[/indent]Das kann man nicht so einfach in den Wind schlagen. Der Feinstaub, von 2,5 Mikrogramm und weniger, ist gefährlich für die Gesundheit. Dabei wird gerade diese Art von Feinstaub wird Deutschland nicht flächendeckend überwacht, während dies in den USA schon seit 1997 geschieht, was allerdings im Bezug auf die Einführung von Grenzwerten, zu einem juristischen Streit geführt hat.Wie ernst Fachleute die Gefährdung nehmen, zeigt eine von der Weltgesundheitsorganisation WHO initiierte Studie unter Führung des Schweizer Präventivmediziners Nino Künzli. Nach den Berechnungen seines 13-köpfigen internationalen Teams fordert die Luftverschmutzung in den drei Nachbarländern Frankreich, Schweiz und Österreich jährlich rund 40 000 Todesfälle, verursacht mehr als 290 000 Episoden kindlicher Bronchitis und über 500 000 Asthmaanfälle. Rund die Hälfte der Todesfälle wird Emissionen aus dem motorisierten Verkehr zugeschrieben. In Deutschland dürften die Schäden ähnlich hoch sein: Die Einwohnerzahl entspricht grob geschätzt der Summe aller Franzosen, Schweizer und Österreicher, die Umweltbelastung in den vier Ländern ist vergleichbar.
Auf der Zunge, nicht der Lunge, sollte man sich zergehen lassen, dass bei den heute verwendeten Rußfiltern, z.B. für PKWs nur der gröbere Staub herausgefiltert wird, während der Feinstaub und Ultrafeinstaub trotzdem in die Umwelt geblasen wird. Umso fataler, denn die größeren Rußpartikel binden eine große Anzahl der kleineren Feinstaubpartikel und ziehen sie so zu Boden. Ohne diese großen Teilchen bleibt mehr Feinstaub in der Luft. Diese sogenannte saubere Luft enthält somit mehr Feinstaub-Schwebeteilchen. Das habe ich bisher auch noch nicht bedacht und man sieht einmal mehr, wie leicht man sich doch in Sicherheit wiegen läßt.
Die ultrafeinen Partikel, wie man in dem Artikel nachlesen kann, verursachten in Tierversuchen in höherer Konzentration innerhalb von kurzer Zeit den Tod. Dabei ging es um "[...] Titandioxid, das massenhaft als Weißmacher in Farben oder Zahnpasten Verwendung findet. Oder Teflon, allseits geschätzt als Pfannenbeschichtung und völlig ungiftiger Kunststoff in der Medizin. Als man Ratten feinsten Teflonstaub inhalieren ließ, waren sie allesamt innerhalb weniger Stunden tot. Zwar zeigte sich später, dass bei der Produktion des Teflonstaubs giftige Flusssäure entstanden war und den Tod der Tiere beschleunigt hat. Das Beispiel lehrt jedoch auch, dass bei der Bildung von Stäuben überraschende Effekte auftreten und dass die Partikel dank ihrer Eindringtiefe in den Körper und ihrer riesigen relativen Oberflächen verheerende Wirkungen entfalten können. [...]"
Ich finde das Ganze, besonders im Hinblick auf die Messungen der letzten Zeit, sehr alarmierend. Selbst die tödliche Wirkung auf Menschen, ist bereits eindeutig nachgewiesen worden:[indent][...] Dass Feinstaub auch Infarkte auslösen kann, zeigte jüngst eine Studie im Fachblatt Circulation. Annette Peters, eine Kollegin von Wichmann, hatte gemeinsam mit Forschern der Harvard University den zeitlichen Zusammenhang von Feinstäuben in der Bostoner Stadtluft und dem Auftreten von Herzinfarkten analysiert. Stieg der Feinstaubgehalt deutlich an, kletterte die Infarktrate nach zwei Stunden um 48 Prozent, in 24 Stunden sogar um 69 Prozent. [...][/indent]Wer wissen möchte, wie es in seiner Heimatstadt aussieht, der sollte einmal die Seite vom Umweltbundesamt besuchen. In M.Gladbach wurden gestern 68 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Der Grenzwert liegt seit dem 1. Januar 2005 bei 50 Mikrogramm.
Anscheinend ist es wohl genauso gesund, in München Nichtraucher zu sein, wie auf der Alm zu leben und zu rauchen.

So, was denkt ihr darüber?
Glaubt ihr vielleicht sogar, dass es ein Nebeneffekt der technischen Entwicklung unserer Zeit ist, dem man sogar mit verbesserter Medizin begegnen kann?
Oder schaufeln wir unser Grab selbst?
Wir leben im Schnitt doch länger als früher, kann es dann überhaupt so schlimm sein? Die Frage ist dann vielleicht auch: Wie lange wird es dauern, bis die Menschen wieder früher sterben werden?
Werden sich die Politiker oder/und bestimmte Konzerne wieder querlegen, wenn es um Grenzwerte und deren Einhaltung geht?