Angstwirkung des Horrorfilms

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fallbala
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Fr 11. Mär 2005, 01:04 - Beitrag #1

Wirkweise des Horrorfilms

Ich komme gerade aus der Sneak und da mal wieder ein Horrorfilm lief, dachte ich mir es ist Zeit die Sache anzugehen.
Mich beschäftigt nun schon seit mehreren Wochen die Wirkweise von Horrorfilmen. In diesem Zusammenhang werfen sich folgende Fragen auf:

1. Warum sieht sich der Mensch gerne Horrorfilme an?
2. Was gruselt denn so?
2. Warum verfolgen uns die fiktiven Bilder des Films in den Alltag?

Zu 1.: Zurerst dachte ich, es läge am Fühlen von intensiven Emotionen. Unsere Gesellschaft neigt dazu emotional flach zu sein und den Menschen abzustumpfen. Da greift der Horror und gibt uns, was gefehlt hat.
Dann dachte ich mir aber, dass Horror keine Modeerscheinung ist. So waren schon im Mittelalter die Hexenverbrennungen ein riesen Spektakel. Woran liegt es dann?

Zu 2.: Eine interessante Frage, die sich auch nicht pauschal Beantworten lässt. Generell scheint das Unbekannte die meisten Menschen zu gruseln. Ich vermute mal weil sich jeder dann seine persönlichen Ängste hineinlegen kann. So habe ich beobachtet, dass die Menschen in den Filmen immer von Monstern verfolgt werden, was jedoch mit ihnen passiert sollten sie erwischt werden, sieht man fast nie. Manchmal bin ich geradezu dazu verführt zu denken "Du Blödmann, jetzt lass dich doch fressen! Das ist nur halb so schlimm wie diese Todesangst die Du hier die ganze Zeit ausstehst!".
Meistens ist es auch dise unglaubliche Hilflosigkeit, die ja auch jeden im echten Leben ängstigen würde. Die Opfer fügen sich bereitwillig in ihre Rolle in der Verfolgungsjagd und bewaffnen sich seltenst mit Baseballschläger oder Küchenmesser.

Zu 3.: Ich muss dazu sagen, dass ich letztens einen fiesen Horror (The Grudge, vom Regisseur der auch The Ring gemacht hat) geshen habe und seit dem keine Ruhe finde. Wenn ich Nachts alleine in meiner dunklen Wohnung bin, könnt ich mich manchmal zu Tode fürchten. dann mache ich überall lIcht an, schaue hinter Türen und sehe komische Schatten (ich weiss, ich weiss...) Ist das eine natürliche Schutzvorrichtung des Körpers? Speichert er das Gesehene unter persönlicher Erfahrung und schüttet deswegen in ähnlichen Situationen Adrenalin aus und mahnt uns zur Vorsicht? Sollte das wirklich der Fall sein, finde ich es erschreckend, wie einfach eine leichte Konditionierung des Menschen hervorgerufen werden kann!

Traitor
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Fr 11. Mär 2005, 01:16 - Beitrag #2

"Angst des Horrorfilms" - wovor hat das arme Filmchen denn Angst? ;)

1. kann ich mangels Betroffenheit nur spekulativ beantworten. Hauptsächlich wird es wohl die Lust an der Spannung sein, die Horrorfilme (wenn auch auf die allerbilligste Art) ja gegenüber anderen Filmformen maximieren.

2. Es gibt das Gruseln und es gibt den Schock. Ersteres lässt sich durch völlige Verunsicherung des Zuschauers, indem alle Regeln seiner Alltagswelt abgeschafft werden und sprichwörtlich das unerwartete Grauen hinter jeder Ecke wartet, erreichen. Leider scheitert das Gros der Horrorfilme hieran, da das Horrorgeschehen billigen, nach wenigen Sekunden durchschaubaren eigenen Regeln folgt. Schockeffekte dagegen sind einfach zu kreieren - sie setzen hauptsächlich körperlich an und zu laut gedrehte Lautsprecheranlage sowie plötzliche Bildwechsel auf unerfreuliche Anblicke reichen hierfür schon. So ein Schock bleibt aber rein momentan und eben auch nicht in den Geist wirkend, kann also keinen echten Horror bewirken.

2. zum zweiten: Ja, ich denke, es ist eine Schutzvorrichtung. Aber keine durch diese Filme konditionierte, sondern eine durch diese wiedererweckte. Wie es immer so schön heißt, diese Filme "spielen mit unseren Urängsten": Dunkelheit, uneinsehbare Ecken, etc pp. Eben die Dinge, vor der sich Menschen in feindlichen Umgebungen fürchten mussten, um zu überleben, und um die wir uns heutzutage glücklicherweise eigentlich nicht mehr kümmern müssen.

fallbala
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Fr 11. Mär 2005, 01:23 - Beitrag #3

@1 lust an der spannung? aber warum? müssen wir überschüssiges adrenalin abbauen? ist es mit bungeejumping vergleichbar? und selbst wenn: warum tut der mensch sich etwas unangenehmes an und empfindet lust dabei?

@2 was würdest du denn als echten horror bezeichnen? und vor allem: wie müsste ein film sein dass DU dich richtig fürchtest?

@3 schonmal bei nacht durch den central parc gelaufen? da ist die nagst vor dunklen ecken seeehr berechtigt ;-) also meinst du es ist evolutiv eins gehirne eingebrannt?
ich finde es einfach erstaunlich, wie wenig der körper in solchen situationen dem geist gehorcht. obwohl ich WEISS dass es schwachfug ist, schüttet mein körper adrenalin aus, weitet meine pupillen und sträubt die härchen auf meiner haut.

Traitor
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Fr 11. Mär 2005, 01:34 - Beitrag #4

1.: Ich bin kein Mediziner/Biologe, aber afaik kann es kein "überschüssiges Adrenalin" geben, da Adrenalin nur akut ausgeschüttet wird, oder?
Ich denke, es ist primär "fehlgeleitete" Neugier. Zum einen gibt auch mediale Spannung das Gefühl, etwas zu leisten, etwas zu erforschen; wenn dies bei Holzhammerhorror im Gegensatz zu vernünftigen Filmen nicht auf Bewusstseinsebene erfolgen kann, kann das Erleben unbekannter Emotionen herhalten.

2.: Einen guten Horrofilm, den ich gesehen hätte, kann ich nicht nennen, da ich mich nie für das Genre interessierte. Prinzipiell kann ich mir aber vorstellen, dass stark übersteigerte Psychothriller überzeugenden Horror abgeben. Ein paar Hitchcocks wollte ich mir auch mal ansehen. Ansonsten waren es bisher am ehesten Kriegsfilme, die mir Angst gemacht haben.

3.: Klar, es gibt immer noch Situationen, in denen dies hilfreich ist ;) Ja, ich denke, es ist evolutiv und durch Geschichten auch kulturell eingeprägt.

Feuerkopf
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Fr 11. Mär 2005, 02:12 - Beitrag #5

Nee, Horrorfilme mag ich nicht.
Vor viieelen Jahren hab ich mal unfreiwillig einen Trailer zu einem Zombiefilm gesehen und das fand ich e-kel-haft!

Ein Film darf ruhig spannend sein, auch brutal, wenn nicht vermeidbar, aber gruselig? Ich sterbe dann tausend Tode, echt!

Und so'nen richtigen Splatterkram, den will ich einfach nicht sehen.
Ich kenn auch keinen Michael Myers- oder Freddy Krüger-Film.

Neenee, nix für meine Mutter ihre Tochter. :boah:

janw
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Fr 11. Mär 2005, 02:35 - Beitrag #6

Mal zu der Frage, warum wir uns dem aussetzen, manche zumindest...:

Unser Kreislauf und Stoffwechselsystem funktioniert nicht autonom, sondern ist in Regelkreise eingebunden, in denen auch das Gehirn eine Rolle spielt. Die beiden Hormone Adrenalin und Noradrenalin sind dabei Überbringer der Steuerbefehle, sie wirken dabei antagonistisch.
Zu dem immer vorhandenen Grundpegel dieser Hormone kann das Gehirn zusätzliche Ausschüttungen durch entsprechende Befehle an die Nebennieren bewirken, wenn die Lage es erfordert.
Letztlich ist dies ein Mechanismus aus der Evolution, der nötig ist, um in einer wechselnden Umwelt soviel Leistung wie nötig bereitstellen zu können, andererseits auch den Organismus nicht übermäßig zu belasten.

Jetzt braucht das Gehirn eine Skalierung, an der es sein Befehlsverhalten an die Nebennieren ausrichten kann. Deshalb ist das Gehirn ständig auf der Suche nach Umweltreizen, die es dann bewerten und aufgrund der Bewertung agieren kann.
Unsere Lebenswelt ist teilweise recht reizarm, verglichen mit der von Jägern und Sammlern oder ähnlichem. Insofern ist es nicht ganz verwunderlich, daß eine als harmlos absehbare Reizsituation uns ganz erstrebenswert erscheinen kann, wenn die sensorischen Zentren entsprechend auf bewußtseinsbildende Bereiche einwirken, doch bloß mal reizintensive Situationen aufzusuchen. (Unser Bewußtsein ist ja nicht viel anderes als ein ziemlich cleveres Konstrukt unserer Neuronen).

Es gibt noch einen ganz materiellen Grund, warum Horror und Bungee-Jumping "Spaß" machen:
Eine der Folgen der Adrenalinausschüttung ist, daß wir eine hauseigene Droge verabreicht bekommen, die uns die Welt ein bißchen schöner erscheinen läßt und Schmerzen bekämpft, nämlich Endorphine. Während der Horror läuft, merkt man das noch nicht so, aber wenn er vorbei ist, erleben manche Menschen so etwas wie einen kurzfristigen "High"-Zustand.
Wie an vieles kann man sich daran gewöhnen, und irgendwann erscheint einem die Welt ohne erhöhten Endorphin-Pegel leicht reizlos, einfach weil die entsprechenden Neuronen etwas weniger empfindlich geworden sind gegen hohe Pegel.

Nicht alle Menschen sind hier gleich empfindlich, ich brauche z.B. keinen Horror für ein gutes Lebensgefühl.

Milena
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Fr 11. Mär 2005, 09:05 - Beitrag #7

Horrorfilme?
aber nur,wenn mich anschliessend jemand ins Bett begleitet,denn alleine könnte ich mich niemals auf den Flur, Richtung Schlafzimmer bewegen.
Ansonsten habe ich genügend Adrenalinausschüttung, wenn ich vor
einer Menschenmenge eine Rede halten muss, siehe Referate halten, oder Sichtstunde haben, d.h. der Lehrer fixiert mich, wie ein ausgehungerter Falke und lässt nicht eine Sekunde von mir ab, während sich bei mir die neuronalen Verbindungen im Gehirn auf Chaos schalten und nebenher muss ich noch angemessen einen Patienten behandeln,
also von dem her, Horror kann ich jederzeit in meinem leben haben,
dazu bedarf es keiner speziellen Filme,
und verzichten könnte ich allemal darauf,
aber nicht immer fragt das Leben,was man könnte oder gar wollte..

fallbala
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Fr 11. Mär 2005, 11:10 - Beitrag #8

@jawn diese erklärung scheint mir plausibel. das hirn sucht reize um sich auszunivelieren. heisst das also dass wenn ich andauernd horrorfilme gucke, mich bald nix mehr erschrecken kann?! *g*

@traitor die hitchcock-filme sind zwar "historisch" interessant aber filmerisch für heutige geschmäcker eher grausam. Ich habe mir mal den film "psycho" angesehen: dieser film ist für eine gesellschaft inszeniert die auf reize noch sensibel reagiert und nicht so abgestumpft ist wie wir heute. dinge werden als gruselig dargestellt, die wir eher lächerlich finden. der "spannungsaufbau" ist dermaßen lahm dass man fast einschläft. das einzige was heute auch noch wirkt ist die filmmusik.
nicht zu verachten ist der film "die vögel". er ist zwar nicht wirklich gruselig (es sei denn man hat eine vogelphobie), aber recht spannend gemacht. ebenfalls gut wenn auch nicht gruselig sonder lediglich sehr spannend ist "das fenster zum hof", wobei hier auch die neuverfilmung aus den 90ern recht gut gelungen ist.

Ipsissimus
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Fr 11. Mär 2005, 12:18 - Beitrag #9

ich denke, es gibt unter den Horrorfilmen wie bei jedem Genre mindestens mal die infantile Richtung à la "Nightmare in Elmstreet" oder "Texas Chain Saw Massaker", und die subtile Richtung à la "The Addiction". Dazu natürlich Grenzgänger wie das "Schweigen der Lämmer" oder "The Cube", die zwar mit Splattereffekten nicht geizen, aber ihre wesentliche Wirkung nicht aus diesen Effekten beziehen.

Bei den Splattereffektfilmen ist es wohl nicht der Horror, sondern die Angst, die im Mittelpunkt steht, die gewöhnliche Angst vor dem Einbrecher, dem Kidnapper und der eskalierenden Situation. Diese Filme führen Kontrollverlust vor, und das ist eine Angst, die sehr aktuell ist, die sich im Prinzip aber auch in den Griff bekommen läßt - daher die morbide Faszination bei diesen Filmen.

Die Psychoeffektfilme desavouieren "Kontrolle" als schiere apriori-Illusion, als etwas, das nie wirklich gegeben war. Dies ist keine Angst mehr, dies ist der schiere Horror - die Urangst, die jenseits jeder rationalen Zugänglichkeit liegt (im Gegensatz zu der Angst, die bei der ersten Sorte Film ausgelöst wird). "Kontrolle" ist ein so wesentlicher Wert im Rahmen der Menschheitsentwicklung gewesen - Kontrolle über eine feindliche, unverständliche und geheimnisvolle Umwelt - daß ihre prinzipielle Infragestellung von den allermeisten Menschen, welche diese Infragestellung überhaupt spüren, nicht mehr gelassen hingenommen werden kann.

Feuerkopf
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Fr 11. Mär 2005, 17:37 - Beitrag #10

Merkwürdigerweise macht mir gelesener Horror nichts aus.
Ich habe mich im Laufe der Zeit dran gewöhnt. Bei meiner ersten Lektüre von Kafka-Geschichten habe ich mich sehr gegruselt, vor allem bei der "Strafkolonie".
Auch "Das Schweigen der Lämmer" ist als Buch sehr subtil bösartig und grauenhaft. Stephen King hat mich endgültig abgehärtet. ;)

"Psycho" habe ich als durchaus schrecklich empfunden, weil Verrückte mich wirklich ängstigen. "Die Vögel" sind deshalb gut, weil es keine Aufklärung gibt. Der Mensch verliert letzlich. "Dressed to kill" von Brian de Palma ist auch sehr spannend, sehr in der Tradition Hitchcocks.

Vielleicht müssen wir doch noch etwas genauer die Genregrenzen ziehen.
Es gibt die klassischen Gruselfilme, wie alles was mit Dracula und ähnlichem Getier zu tun hat.(Vincent Price...*seufz*) "Die neun Pforten" und "Interview mit dem Vampir" gehören dazu.
Dann gibt es die Psychokrimis, in denen Menschen an ihre Grenzen getrieben werden. Die meisten Hitchcockrimis fallen in diese Kategorie, aber auch Filme wie "Die purpurnen Flüsse".
Die Grenze zum Horror ist manchmal fließend, "Das Schweigen der Lämmer" und einige King-Verfilmungen oder auch "From Dusk Till Dawn" gehören dazu.
Dann gibt es den Trash-Horror um Freddy und Konsorten.
Und den ganzen indiskutablen Splatter-Kram.

Sci-Fi kann natürlich auch sehr horrormäßig daherkommen, wenn ich an "Alien" denke, das mich sehr vergruselt hat.

Schon erstaunlich:
Einerseits haben wir eine angebliche Reizüberflutung und andererseits sind viele Menschen auf immer mehr Reize aus. Diese Jagd nach dem "Kick" ist mir sehr suspekt. Hat was von Suchtverhalten.
Ob viele ein geregeltes Gleichmaß nicht mehr aushalten können, bzw. wertschätzen können?
Ein ausgeglichener Pegel hat nämlich auch was stabilisierendes und sicheres.

Milena
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Fr 11. Mär 2005, 17:52 - Beitrag #11

Feuerkopf, Dich ängstigen tatsächlich die `Verrückten`? aber doch nur die draussen, a la normalo umherschwirren, denn die `Verrückten`in der Psychiatrie, vor denen brauchst Du Dich nicht zu ängstigen, die sind harmlos, interessant und einfach nur dem Leben etwas ver--ent--rückt, mehr nicht.
Ich war in der Psychiatrie tätig, es sind Menschen, die es geschafft haben die Grenzlinie zwischen `normal und nicht normal`zu erkennen und zu differenzieren.
Ich persönlich habe Angst vor dem Menschen da draussen, der sich
für normal hält und unverschämt gelassen seine Abartigkeiten und Triebe auslebt.
und dieses ganze Klischeeverhalten vom Psychopathen in der Klappse ist zum grossen Teil der sch.....verzerrten Filmemacherei zu verdanken.

Feuerkopf
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Fr 11. Mär 2005, 18:27 - Beitrag #12

Milena,
Du beschreibst das schon ganz richtig. Die "Irren" im alltäglichen Umfeld sind die wirklich bedrohlichen.
Es sind vor allem die Soziopathen, die mich schrecken, und von denen gibt es erstaunlich viele.
Der Ausdruck "ver-rückt" ist m. E. äußerst zutreffend, denn diese Menschen stehen tatsächlich neben unserer Realität. Eine gute Bekannte von mir ist leider an den Folgen ihres "Verrücktwerdens" zugrunde gegangen, es war sehr traurig, aber nicht beängstigend.

Ich meinte in diesem Zusammenhang auch eher die "Verrückten" im Film. Oder findest Du Hannibal Lecter nicht auch verstörend? ;)

fallbala
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Fr 11. Mär 2005, 18:34 - Beitrag #13

@milena meinst du nicht eher dass das klischee dem allgemeinen verhalten in der psychatrie entspricht? den härtefällen wahrscheinlich? das ist bei klischees immer die grosse frage: was war zuerst da?

Traitor
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Fr 11. Mär 2005, 18:37 - Beitrag #14

@Feuerkopf: Ich würde weder "Die Neun Pforten" noch "Die purpurnen Flüsse" zu den Gruselfilmen zählen. Beides würde ich unter "Mystery-Thriller" oder derartigem einordnen. Es sind in erster Linie (sehr gut gemachte) Rätselfilme. Spannungsbogen und Funktionsprinzip sind ähnlich aufgebaut wie bei Krimis, nur (glücklicherweise) in eine phantasievollere Geschichte eingebettet.

Milena
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Sa 12. Mär 2005, 11:55 - Beitrag #15

@Feuerkopf,ja ich verstehe Dich schon, und diesen Hannibal-Film wollte ich mir bewusst nicht antun, Horrorfilme geben mir keinen Kick,sie machen mir nur Angst.
@fallbala,wer zuerst da war?-der Mensch. und dann kam sein Denken und so gab es tatsächlich in früheren Zeiten und vielleicht sogar heute noch in manchen Gegenden Ìrrenhäuser`,wo Elektroschocks und `Kaltes Abduschen` angewandt werden und wurden, und die Menschen dort als allgemeingefährlich eingestuft werden,
und dieses Klischee, dass sich die ganz harten Fällen nicht therapieren lassen
und dem Wärter,Arzt oder sonstwem an die Gurgel gehen ist bis heute
in manchen köpfen stecken geblieben und das Ganze wird noch durch
die obskuren Psychiatriefilme verstärkt, siehe `einer flog über das Kuckucksnest,
ein sehr interessanter, amerikanischer Film, aber leider nicht der Realität entsprechend, dass einem, wenn Ärzteteam überfordert ist, dem Patienten ein Teil des Gehirnes herausoperiert wird, damit dieser in Zukunft brav wie ein Lämmchen dahinvegetiert.
@Feuerkopf, auch ich habe gestern noch Strafkolonie von Kafka gelesen,
hervorragend bildlích beschrieben, und dann irgendwie sehr schlecht geschlafen,
aber ich bezweifle, dass es daran lag;)


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