Abgeordnete der Knesset drohen, Köhler-Rede zu boykottieren

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Shockk
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Mo 17. Jan 2005, 15:03 - Beitrag #1

Abgeordnete der Knesset drohen, Köhler-Rede zu boykottieren

Dumm. Einfach nur dumm. Ein Haufen erzkonservativer, ewiggestriger Spinner. So und nicht anders kann man die Abgeordneten beschreiben, die unserem Bundespräsidenten mit Boykott drohen - weil er seine Rede vor dem israelischen Parlament in deutsch halten möchte.

Da gibt es Männer, die von sich überzeugt sagen, sie wären nie in Deutschland und würden auch keine deutschen Produkte kaufen, und eine Rede in Deutsch vor der Knesset wäre ein Affront gegen das Judentum. Sehr schön. Da gab es doch mal Leute in Braun vor einiger Zeit, die auch zum Boykott irgendwelcher Produkte, Geschäfte und dergleichen aufgerufen haben und krankhafte, unbegründete Vorurteile hatten gegenüber einigen Völkern/Religionskreisen ... wer war das nochmal ...

Ich finde das einfach nur lächerlich. Diese Herren (sicher, es ist nicht mal die Mehrheit, aber eine beträchtliche Zahl immerhin) sollen sich nicht wundern, wenn sie dafür an anderer Stelle eine gelangt kriegen.

Feuerkopf
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Mo 17. Jan 2005, 17:06 - Beitrag #2

So simpel ist das nicht.
Es geht um Überlebende des Holocaust, und DIE wollen nicht die Sprache der Peiniger in der Knesset hören.

Das muss man wohl akzeptieren. Ein angeheirateter Onkel von mir in Polen hatte den KZ-Aufenthalt überlebt, war daran psychisch zerbrochen und weigerte sich, uns zu treffen, weil er die Sprache der Mörder einfach nicht aushielt. - Das ist allerdings 25 Jahre her.

Ich bin in diesem Falle zwiegespalten. Einerseits denke ich auch, dass die Herrn übertreiben, andererseits ist es nicht an uns, den Menschen dort vorzuschreiben, wann "denn nun genug" sei mit ihrer Erinnerung an all das Fürchterliche.

Phönix
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Mo 17. Jan 2005, 17:26 - Beitrag #3

andererseits ist es nicht an uns, den Menschen dort vorzuschreiben, wann "denn nun genug" sei mit ihrer Erinnerung an all das Fürchterliche.
Nein ist es nicht, aber man kann's auch übertreiben. Unser Herr Bundespräsident hat das ganze doch noch gar nicht erlebt, oder war so jung das er es nicht verstanden hat. Irgendwann mus doch mal Schluß sein, man kann kein ganzes Volk inklusive Sprache verteufeln, und das "nur" weil es irgendwann mal Mist gebaut hat.

Freyja
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Mo 17. Jan 2005, 19:03 - Beitrag #4

Also ich denke es ist ein kleiner Unterschied zwischen Mist bauen und ein paar Millionen Menschen umbringen! Ich finde auch, daß man uns net vorwerfen sollte, was vor 60 Jahren passiert ist, andererseits haben viele dort vielleicht ihre Verwandten an die Naziideologie verloren. Ich weiß net, ob ich das Recht habe zu sagen "nu habt Ihr euch aber genug beschwert, jetzt ist mal Ruhe" Natürlich kann weder Herr Köhler, noch sonst einer was von uns dafür, was damals passiert ist, aber das heißt net, daß es irgendwann mal ebenso verjährt. Ich bin sicherlich eher national (net faschistisch oder rassistisch) eingestellt. Aber was damals passiert ist, kann ich net gutheißen und ich weiß net, ob ich wenn mein Opa vergast worden wäre, gut auf die Deutschen zu sprechen wäre; egal ob sie was dafür können oder net...

Phönix
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Mo 17. Jan 2005, 19:25 - Beitrag #5

@ Freya: Das mit dem Mist bauen klingt ein bisschen blöd, aber ih hoffe man verstht was ich meine. Natürlich ist das ein Unterschied.

Aber mir kommt das so vor wie wenn ein Enkelkind für die Taten des Großvaters bestraft wird, und das kann nicht sein. Es ist verständlich das Angehörige schlecht auf Deutsche zu sprechen sind, aber bei jeder Äusserung die auch nur ein bisschen Nationalstolz enthält zu sagen: Du Nazi ist schon daneben (Beispiel: Rede zu Köhlers Amtsantritt)

Freyja
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Mo 17. Jan 2005, 19:29 - Beitrag #6

Du hast recht, aber wie gesagt, ich weiß net wie ich handeln würde, wenn ich Jüdin wäre. Wenn jemand mich verachten darf, ohne daß ich es ihm groß übel nehme, dann die Juden. Was mich vielmehr aufregt sind die Deutschen, die ihre patriotischen Landsleute, somit auch mich, als Nazis beschimpfen. Sowas kann ich net haben...

Phönix
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Mo 17. Jan 2005, 19:37 - Beitrag #7

Ich denke niemand weiß was er vonuns halten würde wenn er Jude wäre, aber es ist so wie du gesagt hast. In Deutschland ist es schwierig offenzu sagen das man sein Land liebt ohne gleich Nazi genant zu werden

Traitor
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Mo 17. Jan 2005, 20:16 - Beitrag #8

Für mich liegt der Fall durchaus so klar wie für Shockk. Gewisse Empfindsamkeiten kann man Israel durchaus zugestehen, und man muss sich bemühen, ihnen gegenüber besonders vorsichtig aufzutreten, das ist auch akzeptabel so.
Aber eine ganze Sprache und damit das ihr zugehörige Volk zu verteufeln, das ist, hart und realistisch ausgedrückt, nur eins: Rassismus. Und den darf kein Staat vertreten, auch nicht Israel.
@Freyja:
Wenn jemand mich verachten darf, ohne daß ich es ihm groß übel nehme, dann die Juden.
Auch die haben nicht das Recht, mich wegen meiner Herkunft zu verachten, das hat niemand.

@Feuerkopf:
Es geht um Überlebende des Holocaust, und DIE wollen nicht die Sprache der Peiniger in der Knesset hören.
Soll man Buch führen, wann der letzte, der den Holocaust miterlebte, stirbt, und ab dem Moment Deutsch in Israel wieder zulassen?
Man muss sehen, wann der Schaden, den ein einseitiges künstliches Verschlechtern der Beziehungen zwischen den beiden Staaten und Völkern größer ist als die Empfindsamkeit einiger weniger.

Man verstehe mich nicht falsch, es ist schrecklich, was diesen Menschen passiert ist, und durch nichts zu relativieren. Aber dennoch kann es nicht sein, dass diese Erinnerungen heutzutage einen derart großen, schädlichen und hassschürenden Einfluss haben.

Feuerkopf
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Di 18. Jan 2005, 00:19 - Beitrag #9

Nun,
Herr Köhler wird als Gast in Israel in der Knesset eine Rede halten.
In der Knesset sind nach wie vor Überlebende des Holocaust vertreten.
Diese Rede wird wahrscheinlich auch im TV übertragen, also werden wohl noch mehr Betroffene diese Rede hören.
Herr Köhler ist als ehemaliger Weltbankchef des Englischen sehr gut mächtig. Ich hätte nichts dagegen, wenn er sein Rede auf Englisch halten würde, als Kompromiss. (Hebräisch dürfte in der Kürze der Zeit wohl zu schwierig zu lernen sein. :cool: )
Er ist Gast in einem Land, mit dem es noch auf viele Jahre Empfindlichkeiten geben wird. Also kann er durch eine solche Sprachengeste demonstrieren, dass wir Kommunikation wünschen und nicht auf Deutsch beharren, wenn es einer Bevölkerungsgruppe zu weh tut.

Er kann ja mit einem Satz vorab erklären, warum er nicht in seiner Muttersprache spricht und auch darauf hinweisen, dass dadurch möglicherweise Feinheiten des Ausdrucks verloren gehen.

Du meine Güte, die halbe Welt spricht Englisch. Machen wir doch keinen Staatsakt daraus.

Freyja
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Di 18. Jan 2005, 10:26 - Beitrag #10

Zitat von Traitor:@Freyja: Auch die haben nicht das Recht, mich wegen meiner Herkunft zu verachten, das hat niemand.


Das Recht haben sie vielleicht net, aber ich kann trotzdem gut nachvollziehen, wenn sie es trotzdem tun.

Außerdem weiß ich auch net wo das Problem liegt, wenn Herr Köhler seine Rede auf Englisch hält. Wenn hier ein Israelie herkommt um ne Rede zu halten, dann wärs mir irgendwie auch lieber, er spricht Englisch statt hebräisch, so muß ich mich net auf irgendeinen Übersetzer verlassen, sondern kann selbst verstehen was gesagt wird.

Gilmor
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Di 18. Jan 2005, 11:06 - Beitrag #11

IIRC hat doch Rau schon in der Knesset gesprochen (ich glaube 2000). Und da sprach er auch in Deutsch. Und, oh Schreck, alle Zuhörer haben es überlebt. Zwar gab es auch Proteste, aber es ist totaler Schwachsinn, beim zweiten Mal die Welle zu machen. In meinen Augen versuchen da nur einigen Leute sich in den Vordergrund zu stellen.
So sehr ich die Gefühle der Opfer achte, aber wenn Rau auf Deutsch eine Rede halten kann, warum dann nicht auch Köhler? Außerdem sollte man bedenkten, warum Köhler kommt. Da wirkt die Diskussion über die Sprache dann doch etwas fehl am Platz.

Feuerkopf
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Di 18. Jan 2005, 11:27 - Beitrag #12

Wie wäre es, wenn wir das Ganze ein israelisches Problem sein lassen?

Bin nicht sicher, ob Rau Englisch sprechen kann, er gehört noch zu der Generation, die es möglicherweise nicht ausreichend gelernt hat.

Köhler kann anbieten, es so oder so zu halten. Die Diskussion können dann die Israelis führen.

Gilmor
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Di 18. Jan 2005, 12:01 - Beitrag #13

Ändert aber nichts an der Tatsache, dass man darüber diskutieren kann. Oder sollen wir jetzt bei jedem Thema sagen: überlassen wir es dem und dem? :D Dann kann man demnächst das Politik-Forum zu machen, und das wollen wir doch nicht, oder? :D

Feuerkopf
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Di 18. Jan 2005, 12:06 - Beitrag #14

Nein, Gilmor, natürlich nicht. :)
In diesem Fall liegt der Diskussionsbedarf aber tatsächlich eher in Israel als hier. Wir können uns das angucken und versuchen zu verstehen, aber die Probleme liegen eindeutig nicht in Deutschland. Deshalb ist ein Abschwenken in die schon fast standardisierte "Wie deutsch darf ich sein - Alles muss mal ein Ende haben"-Debatte hier m. E. nicht angebracht.

Gilmor
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Di 18. Jan 2005, 12:08 - Beitrag #15

*gg* schon klar.... wollte das nur mal so angemerkt haben :D

Ipsissimus
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Di 18. Jan 2005, 19:20 - Beitrag #16

1) Deutschland ist Rechtsnachfolger des Dritten Reiches
2) Deuschland hat bis heute außer in ein paar wenigen Fällen die Todesurteile des Volksgerichtshofes NICHT aufgehoben
3) Deutschland hat nach dem Zweiten Weltkrieg praktisch den gesamten Stab seines Militärs und einen großen Teil seiner Richter aus den Kadern des Dritten Reiches rekrutiert

hat alles DIREKT nichts mir einer Rede des BP vor der Knesset zu tun. Hat tatsächlich aber ALLES damit zu tun, weil es ein Bild wirft - ein Bild, das an der medialen Wirklichkeit unserer Sebstfreispruchsmedien vorbei ins Herz der Überlebenden trifft.

Wenn ich Knesset-Präsident wäre und ein deutscher Gast würde es wagen, vor der Knesset deutsch zu sprechen, würde ich ihn hochkant vor laufenden Kameras hinausprügeln lassen.

Beim Besuch von Rau haben übrigens ein großer Teil der Abgeordneten auch nicht nur einfach protestiert, sondern habe die Knesset verlassen. Und womit? Mit Recht.

Padreic
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Di 18. Jan 2005, 20:23 - Beitrag #17

Es ist sicher alles richtig, was Ipsissimus sagt. Man muss im Bewusstsein behalten, dass Deutsch nicht nur die Sprache Goethes und Schillers war, sondern auch die derer, die den Holocaust zu verantworten haben.
Gerade deshalb sollte Horst Köhler vor der Knesset Deutsch sprechen. Nur das heißt, sich der ganzen Problematik, der Totalität der deutschen Geschichte mit all ihrem Verdienst und all ihrer Schuld zu stellen. Auf Englisch auszuweichen hieße der Problematik auszuweichen.
Es ist 60 Jahre her. Die Zeit, das Thema ängstlich zu vermeiden (wohl einer der Gründe von Ipsissimus' Punkt 3; obgleich ich nicht weiß, ob man ihn missbilligen sollte), sollte vorbei sein, auch wenn eine solche sicherlich verständlich war. Auch finde ich es noch verständlich, wenn es ein Opfer auch heute nicht erträgt, sich dem ganzen zu stellen und sich an das Leiden zu erinnern. Doch dann handelt es sich um ein persönliches Problem des Betroffenen; es ist sein gutes Recht, den Saal zu verlassen, wenn dort jemand auf deutsch redet, doch halte ich es nicht für ein eben solches, den Deutsch-Redenden aus dem Saal zu prügen. Es ist nicht als Beleidigung zu sehen, vor der Knesset deutsch zu reden.

Padreic

Maglor
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Di 25. Jan 2005, 14:15 - Beitrag #18

Es ist korrekt, dass Deutsch tatsächlich die Sprache jener Täter war, doch müsste es eigentlich auch einen bedeutenden Anteil israelischer Staatsbürger geben, die deutsche Wurzeln haben, also sprich als deutsche Mutter-Sprachler imigriert sind?
Ferner freilich könnte der gute Herr Köhler natürlich sich aus der Affäre ziehen und seine Rede in Österreichisch vortragen, denn Österreich ist ja bekanntmaßen das Land der Opfer. ;)
Ansonsten sei noch angemerkt, dass jene aus dem Kader des dritten Reiches rekrutierten Eliten nun schon lange nicht mehr den Kern des Staates BRD bilden. Der Generationswechsel ist so stark fortgeschritten, dass nahezu alle Entscheidungsträger des dritten Reiches verstorben sind. Was die Nicht-entscheidungsträger betrifft, so haben sie, dass Rentenalter schon weit überschritten.

MfG Maglor

P.S. (Ich weiß, ich weiß, es ist so eine Assoziation, die mit dem Thema direkt nichts zu tun hat. Aber irgendwie kommt sie grad hoch. Wer den den Herr der Ringe gelesen hat, erinnert sich vielleicht an Elronds Rat, wo Gandalf mit einem Male die Ringinschrift in schwarzer Sprache vorliest. Daraufhin schaudert es Elrond und dem ganzen Elbenpack und sie merken an, dass diese Worte noch nie zuvor in Bruchtal gesprochen wurden und, dass ebensolche Untat Gandalfs nicht wiederholt werden sollte.) :crazy:

Ipsissimus
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Di 25. Jan 2005, 22:22 - Beitrag #19

Der Generationswechsel ist so stark fortgeschritten, dass nahezu alle Entscheidungsträger des dritten Reiches verstorben sind.


wohl wahr. Aber Deutschland hat sich nie von ihnen und seiner eigenen Praxis distanziert

C.G.B. Spender
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Sa 29. Jan 2005, 22:02 - Beitrag #20

Wenn sich Juden den Antigermanismus leisten können, dann können wir uns auch den Antisemitismus leisten. Beides ergänzt sich doch so wunderbar. :D

Nein, Scherz beiseite, Kippa in die Westentasche; ich glaube, solange sich nicht die meisten Deutschen darüber im Klaren sind, dass ihre Vorfahren einst einen Diktator namens Adolf Hitler vergötterten, ihm blind folgten, weil er für sie bestimmte Ideale verkörperte, solange wird dieses Thema auch noch nicht ganz abgeschlossen sein.

Man kann sich die alten Dokus anschauen und nachdenken. Irgendwann nach der 1000 TV-Wiederholung fängt man vielleicht an Hitler zu karikieren. Später, oder früher, je nach dem, stellt man vielleicht fest, dass dieses Wesen keine Ausgeburt der Hölle war, sondern ein Mensch, und das diese Machtmaschinerie, die in Gang gesetzt wurde, nicht ohne millionenfache Unterstützung möglich war. Das heißt auch, das es einen Hitler gab, der als Vorstellung in den Köpfen der Menschen lebte. Jemand, für den Millionen bereit waren alles zu geben. Im Extremfall sogar ihre Familien zu opfern.

Ohne sich dieser Form des Fanatismus bewußt zu sein, kann man nicht wirklich verstehen, was damals passierte. Die Toten, der Krieg und der Holocaust sind die Folgen davon.

Ich finde sehr viele Deutsche gehen mit ihrer Vergangenheit vorbildlich um, wenn man es mit der Vergangenheitsbewältigung anderer Länder vergleicht. Ausländerfeindlichkeit ist zudem ein internationales Phänomen, genauso wie die Xenophobie, die Angst vor Unbekannten/Ausländern.

Unserem Bundespräsidenten mit Boykott zu drohen, weil er eine Rede vor dem israelischen Parlament in deutsch halten möchte, halte ich deswegen für übertrieben. Es schadet den Beziehungen zwischen Israel und Deutschland eher und gießt Öl ins Feuer der Rechtsextremen.

Wie ich eingangs erwähnte, irgendwie ergänzen sich manche Dinge einfach... :cool:

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