@Mono:
@Traitor: Für die Freiheit schon, wohl aber nicht dafür, nur dem zu folgen, was dem eigenen Urteilsvermögen standhält.
Ich behaupte, dass es ersteres nur mit letzterem geben kann

Ich meinte bei Maurice' Beitrag nur, dass Wissenschaft keinen Einfluss auf Religion hat, oder zumindest haben darf.
Da ist allerdings die Religion im Zugzwang, sich und ihren Einflussbereich nicht so verquer aufzufassen, dass sie durch die Wissenschaft angreifbar ist. Diese Transition scheint dem Christentum derzeit aber, bis auf Amerika, ganz gut zu gelingen.
(Das Ockhamsche Rasiermesser, oder?) Da ham' wa's wieder. Die Nennung solcher Kriterien scheint mir doch nur die für das Ego verlustärmste, bzw. schmeichelndste Variante zu sien. Mir, kommt es nicht auf sowas an. Was nicht heisst, dass man sich nicht damit mal beschäftigen sollte... Was Glaubeninhalte, zu denen die Annahme eines Gottes wohl zweifellos gehört, anbelangt, so geht es mir nicht um das "wie". Das "warum" ist sowieso nicht fassbar. Das "was" ist es, aber das ist ein anderes Thema.
Ockham, ja. Worauf du mit dem Ego-schmeichelnd hinauswillst, ist mir nicht ganz klar - was hat das Anwenden logischer / wissenschaftstheoretischer Prinzipien damit zu tun, das Ego verwundungsfrei zu halten? Sicher, der Rationalist hält viel auf sein Ego, oder besser: seinen Verstand, und muss viel von ihm halten, um sich als halbwegs entscheidungsfähig einzustufen. Aber was ist daran schlecht, dies nicht unnötig herabzusetzen und seine Möglichkeiten auszunutzen?
Hier liegt wieder der grundsätzliche Unterschied zwischen Theisten und Humanisten. Erstere halten das "mehr sein wollen, als man ist" (polemisch ausgedrückt sogar das "nicht weniger sein wollen, als man ist") für die Ur- und schlimmste Sünde, letztere für die Grundlage der menschlichen Existenz und das höchste aller Ziele.
Auch hier scheints mir wieder eher dem Schutze des Egos zu dienen... Man würde dadurch doch nur sich selbst, oder zumindest seine Logikkompetenzen anbeten.
Man "betet" selbstverständlich nichts an. Man setzt, wie oben gesagt, ein gewisses Grundvertrauen in den eigenen Verstand voraus, aber es wäre reichlich befremdlich, das nicht zu tun. Aber man ist sich auch durchaus der Grenzen bewusst. (Was nicht bedeutet, dass man sie gutheißt und nicht danach streben würde, sie zu erweitern)
@Maurice: Ich denke nicht, dass man die klassische Variante aufgeben muss. Innerhalb eines Axiomensystems kann es durchaus absolut erfassbare Wahrheiten geben. Am deutlichsten ist dies in der Mathematik, aber auch die Philosophie hat durchaus einige vorzuweisen.
Damit ist Wissen natürlich immer relativ, von den Axiomen eben. Und für die und auch die meisten intrasystemischen Aussagen kann dann nur deine Neuformulierung zutreffen, die ich auch als akzeptabel ansehe, soweit die Sicherheit groß genug ist.