Homöopathie

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Ipsissimus
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Mi 16. Feb 2005, 11:00 - Beitrag #1

Abgetrennt aus "Liebeskrankheit ist ernstzunehmendes Leid"

Die Homöopathie z. B. berücksichtigt solche Zusammenhänge und behandelt in einem solchen Fall auch von "außen" nach "innen", sozusagen, die akuten Symptome zuerst und später das Grundübel.



Soweit ich weiß, behandelt die Homöopathie überhaupt keine Symptome im schulmedizinischen Sinne, sondern Befindlichkeiten. Der Unterschied besteht tendentiell ungefähr in folgendem:

Ein Arzt "übersetzt" eine "Befindlichkeitsbeschreibung" eines Patienten in eine Messanweisung:
"ich bin immer müde" -> "Überprüfe Blutwerte auf Eisenmangel" u.ä.

Ein Homöopath übersetzt die Befindlichkeitsbeschreibungen nicht, sondern versucht, mit immer neuen Details ein für den Patienten derzeit aktuelles "Befindlichkeitsfeld" zu erkennen, auf das dann eine Kombination seiner Heilmittel angewandt wird.

Die schulmedizinische Unterscheidung von Symptomen und Grundkrankheit trifft ein Homöopath also gar nicht, er wird also auch nicht von "außen" nach "innen" vorgehen.

Eine gute Psychotherapie übrigens auch.


Wie eine selbst gute Psychotherapie das tun soll (erst Symptome beheben), ist mir nicht ersichtlich. Vielleicht dann, wenn du zur Psychotherapie die - zur Medizin gehörende - Psychiatrie dazuzählst, die mit nem Medikament erstmal unterdrückend auf psychische Zustände einwirkt, eine imo gerade nichtpsychotherapeutische Vorgehensweise.


Darf ich noch was Empörendes sagen? Ich glaube nicht, daß Aids existiert. Nicht in der Form jedenfalls, wie sie schulmedizinisch dargestellt wird :-) Das ist aber ein anderes Thema und vielleicht auch zu gefährlich für eine offene Diskussion

Feuerkopf
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Mi 16. Feb 2005, 13:48 - Beitrag #2

Okay,
Ipsissimus, wir driften ein bisschen ins OT ab. ;)

Gestern habe ich zum Thema "Trauer" gelesen, dass nachweislich die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden um rd. 300 % steigt. (Dis-Stress)

Das mag zwar ursächlich an der Art der persönlichen Konfliktfähigkeit liegen, aber ändert eben nichts an der Tatsache, dass "echte" Krankheiten opportunistisch seelisch/körperliche Mangelzustände ausnutzen.

Ist eigentlich auch gleich, ob es AIDS gibt. Wenn der Körper durch die HIV-Viren vorgeschädigt ist, sprich: Das Immunsystem sein Gleichgewicht gar nicht mehr halten kann, dann wird der Mensch anfällig für andere Erkrankungen, die dann kaum mehr heilbar sind.

Können wir uns auf diesen Minimalkonsens verständigen? ;)

OT zum Thema Psychotherapie:

Ich meinte eher, dass akute Symptome wie z. B. Phobien, die das alltägliche Leben massiv erschweren, oft durch eine Verhaltenstherapie behandelbar sind; danach kann man die Ursachen ergründen. Man muss nicht gleich Psychopharmaka einsetzen.

aleanjre
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Mi 16. Feb 2005, 14:10 - Beitrag #3

OT Homöopathie:
Natürlich werden da auch Symptome behandelt. Wenn ein Patient mit Fieber und Durchfall kommt, wird auch erst einmal gegen dieses Problem vorgegangen, bevor der Therapeut sich um die grundlegende Schwäche des Organismus' kümmert, die dafür sorgte, das überhaupt eine Infektion entstehen konnte.

Es ist bekannt, dass Depressionen sich oft ausschließlich in körperlichen Symptomen äußert: Kopf-, Rücken-, Magenschmerzen, ständiger Durchfall, bis hin zu Magengeschwüren, erhöhte Krebsgefahr, Herzinfarkt...
Liebeskummer tut weh, auch einem mental stabilen Menschen.

Ipsissimus
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Mi 16. Feb 2005, 17:43 - Beitrag #4

OT - es macht einen Unterschied, Aleanjre, ob die Homöopathie seitens eines Arztes angewandt wird, oder seitens eines "Homöopathen". Der Letztere - in der Regel ein Heilpraktiker - darf bei Durchfall gar keine Therapie am Patienten mehr durchführen, wenn er nicht auf mirakulöse Weise eine Infektion als Ursache positiv ausschließen kann. Wenn er nur den Verdacht hat, muss er schon den Patienten zu einem Arzt schicken und darf nicht mehr selbst tätig werden.

Davon abgesehen bezweifele ich, daß es homöopathische Mittel gibt, die in der Lage sind, akute Durchfälle zu stopppen (aber ich komme nicht aus der homöopathischen Richtung, von daher bin ich dessen auch nicht sicher)

aleanjre
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Mi 16. Feb 2005, 18:25 - Beitrag #5

:confused:
Natürlich gibt es Mittel gegen akuten Durchfall. Selbstverständlich behandeln Therapeuten (egal ob Heilpraktiker oder was auch immer) auch Infektionserkrankungen. Ein guter, seriöser Therapeut wird die Finger von Streptokokken - Infektionen lassen und dem Patienten raten, sich Antibiotika verschreiben zu lassen - zwingen kann ihn dazu aber niemand. Er kann dann noch Mittel geben, die begleitend helfen sollen.

Wenn er durch Fehlbehandlung einem Patienten schaden zufügt, kann der ihn vielleicht noch auf Körperverletzung verklagen, ist dann aber in der Beweispflicht, dass der Therapeut ihn nicht ausreichend aufgeklärt hat. Ich kenne nicht genau die rechtlichen Bestimmungen, was passiert wenn ein Therapeut mit offener Tuberkulose o.ä. konfrontiert wird, genau weiß was er vor sich hat und das nicht dem Gesundheitsamt meldet. Ich denke aber, dass der gesunde Menschenverstand und der Selbstschutz da von allein aktiv werden wird. Ansonsten braucht man keine amtliche Erlaubnis, um Durchfall zu heilen. Man darf sich lediglich nicht als Arzt ausgeben, wenn man das gar nicht ist.

Ansonsten gibt es die Grenze, die die Chirurgie aufzwingt, da kann man nur Heilungsfördernde Mittel nebenher geben. Auch bei Krebs, Schlaganfall, Herzinfarkt, Diabetes... kann der Therapeut nur begleitende Hilfe leisten. Unseriöse Scharlatane, die Diabetikern das Insulin und Krebskranken die Chemotherapie untersagen und mit Thuja, Silizium und Co. dem Übel zu Leibe rücken, gibt es leider, leider auch.

Ich nutze gerne die Homöopathie, um Husten, Schnupfen, Heiserkeit und ähnliche kleine Gebrechen meiner Familie (und meiner selbst) anzugehen, mit großem Erfolg. Solange man die Grenzen kennt und anerkennt, ist das auch völlig unproblematisch.

Und wenn mir ein flotter Titel eingefallen ist, werde ich diese Metadiskussion abtrennen. Heute Abend irgendwann.

Ipsissimus
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Mi 16. Feb 2005, 19:50 - Beitrag #6

mein Einwand bezog sich nur gegen die Behandlung von Infektionen im Darm. Deren Behandlung ist Heilpraktikern gesetzlich verboten, schon bei Verdacht. Ein Heilpraktiker, der Durchfall behandelt, muss explizit ausschließen können, daß es sich um infektiösen Durchfall handelt, was er nur dann kann, wenn der Patient ihm eine plausible Ursache schildert. In allen anderen Fällen ist das Risiko für ihn extrem groß, seine Zulassung zu verlieren.

Tuberkulose gehört zur Klasse 1 oder 2 der Krankheiten, die unter das Seuchenmeldegesetz fallen. Alle Krankheiten aller drei Klassen, die unter das Meldegesetz fallen, dürfen von Heilpraktikern nicht behandelt werden. Wenn er es doch tut, verliert er seien Zulassung ohne jedes wenn und aber und ist froh, wenn er nicht zusätzlich noch in den Knast muss.

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Mi 16. Feb 2005, 23:35 - Beitrag #7

Hm, hast du zufällig die gesetzlichen Grundlagen dafür an der Hand?

Ich weiß, dass Durchfall von Homöopathen behandelt wird. In der Regel handelt es sich dabei ja auch entweder um eine Lebensmittelunverträglichkeit im Sinne von Allergie oder schlicht überfressen, oder um einen ganz harmlosen Magen - Darm - Infekt. Jene Sorte Erkrankung, bei der der Hausarzt nur müde mit dem Rezept für sein Lieblingsmedikament in dieser Richtung zückt, ohne sich in ausufernde Untersuchungen zu bemühen, oder man auch getrost zuhause seine bevorzugten Hausmittelchen ausprobieren kann.

Etwas anderes sind Salmonellen, Cholera und Konsorten. Die fallen natürlich unter die Meldepflicht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein Therapeut, der das versäumt, sofort Praxisverbot erhält. Das aber ein Heilpraktiker keinen harmlosen Durchfall behandeln darf, überhaupt nicht.

Ipsissimus
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Do 17. Feb 2005, 00:06 - Beitrag #8

die Unterlagen suche ich dir noch raus ... basiert aber im wesentlichen auf dem Heilpraktikergesetz bon 1938, seinen Durchführungsbestimmungen und deren Aktualisierungen bis in die jüngste Gegenwart, sowie dem Bundesseuchengesetz und dessen Durchführungsbestimmungen.

Aber, wie bereits gesagt, der HP muss VORHER.WISSEN, daß keine infektiöse Ursache vorliegt. Wenn er nur schon eine Stuhl-Probe in ein Labor schickt, um abklären zu lassen, OB eine Infektion vorliegt, macht er sich prinzipiell bereits strafbar, da er die Infektion aufgrund seiner aktuellen Einschätzung nicht definitiv ausschließen konnte. Für diesen Fall sieht der Gesetzgeber eindeutig vor: ab zum Arzt.

Wenn der Patient eine Erklärung abliefert, die dem HP erlaubt, zu untersuchen ("Habe einen Liter Rizinusöl auf Ex getrunken. Scheiss Wette."), dann sieht die Sache natürlich anders aus. Allerdings sehe ich immer noch nicht, daß ein homöopathisches Mittel einen derartigen akuten Durchfall kupieren kann, wie das schulmedizinischen Medikamente durchaus können.

Nebenbei, was soll in diesem Thread eigentlich diskutiert werden?

aleanjre
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Do 17. Feb 2005, 01:20 - Beitrag #9

In die Abteilung "Diskussion" kommt alles rein, was zu tiefschürfend für Smalltalk ist, aber in die anderen Bereiche nicht so recht passen will. Das kann dann durchaus auch schon mal ein Info - Austausch über ein Thema sein, ohne Diskussionsstoff. Hm, der Titel ist nicht so wirklich passend, ich habe nichts besseres gefunden. Vorschläge?

Ich glaube, wir meinen mal wieder das gleiche, definieren nur unterschiedlich. Ich falle hier immer wieder über das Wort "Infektion". Sobald der Körper Krankheitszeichen zeigt, die auf Bakterien oder Viren schließen lassen, liegt eine Infektion vor. Die haargenaue Definition suche ich noch raus. Aber es gibt halt eben die harmlosen, kleinen Infekte wie auch schwere Zustände.
Der kleine Virus, der für drei Tage Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursacht und dann wieder verschwindet, wird von Heilpraktikern behandelt. Definitiv.
In homöopathischen Büchern werden die Mittel erklärt, die bei den verschiedenen Symptomen die richtigen sind. Und auch mein Friseur macht sich nicht strafbar, wenn ich ihm vom Durchfall meiner Oma erzähle und er mir Reisschleim und geriebenen Apfel als Hausmittel empfiehlt.
Die Wirkung ist übrigens nicht ganz so prompt wie bei "schulmedizinischen" Mitteln, weil die Homöopathie davon ausgeht, dass der Körper, der sich gerade selbst schützten will, indem er sich auf diese Weise reinigt, genau darin unterstützt werden soll. Aber die Begleitsymptome wie Schmerz, Schwäche etc. verschwindet, und man ist in sehr kurzer Zeit wieder fit. (Wenn man das richtige Mittel gewählt hat).
Salmonellen machen typische Symptome, v.a. was Farbe und Geruch des Stuhlgangs betrifft. Cholera, Ruhr etc. sorgen i.d.R. für einen solch schlechten Zustand mit hohen Fieber, das kaum einer noch nach einem Termin beim HP nachfragt, sondern sofort ins Krankenhaus fährt. Ein seriöser Therapeut wird einen in diesem Fall - sehr hohes Fieber, schlechter Allgemeinzustand, starke Schmerzen, auffällige Durchfälle - sofort zum Arzt schicken, sollte man wirklich in dieser Situation noch so alternativ eingestellt sein und lieber den HP anrufen.
Es sind wohl die meldepflichtigen Infektionen, auf die du dich beziehst?

HP dürfen überhaupt keine Laboruntersuchungen veranlassen. Blutzuckermessen ist erlaubt, Diabetesdiagnostik nicht.

Ipsissimus
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Do 17. Feb 2005, 01:49 - Beitrag #10

HP dürfen überhaupt keine Laboruntersuchungen veranlassen. Blutzuckermessen ist erlaubt, Diabetesdiagnostik nicht.


Das muss dann ziemlich neu sein, während meiner Ausbildung war das noch erlaubt (da ich aber nicht praktiziere, bin ich auch nicht ganz auf dem Laufenden, was die aktuelle Gesetzeslage angeht, das ändert sich ja alle Nase lang)

aleanjre
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Do 17. Feb 2005, 09:19 - Beitrag #11

Meine Homöopathin sagte mir das. *schulterzuck*

Feuerkopf
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Do 17. Feb 2005, 12:07 - Beitrag #12

Ich gestehe, mir war die Homöopathie immer ein bisschen suspekt. Da sind bei bestimmten Dillutionen überhaupt keine Moleküle des Ausgangsstoffes in der Lösung oder den Zuckerpillchen, und es wirkt dennoch! :confused:

Seit ich meine Hündin im letzten Jahr innerhalb eines Tages! mit einem homöopathischen Mixmittel aus einer niederländischen Drogerie von ihrem lang anhaltenden Humpeln befreit habe, glaube ich alles.

Ähnlich ging es mir mit der Bioresonanz-Therapie. Aber mein Sohn ist frei von Neurodermitis. Letztlich ist mir das WIE egal, hauptsache, es wirkt!

aleanjre
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Do 17. Feb 2005, 12:37 - Beitrag #13

Glaub mir, so suspekt wie mir kann dir die Homöopathie überhaupt nie gewesen sein. Für mich gab's als Krankenschwester die Schulmedizin, und na ja, Hausmittelchen wie Wadenwickel wohl auch noch, und damit Feierabend. *hugh*
Aber als meine Mini - Prinzessin mit 7 Monaten von ihrer Schwester Windpocken erbte und danach einfach nicht mehr auf die Füße kam, innerhalb von 3 Wochen zweimal haarscharf an einer schweren Lungenentzündung vorbeischrappte und beide Male Antibiotika brauchte. Als sie beim zweiten Mal Antibiotika 1 Woche lang unglaublich furchtbaren Durchfall hatte und kein Mittel, dass der Arzt mir gab, diesen stoppen konnte. Als sie in Folge dieses Dauerdurchfalls die schlimmste Windeldermatitis entwickelte, die ich je gesehen hatte - mein Baby sah aus, als hätte ich sie auf die heiße Herdplatte gesetzt, die ganze Haut von Oberschenkelmitte bis Rückenansatz war feuerrot wie verbrannt, superempfindlich. Als nach zwei Wochen und drei Pilzspezialsalben die Sache immer noch furchtbar war und immer schlimmer wurde und mein Baby Tag und Nacht nur quengelte, brüllte und schrie und ich schon weinte, wenn ich nur ihre Windel öffnete.
- Da hatte ich plötzlich das dringende Bedürfnis, einen anderen Weg zu versuchen. Und ich, die ich vor kurzem jeden ausgelacht hätte, der gewagt hätte zu sagen: du wirst dieses Jahr noch eine Heilpraktikerin aufsuchen! - schnappte mir das Telefon und machte einen Termin. Und bekam einen sehr schnellen, denn die sympathische Frau am Telefon fand, dass das ja wohl sehr, sehr dramatisch sei. (Und ich hatte eigentlich das Gefühl, ich sei eine hysterische, von Schlaflosigkeit überlagerte Zicke, dass ich wegen so ein bisschen harmlosen Pilz so ausrastete).
Mann, war das merkwürdig, in diese gemütliche Praxis zu gehen, in der unhygienische Zimmerbrunnen standen und genauso unhygienische Pflanzen. Wo alles aus Holz war statt weiß und steril. Wo Mobiles und Windspiele von der Decke hingen, und jede Menge Fotos von neugeborenen Babys, denn meine Homöopathin ist auch praktizierende Hebamme. Musik von Enya in der Luft, genauso wie der Duft von ätherischen Ölen. Eine andere Welt. Aber: die Frau war gekleidet wie eine Versicherungsvertreterin, konservativ und sehr streng, und hinter war ein riesiges Regal voll mit Büchern. Das war in Ordnung für meine Nerven. ;)
Sie stellte mir hunderte seltsame Fragen, interessierte sich für den ganzen Verlauf des Lebens meiner Kurzen, von der Zeugung bis zum damaligen Tage. Und verschrieb mir dann eine Salbe, die Candida albicans (also den Pilz) als homöopathische Dosis enthielt. Ich hatte Bauchschmerzen, als ich in die Apotheke ging. Das konnte doch nicht gut sein!!! Und als ich 15 Euro latzen sollte, bekam ich gleich noch Zahnschmerzen dazu. Autsch. Na ja, ich war so mutig gewesen einen obskuren Weg zu versuchen, jetzt wollte ich ihn auch zuende gehen.
Ich wickelte mein armes, armes weinendes Baby und verteilte die komisch duftende Salbe, mit wenig Hoffnung und ein wenig Angst, dass ich alles noch viel schlimmer machen und mein Kinderarzt mir für meinen Leichtsinn den Kopf abreißen würde.
Meine Süße war müde nach dem Ausflug, und ich legte sie auf ihre Spieldecke, setzte mich dazu und spielte ein wenig mit ihr. Nach einer halben Stunde fiel mir auf, dass sie recht entspannt war, wie seit Wochen nicht mehr. Von Neugier gepackt wagte ich es, die Windel zu öffnen und bekam einen Schlag: der feuerrote Brand war weg, nur ein leichter rosa Schimmer noch sichtbar, der nicht mehr schmerzte! Das Mittel, dass ich zur Stärkung von Prinzesschens Konstitution bekommen hatte, tat ebenfalls treu seinen Dienst, und sie war danach nie wieder so krank.

Ich glaube nicht an alles, habe mich sehr gut über Hom. informiert, dicke Bücher gelesen und wende sie bei harmlosen Gebrechen selbstständig an. Einiges ist da doch ein wenig mystifiziert, einiges funzt einfach nicht. Und es ist unendlich schwer, das richtige Mittel zu wählen. Aber es ist eine sehr gute Methode, liebevoll mit seinem Körper umzugehen und wirkt manchmal da, wo die Schulmedizin nur noch mit den Ohren wackeln kann.

Scuba
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Do 17. Feb 2005, 22:01 - Beitrag #14

Ich denke der wesentliche Unterschied zwischen Homöopathie und 'Allopathie' ist der, daß die Schulmedizin lediglich darauf achtet, was der 'Leitende' "HAT" (= das Symptom), währende der Homöpath danach sucht, was dem Patienten "FEHLT". (= die entprechende Bewußtheit darüber, warum das Symptom auftritt)

Folgerichtig 'bekämpft' die Schulmedizin das Symptom und versucht alles zu unternehmen, daß es verschwindet (möglichst wegschneiden oder abtöten), während der Homöopath versucht das fehlende zu ergänzen (in dem er 'ähnliches' zuführt)

Das die Homöopathie bei akuten Krankheiten Schwächen haben muß und bei chronischen ihre Stärken ausspielen kann, ergibt sich aus dem gesagten.

aleanjre:
Der kleine Virus, der für drei Tage Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursacht und dann wieder verschwindet, ...


Glaubst Du wirklich das Viren 'Krankheiten verursachen'? Ich möchte fast wetten: Bei allen hier an der Diskussion beteiligten lassen sich jezt in diesem Augenblick nach medizinischen Untersuchungen Erkältungsviren nachweisen, die wir uns ständig im Büro, in der Familie, im Bus, ... zwangsläufig durch einfache Atemvorgänge 'einfangen'. Wer von Euch ist aber tatsächlich erkältet?

aleanjre
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Do 17. Feb 2005, 22:10 - Beitrag #15

Auch in der Homöopathie wird nicht daran gezweifelt, dass es die Viren, Bakterien und sonstigen Freunde der Nacht sind, die die Krankheit auslösen. Es liegt aber an der Konstitution des Einzelnen, ob er tatsächlich krank wird, die Anwesenheit der Erreger reicht also nicht. Und je nach Konstitution reagiert man verschieden.
Wenn Herr A also mit 40° Fieber und Lungenentzündung furchtbar krank wird, bekommt Herr B von ein und demselben Virus nur heftigen Schnupfen, während Herr C lediglich zwei Tage leichte Kopfschmerzen hat und Herr D gar nichts spürt.

"Ergänzen" ist eigentlich nicht das richtige Wort. Die homöopathische Dosis des "Gleichen" gibt dem Körper die Information, wie er zu reagieren hat.

Scuba
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Do 17. Feb 2005, 22:48 - Beitrag #16

Also das 'Schauspieler' vorhanden sein müssen, um ein Stück aufzuführen, daran zweifle ich nicht, aber daran, das sie das Theater 'auslösen' schon.

(Nur das wir uns nicht mißverstehen: ich ziele nicht auf eine andere Ur_sache ab (deren es viele gibt), sondern ich zweifele die Gültigkeit des 'naturwissenschaftlichen Kausalitätsprinzipes' schlechthin an)

aleanjre
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Do 17. Feb 2005, 23:06 - Beitrag #17

Ich verstehe, worauf du hinauswillst, aber gib mal deine These zum Besten, damit ich dazu etwas sagen kann.

Scuba
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Fr 18. Feb 2005, 20:30 - Beitrag #18

'These' ist vielleicht zuviel gesagt, ich bin nur vorsichtig dabei das Thema etwas einzugrenzen, indem ich davon ausgehe das es nur 'eine' unteilbare Wirklichkeit geben kann, die in sich selbst Widerspruchsfrei sein muß. Da Homöopathie (subjektiv) 'funzt', aber (objektiv) naturwissenschaftlich unmöglich ist, entsteht hier ein Widerspruch der zu klären wäre.

Da (die klassische) Naturwissenschaft heutzutage nahezu gleich gesetzt wir mit dem "erforschen von kausalen (Wirk-)Zusammenhängen", kann diese unmöglich Homöopathie erklären können, da diese selbst Wirkursachen ausschließt (zumindest die 'richtige', die klassische Homöopathie)

Im Altertum waren aber noch andere 'Kausalverknüpfungen' außer dem naturwissenscahftlichen Wirkursachenprinzip bekannt und man ging von ihrer Gültigkeit aus. So kann durchaus eine 'Ursache' in der Zukunft oder in der Form liegen. Bsp.: Ich schieße deshalb auf ein aufgestelltes Tor, weil ich das Fußballspiel gewinnen will. (Formursache = Tor; Ursache in der Zukunft = gewinnen)

Was (übersetzt) für eine Krankheit heißen könnte: Das Schauspiel 'Erkältung' wird deshalb inszeniert, weil ich mich für ein bestimmtes Thema z.Zt. nicht erwärmen kann, ich die Nase voll habe und am liebsten jemanden etwas Husten möchte (um vielleicht etwas besstimmtem aus dem Weg zu gehen)

('Krankheit' ist noch eines der wenigen großen Tabuthemen in unserer Gesellschaft, die unhinterfragt ausgelebt werden dürfen)

Etwas 'erforderliches' ist aus meinem Bewußtsein verschwunden, aber dafür habe ich körperliche Symptome. D. h. in der Summe bin ich nach wie vor 'Ganz(früheres Wort hierfür: 'Heil')

In diesem Sinne hast Du recht: zu "Ergänzen" gibt es eigentlich nichts, wenn man von der Einheit von Körper und Geist ausgeht.

Wie ich aber bereits angedeutet habe, sehe ich das 'falsche' (bzw. unvollständige) Wirkursachenprinzip nur in der 'klassischen' Naturwissenschaft. Die grundlegendere Physik, - die Quantenphysik ist von diesem völlig frei, wie ich bereits hierzu an anderer Stelle im Forum (bzw. siehe die Überlegungen auf meiner HP) Stellung bezogen habe.

Viele Grüße

P.S.: Homöopathie wirkt (meines Wissens) bezeichnenderweise nicht bei Vergiftungen, die durch Überdosierungen hervorgerufen werden.

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Sa 19. Feb 2005, 19:48 - Beitrag #19

Bin im Moment nicht sonderlich in Form, deshalb kann es sein, dass ich am Thema vorbei schreibe. Aber nun denn.

Sowohl die Schulmedizin als auch die Homöopathie kennt verschiedene Ursachen für Schwäche, die den Körper offen für Erkrankungen macht.
Unterkühlung, Überhitzung, Stress...

Wobei die Schulmedizin sich dann ausschließlich um die Symptome als solches kümmert und die Homöopathie den auslösenden Moment als Wegweiser zum richtigen Mittel nimmt.
Wobei die Homöopathie Auslöser anerkennt, die einen Arzt höchstens den Kopf schütteln lassen. Haare schneiden z.B., oder ein Wetterwechsel von feucht-kalt auf feucht-warm...
Ärger, Schlafmangel, zuviel oder zuwenig Nahrung, Alkohol etc. sind alles sehr wichtige Auslöser > entsprechend zu dem auch allgemein anerkannten wie z.B. : Laus über die Leber gelaufen (Gallenbeschwerden durch Ärger)

Diese auslösenden Momente versetzen den Menschen entsprechend seiner Konstitution in einen "Zustand", in dem verschiedene Einflüsse verbessernd und andere verschlimmernd wirken. Dieser Zustand kann wechseln, wenn er falsch behandelt wird (auch durch ein falsches hom. Mittel).

Ich bezweifele, dass ich mich im Moment sonderlich klar ausdrücke. Was ich von Anfang gemeint habe:

Schwäche des Körpers > (Krankheitserreger) > Krankheit

Die Klammern deshalb, weil es auch krankhafte Zustände ohne Krankheitserreger gibt.

Es gibt homöopathische Mittel gegen alle Arten von Vergiftungen, aber es wird in jedem Fachbuch davon abgeraten, mehr als allgemeine Hilfsmaßnahmen davon anzuwenden bevor der Notarzt eintrifft, allein schon, weil das Gift meist nicht bekannt ist, man in Panik oft falsch handelt und ein Laie schon mal Verätzungen von Säuren und Laugen verwechselt, einen Schock unterschätzt etc.

beckZ
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So 20. Feb 2005, 03:08 - Beitrag #20

sure

also
ich bin von der heilkraft der hömöööopathie
überzeugt.
der unterschied zwischen schulmedizin und h.
ist in einfachen worten gesagt der, dass schulmedizin die
symtome oder auswirkungen der krankheit bekämpft und
sogesehen die krankheit nur blockt, woraufhin der körper antikörper bildet und die krankheit das nächste mal besser bekämpfen kann.
Die hömöopathie hingegen bekämpft die ursache des unwohlbefindens/der krankheit.oft werden z.B. in diesen kleinen weißen pillen die erreger der krankheit, unter der man leidet oder auch vorsorglich , in ganz minimierter portion verabreicht, also eine art impfung. der körper lernt die erreger(bakterien, Viren...) kennen und speichert in den gedächniszellen den wirksamen anti-körper.

mfg beckZ

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