
Manche sagen, dass der Begriff "Schuld" aus der Perspektive eines determistischen Menschenbildes sinnlos wäre, aber dem schließe ich mich nicht an. Es ist mal wieder eine Frage der Definition, ob ein Begriff Sinn macht oder nicht. Unter "Schuld" verstehe ich die Verantwortung einer Person für ein negative Ereignis. Ob die Person einen freien Willen besitzt oder nicht, macht bei dieser Definition imo keinen Unterschied.
Das Problem ist nun: "Wann ist jemand für etwas schuld?"
Beispiele:
1. Ein psychisch gestörter Jugendlicher tötet ein Kind. Wer ist schuld? Die Tat ausgeführt hat der Jugendliche, aber sein Charakter wurde durch äußere und innere Einflüsse zu dem gemacht, welcher er ist. Wären diese Umstände andere gewesen, wäre er ein anderer Mensch und hätte die Tat nicht begangen.
Nehmen wir an er wurde von seinen Eltern regelmäßig misshandelt und meinen dies sei der Grund für seine Charakterstörung, tragen dann die Eltern die Schuld? Aber wenn die Eltern eine ähnliche Kindheit gehabt haben und auch wieder nur von ihren Eltern zu dem erzogen wurden, was sie sind, sind dann die Eltern der Eltern daran schuld, dass der Jugendliche das Kind umgebracht haben?
Diese Kette lässt sich endlos zurückführen. Wer trägt hier aber die Schuld?
2. Ein Soldat drückt einem Zivilisten ein Gewehr in die Hand und befiel ihm einen anderen Zivilisten zu töten. Er droht ihm, ihn zu erschießen, wenn der Zivilist nicht den anderen Zivilist tötet. Erschießt der eine Zvilist nun den anderen, ist dann der Zivilist für den Tod des anderen schuld oder der Soldat?
Ich denke zwei Beispiele reichen führs erste. Für das erste Beispiel habe ich schon eine Meinung, bei dem zweiten bin ich mir aber noch nicht sicher. Ich möchte aber erst ein paar andere Standpunkte dazu hören.
