Queen schlägt Bill Gates zum Ritter

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Noriko
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Do 3. Mär 2005, 17:24 - Beitrag #1

Queen schlägt Bill Gates zum Ritter

Für seine Verdienste um die Bekämpfung der weltweiten Armut wurde Microsoft-Gründer Bill Gates von der englischen Königin zum Ritter des britischen Empire geschlagen. Als Amerikaner trägt er nicht den Titel "Sir", sondern darf "KBE" (Knight of the British Empire) an seinen Namen hängen. Gates freute sich über die "große Ehre". Mit der Queen habe er bei der Verleihung über Computer, die Gates Stiftung und die Entwicklungsländer gesprochen.

Ich fass es nicht, ich fass es eifnach nicht...
UNGLAUBLICH!

aleanjre
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Do 3. Mär 2005, 18:26 - Beitrag #2

Hm. Der Mann ist, vorsichtig ausgedrückt, durchgeknallt, und seine Firmenpolitik ist wirklich streitbar, und wer Windows hat, braucht sonst keine Probleme mehr. Aber niemand kann leugnen, dass Bill Gates mit seinen unendlichen Spendenmillionen Gutes tut, in sehr vielen Bereichen von Welthungerhilfe bis Krebsforschung.

Erdwolf
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Do 3. Mär 2005, 20:03 - Beitrag #3

Dazu hat ein User namens Marcel auf heise.de einen m.E. recht passenden Kommentar abgegeben:
Es ist mir auch herzlich egal, ob er in seinem Innersten ein
A****loch oder ein Samariter ist, hier zählen die Taten, und die
sprechen ohne Zweifel für sich respektive für ihn.
[...]
Seine Software suckt? Ist mir doch egal, ich muss sie ja nicht
benutzen ...


Das trifft es meiner Meinung nach auf den Punkt.

Ipsissimus
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Do 3. Mär 2005, 21:16 - Beitrag #4

NEIN

mögen seine Spenden sich in Luft auflösen, ehe sie irgend jemanden verseuchen. Kein Millimeter Raum für diese Mensch genannte Dummdreistigkeit. Wenn nur Taten zählen, ist jede erfolgreiche Bösartigkeit gerechtfertigt.

Monostratos
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Do 3. Mär 2005, 21:48 - Beitrag #5

Auch wenn besagte Stiftungen und karikative Spenden ( :rolleyes: ) von vergleichsweise exorbitantem Ausmass, gemessen an anderen Organisationen, sind, so ist doch der damit verbundene Aufwand und die Grösse der Beträge für Gates nicht der Rede wert gewesen. Würde man das Maß so anlegen, dass danach gemessen wird, wieviel in Prozent man für andere hingibt, so hätten Mutter Theresa und andere den Ritterschlag verdient, da sie ALLES für andere gegeben hat. Aber was würde sie, würde sie noch leben, schon mit einem Titel anfangen können?

Noriko
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Fr 4. Mär 2005, 00:11 - Beitrag #6

DIe Gute Mutter Theresa ist immerhin Heilig gesprochen ;)
und ausserdem wars ja ihr(e) Beruf(ung) *g*

Monostratos
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Fr 4. Mär 2005, 00:14 - Beitrag #7

Ja, ich weiss. :angel:
:para:

Erdwolf
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Fr 4. Mär 2005, 01:10 - Beitrag #8

Es ist ja nicht so, als hätte so ein Ritterschlag wer-weiß-was für eine Bedeutung....

janw
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Fr 4. Mär 2005, 01:13 - Beitrag #9

@Erdwolf: Fragt sich ob er das auch so sieht ;)
Honni soit qui malipense...

Traitor
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Fr 4. Mär 2005, 02:03 - Beitrag #10

Zum Thema Ritterschlag an sich sage ich erstmal nichts.

Jedoch finde ich es sehr löblich, dass Gates' Engagement endlich mal gewürdigt ist. Ich kenne keine andere Person des öffentlichen Lebens, deren gute Seiten zugunsten eines allgemeinen Feindbildes von den Medien derart geleugnet werden.

@Mono: Wenn ich mich recht erinnere, hat er die Hälfte seines Privatvermögens an seine Stiftung übertragen. Ich bezweifle, dass es eine andere reiche Person gibt, die da drankommt. Werde aber nochmal nachschauen, ob der Wert wirklich stimmt.

@aleanjre: Weshalb ist er "durchgeknallt"? Er hat das bisschen Größenwahn, das jeder erfolgreiche Unternehmer hat, und er gibt regelmäßig übertriebene Visionen von sich, aber das ist auch nichts Ungewöhnliches. Und seinen Rückzug aus dem Tagesgeschäft halte ich für ein recht eindeutiges Zeichen, dass er genau weiß, wie er sein Leben zu planen gedenkt und was gut für ihn ist.

@Ipsissimus: Für diese totale Verdammung sähe ich gerne mal Begründungen.

Nochmals allgemein: Gates ist mit Sicherheit kein leuchtender Heiliger, aber er ist auch alles andere als der leibhaftige Teufel, für den ihn 95% von Medien und Volk halten. Im Vergleich zu anderen Unternehmern ähnlichen Kalibers macht er in meinen Augen sogar noch eine recht gute und sympathische Figur.

PS: Laut Wikipedia:
Dank seines Reichtums dürften Bill Gates und seine Frau auch die „spendabelsten“ Menschen sein: durch die gemeinsame Stiftung Bill and Melinda Gates Foundation, die über ein Vermögen von annähernd 30 Milliarden verfügt haben sie bis heute etwa 7,5 Milliarden Dollar ihres Privatvermögens für wohltätige Zwecke gespendet. Die im Dezember 2004 an ihn ausgeschüttete Sonderdividende von knapp 3 Milliarden US-Dollar floss ebenfalls in diese Stiftung ein. Bis zu seinem Ableben will Gates nach eigenen Aussagen 90 bis 95 Prozent seines Gesamtvermögens spenden.
Wieviel er insgesamt an die Stiftung übertragen hat, kann man aufgrund der Kapitalerträge dieser selbst daraus schlecht ablesen, und wieviel Prozent es sind, dank des seltsam schwankenden Gesamtvermögens (Aktieneffekte, denke ich) auch nicht, aber die Dimensionen sind schon überzeugend und gehen in die Richtung, an die ich mich erinnerte.

Feuerkopf
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Fr 4. Mär 2005, 08:58 - Beitrag #11

Über den Wert eines queenlichen Ritterschlages kann man eh diskutieren.
(Frage der Queen an Eric Clapton: "Und wie lange machen Sie schon Musik?" Antwort Clapton: "So etwa 40 Jahre..." ;) )

Natürlich ist Gates kein Heiliger. Ich weiß allerdings auch nicht, wie weit er noch für die Strategie seiner von ihm gegründeten Firma überhaupt noch verantwortlich ist. Jedenfalls hat ihn niemand gezwungen, sein exorbitantes Vermögen zu stiften.
Soweit ich weiß, sind seine finanziellen Zuwendungen höher als die Beiträge der USA an die UNO. (Oder ist das ein Gerücht?)

Ich kenne jedenfalls nicht allzu viele Superreiche, die ihr Geld so bereitwillig abgeben. Wenn Gates das tut, sind mir seine Motive auch herzlich gleich. Und den Spendenempfängern sicherlich auch.

aleanjre
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Fr 4. Mär 2005, 09:45 - Beitrag #12

Sein Größenwahn ist nicht schlimmer als bei vielen anderen auch, und seine Visionen gewissermaßen erfrischend, ich bezog mich auf seine ganz private Verrücktheit, die man bei Reichen ja gerne "exzentrisch" nennt. "Durchgeknallt" ist dabei in meiner persönlichen Wertungsskala ziemlich freundlich belegt, würde ich ihn für krank oder böse halten, hätte ich "psychotisch" geschrieben.
War es nicht so, dass er gezwungen wurde, seinen Vorstand niederzulegen?

Ipsissimus
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Fr 4. Mär 2005, 12:26 - Beitrag #13

Traitor, Gates hat sein Geld im wesentlichen durch geschicktes Marketing erlangt, nicht durch bessere Produkte. Er hat im Rahmen dieses Marketings den zunehmend erfolgreichen Versuch gestartet, große Teile der Bevölkerung zumindest prinzipiell zu kriminalisieren; darüber hinaus unternimmt er den Versuch, seine Monopolstellungen auszunutzen, nicht nur um professionelle Mitbewerber aus dem Feld zu schlagen, sondern um grundsätzlich die Opensource-Gemeinde ins Abseits zu bringen.

Wenn auch diese Gebaren im das im kaufmännischen Bereich Selbstverständlichkeiten darstellen mögen, bin ich weit davon entfernt, die Privatperson Bill Gates von dem Geschäftsmann zu trennen.

J.C.
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Fr 4. Mär 2005, 12:53 - Beitrag #14

Imho kann man über Billy kann man sagen was man will.
Der Kerl hat es zu etwas gebracht. So einen Stand (Finanziell, Bekanntheit, usw...) muss unsereins erst einmal erlangne.

ob es assi war, was er mit seine Firma, bzw. anderen Firmen getrieben hat, ist ja hier nicht angesprochen.
Die Queen schlägt ihn ja nicht zum Knight, weil er ein tolles OS hat, oder eine super Marktstrategie, sondern weil er horrende Summen verspendet hat.

Was sein OS angeht: Wem es nicht gefällt, der soll es doch einfach lassen.
Ich denke es gibt genug Foren, in denen darüber gestritten/philosophiert/diskutiert wird, welches OS jetzt "da one and only" ist.
Das brauchen wir hier ja nicht weiter auszutreten.

janw
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Fr 4. Mär 2005, 14:31 - Beitrag #15

Heute lese ich in meinem Volksbeeinflussungsorgan, daß Charles´Mutter mit jemandem von "Queen" gesprochen hat und ihn fragte: "Und was machen Sie so?"
Will sagen, ich bin mir nicht sicher, ob Lizzy wirklich weiß, warum sie diesen und jenen da zum Ritter schlägt.
Billys Produkte, nun ja, man muß sie nicht mögen, sie waren aber immerhin das erste auf dem Markt, womit auch programmierunkundige Menschen einen Rechner vernünftig bedienen konnten.
Seine Marketingstrategie gefällt mir auch nicht, aber es gibt genug andere, deren Marketingstrategie mir auch nicht gefällt, und die doch auch mit allem möglichen geehrt werden, vielleicht auch mit einem Ritterschlag.
Was mir gefällt an Billy, ist sein Engagement auf vielen Gebieten, das wirklich sein Gleiches sucht. Und dafür hat er die Ehrung schon verdient, finde ich.

Ipsissimus
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Fr 4. Mär 2005, 16:05 - Beitrag #16

sie waren aber immerhin das erste auf dem Markt, womit auch programmierunkundige Menschen einen Rechner vernünftig bedienen konnten
Apple war vorher

janw
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Fr 4. Mär 2005, 17:12 - Beitrag #17

@Ipsi: Das ist eben das Schicksal aller Äpfel: Schere schneidet Papier, und Apfel wird gepflückt oder geschossen. Und das Apple-Symbol zeigt ja schon einen angebissenen Apfel... ;)

Zu meiner Zeit galt aber Apple als doch etwas anspruchsvoller als Windoof, siehe meinen zweiten Halbsatz...

C.G.B. Spender
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Fr 4. Mär 2005, 17:50 - Beitrag #18

Die heutigen Apple-Rechner haben schon etwas, auch die älteren Modelle waren nicht zu verachten. Wirklich benutzerfreundlich sind die Personal Computer jedoch erst seit Windows XP, denke ich, und selbst da scheiden sich bekanntlich manche Geister. Für so den einen oder anderen User ist das Lesen von Anleitungen zu anstrengend. ;) Sorry, den Witz konnte ich echt nicht unterdrücken.

Bill Gates hat den unschätzbaren Vorteil eines klaren Monopols, das sollte man nicht vergessen. Man kann nur darüber spekulieren, wie die Entwicklung der Betriebssysteme verlaufen wäre, hätte dieses Monopol nie existiert. Monopole sind immer schlecht für den Wettbewerb.

Wird ein Mensch für seine Spendenbereitsschaft und seine karikativen Leistungen ausgezeichnet, dann ist das O.K.. Deswegen wird die Firmenpolitik jedoch um keinen Deut besser...

Traitor
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Sa 5. Mär 2005, 02:37 - Beitrag #19

@Feuerkopf: Wenn die USA gerade mal wieder gar nichts zahlen und sich alle Beiträge stunden lassen, stimmt es mit Sicherheit ;)

@alea: Ok, mit den Konnotationen ist die Bezeichnung verständlich. Spleenig ist er sicherlich. Von einem erzwungenen Rücktritt weiß ich nichts; es war damals ja eine große Überraschung und wurde iirc allgemein als persönlich entschiedener Rückzug, um einfach weniger Stress zu haben und nicht so im Kreuzfeuer zu stehen, interpretiert.

@Ipsissimus: In keiner dieser Verhaltensweisen kann ich etwas bösartiges erkennen, es handelt sich leider alles in Allem um legitime und verbreitete Methoden. Und das meiste, was Gates/MS machen und wofür sie bekrittelt oder gar (erfolgreich :rolleyes:) verklagt werden, ist bei jeder anderen Firma völlig akzeptabel. Die Media-Player-Geschichte halte ich für eine der größten Wirtschaftsrechtsprechungsabstrusitäten der letzten Jahre.
Sicher mag ich Gates aufgrund genau derselben Dinge nicht, aber ich kann sie ihm auch nicht vorwerfen, an seiner Stelle würde man es wohl ähnlich machen.

@Spender: Dieses dogmatische "immer" muss nicht unbedingt gelten. Zumindest für einen gewissen Zeitraum können Monopole (besonders, wenn's noch nicht mal welche sind) auch durchaus positive Effekte haben. Zum Beispiel bezweifle ich, dass die Computertechnik ohne eine dominante Plattform heutzutage so weit wäre, da es immer noch riesige Inkompatibilitäten gäbe. Dominanzen sind gut, um Standards zu setzen, so dass sich ein Markt erstmal etablieren kann; irgendwann werden sie aber sicher zum Hemmnis. Aber wie man gerade an MS sieht, geraten sie dann auch durchaus automatisch in Bedrängnis.


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