Manipulations-Verdacht erschüttert deutschen Profifußball

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Student27NRW
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So 23. Jan 2005, 11:40 - Beitrag #1

Manipulations-Verdacht erschüttert deutschen Profifußball

Verdacht auf Schiebung beim Pokal-K.o. des HSV

Frankfurt/Main - Im deutschen Profi-Fußball sind offenbar mehrere Spiele durch Schiedsrichter Robert Hoyzer manipuliert worden. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekannt gab, hat der Kontrollausschuss ein Ermittlungsverfahren gegen den erst 25-Jährigen eingeleitet.


Er steht im Verdacht, mehrere Spiele im DFB-Pokal sowie in der 2. Bundesliga durch Entscheidungen beeinflusst zu haben, um so Spielergebnisse zu erzielen, auf die er zuvor gewettet hat. Hoyzer erklärte inzwischen seinen Rücktritt als Schiedsrichter und seinen Austritt aus seinem Verein Hertha BSC.

Eine Korrektur der offenbar manipulierten Spielergebnisse ist nach Verbandsangaben nicht mehr möglich. Über die Anzahl der Spiele, die Hoyzer beeinflusst haben soll, machte der DFB in seiner Presseerklärung keine Angaben. Konkret benannte er nur das Erstrunden-Spiel um den DFB-Pokal zwischen dem Regionalliga-Verein SC Paderborn 07 und dem Hamburger SV am 21. August vergangenen Jahres. Die Hamburger hatten die Partie nach 2:0-Führung mit 2:4 verloren, nachdem Hoyzer zwei überaus strittige Foulelfmeter gegen sie verhängt und zudem Stürmer Emile Mpenza wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz gestellt hatte.

Der DFB hat nach eigener Darstellung erstmals Mitte der Wochev on dem Tatverdacht erfahren. Darauf hin hatte der Kontrollausschuss-Vorsitzende Horst Hilpert kurzfristig für Freitag Vernehmungen des Schiedsrichters und von Zeugen anberaumt. Hoyzer machte bei seiner Vernehmung keine Angaben und begründete dies damit, dass er nach seiner Vereinsaustrittserklärung nicht mehr der Disziplinargewalt des DFB unterliege. Zuvor hatte er in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Schiedsrichter-Ausschuss, Volker Roth, die Vorwürfe bestritten.

Hoyzer stand seit der Saison 2002/03 auf der DFB- Schiedsrichterliste. Er leitete zwölf Spiele der 2. Bundesliga, außerdem Begegnungen im DFB-Pokal und in der Regionalliga. «Dies ist ein bedauernswerter und durch nichts zu entschuldigender Vorfall. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit konsequent verfolgt und lückenlos aufgeklärt wird», sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. In einer außerordentlichen Sitzung will sich das DFB-Präsidium mit dem Vorfall beschäftigen.

Zugleich warnte Zwanziger vor einer Pauschalisierung: «Nach unserem jetzigen Kenntnisstand handelt es sich um einen Einzelfall, der nicht zu pauschaler Kritik an unseren Schiedsrichtern führen darf.» Liga-Präsident Werner Hackmann forderte «im Sinne einer sauberen Liga» ebenfalls eine schnelle und vorbehaltlose Aufklärung aller möglichen Fälle der Vergangenheit.

Aesos
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Di 25. Jan 2005, 00:06 - Beitrag #2

Quelle: http://www.fc-koeln.de
24.1.2005 - FC aktuell
Verdacht auf Manipulation

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat am Montag den 1. FC Köln darüber informiert, dass es im Rahmen der Ermittlungen des DFB-Kontrollausschusses gegen Schiedsrichter Robert Hoyzer auch Verdachtsmomente der Manipulation des Zweitligaspiels RW Essen – 1. FC Köln vom 9. Spieltag der laufenden Saison gegeben hat. FC-Manager Andreas Rettig: „Der Liga-Vorsitzende Werner Hackmann hat mir telefonisch mitgeteilt, dass es Manipulations-Versuche von dritter Seite bei dieser Partie gegeben haben soll. Diese Versuche waren jedoch erfolglos. Wir gehen davon aus, dass die Spielwertung damit unverändert bleibt.“ Der 1. FC Köln bedauert, dass solche Vorgänge dem Image des deutschen Fußballs schaden. "Wir werden im Interesse der Glaubwürdigkeit des deutschen Fußballs alles tun, um diesen Fall lückenlos aufzuklären, und deshalb der Staatsanwaltschaft alle uns bekannten Fakten bereitwillig offen legen und zur Verfügung stellen", sagt der geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger am Nachmittag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt.


So geht es nun wohl in vielen Vereinen...
Was nun auch viele Wundert, in dem Spiel ging es wie folgt her:
http://www.kicker.de/content/spielplan/spielbericht.asp?folder=4200&object=678051&liga=2&saison=2004/05&spieltag=9&spielpaarung=678051&turnier=&bvc_atab=4

Essen - Köln
1:0 Yildirim (27.)
2:0 Bilgin (66., Foulelfmeter, Vorarbeit Kioyo) [Rote Karte Köln für Benschneider]
Eigentlich eine Schwalbe meiner Meinung nach !!!
2:1 Podolski (88., Foulelfmeter, Podolski)
2:2 Podolski (90., Schindzielorz) [Hier stand Kölns Sinkala im Abseits]
Nun es gibt ja so was wie Passiv...

Alles in allem ein sehr seltsammes Spiel, aber was soll dort geschoben sein...
Im endeffekt muß man wohl es so sehen, wie es in Rettigs Aussage heißt:
"Es soll Manipulations-Versuche gegeben haben, diese Versuche waren jedoch erfolglos."

Aber ein dunkler Schatten geht schon durch die Bundesligen,
besonders nicht vergessen das Oberhausen ja auch schon untersucht wurde,
allerdings Ohne Ergebnis... Nee is Klar :(

Ipsissimus
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Sa 29. Jan 2005, 19:40 - Beitrag #3

offen gesagt: mich hätte gewundert, wenn niemand auf diese kluge Idee gekommen wäre. Weißt du, nichts ist heilig, noch nicht mal der Fußball in Deutschland ...

janw
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So 30. Jan 2005, 01:06 - Beitrag #4

Tja, was sagt man nun als samstagsfußballgeschädigter dazu (Vater früher immer synchron TV, Radio und Eigenkommentar *gg*)?

War doch eigentlich klar, daß da geschoben wird, oder?! ;)

Nein, ich frage mich allen Ernstes, warum man nicht klare Regeln aufgestellt hat für Spieler und Schiedsrichter, daß sie sich von Wetten und dergleichen zu enthalten haben.
Aber vielleicht war Fußball für die Verantwortlichen tatsächlich Nebensache, wie heißt es so schön, "die schönste Nebensache der Welt". Dann dürfte die jetzige Aufregung jedoch nicht so groß sein, wegen einer bloßen Nebensache...

fanvarion
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So 30. Jan 2005, 15:28 - Beitrag #5

Es war schon fast verwunderlich das es im Fußball nur bei den Schiedsrichter keine schwarzen Schafe gab!

Es gibt überall die 100%gen sowie diejenigen die für die eigene Tasche wirtschaften.
Egal ob ich das jetzt gut finde oder nicht, es gab es, es gibt es und so etwas wird es in Hunderten von Jahren immer noch geben.

Ein Zitat sagt aus (mit meinen Worten): Es kommt immer auf die Summe ab wann ein Mensch bestechlich wird.

Aesos
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Mi 2. Feb 2005, 10:04 - Beitrag #6

Ballack im Wettskandal.

Es ist der 20.05.2000.

Letzter Spieltag der Bundesliga.

Bayer Leverkusen ist Deutscher Meister.
Nur noch Unterhaching besiegen und feiern.

Es folgt der Wettskandal !!!

Michael Ballack erziehlt damals noch in Leverkusen unter Vertrag das 1-0.
Aber nicht für Bayer sondern für Unterhaching.

Noch ist nicht bekannt welche Summen damals den Besitzer gewechselt haben,
aber der Skandal ist perfekt, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft ist überführt.


:D :D :D

In einer Zeit in dem ein Huster eines Arbeitslosen Trainers (Topmöller) reicht um zu ermitteln und Schiedsrichter zu verdächtigen,
sollte man Ballack sofort aus der Nationalmannschaft werfen...

Traurige Zeiten. :crazy: :crazy: :crazy:

Feuerkopf
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Mi 2. Feb 2005, 10:58 - Beitrag #7

Sich einzubilden, der - im wahrsten Sinne des Wortes - bezahlte Fußball habe noch irgend etwas mit Sport im antik-olympischen Sinne zu tun, ist schon sehr naiv.

Wo solch hohe Geldbeträge fließen, wo der Einzug in einen internationalen Wettbewerb über die Existenz eines Vereins entscheiden kann, da ist der Korruption Tür und Tor geöffnet.

Wo auf jeden Unfug gewettet werden kann, auch. Schließlich ist die Wettbranche ein lukratives Spielfeld für Halb- und Unterwelt. Man kann nicht einerseits die Wetten staatlich lizensieren - Oddset - und andererseits glauben, die Büchse der Pandora enthielte keine hässliche Seite derselben Medaille.

Ich bin sehr gespannt, welche Kreise diese ganze unappetitliche Geschichte noch ziehen wird.

Ipsissimus
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Mi 9. Feb 2005, 11:25 - Beitrag #8

und schon im "antik-olympischen Sinne" waren sich die ollen Griechen nicht zu schade gewesen, auch mal Rizinusöl u.dgl. als Speisezusatz für die Gegner zu verwenden, oder ein paar Jahre später, in Rom, an den Radaufhängungen der Gegner zu schrauben ...

Marc Effendi
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Mi 9. Feb 2005, 21:35 - Beitrag #9

Was mich echt erstaunt, ist, das gewisse Herrschaften aus M, die sonst jeden Scheiß kommentieren, jetzt so ruhig sind. Hat der Herr Wurstfabrikant vielleicht auch Dreck am Stecken? Würd mich nicht wundern....

Ipsissimus
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Do 10. Feb 2005, 09:59 - Beitrag #10

hat sich nicht Kaiser Franz nach seinem Urlaub gleich als Hardliner profiliert? Und Höness hat, wenn ich mich recht entsinne, lebenslange Sperren für die beteiligten Schiedsrichter gefordert

Feuerkopf
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Do 10. Feb 2005, 11:32 - Beitrag #11

Wie wäre es denn, wenn wir dazu übergingen, Profi-Schiedsrichter im bezahlten Fußball - also ab 2. BL - zu beschäftigen?
Ist doch irgendwie ein Unding, dass es um Riesensummen geht bei Spielern (Gehälter) und Vereinen, und die Schiris bekommen Aufwandsentschädigungen.

Allerdings ist gegen Geldgier und Zockermentalität nicht wirklich ein Kraut gewachsen. Wenn es eine Möglichkeit gibt, Geld zu scheffeln, wird diese auch genutzt, ganz unabhängig vom Einkommen. Wenn man der Typ dazu ist.

Ipsissimus
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Do 10. Feb 2005, 12:41 - Beitrag #12

ein Bekannter, der beim DFB arbeitet, meinte neulich, daß die "Aufwandsentschädigungen" der Schiedsrichter in der ersten Bundesliga pro Spiel ne vierköpfige Familie locker ein bis zwei Monate über Wasser halten können. Erst mal bekommen die Schiedsrichter vollen Verdienstausgleich bei Lehrgängen, Weiterbildung, Turnieren, Spielen über der Woche u.ä., dazu Spesen und dann noch das Taschengeld von 4000 Euro pro Spiel, bei internationalen Einsätzen deutlich mehr.

Ist zwar lächerlich im Vergleich zu den Spielergehältern, aber sicher nicht ganz "nichts".

Ich kann mich allerdings nicht für die Info verbürgen, der Abend neulich war schon im Zustand fortgeschrittenen Alkoholkonsums :-) aber ich sehe ihn demnächst wieder, da frage ich nochmal nach

ThomasM
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Sa 12. Feb 2005, 16:35 - Beitrag #13

Jetzt hat der HSV ja insgesamt etwa 2.000.000 Euro Entschädigung zugesprochen bekommen.

Wer bezahlt eigentlich die 500.000 Euro Erstentschädigung? Hält sich der DFB an Hoyzer gütlich?

Gruß
Thomas

P.S.
Wer prüft eigentlich unser Web-Matrix Tippspiel? :rolleyes: Der Goertner tippt jetzt schon seit Wochen regelmässig besser als ich. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Weiss jemand, ob Goertner Schiedsrichter ist?? :boah:

Fritz
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Sa 12. Feb 2005, 18:19 - Beitrag #14

@Ipsissimus:
Es geht eindeutig um Beträge in der Höhe, wenn ich mich richtig erinerre geht es sogar noch ein wenig höher. Aber für 4 Spiele gibt es doch etwas weniger als 67 000 Euro und einen Plasmafernseher ;)

Ipsissimus
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So 13. Feb 2005, 01:21 - Beitrag #15

so, habe noch mal nachgefragt. Bundesligaschiedsrichter erhalten pro Spiel außer den Spesen 3000 Euro feste Aufwandsentschädigung plus die schon oben genannten Leistungen. 4000 Euro und mehr sind bei internationalen Einsätzen üblich.

Held der Nation
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Mo 14. Feb 2005, 19:29 - Beitrag #16

Ich finde das ist für den Schiedsrichter genug. Der kann ja nebenbei arbeiten gehen...und wenn der pro Monat zwei Buli Spiele pfeift hat der 6000 Euro...damit kann man ganz gut leben....da bräuchte man nebenbei gar nicht mehr arbeiten gehen.

Student27NRW
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Mo 14. Feb 2005, 21:03 - Beitrag #17

Haftprüfungstermin stellt weiterhin Fluchtgefahr fest

Hoyzer bleibt in U-Haft

Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer bleibt wegen seiner Beteiligung am Manipulations-Skandal im deutschen Fußball weiter in Haft. Das ist das Ergebnis eines Haftprüfungstermines beim Amtsgericht im Berliner Bezirk Tiergarten.

Aus Sicht des Gerichtes besteht auf Grund der Vorwürfe gegen den 25-Jährigen sowie der nach seinem Geständnis auch zu erwartenden Strafe unverändert Fluchtgefahr.

Hoyzer befindet sich seit vergangenem Samstag in der Justizvollzugsanstalt Moabit wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betruges in Untersuchungshaft, nachdem die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Berlin den Verdacht auf mehr Straftaten des Berliners als bis dahin vermutet begründet hatten.

Auch die als Hintermänner der Wettaffäre geltenden Brüder S. müssen weiter im Gefängnis bleiben.



DFB suspendiert Schiedsrichter Torsten Koop

Frankfurt/Main - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Schiedsrichter Torsten Koop (Lüttenmark) bis auf weiteres suspendiert.

Dies teilte der Verband nach der Sitzung seines Schiedsrichter-Ausschusses in Frankfurt mit.

Grund für die Entscheidung war, dass Koop einen im Januar erfolgten Anwerbeversuch durch den im Wettskandal geständigen Schiedsrichter-Kollegen Robert Hoyzer nicht umgehend dem DFB gemeldet habe. Koop nahm an der Sondersitzung nicht teil.


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