Zitat von Traitor:Ich selbst habe mich nur sehr partiell daran gewöhnen können.
"das letzte Jahrhundert" ist für mich durchgehend weiterhin das 19.,
aber immerhin ist "das jetzige Jahrhundert" jetzt das 21.
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Das verstehe ich nicht ganz (?)
Wo ist das Empfinden fuer das 20.Jht geblieben ?
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Ich habe mit 'partiell' abgestimmt, weil ich mich als Menschenkind
diesseits und jenseits einer Jahrtausendwende (2000) empfinden muss.
Und das wird auch mein ganzes Leben lang so bleiben,
gegen das Ende des 20. und am Anfang des 21.Jht. gelebt zu haben.
Das 19.Jht. ist fuer mich weit zurueckliegende 'Vorvergangenheit',
wenn auch die Geschichtsereignisse mich noch erreichen moegen.
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Die wesentlichen Elemente meines Lebens haben im 20.Jht. stattgefunden;
sie haben uebergegriffen auf die erste Haelfte des 21.Jht.
Dennoch fuehle ich nicht in den Zeitabschnitten der betroffenen Jahrhunderte.
Ich beziehe - eher aus praktischen Gruenden - mein Denken auf die Jahrzehnte;
in Anlehnung an mein eigenes Leben, das ich in 3 Drittel einteile (etwa 25, 50, 75+).
In Texten und Reden spreche ich z.B. von Dekaden, allgemein von den 1980ern,
der ersten oder der zweiten Haelfte der 1980er.
Gemessen am eigenen Lebensalter ist auch ein Denken in Generationswechseln moeglich (ca.25J),
wenn man z.B. ans Berufsleben denkt: 'Wachabloesungen'.
Manche Lebensplanung hat auf dieses Zeitgefuehl gesetzt.
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Anders sieht es aus, wenn ich mich mit geschichtlichen Daten auseinandersetze.
Dann spreche ich, - abgesehen von bestimmten Jahreszahlen oder Jahrzehnten -,
von Epochen oder Jahrhunderten und Jahrtausenden,
wobei die Epoche neben einer Zeitangabe attributive Bedeutung hat (Kunst, Politik, Krieg ...).
Die Medien bedienen sich haeufig epochaler Ereignisbeschreibung:
z.B. 'die sexuelle Revolution' beginnend Anfang der 1970er Jahre.
Und so verfahre Ich auch, ohne es befremdlich zu empfinden.
Die Geschichtskenntnisse vermitteln mir quasi ein Nachempfinden fuer Zeitabschnitte,
die ich nicht bewusst erlebt habe.
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Die Menschen haben m.E. abhaengig von ihrer eigenen Bedeutung im Leben
und von ihren Interessen und von ihrer Bildung verschiedene Vorstellungen von den Zeitabschnitten.
Ich kenne Menschen, die voellig 'geschichtlos' leben.
Sie denken nicht in Jahrhunderten oder Jahrtausenden, - manchmal vermutlich nicht einmal in Jahrzehnten,
wobei letzteres fuer ihr eigenes Leben so wichtig waere;
denn das Leben, - kaum hat es angefangen -, schreitet ueberraschend schnell fort .....