Padreic schrieb:
Schreibt man Menschen und Tieren nur einen graduellen Unterschied zu (wie es ja Mode wird), kann man Tiere schlecht aus dem utilitaristischen Kalkül ausschließen, man muss sie als Wesen betrachten, für die es ethisch relevanten Nutzen geben kann, wenn man diesen auch geringer wichten kann als den eines Menschen [wobei man dann eigentlich konsequenterweise sagen müsste, dass dann eine Gleichgewichtigung aller Menschen auch obsolet erscheint.]. Aus einer solchen Sichtweise heraus dürfte das Halten von "Bonsai Kittens" durchaus ethisch ablehnenswert erscheinen.
Nun ja, die graduelle Ähnlichkeit, genauer die Verwandtschaft, zwischen Mensch und Tier könnte eine Begründung liefern für eine ethisch begründete Ablehnung dieser Praxis.
Eine grundsätzliche Achtung vor dem Lebendigen, vor allem in tierischer Form, scheint der Mensch schon ziemlich früh entwickelt zu haben. Nicht nur wurde der Geist des Beutetieres in Höhlenmalereien gebannt, um Jagdglück zu erzielen, sondern die Tötung des Tieres selbst erforderte ein Gnädigstimmen des im Tier personifizierten Geistes, bei einigen indigenen Völkern immer noch geübte Praxis.
Diese Praxis ist sicherlich von der Entstehung her utilitaristisch zu nennen, allerdings ist eine Achtung des Lebendigen an sich dann auch vom Buddhismus übernommen worden, als Wert an sich.
Durch das heutige Wissen um die enge Verwandtschaft des Menschen mit den anderen Säugetieren ist diese Haltung sachlich untermauert worden. Im Hinblick auf die bekannte Leidensfähigkeit auch anderer, uns entfernterer Tiergruppen können auch diese einbezogen werden, wie schon der Kindervers sagt: "Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es spürt wie du den Schmerz."
Ich bin mir nur nicht sicher, ob eine so basierte Haltung als Mode zu bezeichnen ist...