Mit 40 nochmals schwanger

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Leveret
Cool Newbie
Cool Newbie

 
Beiträge: 22
Registriert: 17.10.2004
Sa 26. Feb 2005, 18:09 - Beitrag #21

Dann habt ihr ja auch ein Nesthäkchen zu Hause. :)
Meine Schwester ist 10 Jahre jünger als ich und wir sind auch zu 4.
Unsere Nachbarin hat damals meine Mutter gefragt, ob sie das Kind denn WIRKLICH noch bekommen will. Sie hätte schließlich schon 3.
Ganz schön heftig, oder? Sollte man einer Schwangeren vielleicht nicht sagen.
:rolleyes:

aleanjre
Moderatorin im Ruhestand
Moderatorin im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2071
Registriert: 10.05.2004
Sa 26. Feb 2005, 20:28 - Beitrag #22

Für solche Sprüche muss man weder 40+ werden noch das 4. Kind bekommen. :rolleyes:
Das Kommentar meines lieblichen Vetters zur Geburt meiner 2. Tochter: "Macht die da jetzt etwa ein Hobby draus?" Er hatte pures Glück, dass er das am Telefon sagte, sonst wäre er im Reflex getötet worden. ;) Und ich kenne genug Mütter, denen man in der Schwangerschaft zum 2. oder 3. Kind die Hölle heiß gemacht hat: "In eurer finanziellen Lage..." "Ihr habt doch zwei, was willst du mit noch `nem Blag?" "3 Kinder sind doch asozial!" "Hattet ihr schon wieder kein Gummi zur Hand, langsam müsstet ihr doch wissen, wie's geht!" "Ich dachte, du würdest jetzt endlich mal anfangen wieder zu arbeiten!"

Der Geist, der dahintersteckt, ist echte Kinderfeindlichkeit. Kinder sind laut, störend, teuer und was weiß ich. Wer Kinder aufzieht, "arbeitet" nicht anständig, ist vielleicht sogar ein Sozialschmarotzer. Ich kenne jemanden, der die Meinung vertritt, dass Hausfrauen mit "jenen Damen an der Ecke mit dem Handtäschchen" gleichzusetzen sind. Es ist wirklich erbärmlich!

dmz
Diligent Member
Diligent Member

 
Beiträge: 205
Registriert: 29.02.2004
So 27. Feb 2005, 00:12 - Beitrag #23

Hallo,
Ich kann nicht verstehen, weshalb man ueberhaupt Kinder in die Welt setzen muss,
und dann noch in einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren.
[Als Argument komme man mir nun bitte nicht,
das sei noetig wegen des Generationsvertrages und wegen des Sozialstaates (Bevoelkergspyramide);
- ich will die Frage mehr von der Daseinsphilosophie und Notwendigkeit betrachten]
:::
Zunaechst noch: ein Kind ist ca 20 Jahre auf die Eltern angewiesen;
diese sind dann um die 60 und m.E. zu alt an sich;
einerseits aus der Sicht des Heranwachsenden;
('verantwortungslos') andererseits aus der Sicht der Eltern
der familiaeren Belastung wegen und des moeglichen fruehen Todes wegen
oder anderer Unwaegbarkeiten (u.a.Scheidung).
---
Ich habe darauf verzichtet, Kinder in die Welt zu setzen,
nachdem ich mein Umfeld beobachtet habe
und mir bis zu meinem 35. Lebensjahr Gedanken darueber gemacht habe,
was der Sinn des Daseins sei.
Ich bin zu dem Ergebnis gekommen,
dass es sich fuer viele Menschen nicht unbedingt lohnt zu leben;
dennoch kann fuer einige das Erleben an sich interesssant sein ...
Aber muss man deshalb Kindern ein Leben
mit ungewissem Verlauf (Belastung jeglicher Art incl.Krieg) zumuten ?
:::
Ich wundere mich immer wieder,
warum viele Menschen unbedingt Kinder in die Welt setzen muessen,
obwohl sie dann als Eltern gar nicht in der Lage sind,
ihren Kindern das erforderliche Ruestzeug fuer's Leben mit auf den Weg zu geben,
- ihnen die noetige Hilfe zur Selbsthilfe zu gewaehren -,
so dass es zu katastrophalen persoenlichen und letztlich gesellschaftlichen Defiziten kommt.
:::
Handelt es sich beim Kinderzeugen lediglich um ein unueberlegtes Beispiel-nehmen an den Eltern
und der allgemeinen Auffassung der Gesellschaft ?
Gibt es nicht auch eine andere Moeglichkeit fuer ueber 35-jaehrige,
ein Leben ohne eigene Kinder sinnvoll zu gestalten.
Was macht Frauen so anders, dass sie offensichtlich 'erpicht' darauf sind,
einen 'Evolutionsauftrag' erfuellen zu muessen,
obwohl sich der Mensch - im Gegensatz zu anderen Lebewesen -
von der evolutionsbedingten Vorgabe freimachen kann ?

aleanjre
Moderatorin im Ruhestand
Moderatorin im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2071
Registriert: 10.05.2004
So 27. Feb 2005, 01:31 - Beitrag #24

Lieber dmz, ich bin Frau, Mutter, und mir ist jeder evolutionäre Auftrag völlig schnurz.
Es gibt den einen oder anderen logischen Grund, sich fortzupflanzen. Abgesehen davon, dass man seine Gene weitergibt, was ja irgendwie in sich ein netter Gedanke ist, sorgt man für eine Verbesserung seiner eigenen Lebenserwartung. Es ist nämlich nachgewiesen, dass Menschen, die Kinder großziehen, länger leben. Unabhängig vom Geschlecht. Da macht es sogar wieder Sinn, spät mit der Fortpflanzung zu beginnen, denn je später Frau niederkommt, desto länger ist ihre statistische Lebenserwartung.
Natürlich ist die Gefahr eines Todesfalls gegeben. Allerdings trifft dies auch auf junge Eltern zu. Ins Auto setzen kann da durchaus ausreichen. Eine Scheidung trifft ebenfalls häufiger Jungverheiratete als Paare, die seit vielen Jahren in einer gewachsenen Beziehung leben.
Auch ist es von der Sozialversorgung her ein kluger Gedanke, denn aller Schwarzmalerei zum Trotz ist es die junge Generation, die die Pflege der Alten, Kranken und Schwachen besorgt. Und das nicht nur finanziell.

Aber all dies hat mich Null interessiert, als ich schwanger war. Schwanger sein war zwar für mich kein bisschen Freude, und die Geburt zwar ein bemerkenswerter, aber keineswegs schöner Abschnitt meines Lebens. Aber die pure Freude am Wunder Leben hat ihre Schönheit, die keinerlei Begründung oder Analyse braucht.
Ja, ich konnte mir die Haare raufen, wenn ich in die Welt blicke, die meine Kinder erwartet. Es ist meine Aufgabe, sie zu selbstständigen, eigenverantwortlichen Menschen zu erziehen, die für dieses Leben gerüstet sind, und ich nehme diesen wirklich harten Job verdammt ernst. Andere mögen in dieser Aufgabe versagen. Soll das ein Grund für mich sein, die Arbeit zu verweigern? *pfff*
Es war kein Fehler, Kinder in die Welt zu setzen. Meine Hormone locken mich, dieses Wunder weiter zu vollbringen, aber sowohl medizinische als auch andere private Gründe sprechen dagegen. Darum verzichte ich. Ganz bewußt.

Frauen sind da übrigens keineswegs anders als Männer. Vielleicht ist der Wunsch der Frau ein wenig anders gewichtet, aber grundsätzlich sind Männer genauso erpicht auf eigene Kinder. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Eine Anzahl Menschen entscheidet sich heute gegen die Gründung einer eigenen Familie. Das ist in Ordnung, jedem seinen Lebensweg.
Deine menschenfeindliche Einstellung, dmz, wirkt etwas extrem, oder täuscht das?

Alles in allem sehe ich nicht, was dir das Recht gibt andere Menschen zu verachten für eine private Entscheidung, die du nicht gutheißen musst. Aber respektieren.

dmz
Diligent Member
Diligent Member

 
Beiträge: 205
Registriert: 29.02.2004
So 27. Feb 2005, 04:18 - Beitrag #25

Hallo und Guten Tag 'aleanjre' !
Ich habe in meinem vorigen Beitrag den Eingangsbeitrag von Milena natuerlich im Visier gehabt,
und bedauert, dass sich eine 40-jaehrige Person entschliesst, ein Kind in die Welt zu setzen;
einen Umstand, den ich sogar als eine gewisse Verantwortungslosigkeit empfinde.
Die Gruende und Risiken sind auch in anderen Beitraegen angedeutet worden.
Ich habe das Thema zusaetzlich mit der Daseinsfrage des Menschen schlechthin verbunden.
Zitat von aleanjre:Deine menschenfeindliche Einstellung wirkt etwas extrem, oder täuscht das?

... ein Misanthrop bin ich nicht ... und abartig veranlagt auch nicht
(gesellschaftlich ist allerdings Ehe- und Kinderlosigkeit in der Vergangenheit
bisweilen als 'abartig' verurteilt worden).
:::
Meine Einstellung in diesem Zusammenhange mag 'extrem' anmuten, - zugegeben:
fuer meine Eltern sicher bestuerzend (- mein Bruder hat aber anders gehandelt
und immerhin 4 Kinder in die Welt gesetzt).
Mein Verhalten entspringt einer ernsthaften Betrachtungsweise,
auf Ehe und eigenen Nachwuchs verzichtet zu haben,
und es hat nichts mit uebertriebenem Egoismus und Narzissmus zu tun gehabt.
:::
Es ist schlechthin die eigene Ueberzeugungsfindung gewesen,
die an die Auffassung von Pessimisten, Nihilisten und Skeptikern erinnern mag.
Ich meine, dass man zu solchen Schluessen kommen kann,
wenn man sich aus der Jugendzeit heraus Gedanken in diesem Zusammenhange macht,
indem man das Fuer und Wieder abwaegt.
Und wenn man sich dann nicht so wichtig nimmt,
faellt einem solche Entscheidung nicht allzu schwer.
Es faellt mir auf, dass so mancher, der quasi 'philosophisch' darueber nachgedacht hat,
auf Ehe und Nachwuchs letztlich verzichtet hat,
- ohne darauf zu verzichten, notwendigerweise die Sexualitaet auszuleben.
:::
Ich habe in Etappen meines Lebens immerhin ca 20 Jahre lang
das Thema dieses Thread (z.B.Kind.bis/mit.40+) hinterfragt,
ehe ich mich entschieden habe, ohne es heute zu bereuen.
:::
Ich neide keinem Ehe und Kinder, und die Gesellschaft braucht diese unbestritten.
Aber mich beunruhigt die stoerende Unfaehigkeit gar nicht mal weniger Mit-Menschen,
ihre Kinder angemesssen zu betreuen und zu erziehen.
Insofern habe ich den Verdacht, dass viel zu viele Menschen in diesem Lande
sich nicht bewusst sind, welche Aufgabe sie eigentlich uebernehmen]Alles in allem sehe ich nicht, was dir das Recht gibt,
andere Menschen zu verachten für eine private Entscheidung, die du nicht gutheißen musst.
Aber respektieren.[/quote]
Ich verachte die Menschen nicht, sondern ich betrachte sie nur (aeusserst) skeptisch
und wundere mich, was sich manche von ihnen zumuten und antun.
Haben sie das noetig ?
Keiner hat ihnen das Hinterfragen und Nachdenken verboten ...

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
So 27. Feb 2005, 12:13 - Beitrag #26

Zitat von dmz:...
Ich verachte die Menschen nicht, sondern ich betrachte sie nur (aeusserst) skeptisch
und wundere mich, was sich manche von ihnen zumuten und antun.
Haben sie das noetig ?
Keiner hat ihnen das Hinterfragen und Nachdenken verboten ...


dmz,
ich kann Dir versichern, dass das Leben mit einem oder mehreren Kindern einen grundlegenden Perspektivwechsel mit sich bringt. Die Frage nach dem "sich zumuten" oder "sich antun" stellt sich einfach nicht.
Außerdem kann ich sagen, dass meine ohnehin skeptische Betrachtung der allgemeinen Lebensumstände sich von eher ideologisch zu sehr pragmatisch gewandelt hat.
Es ist m. E. nicht verantwortungs-los, Kinder in die Welt zu setzen, sondern sehr verantwortungs-voll. War ich vorher eher ein Maulheld, so bin ich - dank der Für-Sorge für meine Kinder - heute viel engagierter und konsequenter als früher. Und so geht es vielen Eltern.
Eltern revolutionieren vielleicht nicht den Staat, aber sorgen dafür, dass marode Schulen renoviert und gammelige Spielplätze repariert werden.
Es stimmt einfach nicht, dass Eltern unfähige Wesen sind, die sich von ihren verwöhnten Blagen tyrannisieren lassen. Natürlich ist Erziehung sehr viel Learning-by-doing, aber die meisten machen das sehr ordentlich.

Warum, zum Teufel, soll nicht eine 40jährige ein Kind bekommen? Warum ist eine 60jährige eine schlechte Mutter für einen 20jährigen Jung-Erwachsenen?
Dieser verdammte Jugendwahn hat ja mächtig Einzug gehalten in manchen Hirnen!

Feuerkopf
äußerst angezipft

aleanjre
Moderatorin im Ruhestand
Moderatorin im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2071
Registriert: 10.05.2004
So 27. Feb 2005, 16:02 - Beitrag #27

Pax. :D

"Antun" finde ich in diesem Zusammenhang auch recht merkwürdig. Klingt, als wären Kinder eine Krankheit, nichts als Last, 20jähriges Martyrium.
Ja, Erziehung ist manchmal doof und das Zusammenleben mit einem irrationalem Wesen von Zeit zu Zeit extrem stressig. Man bekommt aber definitiv immer viel mehr zurück als man gibt. Je mehr man gibt, desto reicher wird man zurückbeschenkt.
Ja, es gibt Eltern, die sind einfach für diesen Job nicht geeignet. Es gibt tatsächlich auch Menschen, bei denen ich insgeheim denke: "Mann, gäbe es einen gnädigen Gott, hätte er dich mit Sterilität gesegnet." :rolleyes: Was diese Leute dann ihren Kindern "antun" ist tatsächlich Zeichen einer schwerwiegenden geistigen Krankheit. Sehr, sehr tragisch. Aber das stellt nicht die Qualität der großen Mehrheit der Eltern in Frage, die vielleicht nicht perfekt, aber doch immerhin gut für ihre Kinder sorgen.

Du hast eine Entscheidung gefällt, und die ist gut und richtig für dich. An deinem Lebensweg ist nichts pervers oder falsch, Familie nicht der einzige Weg, der Gesellschaft von Nutzen zu sein. Solange du allen anderen zugestehst, den für sie besten Lebensweg zu finden - und sei es, dass eine 40+jährige ihr erstes Kind bekommt - ist alles gut. Du musst es, wie gesagt, nicht gutheißen. Deine eigene Meinung in dieser Sache sei dir unbenommen. Diesen Frauen Verantwortungslosigkeit zu unterstellen, ist ungerecht und nicht gerechtfertigt.

Milena
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1797
Registriert: 17.01.2005
So 27. Feb 2005, 19:49 - Beitrag #28

na, da habe ich was angezettelt mit meiner 40jährigen Schwangerschaft:P ,
besser gesagt mit der von der Anke Engelke, denn ich bin es ja nicht,wie auch, so ganz ohne Partner (grins).
aber, wenn jeder die gleiche Meinung hier im Forum hätte, dann wäre das wie ein Feuer ohne Asche, will sagen, stinklangweilig, und so gesehen, hat jeder das Recht seine Meinung zu vertreten, solange er dabei andere damit nicht verletzt oder beleidigt.
Natürlich denke ich auch manchmal, wenn ich das ganze Elend um mich herum sehe, dass es nicht hätte sein müssen, wieder einen Erdenbürger in diese Welt zu setzen, andererseits, gibt es nichts knuddeligeres als einen Wonneproppen im Arm zu drücken und Kinder beim Grosswerden, beim Heranreifen zu bestaunen, dass einem vor Staunen der Mund nicht mehr zugehen mag.
und was soll ich sagen, ich habe zwei Kinder in die Welt gesetzt und das ist ein Teil meines Lebens gewesen und so wird es bleiben bis es nicht mehr ist.

dmz
Diligent Member
Diligent Member

 
Beiträge: 205
Registriert: 29.02.2004
So 27. Feb 2005, 20:12 - Beitrag #29

Zitat von Feuerkopf:Es ist m. E. nicht verantwortungs-los, Kinder in die Welt zu setzen, sondern sehr verantwortungs-voll.

... bravo : "verantwortungs-voll"
Ich bin nicht gegen Kinder eingestellt]Es stimmt einfach nicht, dass Eltern unfähige Wesen sind,
die sich von ihren verwöhnten Blagen tyrannisieren lassen.[/quote]
... aber es gibt auch jede Menge Eltern, die den hehren Anspruechen des Elternideals
kaum genuegen oder gar nicht gerecht werden; wenn sie auch ueber die Runden kommen moegen.
-
Zitat von Feuerkopf:Natürlich ist Erziehung sehr viel Learning-by-doing, aber die meisten machen das sehr ordentlich.

Ich hoffe, dass das auch immer oder zunehmend der Fall ist.
Tatsache ist aber, dass gar nicht mal so wenige Kinder 'unzufrieden' mit ihren Eltern sein muessten.
Es moegen oberflaechlich betrachtet 'Kleinigkeiten' - aber mit schwerwiegender Langzeitwirkung - sein,
die den Kindern bei der Erziehung und Persoenlichkeitsentwicklung gefehlt haben.
Ich habe meine Zweifel ausgedrueckt, dass sich Eltern immer der Verantwortung voll bewusst sind,
was es heisst, Kinder in die Welt zu setzen und kompetent zu erziehen.
:::
Ich bin z.B. mit meinen Eltern insoweit nachtraeglich unzufrieden,
dass sie mir nicht genug fuer die geistige und alltagstaugliche Entwicklung mitgegeben haben ...,
- quasi mehr 'Hilfe zur Selbsthilfe' verabreicht haben -,
... obwohl sie dafuer kompetent gewesen sind (die eigenen Probleme gingen wohl vor,
und Kinder-Erziehung ist eher als 'Nebenbei-Routine' betrachtet worden).
:::
Ich habe mir im Laufe des spaeteren 'Alltagsgeschaeftes' manches selbst 'nach-erarbeiten' muessen ...,
- was man mir prinzipiell im Elternhaus grundlegend haette beibringen koennen -,
... und dabei natuerlich betraechtliche Entwicklungszeit eingebuesst]Warum, zum Teufel, soll nicht eine 40jährige ein Kind bekommen?
Warum ist eine 60jährige eine schlechte Mutter für einen 20jährigen Jung-Erwachsenen?
Dieser verdammte Jugendwahn hat ja mächtig Einzug gehalten in manchen Hirnen![/quote]
Ich bin der Meinung, dass alles seine Zeit im Leben hat.
Man soll also zur rechten Zeit das der Zeit Angemessene tun,
und in 3 Perioden kann das Leben grob eingeteilt werden (etwa.0-25-50-75+).
Das Kinderkriegen sollte in der ersten Haelfte des 2ten Drittels abgeschlossen sein;
also am Anfang und nicht erst im 40sten Lebensjahr.
Wer das anders handhabt beweist, dass keine schluessige Lebensplanung vorgelegen hat.
:::
Das Leben ist gezeichnet durch den Altersprozess und bedarf einer gewissen Planung.
Hier haben die meisten Leute m.E. ein Persoenlichkeitsdefizit;
es fehlt ihnen eine Vorstellung von einer eigenen 'Erfolg-Story',
und deshalb enden viele Lebenslaeufe 'erbaermlich'.
-
Zitat von aleanjre:[(dmz): ... wundere mich, was sich manche von ihnen zumuten und antun] :
"... antun ..." finde ich in diesem Zusammenhang auch recht merkwürdig.
Klingt, als wären Kinder eine Krankheit, nichts als Last, 20jähriges Martyrium.

Das will ich doch relativieren, weil meine Ausdrucksweise wohl missverstaendlich ist.
Meine Aussage war kritisch gemeint und ist im Zusammenhange
mit dem vorher Geschriebenen anders zu verstehen.
Ich wollte eher mein Bedauern ausdruecken, dass manche Menschen Kinder in die Welt setzen,
obwohl sie sich selbst (noch) nicht kennengelernt haben und beurteilen koennen,
dass sie fuer Familie gar nicht oder noch nicht geeignet sind.
Die Kinder sind in der Folge zunaechst oder ueberhaupt die Leitragenden]Nacherziehung angehender Eltern[/i],
(spaetestens) wenn sich die erste Schwangerschaft einstellt hat.
Sollte sich spaeter heraus stellen, dass Eltern bei Ueberpruefung
den Anforderungen der Kinderbetreuung nicht genuegen,
wird amtlich nachgeholfen und begleitet.
Zitat von aleanjre:Aber das stellt nicht die Qualität der großen Mehrheit der Eltern in Frage, die vielleicht nicht perfekt, aber doch immerhin gut für ihre Kinder sorgen.

Ich habe oben meine Zweifel angedeutet.
Die Mehrheit der Eltern mag eine optimale Erziehung und Entwicklung der Kinder gewaehrleisten.
Optimal bedeutet hier jedoch: es koennte deutlich besser sein.
Das dem nicht so ist, liegt an der defizitaeren Persoenlichkeitsentwicklung vieler Erwachsenen
und an der Tatsache, dass diese zu schwache Lebenskozepte haben und dass
Kinderhaben noch immer als 'Nebenbei-Routine' betrachtet wird.
Kindererziehung ist (heute) ein Full-Time-Job!

aleanjre
Moderatorin im Ruhestand
Moderatorin im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2071
Registriert: 10.05.2004
So 27. Feb 2005, 22:58 - Beitrag #30

Ich bin nicht gegen Kinder eingestellt; den Eindruck wollte ich nicht erwecken.
Ich habe mich eher kritisch ueber Erwachsene und Eltern geaeussert.
Denn ich bedauere die Kinder, die in irgend einem Zusammenhange
inkompetente (oder zu alte) Eltern bekommen haben.
-


Nun ja, es ist aber eben ein sehr hartes Urteil, dass ältere Eltern inkompetent ist!!!
Wie schon einmal erwähnt, sehe ich nur einen großen Unterschied: Während junge Eltern meist sehr spontan und gelassen sind, sind ältere Erzieher vorsichtiger, manchmal auch etwas ängstlicher. Das muss für das Kind keineswegs von Nachteil sein! Vielleicht kann ein 50jähriger Vater nicht mehr so ausgelassen mit seinem Sohn Fußball spielen, aber dafür hat er mehr Lebenserfahrung, hat vielleicht mehr Gefallen an gemeinsamen Schachpartien... Jugendlicher Elan ist wirklich nicht alles, und das sagt dir eine Frau, die mit 22 ihr erstes Kind bekam.

Ich hoffe, dass das auch immer oder zunehmend der Fall ist.
Tatsache ist aber, dass gar nicht mal so wenige Kinder 'unzufrieden' mit ihren Eltern sein muessten.
Es moegen oberflaechlich betrachtet 'Kleinigkeiten' - aber mit schwerwiegender Langzeitwirkung - sein,
die den Kindern bei der Erziehung und Persoenlichkeitsentwicklung gefehlt haben.
Ich habe meine Zweifel ausgedrueckt, dass sich Eltern immer der Verantwortung voll bewusst sind,
was es heisst, Kinder in die Welt zu setzen und kompetent zu erziehen.


Ein berühmter Kinderpsychologe und Hochbegabungsforscher sagte einmal:
"Ein gesundes Kind wird in jedem Fall seinen Weg machen, sofern es von seinen Eltern nicht mit der Bratpfanne (>präzisive exzessives Prügeln/misshandeln) oder in einem dunklen Schrank (>präzisive ohne irgendeinen intellektuellen Reiz) aufgezogen wird.
Tatsächlich sind es meist eher die unzufriedenen Kinder, die als Jugendliche anfangen zu rebellieren, sich von ihren Eltern abzunabeln und dann einen guten Weg in das Erwachsenensein schaffen. Eben das Reiben an Regeln, das gemeinsame Auseinandersetzen hilft den Teens, ihren eigenen Standpunkt zu finden. Viel schlimmer finde ich jene Kinder, die dermaßen zufrieden mit ihren Eltern sind, dass sie mit 35 immer noch glücklich zuhause im Hotel Mama hocken. Junge Erwachsene, die intellektuell auf hervorragendem Stand sind, im Beruf absolut erfolgreich sind, aber die soziale Kompetenz einer vertrockenten Scheibe Schwarzbrot haben.
Ich beobachte die pädagogischen Modeströmungen, und in den letzten Jahren entwickelt sich endlich eine gewisse Stabilität, nachdem Jahrzehntelang nur Chaos herrschte. Mal war es Laissez - Faire, mal Antiautoritär, mal was-weiß-ich, und prinzipiell sollte man alles in den Mixer schmeissen und die gut durchgemengte Suppe dann auslöffeln. Diese extreme Unsicherheit hat sich verständlicherweise zu Lasten der Eltern ausgewirkt. Ärzte, Erziehungsratgeber, Mütter, Nachbarn, Freunde, Kindergartenerzieher, Schulpädagogen - jeder sagte etwas vollständig anderes an als das Mittel der Wahl, wie man mit diesem und jenem Leid des Kindes umzugehen hat.
Im Moment ist eine starke Tendenz zur Perfektion - der geringste Sprachfehler muss zur Logopädie, das geringste Anzeichen von Unausgeglichenheit wird mit ADSH in Beziehung gesetzt; und das ist recht negativ. Ansonsten aber ziehen endlich alle größtenteils an einem Strang, und als Ergebnis wird es mehr Sicherheit in der allgemeinen Erziehungslandschaft geben.

Ich bin z.B. mit meinen Eltern insoweit nachtraeglich unzufrieden,
dass sie mir nicht genug fuer die geistige und alltagstaugliche Entwicklung mitgegeben haben ...,
- quasi mehr 'Hilfe zur Selbsthilfe' verabreicht haben -,
... obwohl sie dafuer kompetent gewesen sind (die eigenen Probleme gingen wohl vor,
und Kinder-Erziehung ist eher als 'Nebenbei-Routine' betrachtet worden).
:::
Ich habe mir im Laufe des spaeteren 'Alltagsgeschaeftes' manches selbst 'nach-erarbeiten' muessen ...,
- was man mir prinzipiell im Elternhaus grundlegend haette beibringen koennen -,
... und dabei natuerlich betraechtliche Entwicklungszeit eingebuesst;
ob das nun in der Schule gewesen ist oder in den ersten Jahren des Berufslebens.


Ich habe die ersten 15 Jahre meines Lebens durch absolute Falsch - Erziehung verloren, und darüber bin ich reichlich angeknatscht, oh ja! Aber die Zeit, die ich brauchte, um das aufzuarbeiten, und ich bin immer noch dabei, war keineswegs verloren. Der Umweg hat mich Dinge gelehrt, die ich sonst niemals hätte lernen können. Meine Eltern haben Fehler gemacht, die mich auf andere Weise gestärkt und zu dem gemacht haben, was ich bin. Und ich bin zufrieden mit mir.
Dein Urteil finde ich hart, ohne die Begebenheiten zu kennen. Kindererziehung erschöpft sich nun wirklich nicht im satt-sauber-still - Prinzip, aber niemand kann sich täglich stundenlang neben den Nachwuchs hocken und all seine intellektuellen Fähigkeiten fördern. Beruf, Alltag, Beziehung, soziales Leben, ja, und eben all die anderen Probleme sind notwendig, um einem Kind "satt" und "sauber" überhaupt ermöglichen zu können. Natürlich, wer zu faul ist, wenigstens gelegentlich mal vorzulesen, wenigstens einmal in der Woche einen intensiven Nachmittag mit den Kids zu verbringen versagt in seinem Erziehungsauftrag. Doch zum Glück ist Elternerziehung nicht die einzige Quelle, aus der ein Kind schöpft.

Ich bin der Meinung, dass alles seine Zeit im Leben hat.
Man soll also zur rechten Zeit das der Zeit Angemessene tun,
und in 3 Perioden kann das Leben grob eingeteilt werden (etwa.0-25-50-75+).
Das Kinderkriegen sollte in der ersten Haelfte des 2ten Drittels abgeschlossen sein;
also am Anfang und nicht erst im 40sten Lebensjahr.
Wer das anders handhabt beweist, dass keine schluessige Lebensplanung vorgelegen hat.


Das ist einfach an der heutigen Realität vorbei. Punkt. Mädchen dürfen zur Hochschule, sie dürfen Abitur machen und studieren, und das ist gut so!!! Aber wer erst noch fix promovieren und Geld verdienen will, ist schnell 33+, bevor er sich der Familienfrage widmen kann. Soll man diesen Frauen verbieten, sich dann noch ein Kind zu wünschen? Auch, wenn sie vielleicht einige Jahre brauchen, um überhaupt schwanger zu werden? Mit welchem Recht? Im Gegenteil, die Politik fordert sogar händeringend, dass die Akademikerinnen noch mehr Mut zeigen, Karriere und Kind zu wagen, weil gerade sie dem Kind viel zu bieten haben!
Das einzige, wo ich dir wirklich zustimme: Wenn es nach dem 40. LJ mit dem Kind nicht klappen will, sollte man von Hormonbehandlung und künstlicher Befruchtung absehen. Dies aber nur im Hinblick auf die Gesundheit der Mutter. Wenn die natürlichen Hormone auf dem Rückzug sind, ist es äußerst ungesund, da einzugreifen.

Das Leben ist gezeichnet durch den Altersprozess und bedarf einer gewissen Planung.
Hier haben die meisten Leute m.E. ein Persoenlichkeitsdefizit;
es fehlt ihnen eine Vorstellung von einer eigenen 'Erfolg-Story',
und deshalb enden viele Lebenslaeufe 'erbaermlich'.
-

Soweit ich es beobachte, sind es eher jene, die aus Familien von 3 Generationen Sozialhilfeempfänger stammen, mit 15 zum ersten Mal schwanger wurden und mit 30 zum 1. Mal Großmutter, denen jede eigene Erfolgsstory fehlt. Obwohl sie sich an die biologischen Vorgaben ihres Körpers gehalten haben. Für mich fehlt es Eltern, die erst die Karriere und dann die Familie planen, genauso wenig an Planung wie jenen, die erst die Familie gründen und dann eine Karriere auf die Füße stellen.
Definiere mir bitte "erbärmlich" in diesem speziellen Zusammenhang.

Das will ich doch relativieren, weil meine Ausdrucksweise wohl missverstaendlich ist.
Meine Aussage war kritisch gemeint und ist im Zusammenhange
mit dem vorher Geschriebenen anders zu verstehen.


Mittlerweile habe ich dich verstanden, und ich möchte dir versichern, das ich dich keineswegs angreife, sondern lediglich entgegengesetzter Meinung bin. ;)

Ich wollte eher mein Bedauern ausdruecken, dass manche Menschen Kinder in die Welt setzen,
obwohl sie sich selbst (noch) nicht kennengelernt haben und beurteilen koennen,
dass sie fuer Familie gar nicht oder noch nicht geeignet sind.
Die Kinder sind in der Folge zunaechst oder ueberhaupt die Leitragenden;
aber die Eltern leiden wegen der Ueberforderung auch.


Ist das nicht das perfekte Argument für eine Familiengründung in späteren Lebensjahren, nachdem man bereits 10 Ehejahre, 20 Urlaube und viel Persönlichkeitsforschung hinter sich gebracht hat, seine Grenzen und Fähigkeiten genau kennt, Wissen und Erfahrung en masse gesammelt hat? :P

Deshalb bin ich fuer die Nacherziehung angehender Eltern,
(spaetestens) wenn sich die erste Schwangerschaft einstellt hat.
Sollte sich spaeter heraus stellen, dass Eltern bei Ueberpruefung
den Anforderungen der Kinderbetreuung nicht genuegen,
wird amtlich nachgeholfen und begleitet.


Würde die Arbeitslosenquote erheblich reduzieren, aber wer soll das bezahlen?

Ich habe oben meine Zweifel angedeutet.
Die Mehrheit der Eltern mag eine optimale Erziehung und Entwicklung der Kinder gewaehrleisten.
Optimal bedeutet hier jedoch: es koennte deutlich besser sein.
Das dem nicht so ist, liegt an der defizitaeren Persoenlichkeitsentwicklung vieler Erwachsenen
und an der Tatsache, dass diese zu schwache Lebenskozepte haben und dass
Kinderhaben noch immer als 'Nebenbei-Routine' betrachtet wird.


Sag mal an, was für dich eine perfekte Erziehung beinhaltet.
Ich glaube nicht an Perfektion. Ich bin ein Mensch, kein Roboter. Und meine Kinder sind auch keine Roboter. Die haben gar keinen Bock, jeden Tag 2 Stunden intellektuell mit pädagogisch wertvollen Materialien gefördert zu werden, danach 90 Minuten ausgleichende Bewegung zu erhalten, 1 Stunde phantasieförderndes Freispiel zu machen, zwischendurch mit vollwertigen Lebensmitteln im Rahmen Sicherheitsspendender Familienrituale abgefüttert zu werden. Meine Kinder essen auch mal Fertigpizza, hängen gerne stundenlang auf dem Spielplatz oder verbringen einen kompletten Nachmittag mit ihren eigenen Rollenspielen. Und ich kann mein Leben auch nicht vollständig auf die Kinder ausrichten. Haushalt, Ehemann, soziale Beziehungen, eigene Bedürfnisse, Fernstudium, Nachhilfeschüler und diverses beschäftigt mich genauso. Meine Kinder sind niemals "nebenbei", und Routine gibt es kaum. Aber meine Kinder wissen, dass ich sie bedingungslos liebe, auch wenn ich mal sauer auf sie bin. Ich lese ihnen vor, ich bin für sie da, beantworte ihre Fragen, helfe ihnen zur Eigenständigkeit. Mehr wäre immer möglich. Mehr ist aber nicht nötig.

Kindererziehung ist (heute) ein Full-Time-Job!


Oui, Monsieur. Und nicht mein einziger.

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
So 27. Feb 2005, 23:16 - Beitrag #31

Ich schließe mich meiner Vorrednerin voll inhaltlich an.

High Five, Breda! :)

dmz
Diligent Member
Diligent Member

 
Beiträge: 205
Registriert: 29.02.2004
Di 1. Mär 2005, 01:34 - Beitrag #32

Zunaechst danke fuer den Beitrag.
War sehr interessant und habe einiges dazugelernt.
-
Zitat von aleanjre:[dmz:"...Kinder, die in irgendeinem Zusammenhange inkompetente (oder zu alte) Eltern bekommen haben"]
Nun ja, es ist aber eben ein sehr hartes Urteil, dass ältere Eltern inkompetent ist !

Mir ist klar, dass ich im einzelnen verallgemeinert oder auch ueberzogen habe
angesichts der Komplexitaet des Themas und der Tatsache, dass ich nur
Beobachter bin wegen meines Verzichtes auf eigene Familie.
:::
Mein Verdacht des Inkompetentseins bezieht sich auf die Gruppierung der Elternschaft
im allgemeinen, - und nicht ausschliesslich auf alle oder auf aeltere Eltern alleine.
(uebrigens: meine Mutter ist 19J gewesen, mein Vater 29, als ich geboren wurde).
:::
So habe ich anlaesslich meiner eigenen Erziehung und Entwicklung oben erwaehnt
und nachtraeglich vermisst, dass sich meine Eltern mehr geistig mit mir haetten auseinandersetzen
und mir von den Problemen des alltaeglichen Lebens mehr erklaeren sollen.
Auch diese vermissten Merkmale schliesse ich in den Begriff des 'Inkompetentsein' ein.
Das besagt nicht unbedingt, das die Eltern es nicht vermitteln koennen,
- sondern auch - es lediglich unterlassen zu vermitteln.
-
Zitat von aleanjre:... Tatsächlich sind es meist eher die unzufriedenen Kinder, die als Jugendliche anfangen zu rebellieren, sich von ihren Eltern abzunabeln und dann einen guten Weg in das Erwachsenensein schaffen.

Das Problem ist nur, in welcher Entwicklungszeit das gelingt,
wo doch heute jeder Mensch in der Berufswelt danach beurteilt wird,
ob er in seiner Ausbildung, in seinem Werdegang einen 'Karriere-Knick' hat oder nicht.
Das ist sicher bedauerlich -
[Feuerkopf:"Dieser verdammte Jugendwahn hat ja mächtig Einzug gehalten in manchen Hirnen!"]
-
Zitat von aleanjre: Im Moment ist eine starke Tendenz zur Perfektion ...
der geringste Sprachfehler muss zur Logopädie, das geringste Anzeichen von Unausgeglichenheit wird mit ADSH in Beziehung gesetzt

Der TV-Journalist Gerd Ruge, - er spricht nuschelnd -, meinte einmal,
dass er mit seiner Art zu sprechen heute keine vergleichbare Berufskarrire mehr machen koennte.
:::
::: wg 'Tendenz z. Perfektion' :::
Aufgrund meiner Aeusserung - Beitrag oben - kann ich nun ergaenzen,
dass das dazu fuehren muesste, von der durchschnittlichen, optimalen Entwicklungschance der Kinder
zu deren verbesserten Einstieg ins Leben zu kommen.
Denn aufgrund der politisch-gesellschaftlichen Zielsetzung (Sozialstaat-Erhalt, Bildung+, Innovation+,
Konkurrenz-Gedanke, Globalitaet, ...) sind auch manche Eltern zunehmend mehr gefordert,
ihre Kinder besser aufs Leben vorzubereiten.
Ich koennte mir in der Zukunft sogar ein Bevoelkerungskonzept vorstellen,
welches die einzelnen Eltern bei der Aufzucht ihrer Kinder etappenweise betreut und begleitet,
- zumindest dort wo es erforderlich ist, weil gewisse Entwicklungsstandards in Gefahr sind,
die unsere Gesellschaft heute noch hinnimmt, aber laengst beklagt.
-
Zitat von aleanjre:Aber wer erst noch fix promovieren und Geld verdienen will, ist schnell 33+, bevor er sich der Familienfrage widmen kann.

Das kann ich nachvollziehen]Definiere mir bitte "erbärmlich" in diesem speziellen Zusammenhang.[/quote]
Es klingt wohl etwas dramatisch, wenn ich von den bisweilen 'erbaermlich' verlaufenden Lebenslaeufen
geschrieben habe.
Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es noch viele Leute - ausser meiner Person - geben muesste,
die viel zu spaet erkennen wegen fehlender Lebensplanung,
dass sie die ihnen zur Verfuegung stehenden Moeglichkeiten nicht ausgeschoepft haben,
weil der Lebensverlauf alterbedingt nicht mehr korregiert werden kann.
Diesen Umstand habe ich mit dem Begriff 'erbaermlich' in Beziehung gebracht,
weil ich es stimmungsmaessig so empfinde, ohne deshalb in einer Psychose zu enden.
Auch eine Art Selbstkritik also.
-
Zitat von aleanjre: Ist das nicht das perfekte Argument für eine Familiengründung in späteren Lebensjahren, nachdem man bereits 10 Ehejahre, 20 Urlaube und viel Persönlichkeitsforschung hinter sich gebracht hat, seine Grenzen und Fähigkeiten genau kennt, Wissen und Erfahrung en masse gesammelt hat?

Da stimme ich einerseits zu.
Aber es gibt diese Tatsache, dass jede Angelegenheit unter 2 widerspruechlichen Richtungen
betrachtet werden muss. Dazu die folgenden Beispiele:
:::
(1) Wenn wir jung sind, koennen wir am besten lernen] Sag mal an, was für dich eine perfekte Erziehung beinhaltet.[/quote]
Ich gehe nicht detailiert auf die verschiedenen Entwicklungsstadien ein,
die spezifische Lerninhalte erfordern, sondern ich formuliere ein Anliegen,
welches m.E. im Laufe der Zeit haeufig zu kurz kommt.
:::
Wenn sich die Eltern mit ihren Kindern - jeweils dem Entwicklungsstadium angemessen -
auch mehr geistig auseinandersetzen, wird das die Kinder foerden.
Ich habe dafuer Beispiele in der Verwandschaft hinsichtlich der Persoenlichkeitsentwicklung
gleichaltriger Kinder in 2 verschiedenen Familien:
:::
In der einen Familie haben sich die Eltern intensiver mit ihren Kindern auf der geistigen Ebene
beschaeftigt, ohne dass die Kinder deshalb gestressed gewesen sind;
sie haben Freude daran, weil die Eltern das noetige Einfuehlungsvermoegen haben.
Kommen die Kinder aus beiden Familien zusammen, bemerkt man deutliich den Unterschied.
Die Kinder aus der geschilderten Familie sind einfach besser was Sprachkompetenz,
Umgangsform und Selbstdarstellung betrifft.
Offensichtlich werden in dieser Familie die Erziehungsmerkmale 'Hilfe zur Selbsthilfe'
erfolgreicher umgesetzt als vom Elternpart der anderen Familie.
Die Elternpaare unterscheiden sich entsprechend.
-
Zitat von aleanjre: Ich glaube nicht an Perfektion. Ich bin ein Mensch, kein Roboter. Und meine Kinder sind auch keine Roboter. Die haben gar keinen Bock, jeden Tag 2 Stunden intellektuell mit pädagogisch wertvollen Materialien gefördert zu werden, danach 90 Minuten ausgleichende Bewegung zu erhalten, 1 Stunde phantasieförderndes Freispiel zu machen.

Es geht m.E. um das Bestreben nach einem moeglichst guten Ergebnis, nicht um Perfektion.
Es geht auch nicht um portioniertes Verabreichen von Lern- und Beschaeftigungsinhalten nach Plan.
Es geht vielmehr um das spielerische Vermitteln; das Ausnutzen der 'Gunst der Stunde',
wenn die Kinder z.B. Bereitschaft signalisieren;
... oder um das Stimulieren der Interessen, ohne das die Kinder meinen, dass sie manipuliert werden sollen.
Das Leben ist ein Spiel !
Und die Erwachsenen haben das Spielen nie richtig gelernt, oder es wieder verlernt,
weil die gesellschaftlichen Normen es ihnen abgewoehnt haben.
:::
Oft sind es die Erwachsenen, die sich den Kindern verweigern,
weil sie angeblich Wichtigeres zu tun haben.
Findet das regelmaesssig statt, nenne ich das:
den Kindern wird langfristig 'die Hilfe zur Selbsthilfe' verweigert.
Deshalb werden manche von ihnen bestenfalls Mittelmass oder schlimmstenfalls Versagertypen ...
(Erfolgstypen koennen gut spielen)
-----
Obwohl ich mich zunaechst eher rigoros gegen Eltern fortgeschrittenen Alters geaeussert habe,
relativiere ich meine vielleicht ueberzogene Meinung dahingehend,
dass ich dringend empfehle, das Anschaffen von Kindern moeglichst frueh zu planen.
Im uebrigen ist das natuerlich eine Entscheidung, die jedem selbst ueberlassen ist.
Sicherlich muessen sich aber auch die traditionellen Randbedingungen der Gesaellschaft aendern.
Es kann nicht so weitergehen, dass die gesellschaftlichen Zwaenge fuer die Menschen
immer noch gesteigert werden..

aleanjre
Moderatorin im Ruhestand
Moderatorin im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2071
Registriert: 10.05.2004
Do 3. Mär 2005, 00:47 - Beitrag #33

Mir ist klar, dass ich im einzelnen verallgemeinert oder auch ueberzogen habe
angesichts der Komplexitaet des Themas und der Tatsache, dass ich nur
Beobachter bin wegen meines Verzichtes auf eigene Familie.


Das wäre überhaupt kein Problem gewesen, aber manche deiner Aussagen waren wirklich missverständlich

So habe ich anlaesslich meiner eigenen Erziehung und Entwicklung oben erwaehnt
und nachtraeglich vermisst, dass sich meine Eltern mehr geistig mit mir haetten auseinandersetzen
und mir von den Problemen des alltaeglichen Lebens mehr erklaeren sollen.
Auch diese vermissten Merkmale schliesse ich in den Begriff des 'Inkompetentsein' ein.
Das besagt nicht unbedingt, das die Eltern es nicht vermitteln koennen,
- sondern auch - es lediglich unterlassen zu vermitteln.


Das ist wohl wahr, es gibt Eltern, die nicht willens sind, sich eingehend mit ihren Kindern zu beschäftigen. Solange aber alle grundsätzlichen Werte vermittelt werden, haben die Kinder die Möglichkeit, alles andere selbst zu erlernen, denn wie gesagt, die elterliche Erziehung ist nur eine Quelle, aus der ein Kind schöpft. Grundsätzliche Werte sind für mich alles, was unmittelbar zum Überleben und zur Anpassung an die Gesellschaft notwendig ist.
Ungeleugnet, dass es auch Eltern gibt, die bei zweiterem schon versagen. Das führt zu einer Behinderung der kindlichen Entwicklung, die aber ebenfalls aufgeholt werden kann. Lediglich wenn die Persönlichkeitsentwicklung tatsächlich unterdrückt wird, gibt es echte Probleme, die eventuell nie vollständig geheilt werden können.
Das ist aber nicht sehr oft.

Das Problem ist nur, in welcher Entwicklungszeit das gelingt,
wo doch heute jeder Mensch in der Berufswelt danach beurteilt wird,
ob er in seiner Ausbildung, in seinem Werdegang einen 'Karriere-Knick' hat oder nicht.


Ein Abend- oder Fernstudium ist der Karriere eher förderlich als hinderlich, wenn tatsächlich die eine oder andere Geistesgabe fehlt. Mängel in sozialen Fähigkeiten führen meist nicht zu Ausfallzeiten in der Karriere.

Der TV-Journalist Gerd Ruge, - er spricht nuschelnd -, meinte einmal,
dass er mit seiner Art zu sprechen heute keine vergleichbare Berufskarrire mehr machen koennte.

Wäre er heute 20, hätte er schon frühzeitig Logopädie erhalten, um das Problem so gut wie möglich auszumerzen. ;)


Ich koennte mir in der Zukunft sogar ein Bevoelkerungskonzept vorstellen,
welches die einzelnen Eltern bei der Aufzucht ihrer Kinder etappenweise betreut und begleitet,
- zumindest dort wo es erforderlich ist, weil gewisse Entwicklungsstandards in Gefahr sind,
die unsere Gesellschaft heute noch hinnimmt, aber laengst beklagt.
-


Wie bereits gesagt: das ist eine schöne, wünschenswerte Utopie, aber quasi unmöglich umzusetzen. Denn: macht man es zum Zwang, gibt es Probleme. Massive. Wäre gar nicht mit dem Grundgesetz vereinbar! Schafft man eine Möglichkeit auf freiwilliger Basis, erreicht man nicht diejenigen, die es am dringensten nötig hätten - eben jene Familien, die schon die kostenlosen, freiwilligen Vorsorgeuntersuchungen ausschlagen, wo Gewalt und eine Vielzahl sozialer, finanzieller und sonstiger Probleme herrschen. Dann: wo soll das geschulte Personal herkommen? Wer soll das finanzieren??? Welcher Art wird die Hilfe sein: Aktive Schulung vor Ort (in der Familie?) Theoretische Schulung an neutralem Ort? Stippvisite - angemeldet, unangemeldet? Begleitung über Tage oder Wochen hinweg? Was geschieht, wenn Missstände festgestellt werden? (Hygiene, Ernährung, Bewegung, Gewalt ...) Wer legt fest, was ein Missstand ist??? - Manche Psychologen halten es für sexuelle Gewalt, ein Kind jenseits des 12. Lebensmonats zu stillen, andere für den Beweis einer funktionierenden Mutter-Kind-Bindung. Wer hat in diesem Fall Recht? Usw.

Das kann ich nachvollziehen; viele Frauen muessten sich aber m.E. sagen: alles geht eben nicht.
Ohne es zum Standard erheben zu wollen:
Ich habe einmal eine Arbeitskollegin gekannt,
die hatte bewusst aufs Kinderanschaffen verzichtet, weil sie ihre Berufskarriere aufs Panier
geschrieben hatte und diese in keiner Weise beeintraechtigen wollte.


Und diese Frau hatte ein Recht dazu das zu sagen. Genauso, wie andere das Recht haben, sich anders zu entscheiden, denn das Leben ist Veränderung!
Eine Freundin von mir promoviert gerade als Physikerin. Sie ist 33 und will auf jeden Fall ein Kind. Ihr Freund will keins. Im Moment nimmt sie die Situation hin. Sie sagt aber auch, dass sie auch mit 38 noch ihre Chance ergreifen wird, wenn sie eine bekommt.
Eine andere gute Freundin wollte nie ein Kind. Mit 34 änderten sich plötzlich ihre gesamten Lebensumstände dramatisch, und sie beschloss, dem Wunsch ihres Mannes zu folgen. Mit 37 wurde ihr Sohn geboren. Es gibt kein Schema F. Für niemanden. Jede Biographie ist einzigartig. Jeder Mensch entscheidet jeden Tag neu, wie er seine Zeit verbringen wird.

Es klingt wohl etwas dramatisch, wenn ich von den bisweilen 'erbaermlich' verlaufenden Lebenslaeufen
geschrieben habe.
Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es noch viele Leute - ausser meiner Person - geben muesste,
die viel zu spaet erkennen wegen fehlender Lebensplanung,
dass sie die ihnen zur Verfuegung stehenden Moeglichkeiten nicht ausgeschoepft haben,
weil der Lebensverlauf alterbedingt nicht mehr korregiert werden kann.
Diesen Umstand habe ich mit dem Begriff 'erbaermlich' in Beziehung gebracht,
weil ich es stimmungsmaessig so empfinde, ohne deshalb in einer Psychose zu enden.
Auch eine Art Selbstkritik also.


Durchaus verständlich, wenn man im mittleren Alter auf sein Leben zurückblickt und resümiert: Hätte ich damals doch anders entschieden!
Aber damals war die Entscheidung richtig, für die damalige Situation das Beste. Oder zumindest das geringere Übel, soweit man blicken konnte. Wer oben auf dem Berg steht, hat es leicht zu sagen: Da hätte es noch leichtere Wege gegeben, hierauf zu klettern!
Man kann sein Leben nur grob planen, zuviele Unbekannte sind stetig in der Gleichung. Man sagt mal schnell: plane rechtzeitig! Ich habe meine erste Tochter nicht geplant. Es ist geschehen, trotz Verhütung, trotz fehlerloser Planung. Ich stand am Beginn einer Karriere, die ungeplante Schwangerschaft und ungünstige Umstände haben dies vollständig zerstört.
Heute, 7 Jahre später, interessiert mich das nicht mehr. Ich habe zwei Kinder, ein ungeplantes und ein geplantes, und ich bereite mich auf eine zukünftige berufliche Karriere vor, die gar nichts mehr mit meiner früheren Arbeit zu tun hat.
Meine beste Freundin hingegen wollte schon sehr früh Mutter werden. Und musste 6 Fehlgeburten durchleiden, bis sie ihr 7. Kind ins Leben kämpfen konnte. Sie ist nun mit 40 zweifache Mutter und hatte nie irgendetwas, das mit "Karriere" bezeichnet werden könnte. Das quält sie ein wenig, weil sie auch Mensamitglied ist. Sie hätte ihr Potential gerne noch besser genutzt. Sie weiß aber, dass sie es richtig gemacht hat, denn sie braucht alle Kraft, um ihren behinderten Sohn (Asperger-Autist) durchs Leben zu fechten und ihre gesunde Tochter in die Selbstständigkeit zu führen. Für sie ist es noch lange nicht zu spät, ihre angeborenen Gaben zu nutzen - ihr erklärtes Lebensziel für später. Wenn ihre Kinder sie nicht mehr brauchen. Dauert im untersten Minimum noch 8 Jahre.


In der einen Familie haben sich die Eltern intensiver mit ihren Kindern auf der geistigen Ebene
beschaeftigt, ohne dass die Kinder deshalb gestressed gewesen sind;
sie haben Freude daran, weil die Eltern das noetige Einfuehlungsvermoegen haben.
Kommen die Kinder aus beiden Familien zusammen, bemerkt man deutliich den Unterschied.
Die Kinder aus der geschilderten Familie sind einfach besser was Sprachkompetenz,
Umgangsform und Selbstdarstellung betrifft.
Offensichtlich werden in dieser Familie die Erziehungsmerkmale 'Hilfe zur Selbsthilfe'
erfolgreicher umgesetzt als vom Elternpart der anderen Familie.
Die Elternpaare unterscheiden sich entsprechend.


Siehst du, ich stimme dir ja vollkommen zu! Es ist einfach so, dass jeder Mensch davon profitiert, wenn man sich ihm positiv zuwendet und jedes seiner Bedürfnisse ernst nimmt. Aber man kann nun mal nicht alle Eltern dazu bringen.
Es gibt einen berühmten Spruch in der Kindererziehung:
"Wenn sie klein sind, gib ihnen Wurzeln. Wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel."
Das ist das Minimum dessen, was Eltern leisten müssen. Kleine Kinder brauchen Liebe. Sie müssen darauf vertrauen, dass ihre Eltern sie halten, sie auffangen, sie in jeder Situation ungebrochen liebhaben. Große Kinder brauchen Freiheit. Man muss sie gehen lassen. Wenn das erfüllt ist, können die Kinder alles andere, was aus irgendeinem Grund fehlen mag, aus eigener Kraft aufholen. Natürlich wäre es schön, wenn jedes Kind in Manieren, Sitten, Gebräuche, Traditionen, Kultur und Bildung umfassend im Elternhaus geschult würde. Es wäre auch verdammt schön, wenn jeder Mensch genug zu Essen und sauberes Wasser zu trinken hätte und globaler Frieden herrschte und keine Geisteskranken Schulkinder in ihre Autos zerren würden.
Und man sollte die kindliche Kraft fliegen zu lernen nicht unterschätzen. Ich bin fast ohne Wurzeln und mit nur einem einzigen zerfetzten Flügel ins Leben gestartet und wurde auch noch aus dem Nest geschubst. Trotzdem bin ich geflogen.

Das Leben ist ein Spiel !
Und die Erwachsenen haben das Spielen nie richtig gelernt, oder es wieder verlernt,
weil die gesellschaftlichen Normen es ihnen abgewoehnt haben.


Das trifft es nicht ganz. Alle Erwachsenen spielen das Spiel des Lebens, aber für Kinder gelten andere Regeln. Und die verstehen manche Erwachsene nun einmal nicht. Leider wird nämlich keine Gebrauchsanweisung mitgeliefert.


Oft sind es die Erwachsenen, die sich den Kindern verweigern,
weil sie angeblich Wichtigeres zu tun haben.
Findet das regelmaesssig statt, nenne ich das:
den Kindern wird langfristig 'die Hilfe zur Selbsthilfe' verweigert.
Deshalb werden manche von ihnen bestenfalls Mittelmass oder schlimmstenfalls Versagertypen ...
(Erfolgstypen koennen gut spielen)


Genie wird sich immer durchsetzen, ob die Eltern nun mitspielen oder nicht. Wer nicht in seiner Persönlichkeit unterdrückt wird, wird auch dann seinen Weg machen, wenn ihm niemals zuhause vorgelesen wurde. Mittelmass ist etwas sehr gesundes. Die guten Durchschnittstypen sind absolut diejenigen, die die größte Chance auf ein zufriedenes, unbeschwertes Leben haben.

Obwohl ich mich zunaechst eher rigoros gegen Eltern fortgeschrittenen Alters geaeussert habe,
relativiere ich meine vielleicht ueberzogene Meinung dahingehend,
dass ich dringend empfehle, das Anschaffen von Kindern moeglichst frueh zu planen.


Ah, wir haben uns nun wirklich schon sehr angenähert! Planung ist aber, wie oben schon gesagt, ein Ding, dass täglich vom Leben geprüft wird.
Ich verstehe deine Haltung immer noch nicht! Was soll diese magische "60 Jahre" Grenze in deinem Kopf? Die Gutteil der heute 60jährigen ist von Kindern umgeben - sie ziehen ihre Enkel mit groß, während die Eltern arbeiten gehen. Den Kindern gefällt's, den Großeltern meist auch. Eine Freundin meiner Schwiegermama ist 67. Sie erzieht das verwaiste Kind ihrer verstorbenen Tochter. Das Leben ist in diesem Alter definitiv nicht vorbei, und je mehr die ältere Generation gefordert ist, desto besser ist das für sie: ohne Aufgabe und Lebenszweck kann Mensch nicht leben.

Sicherlich muessen sich aber auch die traditionellen Randbedingungen der Gesaellschaft aendern.
Es kann nicht so weitergehen, dass die gesellschaftlichen Zwaenge fuer die Menschen
immer noch gesteigert werden..


Das hast du doch sicher noch etwas deutlicher...

Punkerlady
Active Member
Active Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 165
Registriert: 31.05.2004
Do 3. Mär 2005, 19:05 - Beitrag #34

hi ein perfecktes Alter zum Kinder bekommen ist für mich 25 - 30. Und wer danach ein Kind bekommt ..ist einfach zu alt. Meiner meinung nach. Mir würde es überhaupt nicht gefallen eine Mutter von 60Jahren zu háben.
Jeder wie er es für richtig hält!
Bis dann
punkerlady

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Do 3. Mär 2005, 19:28 - Beitrag #35

Punkerlady,
dann müsste Dir mein Sohn leid tun. Ich war 31 bei seiner Geburt. :cool:

Ähm, irgendwann wird auch DEINE Mutter mal 60. :D

aleanjre
Moderatorin im Ruhestand
Moderatorin im Ruhestand

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2071
Registriert: 10.05.2004
Do 3. Mär 2005, 22:30 - Beitrag #36

Punkerlady, werde erst mal 30 und stelle erstaunt fest, dass das Leben dann noch nicht zu Ende ist... ;) Ansonsten wünsche ich dir, dass du nicht zu denen gehörst, die mit 28 sagen: Jetzt will ich ein Kind! - und mit 34 immer noch üben. :)

dmz
Diligent Member
Diligent Member

 
Beiträge: 205
Registriert: 29.02.2004
So 6. Mär 2005, 00:16 - Beitrag #37

Zitat von aleanjre: Ich verstehe deine Haltung immer noch nicht! Was soll diese magische "60 Jahre" Grenze in deinem Kopf?

Diese Zahl ist nicht meine magische Zahl, sondern sie gehoert zum Uebergang
zweier Lebensabschnitte der Menschen in dieser Industrie-Gesellschaft.
Gemaess diesem Uebergangsbereich erfolgen etwa Personalplanungen in Unternehmen,
erfolgen Bevoelkerungsplanungen der Gesellschaft (z.B.Ausscheiden a.d. Berufsleben 57/65).
Aus medizinischer Sicht ist in dieser Phase der Leistungsabfall in koerperlicher
und bei vielen auch in geistiger Hinsicht dramatisch fortgeschritten] Das hast du doch sicher noch etwas deutlicher ...............
[Wg."dmz": Sicherlich muessen sich aber auch die traditionellen Randbedingungen der Gesellschaft aendern.
Es kann nicht so weitergehen, dass die gesellschaftlichen Zwaenge fuer die Menschen
immer noch gesteigert werden.[/quote]
Dahinter steckt die Idee vom gesellschaftlichen Umbau der Gesellschaft,
den es etappenweise geben wird.
:::
Ich habe in einem oben geschriebenen Beitrag angedeutet, dass es Bevoelkerungskonzepte
geben sollte, die manche Eltern unterstuetzen und erforderlichenfalls begleiten,
Ansonsten werden sich zusaetzliche Zwaenge fuer diese Eltern ergeben,
indem sie sich intensiver verantwortlich machen als bisher
fuer den Entwicklungserfolg ihrer Kinder und Heranwachsenden
aufgrund des gesellschaftlichen Druckes ('gesellschaftl.Determinismus'),
obwohl sie es nicht recht bewaeltigen koennen.
Das kann man heute schon beobachten im Verwandten- und Bekanntenkreis.
Die Leute sind bisweilen nahezu verzweifelt, wenn ihre Kinder Ausbildungsversager werden ....

Vorherige

Zurück zu Liebe & Romantik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast