Man sollte mit der Induktion vorsichtig sein, wenn man von den eigenen Einstellung auf die anderer Menschen schließen will. Nur weil für dich die Angst vor dem Tod primär und die Angst vor Schmerzen sekundär ist, heißt dass nicht, dass das generell bei allen Menschen so ist. Zumindest bei e-noon und mir ist das nicht der Fall, womit deine These widerlegt ist.
1. Das ist keine Induktion.
2. Widerlegen einzelne Ausnahmen nicht, dass die These im Grunde stimmt.
3. Es muss sich erst noch erweisen, ob ihr wirklich keine Angst vor dem Tod als solchem habt. Ich würde zumindest keine Wette darauf abschließen, dass du ohne Angst wärest, wenn man dir mit der ernsthaften Absicht dich zu töten einen Revolver an die Schläfe hielte.
4. Lässt sich meine Aussage auch noch anders interpretieren, nämlich so, dass es für diesen Thread die Furcht vor dem Sterben weniger relevant ist, weil sie nicht so einzigartig wie die Angst vor dem Tod als solchem ist.
Die Angst vor dem Tod gründet für mich nicht in einer Angst vor dem Unbekannten oder was du sonst nennst, sondern diese Aspekte sind nur die Versuche die instinktive Angst vor dem Tod zu rechtfertigen. Wir brauchen uns aber nicht für unsere genetische Disposition zu rechtfertigen, weil wir auf diese nie einen Einfluss hatten. Mit deinen angeblichen Gründe für die Angst willst du diese nur in Worte fassen, wobei die Angst natürlich nicht dasselbe ist wie ihre Gründe.
Vieles von unserem Handeln und Fühlen basiert auf genetischen Dispositionen. Für unser Leben ist allerdings ein psychologisches Verständnis dieser wichtiger. Insbesondere auch bezüglich der Frage, wie wir uns zu unserem Fühlen verhalten wollen (worauf wir einen Einfluss haben).
Es sind keine angeblichen Gründe, sondern wirkliche, wenn auch abstrahiert. Und gerade daraus kann ich auch ableiten, dass die Angst vor dem Tod nicht in jeder Hinsicht etwas schlechtes ist, sondern auch Erlebnis der Grundqualitäten unseres Daseins.
Padreic