Spender schrieb:Man will sich vielleicht mit großartigen Werken für die Nachwelt unsterblich machen.
Was aber auch nicht das Problem lösen kann, dass man irgendwann in Vergessenheit gerät, denn kein Leben hält ewig (unter der Annahme eines Materialismus und der Induktion). Auch wenn ein Mensch große Werke hinterlässt, an die sich die Menschen erinnern, so wird es auch irgendwann die Menschheit nicht mehr geben und es wird sich niemand mehr an die Werke der Person erinnern, die diese erschaffen hatte.
Das war jetzt kein Widerspruch zu dir Spender, sondern nur eine Anmerkung zu dem Punkt.

Phoenix schrieb:Hat schon mal einer von euch versucht sich vorzustellen wie das Nichts aussieht?
Du kannst dir das Nichts nicht vorstellen, denn man sich nur Etwas vorstellen kann und das Nichts ist nicht Etwas, sondern eben das Fehlen von Etwas.
Padreic schrieb:Die Furcht vor dem Sterben, den Schmerzen, die wir hierbei fühlen könnten, ist dabei eher sekundär. Schmerzen fühlen, das gibt es auch in unserem Leben (wenn vielleicht auch nicht so heftig wie im Sterben). Die Angst vor dem Tod hat aber eine ganz andere Qualität als die Furcht vor Schmerz.
Man sollte mit der Induktion vorsichtig sein, wenn man von den eigenen Einstellung auf die anderer Menschen schließen will. Nur weil für dich die Angst vor dem Tod primär und die Angst vor Schmerzen sekundär ist, heißt dass nicht, dass das generell bei allen Menschen so ist. Zumindest bei e-noon und mir ist das nicht der Fall, womit deine These widerlegt ist.
Ich denke, dass jeder Mensch schon mal Angst vor dem Tod hatte (kleine Babys mal ausgenommen), diese Angst einem aber nicht das ganze Leben über begleiten muss. Ich habe keine Angst vor dem Tod, denn wie Epikur schon so schön sagte: "Denn solange wir sind, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, sind wir nicht mehr."
Wovor ich Angst habe, sind die möglichen mit dem Sterben verbundene Schmerzen, aber nicht die vor dem Tod-Sein. Wer an eine mögliche Bestrafung nach dem Tod glaubt (z.B. Hölle), der hat einen bewussten Grund für seine Angst vor dem Tod. Ansonsten ist der Sachverhalt rein biologisch zu erlären. Dieser Instinkt lässt sich aber wie schon gesagt ablegen. Der Tod ist mir momentan aber nicht egal, weil es mir Unbehagen bereitet mir vorzustellen, dass mich jemand vermissen würde. Wenn ich einmal Tod bin, dann schert mich die Welt nicht mehr, aber solange ich lebe kann sie es.
Die Angst vor dem Tod gründet für mich nicht in einer Angst vor dem Unbekannten oder was du sonst nennst, sondern diese Aspekte sind nur die Versuche die instinktive Angst vor dem Tod zu rechtfertigen. Wir brauchen uns aber nicht für unsere genetische Disposition zu rechtfertigen, weil wir auf diese nie einen Einfluss hatten. Mit deinen angeblichen Gründe für die Angst willst du diese nur in Worte fassen, wobei die Angst natürlich nicht dasselbe ist wie ihre Gründe.