Nordkorea erklärt sich zur Atommacht

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Traitor
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Do 10. Feb 2005, 16:07 - Beitrag #1

Nordkorea erklärt sich zur Atommacht

Nachdem die USA und zuletzt dann auch quasi die gesamte Weltöffentlichkeit es schon als Fakt betrachtete, hat Nordkorea nun offiziell bekanntgegeben, Atomwaffen zu besitzen.
(Mehr bei Spiegel Online)

Was sich daran für mich zeigt: so widersinnig es eigentlich klingen mag, die aggressive Außenpolitik Amerikas hat der nuklearen Aufrüstung anderer Länder Auftrieb gegeben. Amerika will Kriege führen, um nukleare Rüstung zu verhindern, aber Länder wie Nordkorea können nun sagen, dass sie nur deshalb aufrüsten, um vor Amerika sicher zu sein, und es ist ein absolut verständliches und nachvollziehbares Argument. Denn wer Atomwaffen hat, ist sicher vor Amerika, davon lässt sich ausgehen.

Natürlich ist dieses Verhalten dieser Länder nicht gutzuheißen, aber es ist absolut logisch und kann eigentlich auch nicht mehr kritisiert werden. Gut gemacht, Dubya.

Anaeyon
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Do 10. Feb 2005, 16:17 - Beitrag #2

Können die Koreaner mit A-waffen auch umgehen? Hab gehört die hätten den Finger oft recht schnell am Abzug...

Aber wenn Länder A-Bomben nur bauen um sicher zu sein, nicht angegriffen zu werden dann find ich das auch recht gut...

JaY
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Do 10. Feb 2005, 16:35 - Beitrag #3

Es ist schon irgendwie traurig, aber ich denke eine "neue"Stufe des Wettrüstens hat begonnen. Die USA forscht wieder (Atomtests nicht ausgeschlossen) um ihre Nuklearwaffen haltbarer zu machen.

Schön wäre es wenn alle Länder dieser welt auf die ABC-Waffen verzichten würden. Doch sobald einer welche besitzt ist dies eine legitimation für alle anderen Länder auch welche zu besitzten.

Ich bin mal gespannt welche Länder als nächstes zugeben das sie Atomwaffen besitzten. Ich persönlich denke da an Indien und den Iran, wo bei Pakistan nicht außer acht gelassen werden sollte.

wieder einmal mehr muss die Menschheit um ihre Existenz fürchten, denn nicht jeder der Nuklearsprengköpfe besitzt kann auch verantwortungsvoll damit umgehen.

Wenn dem so wäre das nur weil Land A Atombomben hat auch alle anderne Länder solche Waffen bestizten dürfen so würde es sich so wie im "Kalten Krieg" hochschaukeln, so das jeder Bürger um sein Leben fürchten muss. doch was mich am meisten interessiert ist wie steht es um Deutschland? Besitzt die BRD Waffen solcher art obwohl es ihr eigentlich untersagt ist? Für mich ist eine nuklearer Sprengkopf nicht einmal im weitesten Sinne eine Verteidigungswaffe, sondern eine Massenvernichtungswaffe.

Wie Albert einstein schon sagte:

Ich weiß nicht welche Waffen, die Menschheit im nächsten Weltkreig benutzten werden, doch im übernächsten ist es gewiss Pfeil und Bogen

Dieser kluge Mann hatte wohl schon eine Vorahnung was seine Forschung für Folgen haben könnte.

Traitor
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Do 10. Feb 2005, 16:45 - Beitrag #4

@Anaeyon: Es ist zwar natürlich mit sehr großer Vorsicht zu betrachten, wenn ein Nicht-Rechtsstaat Atomwaffen in Händen hat, aber selbst bei denen ist es recht unwahrscheinlich, dass sie einen Atomkrieg riskieren, da sie selbst diesen natürlich nicht überleben könnten. Die realistischste nukleare Gefahr geht wohl, so sehr die Bedrohung durch den Terrorismus auch zur Propaganda genutzt wird, wohl tatsächlich von nichtstaatlichen Organisationen aus, die sich z.B. in Russland bedienen könnten.

Nur zur Absicherung gegen Angriffe benutzt so ein Land Atomwaffen aber natürlich nicht nur. Auch, wenn ein tatsächlicher Einsatz unwahrscheinlich ist, lässt es sich damit trotzdem trefflich drohen, um etwa Entwicklungshife zu erpressen, gegen Embargos vorzugehen und derartiges. So edel sind die Motive nicht.

@JaY: Indien und Pakistan sind längst Atommächte, sie paradieren ja sogar mit den Raketen und Sprengköpfen. Es gibt zwar den Club der offiziellen Atommächte - USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich - und die "inoffiziellen" Atommächte - Israel, Indien, Pakistan, Nordkorea -, aber dass man Indien und Pakistan nicht zu ersteren zählt, hat eher historische und machtpolitische (UN-Sicherheitsrat) Gründe als dass sie es leugnen würden.

Deutschland hat keine Atomwaffen, das kann man, solange man nicht Joshua heißt, mit Sicherheit sagen.

Was die Bedrohung durch Atomwaffen angeht, hat sich meine Ansicht inzwischen deutlich Richtung Pragmatismus verschoben: ich halte es durchaus für möglich, dass nur durch die nukleare Rüstung ein dritter Weltkrieg statt kaltem Krieg verhindert wurde. Jede weitere Atomwaffe, speziell in instabilen Ländern, ist zwar ein gewisses weiteres Risiko, aber insgesamt wird die Wirkung von Atomwaffen auf die Weltpolitik zu negativ gesehen, wage ich zu behaupten.

Phönix
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Do 10. Feb 2005, 17:02 - Beitrag #5

Jede weitere Atomwaffe, speziell in instabilen Ländern, ist zwar ein gewisses weiteres Risiko, aber insgesamt wird die Wirkung von Atomwaffen auf die Weltpolitik zu negativ gesehen, wage ich zu behaupten.
Ich schließe mich dem mal an, die Atomwaffen sind eine wirkungsvolle Abschreckung, obwohl die betreffenden Länder sie eigentlich nicht einsetzten können, dass würde zu einem Krieg führen der die Menscheit in die Stenzeit zurückwerfen würde, wenn noch Menschen übrigbleiben. Es wäre sicherlich besser ABC Waffen abzuschaffen, aber zumindest der Einsatz von A Waffen ist meiner Meinung nach bei ener Wahrscheinlichkeit nahe Null.

Obwohl ich nicht weiß was George W. Bush davon hält, das wäre schließlich ein wunderbarer Kriegsgrund.

Trotzki_Rip
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Do 10. Feb 2005, 23:31 - Beitrag #6

Obwohl ich nicht weiß was George W. Bush davon hält, das wäre schließlich ein wunderbarer Kriegsgrund


Ich glaube nicht das George Bush einen Krieg gegen Korea riskieren würde,zu gross sind einfach die Konsequenzen die einen Int5ervention gegen Nordkorea mit sich ziehen würden.
Natürlich hat in den vergangenen Jahren reichlich Säbelrasseln von Seiten der USA stattgefunden,aber darüber wird es nicht hinausgehen.Schon der erste Koreakonflikt zeigt das die Amerikaner nur unter grössten Anstrengungen einen Sieg erringen könnten,die Verluste wären wahnsinnig hoch, dazu kommt noch das Korea nun eine stattliche Armee von einer Million gut ausgebildeter und ausgerüsteter Soldaten hat und auch ihre nähe zu China stellt einen Gewissen Schutz da,schlieslich haben die Chinesen in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts mit ihrem Eingreifen die Amerikaner nicht nur aufgehalten,sondern auch letztlich für die Spaltung Koreas in Nord und Süd gesorgt,und damals waren die Chinesischen Streitkräfte nicht annähernd So gut organisiert wie heute,de facto würden sich die Amerikaner einer Übermacht gegenüber sehn,die sie mit ihren Prinzipien des 'sauberen Krieges' nicht besiegen können.


@Topic:
Atomare Rüstung ist abzulehnen egal aus welchen Motiven,vorallem wenn sie so scheinheillig wie die Koreas sind,denn aus meinen vorangegangenem Text dürfte man erkennen das Korea nicht gerade 'Angst' vor einer Amerikanischen Intervention haben brauch,ich sehe das ganze Programm nur als Manifestirung der Prestigesucht und Machtgier der NordKoreaner(ich bitte zu entschuldigen wenn ich jemanden hiermit beleidigen sollte) die einfach eine stärkere Weltpolitische Position wollen und eine Hegemonialstellung in diesem Sektor anstreben.

Mfg der Trotzki

Elbereth
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Fr 11. Feb 2005, 10:16 - Beitrag #7

Warum dürfen einige Länder ohne Probleme Atomwaffen haben und bei anderen gibt es gleich so einen Aufstand? Hier wurde bereits gesagt, dass es wegen des regimes so ist, aber warum enschteiden die USA oder andere Atommächte welches Regime "geeignet" dafür ist Atomwaffen zu haben und welches nicht? :confused: Entweder man versucht allen Atomwaffen zu verbieten, oder jeder darf sie produzieren, es gibt ja eh schon genug Atomwaffen um die ganze Welt in die Luft zu jagen, da ist die menge ja auch nicht mehr so relevant. Warum sollten manche Länder "priviliert" sein Atomwaffen produziert zu dürfen?



P.S.: Nein, ich unterstütze nicht, dass Nordkorea jetzt Atomwaffen hat, aber ich kann es gut nachvollziehen

Feuerkopf
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Fr 11. Feb 2005, 11:10 - Beitrag #8

Angeblich hat Nordkorea Atomwaffen, um sich gegen die USA zu schützen.
Das funktioniert aber nur, wenn man "die Amerikaner" auch treffen kann, sprich: wenn man Interkontinentalraketen besitzt. Meine Vermutung: Diese Waffen sind eher gegen Südkorea oder Japan gedacht.

Gestern habe ich gesehen, wie junge Japaner für den Besitz von A-Waffen plädierten. Vielleicht sollte man sie mal nach Hiroshima oder Nagasaki schicken und mit den Überlebenden der beiden Abwürfe von 1945 reden lassen - sofern es noch welche gibt, nach knapp 60 Jahren ...

Ich verstehe nicht und werde nie verstehen, wie man Atombomben überhaupt auch nur ins Kalkül ziehen kann, egal ob in den USA, China, Israel, Nordkorea, Indien, England, Frankreich oder Pakistan. (Hab ich jemanden vergessen?)
Hab ich: Russland und die Nachfolgestaaten der UdSSR.

Maurice
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Fr 11. Feb 2005, 12:20 - Beitrag #9

Stellt sich auch die Frage, wie glaubwürdig die Aussage ist. Vielleicht ist es nur ein Fake um sich als stärker darzustellen, als man eigentlich ist.

Noriko
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Fr 11. Feb 2005, 12:24 - Beitrag #10

Wir haben es doch alle gewusst. ^^
PS: Die NKler haben eh einen schuss, so wurde lange haare offiziell verboten
Die kommunistische Regierung Nordkoreas hat den langhaarigen Männern den Kampf angesagt. Sie werden aufgefordert, ihr Haar in "sozialistischer Manier" zu tragen. Ansonsten gelten sie als "blinde Anhänger der Bourgeoisie" und "unhygienische, antisozialistische Dummköpfe". Machthaber Kim Jong Il, der selbst lange Jahre eine "wilde Frisur" trug, setzte kürzlich mit einem neuen Kurzhaarschnitt ein Zeichen.

Unterstützt wird die Aktion von Nordkoreas Fernsehsender, der Langhaarsünder mit Namen und Adresse nennt und damit öffentlich bloß stellt. Die Aktion "Lasst uns unser Haar gemäß dem sozialistischen Lebensstil zurechtmachen" startete bereits im Oktober vergangenen Jahres und fordert, dass Haare nicht länger als fünf Zentimeter getragen werden sollen. Älteren Männern wird jedoch ein Zugeständnis gemacht: Um mögliche Glatzen zu kaschieren, dürfen sie die Haare bis zu sieben Zentimeter lang wachsen lassen.

Verdummung

Als Grund für das Kurzhaarschnitt-Gebot wird angeführt, dass lange Haare die Gehirnaktivität behinderten, indem sie den Nerven im Kopf Sauerstoff entzögen. Warum es Frauen dann allerdings immer noch erlaubt ist, ihre Haare lang zu tragen, bleibt unklar. [...]

quelle: Kurier.at
für Männer mit Halbglatze gibt es eine ausnahmeregelung, sie dürfen 7cm lange Haare haben.
@Feuerkopf, ja es gibt noch welche die leben, vorallem die die damals jung wahren.

Maglor
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Fr 11. Feb 2005, 13:00 - Beitrag #11

Ich denke, man kann Kim Jong Il durchaus glauben schenken, was die atomare Bewaffnung angeht. Eine Interkontinentalrakete ist ja durchaus eine schwierigere Geschichte, vor allem wenn man bedenkt, dass Nordkorea nicht genug Kohle hat um seine Dampfloks mit echter Kohle zu befeuern.
Letztlich kann Nordkorea die USA auch ohne Interkontinentalraketen bedrohen, in Südkorea und Japan finden sich ja immerhin zur Genüge amerikanische Soldaten.
Was die Gründe zur atomaren Abschreckung betrifft, so kann man Nordkorea druchaus ernst nehmen. Tatsächlich scheint es so, dass Amerika seit Jahrzehnten Nordkorea bedroht, und offensichtlich scheint Amerika mit Nordkorea auf "Kriegsfuß" zu stehen und offensichtlich scheut die derzeitige US-Regierung keine Angriffskriege gegen nicht-atomare Schurkenstaaten.
Ansonsten kann Nordkorea als Vorposten der Tyrannei gelten, und es handelt sich mit Sicherheit um die brutalste Diktatur auf der Abschussliste der USA, wenn nicht um den schlimmsten Staatsmacht der Gegenwart, was die Innenpolitik betrifft.
Allerdings sei zu bedenken, dass Atomwaffen in den Händen Kim Jong Ils durchaus besser aufgehoben sind, als in denen Pakistans. Nordkorea ist im Gegensatz zu Pakistan eine gefestigte Diktatur ohne anschwehlenden Bürgerkrieg. Pakistans Regierung hingegen kontrolliert nicht alle Gebiete des Landes und scheint äußerst instabil zu sein. Im Fall eines Umsturzes in Pakistan könnten tatsächlich atomare Waffen in die Hände von Al Kaida geraten, sollte es eine Organisation namens Al Kaida tatsächlich geben.

MfG Maglor

Traitor
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Fr 11. Feb 2005, 13:25 - Beitrag #12

@Trotzki: So überzeugend ist Nordkoreas konventionelle Macht nicht. Sie haben ein riesiges Heer, ja, aber das ist eher ein Volkssturm als eine moderne Kampftruppe. Und auch dem Irak war ja ein starkes und fanatisiertes Heer nachgesagt worden, dass sich dann bei Invasionsbeginn plötzlich in Luft auflöste.
Außerdem ist es gar nicht so entscheidend, ob sie wirklich aus Verteidigungsinteresse heraus handeln - das halte auch ich eher für einen sekundären Grund. Entscheidend ist, dass die USA die globale Sicherheitslage so verändert haben, dass jeder Staat diesen Grund glaubwürdig angeben kann.

@Elbereth: Gnade der frühen Geburt. Nicht umsonst besteht der Unsicherheitsrat genau aus den fünf klassischen Atommächten.

@Feuerkopf: Südkorea und Japan treffen zu können, ist bereits hinreichende Absicherung. Bei allem amerikanischem Egozentrismus würden sie nicht das Leben von Abermillionen guter Verbündeter (und wichtiger Wirtschaftslieferanten) für die Ausschaltung eines Schurkenstaates opfern.

@Maurice: Ich halte sie durchaus für glaubwürdig. So schwierig ist der Bau von Atomwaffen prinzipiell nicht, hat man einmal das Material und Grundlagenknowhow. Zu beidem hat Nordkorea über seine Kontakte zu China sowie über Privatmänner (angeblich gab es ja massiven Einsatz pakistanischer Wissenschaftler) hinreichend wahrscheinlichen Zugang.

@Maglor: Nicht zu vergessen auch, dass der letzte Waffengang Nordkoreas mit einem Nachbarn deutlich länger her ist, als bei Pakistan und Indien der Fall.

AJ
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Fr 11. Feb 2005, 14:50 - Beitrag #13

Diese offizielle Meldung hat mich eigentlich nicht wirklich überrascht. Ich war mir fast sicher, dass Nordkorea im Besitz von Atomwaffen war und auch ist. Die USA hätte Nordkorea schon längst angegriffen, wenn das nicht der Fall gewesen wäre.

Die Begründung ist für mich aber sehr nachvollziehbar. Ich habe das früher auch schon immer gesagt, die effektivste Verteidung ist die Atomwaffe. Länder die in Besitz von Atomwaffen sind, können sich in Sicherheit wiegen. Weltpolitisch ist es natürlich sehr traurig, dass es soweit gekommen ist, aber ich würde Nordkorea keinen Vorwurf machen, solange diese Atomwaffen wirklich der Verteidigung dienen.

Das funktioniert aber nur, wenn man "die Amerikaner" auch treffen kann, sprich: wenn man Interkontinentalraketen besitzt. Meine Vermutung: Diese Waffen sind eher gegen Südkorea oder Japan gedacht.


Ich glaube Nordkorea soll im Moment im Besitz von 8 bis 9 Sprengköpfen sein, die brauchen keine erforderlichen Träger- bzw. Abwurfsysteme mit weiter Reichweite. Bei einem Angriff können sie die Atombomben auch im eigenen Land zünden, die Folgen wären bestimmt das Ende der menschlichen Zivislisation. Aber wie hier schon erwähnt könnte Nordkorea bestimmt China oder Japan angreifen und diese Länder würden schon dafür sorgen, dass die Amerikaner nichts dummes unternehmen.


Ich habe eben gelesen, dass Nordkorea die Verteidigung der iranischen Souveränität gewürdigt hat und die freundschaftliche Beziehung beider Ländern betont hat. Das wäre einerseits positiv, da die Amerikaner ein militärisches Vorgehen sehr gut überdenken werden. Andererseits will Nordkorea hier auch Stärke zeigen und versucht die USA damit in Verlegenheit zu bringen, mal sehen wie die dort reagieren. Aber große Möglichkeiten haben sie ja zum Glück nicht.


Was mich an dieser Sache auch stört ist, dass vor allem Amerika vor kurzem erst wieder ihr Budget für nukleare Waffen erhöht hat und die Forschung weiter antreiben will. Aus dieser Situation kann man schlecht andere Länder verurteilen.

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Fr 11. Feb 2005, 14:55 - Beitrag #14

@Traitor ich glaub da hast du mich mal wieder Falsch verstanden.Ich streite gar nicht ab das der Verteidugungsfall nur ein Vorwand für die atomare Rüstung ist,allerdings ist dieses Argument wenigstens bei ihnen Hinfällig da die Amerikaner sicher keinen 'Präventivschlag' gegen sie Planen.

Ausserdem würde ich nicht so weit gehen die Irakischen Streitkräfte mit den Koreanischen zu vergleichen,letztere sind sicher mehr als nur ein Volkssturm, und zudem sehr gut ausgerüstet und Organisiert,die Iraker waren vvlt fanatisch aber die Realität des Krieges und der Selbsterhaltungstrieb des Menschen dürfte diese 'Hobby-fanatiker' schnell zurück auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt haben. Und allein die Nähe zu China ist ein Garant für Koreas Sicherheit,den einen Konflikt mit dem Reich der Mitte versuchen die Amerikaner nunmal zu meiden,sonst wäre ihr Eingreifen in den Taiwankonflikt sicher aggresiver als bisher.

mfg

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Fr 11. Feb 2005, 16:22 - Beitrag #15

Glückwunsch Nordkorea, ihr habt euch meine volle Verachtung verdient.

So long

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Ipsissimus
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Sa 12. Feb 2005, 02:45 - Beitrag #16

der Zynismus, der Pragmatismus in Hinblick auf Atomwaffen ist auf allen Seiten der Gleiche. Wir haben uns einfach nur daran gewöhnt, zu glauben, daß die Welt im wesentlichen so sei, wie in Gefolgschaft von Reuters und Co unsere Medien sie uns darstellen, und sind dann gelegentlich baß erstaunt, daß es offensichtlich wirklich Länder gibt, in denen Wirklichkeit sich ganz anders darstellt.

Ich sehe Nordkorea auf ner Hunderterskala vielleicht bei 5 Punkten Bedrohung für den Welt"frieden", die USA hingegen bei 50. Aber irgendwie scheinen wir hier doch immer wieder geneigt, anzunehmen, daß je nach dem freundlich oder nachdenklich in die Kamera grinsende Herren mit Schlipsen nicht wirklich etwas Arges im Sinn haben können, und daß deswegen ein Land wie die USA, das sich freimütig in schöner Regelmäßigkeit in Kriege stürzt, die es selbst anzettelt, "irgendwie" doch was Gutes damit im Sinn haben muss, während die Angst kleiner Staaten, überfallen zu werden, "selbstverständlich" gegenstandslos ist.

Solange dieStaatengemeinschaft solche kleine Staaten nicht effektiv gegen die großen Staaten schützt, ist es imo völlig legitim, daß diese kleinen Staaten sich selbst schützen mit den Mitteln, die ihnen geeignet erscheinen. Die Frage der Regierungsform spielt dabei keine wie auch immer geartete Rolle - oder verwechselt irgendjemand das System der USA mit ner Demokratie?

janw
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Sa 12. Feb 2005, 11:25 - Beitrag #17

Ja, es stimmt, über die Gefahr für den Weltfrieden durch einige kleine Atomwaffenstaaten wird viel gesagt, die vorherrschende Gefahr, die von Amerika, immer und überall ausgeht, wird vergessen und verschwiegen.
Die selektive Warnehmung der USA zeigt sich auch darin, daß Israel schon seit sicher 15 Jahren Atomwaffen besitzt, dies aber nie als Moment der Bedrohung thematisiert worden ist.

Wobei ich die Gefahr, die von Amerika ausgeht, auch auf den wirtschaftlichen Einfluß ausdehnen würde, das wird aber ein neues Thema...

Nordkorea aber halte ich für viel zu sehr mit eigenen Problemen beschäftigt, als daß sie eine Gefahr darstellen könnten.
Das Land wird ein riesiger Problemfall werden, wenn mal der Große Geliebte Führer abtritt und die geballte Macht der Globalisierung auf die Menschen einprasselt.

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Sa 12. Feb 2005, 11:41 - Beitrag #18

Vermutlich werden sie von Südkorea ähnlich assimiliert wie Ost- von Westdeutschland... :cool:

Es besteht schon ein Unterschied, ob ein System wie Nordkorea, das von einem größenwahnsinnigen Diktator gelenkt wird, die Atombombe hat, oder eine gewählte Demokratie wie Israel oder die USA.
Bei allen Vorurteilen Bush gegenüber: Die USA haben immer noch ein funktionierendes Rechtsstaatsystem.

Bei China oder Russland bin ich mir da nicht so sicher.

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Sa 12. Feb 2005, 14:09 - Beitrag #19

Es besteht schon ein Unterschied, ob ein System wie Nordkorea, das von einem größenwahnsinnigen Diktator gelenkt wird, die Atombombe hat, oder eine gewählte Demokratie wie Israel oder die USA


Da muss ich Feuerkopf recht schon recht geben,aber wie real ist eigentlich die Gefahr das wir von Nordkorea wirklich in einen Atomkrieg verwickelt werden?
Ich behaupte sie liegt bei 0,die Erklärung zur Atommacht halte ich für eine reine Machtfrage,die Nordkoreaner wollen einfach nur beweisen wie weit sie gehen können,ohne das die Amerikaner etwas dagegen tun können.
Bedenken hätte ich natürich wenn dieser Fall worläge denn die Amerikaner unter George Bush ständig propagieren,und zwar das jeder Diktator ein kliener Adolf Hitler,ein Terrorist der Oberklasse, der nichts besseress zu tun hat die Welt in einen Irrsinnogen Krieg um Ideologie und Lebensraum im Osten zu stürzen. Bevor man mit der HEtze gegen diese Staaten beginnt sollte man die Bedrohung die von ihnen ausgeht mehr relativieren.
Nazi-Deutschland war zum 2Weltkrieg die grösste Militärmacht überhaupt,Millionene von Soldaten die bereit standen Europa zu überrollen und zu Erobern,und dennoch haben sie es nicht geschaft,und auch eine Atombombe hätte da sicher nicht mehr viel dran geändert.
Was ist der Vergleich der Irak dagegen??Sein Heer hätte es zulett vielleicht noch gerade so geschafft Kuwait zu erobern,und ihre 10Raketen hatten eine Reichweite bis vielleicht nach Israel,das mit PATRIOT Abwehrsystemen zugepflastert ist,in meinen Augen war der Irak nie eine gefährdung der Weltöffentlichkeit ob mit oder ohne ABC-Waffen.Und was ist mit Korea?
Sicher sind sie stark und sie könnten beträchtlicht Schaden anrichten,aber :
was würde es den Koreanern nützen ihre zukünftigen Siedlungsgebiete zu atomisieren??Desweiteren ist die Siedlungsdichte in dieser Region sehr gross,so das ein Atomschlag auch das eigene Land gefähreden würde.
In meinen Augen stellt ein derartiger Schritt von Seitens Korea den unwahrscheinlichsten Fall überhaupt dar,und wenn dann nur um eine bestehnde Niederlage abzuwenden,und solang sie nicht Angegriffen werden wird dieser Fall nie Eintreten da sie im Falle eines Offensivkrieges ohnehin nicht über Japan hinauskämen,und warum dann ein Einsatz von Atombomben
dumm wäre,habe ich ja oben schon erläutert.

Traitor
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Sa 12. Feb 2005, 15:58 - Beitrag #20

@AJ:
Ich glaube Nordkorea soll im Moment im Besitz von 8 bis 9 Sprengköpfen sein, die brauchen keine erforderlichen Träger- bzw. Abwurfsysteme mit weiter Reichweite. Bei einem Angriff können sie die Atombomben auch im eigenen Land zünden, die Folgen wären bestimmt das Ende der menschlichen Zivislisation.
Wie kommst du bitte darauf? Beschreib mir mal einen Mechanismus, mit dem 9 lokale Atombombenexplosionen das weltweite Ende der Zivilisation bewirken sollen.

@Trotzki: So permanent, wie Nordkorea in sämtlichen Feindeslisten der USA auftaucht, ist durchaus davon auszugehen, dass sie in der engeren Wahl für einen Angriff standen und dass dies ohne Nuklearpotential leicht Realität hätte werden können.
So stark wie du schätze ich ihr konventionelles Militär nicht ein, bei aller Fokussierung des Landes darauf bleiben sie doch ein Dritte-Welt-Land und die Armee wird wenig effektiv und ernsthaft hochgerüstet sein. Und wie wir in Osteuropa gesehen haben, ist der Realsozialismus nicht sonderlich in der Lage, die Bevölkerung über den Regimekollaps hinaus zu überzeugen geschweigedenn zu fanatisieren.

@Ipsissimus: Prinzipiell Zustimmung, die USA sind weit gefährlicher, als sie behaupten, und die Schurkenstaaten weit weniger. Aber zum einen bezweifle ich, dass deine Anklage gegen Gott und die Welt zutrifft - bei der derzeitigen Mode wirst du garantiert mehr Menschen finden, die die USA für die Ausgeburt des Bösen halten, als Nordkorea-Paranoiker. Und auch die Medien hierzulande sind durchaus nicht mehr als amerikafreundlich zu bezeichnen.

Außerdem bestreite ich deine völlige Ablehnung der Relevanz der Regierungsform und des Begriffes "Demokratie" für die USA. Letztere ist zwar in vielen Punkten zweifelhaft, dennoch ist sie dem Begriff durchaus noch zuzuordnen. Aber das geht hier am Thema vorbei.
Und die Regierungsform ist durchaus relevant für die Stabilität und damit auch Nuklearsicherheit eines Landes (denn, wie gesagt, das Risiko geht weniger von zwischenstaatlichen Kriegen aus als vom Abhandenkommen der Nuklearwaffen in Wirrniszuständen). Denn eine Demokratie, auch eine semifunktionale, ist eine verhältnismäßig langfristig feste Staatsform, während Diktaturen jeder Couleur stets nur von starkem Mann zu starkem Mann leben und jederzeit zusammenbrechen können. (Wobei wiederum z.B. der Iran wohl durchaus eine westlichen Demokratien vergleichbare Stabilität hat, aber der ist ja auch keine Diktatur im engeren Sinne)

@Jan: Der aktuelle Führer ist übrigens nur geliebt, groß war der vorige ;)

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