Aleanjre, verrate mir bitte bitte WIE man diese Frauen kennenlernen/finden kann? Kann man sie finden? Oder warten sie alle bis sie 30 sind und Karriere gemacht haben? Man kann das leben doch auch zu zweit bestreiten ohne, dass eine Beziehung stört... Naja, was weiss ich schon... ich bin jetzt glaube ich zu müde um ncoh irgendetwas produktives zu schreiben. ich wünsche euch allen eine schöne Nacht, ich werde jetzt gleich ins Bett gehen und wieder den Traum sehen: Meine Ex-Freundin erscheint, wir sagen dass es uns leid tut und dass wir uns wieder so lieben wie früher. Dann kommt DER Kuss, dann das böse Wiederaufwachen...

aleanjre
Moderatorin im Ruhestand
Moderatorin im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2071
Registriert: 10.05.2004
So 16. Jan 2005, 23:29 - Beitrag #15

Es gibt einfach keinen Punkt X, wo sich die passenden Mädels für dich sammeln. ;)
Aber du kannst sicher sein: die richtige Frau findest du nicht daheim vor dem DVD - Player. In der Videothek vielleicht. Auf jeden Fall: draußen. Durchaus auch vor dem Kino. Oder im Café. Und nein, die warten keineswegs, bis sie mit 30 Studium und Doktortitel in der Tasche haben. Die können allerdings auch nicht hellsehen, dass dort in irgendeinem Haus ein trauriger junger Mann sitzt und seinen Tagträumen hinterhängt...

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Mo 17. Jan 2005, 00:05 - Beitrag #16

ooch, komm, Aleanjre, so ein bißchen Hellsehen ist doch nicht sooo schwer :-)

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Mo 17. Jan 2005, 01:45 - Beitrag #17

0136,
so lange Du auf Deinem Traum beharrst, bist Du nicht offen für neue Menschen. Du wirst eine sympathische Frau gar nicht wahrnehmen, weil sie von Deinem Traumbild überlagert wird.

Mir hat eine solche Traumbeziehung zwei Freundschaften demoliert und mich fast 30 Jahre lang immer wieder behindert. Oh ja, ich konnte mich an seinen Geruch erinnern, an seine Stimme, diese Augen !, seine breiten Schultern und auch an seine Küsse.
Weil ich ihn nie von seinem Sockel herabgeholt hatte, blieb er immer 19 Jahre alt und höllisch attraktiv. Ich habe erst vor einem Jahr innerlich wirklich Abschied von ihm genommen, tatsächlich in einem Traum. Und seitdem geht es mir deutlich besser, denn ich bin endlich! bei mir angekommen.

Meine Manie war allerdings nur in den ersten zwei, drei Jahren unserer Bekanntschaft so stark ausgeprägt wie bei Dir. Danach legte es sich und ich gab auch anderen Männern eine Chance. Geholfen hat mir sicherlich, dass ich ihn nicht mehr wiedergesehen habe.

Du musst Dich entscheiden, irgendwann. Für oder gegen das echte Leben.
Ich glaube allerdings, dass Du schon längst auf dem Weg bist, zurück zu den anderen, die da noch sein könnten.

C.G.B. Spender
Elite Member
Elite Member

 
Beiträge: 1105
Registriert: 21.10.2004
Mo 17. Jan 2005, 02:32 - Beitrag #18

Garnicht mal so abwegig, Ipsissimus. Frauen haben alle eine Kristallkugel unter dem Bett, mit der sie heimlich Kontakt zum emotionalen Netz aufbauen, um die Männer zu unterjochen. :boah:

Führt es zur Fiktion, die Falsche zu lieben? Führt unerwiderte Liebe zum Eskapismus?

Das sind Fragen, die ich mir dazu in Gedanken stelle. Ich bin auch eher der Träumertyp, aber ich habe mich bewußt schon seit Ewigkeiten nicht mehr in einem Traum verlieren wollen, egal wie hart die Realität war. Meines Erachtens verzögert dies eher die Trennung vom Vergangenen, wenn es dabei um eine Vermischung von realen Personen und eigenen idealisierten Vorstellungen geht, welche man auf diese Person projiziert. Das ist in der Zeit nach der Trennung verständlich und vielleicht ein gutes Ventil für vorhandene Gefühle. Auf Dauer ist es jedoch ungesund.

+Luinalda+
Senior Member
Senior Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 991
Registriert: 23.09.2003
Mo 17. Jan 2005, 18:39 - Beitrag #19

Hi!
Ich finde es ist okay sich in eine fiktive Person oder Welt zu verlieben . Allerdings sollte man , wie schon gesagt wurde , nicht ganz in dieser Traumwelt versinken und sich isloieren , aber ansonsten ist meiner Ansicht nach nichts dagegen einzuwenden .
Meiner Erfahrung zu entnehmen ist allerdings auch das solch eine fiktive Liebe nach längerer Dauer an Spannung verliert , weil kein neuer stoff dazu kommt oder keine Aufmunterung

0136
Very Good Newbie
Very Good Newbie

 
Beiträge: 48
Registriert: 21.12.2004
Di 18. Jan 2005, 15:45 - Beitrag #20

Hey danke euch allen :)
Eigentlich sollte mich heute meine Ex-Freundin anrufen, sobald sie wieder hier in Bochum ist. Aber ich weiss nciht recht, ob sie es wirklich tut... Ich will sie noch einmal sehen und mich von ihr dort verabschieden, wo wir uns zum ersten mal geküsst haben... Ich habe diesen Tag ncoh nciht vergessen und das werde ich auch nicht. Es steht mir noch vor den Augen, als wäre es gestern... Und genau dort, wo der Ursprung war, will ich Abschied nehmen. Für immer. Es ist ein Traum gewesen, mehr nicht. Ein Traum ohne Happy-End, aber ein schöner Traum. Ich möchte, dass die Erinnerung an diesen Traum für immer schön in meiner Erinnerung bleibt. Ich hoffe ich beende nun heute diese Fiktion, drückt mir die Daumen.

Falls jemand von euch auch so einen Traum gerade träumt - geniesst jeden Augenblick davon. Freut euch wegen jedem kleinsten Zeichen der Liebe, wegen jedem Lächeln eures Partners, wegen jedem "Ich liebe dich", wegen jeder Umarmung, wegen jeder Berührung... Und lasset die Liebe nicht ausgehen - hütet sie!

Ich meinerseits, bin erst einmal weg aus der Welt der Liebe. Das was ich hier schreibe wird wohl keinen sonderlich berühren ;) aber heir kann ich meine Gedanken aufschreiben. Diese werden nciht für ewig hier weilen, doch was solls?

Und wenn die Liebenden fallen, die Liebe fällt nicht
und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben...
Dylan Thomas


Zurück zu Diskussion

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste

cron