Rauchverbot in Deutschland in den nächsten 10 Jahren

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Da-Fe
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Do 14. Apr 2005, 10:51 - Beitrag #41

Ich muss ganz klar sagen, dass mich die meisten Beiträge zu diesem Thema hier sehr erschrecken. Ich rauche selber (jaja... Ich weiß ganz böse und ich mache alle tot) und das ist doch eigentlich auch meine Sache! Ich finde penetrante Nichtraucher, entschuldigung, zum kotzen. Raucher sind auch nur Menschen!
Dass passiv rauchen schädlicher ist, als aktiv rauchen ist außerdem ein Gerücht, denn kein passiv Raucher atmet den gesamten Passiv-Qualm ein (in dem wirklich teilweise 400 mal mehr krebserregende Stoffe drin sind), sondern nur einen winzigen Teil davon. Ob er das nun ertragen kann oder nicht, liegt jetzt beim Nichtraucher. Meiner Meinung nach sollte man nicht versuchen den Rauchern das Rauchen zu verbieten, nur weil man Nichtraucher ist. Jedem das seine, und wenn es ihn kaputt macht... na und, das schafft wenigstens Arbeitsplätze in Krankenhäusern.
Es gibt eine Situation, in der ich ein das Einstellen des Rauchens befürworte, wenn Raucher Kinder haben, sollten sie die nicht unbedingt "vollqualmen" (sprich direkt in deren Nähe, am besten noch in der Wohnung rauchen), denn die sind meiner Meinung nach nicht in der Lage zu entscheiden, ob sie etwas gegen passiv rauchen haben oder nicht.

Soviel dazu!
Ich bin offen für eure Kritik
man liest sich...
Gruß

Traitor
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Do 14. Apr 2005, 11:06 - Beitrag #42

Es ist nicht deine Sache. Auch wenn du sicher damit recht hast, dass der Passivraucher nur einen Bruchteil des Rauches abbekommt, so bleibt doch eine nicht wegdiskutierbare Gefährdung und Belästigung für ihn. Raucher, solange sie nicht extrem rücksichtsvoll sind, schaden ihren Mitmenschen. Und da offensichtlich ein großer Teil der rauchenden Population nicht rücksichtsvoll sind, muss der Staat Maßnahmen ergreifen, um diese Rücksichtnahme zu erzwingen.
Raucher sind Menschen, ja, aber eben deshalb haben sie auf ihre Mitmenschen Rücksicht zu nehmen, ebenso wie jeder Ausübende einer anderen umgebungsschädigenden Tätigkeit es tun muss.

janw
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Do 14. Apr 2005, 11:23 - Beitrag #43

DaFe, wenn es nur der eingeatmete Rauch wäre!
Ich finde es furchtbar, wenn nach einem Aufenthalt in verqualmter Umgebung die ganze Kleidung danach riecht, die Haare, ich selbst diesen Geruch nicht los werde für längere Zeit.
Es ist wirklich so, Alkoholtrinker schaden nur sich selbst, ich kann mir aussuchen, ob und wieweit ich da mitmache.
Raucher dagegen schaden unmittelbar ihrer Umgebung.

aleanjre
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Do 14. Apr 2005, 11:28 - Beitrag #44

Die Tage war in der Zeitung die Rede von einer Untersuchung, dass die ENKELkinder von Rauchern die 1,8fach erhöhte Gefahr haben, an Asthma zu erkranken, selbst dann, wenn die Mütter dieser Kinder selbst niemals geraucht haben. Außerdem ist längst bewiesen, dass Raucher Nichtraucher selbst dann mit krebserregenden Stoffen schädigen, wenn sie gerade mal keinen Glimmstengel in der Hand halten, denn sie tragen den Rauch in der Kleidung mit sich. Deshalb nutzt es z.B. auch nicht viel, wenn Eltern auf dem Balkon rauchen gehen, ihre Kinder sind trotzdem belastet. Das wahre Ausmaß der Gefahr dieses Zellgiftes dürfte uns noch gar nicht wirklich bewußt sein.

@Jan: Alkohltrinker schaden eben nicht nur sich selbst. :(

janw
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Do 14. Apr 2005, 12:12 - Beitrag #45

alea, ich meinte es so, daß wenn ich mit jemand am Tisch sitze, der ein paar Biere trinkt, ich davon unbehelligt bleibe. Daß derjenige sein Auto stehen lassen muß, keine Frage. Daß auch eine werdende oder stillen Mutter die Finger davon lassen muß, ebenso.
Die sozialen Folgen von regelmäßigem Alkoholkonsum sind natürlich da und furchtbar.

Ipsissimus
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Do 14. Apr 2005, 12:57 - Beitrag #46

immer dieses schnelle "müssen"

es wird am Ende darauf hinauslaufen, daß nur noch 23jährige, regelmäßig mit nachgewiesener Stundenzahl sport- und sextreibende, nichtrauchende, nichttrinkende und noch weiteren 500 Normen exakt entsprechende Menschen Anspruch auf Solidarleistungen haben werden, weil alle anderen als Risiko darstellbar sein werden.

Es wird dann zwar niemensch gewollt haben, daß es so kommt, aber alle werden es so betrieben haben
weswegen gehört medizinisches Personal nach wie vor zu den Gruppen mit den höchsten Raucheranteil? Nehmen sie ihre eigenen Forschungsergebnisse vielleicht gar nicht so fürchterlich ernst?

aleanjre
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Do 14. Apr 2005, 13:46 - Beitrag #47

Natürlich nehmen sie das ernst. Wer einmal gesehen hat, wie sich ein Mensch nach einem Schlaganfall mit dem Perfusor unterm Arm im Rolli ins Raucherzimmer schieben lässt, weiß aber auch eins: Der Mensch ist schwach.

Man sollte aber versuchen, für seine Kinder stark zu sein, denn ein Neugeborenes mit Nikotinentzug ist ein wahrlich trauriger Anblick.

Da-Fe
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Do 14. Apr 2005, 15:43 - Beitrag #48

@ Ipsissimus: Ich kann dir nur zustimmen! Wenn wir wirklich alles, was irgend ein Risiko in sich birgt verbieten würden... HILFE!

Man bedenke das Autofahren. Prinzipiell müsste niemand ein Auto mit Verbrennungsmotor fahren! Prinzipiell könnte man Cola auch aus Pappflaschentrinken, anstatt aus bösen, erst in Tausend Jahren verottenden PET Flaschen!
Natürlich kann man sich jetzt darüber streiten, in welchem Maße etwas "schädliches" unvermeidbar oder allgemein akzeptiert ist. Vor 30 Jahren, war es noch vollkommen normal, dass auf Feiern statt Knabberzeugs, Zigarettenspender auf den Tischen standen!

@ JanW: Ja, das die Kleidung riecht/stinkt kenn ich auch. Jedoch kann ich dazu auch sagen, dass es Leute gibt, die diesen Geruch mögen und dazu Nichtraucher sind. Wer sich als Nichtraucher in ein Etablissement begibt, in dem Geraucht wird, muss meiner Meinung nach den Rauchgeruch ohne "murren" in Kauf nehmen. Genauso wie ein Raucher in einem Nichtraucher-Gebiet auf seine Zigarette verzichten muss, ebenfalls ohne zu murren.

@ aleanjre: Ähm... ich lasse mich ja gerne verbessern, aber ich vermute eine Süßstofftablette zu essen oder hinter einem Auto zu stehen wird krebserregender sein, als neben einem gerade nicht rauchenden Raucher zu sitzen.

Feuerkopf
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Do 14. Apr 2005, 16:59 - Beitrag #49

Ich habe letztens einen interessanten Artikel gelesen, in dem jemand sich darüber amüsierte, wiewiel Zeit die Menschen mit "Gesund Leben" verbringen.

Er hatte gar nichts dagegen, alles in Maßen zu betreiben, den Sport und das Essen, doch wehrte sich vehement gegen die Diktatur der Gesundheitsfanatiker, die einem inzwischen jeden Spaß vermiesen, denn:
"Auch wer gesund stirb, ist definitiv tot." :cool:

Er sagte, Ursache sei die Angst vor dem Tod, dem Verdrängen des letzten Lebensabschnitts, der mit Vergang und Sterben zu tun hätte.

Außerdem sei die ganze Prävention eine Milchmädchenrechnung. Ein 60jähriger, der nach seinem Berufsleben untrainiert und ein bisschen verfettet einem Infarkt erliegt, ist "günstiger" für die Solidargemeinschaft, als ein asketischer 85jähriger, der dann an Alzheimer dahindämmert. (Um es mal auf die Spitze zu treiben.)
Je älter wir werden, desto teurer werden unsere Erkrankungen, bzw. die Pflegekosten.

Der Artikel, ein Interview mit Dr. Manfred Lütz, steht in der "Psychologie Heute" 4/2005
Sein Buch heißt - dem Thema entsprechend - "LebensLust - Wider die Diätsadisten, den Gesundheitswahn und den Fitnesskult"

Als ehemalige Vielraucherin bin ich übrigens froh, diese Sucht überwunden zu haben. Ich hatte keine Lust mehr auf Würfelhusten am Morgen und diesen ganzen Gestank nach kaltem Rauch. Für meine Kinder - beide Nichtraucher ohne Druck von uns - war das nur gut.

@Da-Fe: Man kann es sich als Nichtraucher leider NICHT aussuchen, ob in bestimmten "Etablissements" geraucht wird oder nicht. Ich fände es gut, wenn wenigstens in Restaurants damit Schluss wäre. In Kneipen kann ich es noch akzeptieren.

Da-Fe
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Do 14. Apr 2005, 17:22 - Beitrag #50

@ Feuerkopf: :pro: :dafuer: Du bist das, was ich eine NICHT penetrante Nichtraucherin nenne. Wenn alle Nichtraucher so wären, wäre alles toll ^^
Und dein Zitat ("Auch wer gesund stirbt, ist definitiv tot") gefällt mir sehr gut und trifft den Nagel dieses Themas direkt auf den Kopf!

Traitor
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Do 14. Apr 2005, 17:29 - Beitrag #51

@Ipsi: Ich habe mir inzwischen abgewöhnt, "alles oder nichts"-Argumentationen bei diesem Thema ernstzunehmen.

@Da-Fe: Selbiges trifft erstmal auch auf dich zu - die Behauptung, wenn man gegen Rauchen vorginge, müsste man gegen alles vorgehen, was es überhaupt gibt, ist vollkommen unproduktiv und in keinster Weise schlagkräftig, wie in so ziemlich jedem Thread zum Thema und wohl auch diesem schon ausführlich dargelegt wurde.
Desweiteren:
Wer sich als Nichtraucher in ein Etablissement begibt, in dem Geraucht wird, muss meiner Meinung nach den Rauchgeruch ohne "murren" in Kauf nehmen. Genauso wie ein Raucher in einem Nichtraucher-Gebiet auf seine Zigarette verzichten muss, ebenfalls ohne zu murren.
Es liegt aber eben ein fundamentaler Unterschied darin, ob man zugunsten anderer dazu gezwungen wird, auf die eigene Gesundheit zu verzichten, oder ob man für kurze Zeit auf eine aktive Betätigung verzichtet, zu der man auch jederzeit für wenige Minuten ausweichen kann. In Konfliktsituationen ist grundsätzlich die Passivität ersteinmal als Standard anzusetzen und über die Rechte der aktiv etwas konfliktauslösendes Tuenden zu diskutieren, nicht andersherum.

Feuerkopfs Zitate sind schön, wenn auch wenig originell, haben aber nichts mit dem Thema zu tun. Sie können Gewissensberuhigung sein, wenn es darum geht, ob man selber raucht, haben aber keine Bedeutung für die Frage, ob man damit andere belästigen darf.

aleanjre
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Do 14. Apr 2005, 18:51 - Beitrag #52

Was ist für dich ein penetranter Nichtraucher, Da-Fe? Ich schlage niemanden die Kippe aus der Hand und zitiere nicht ununterbrochen "Rauchen verursacht Krebs". Aber ich hasse Kneipen und Discos, meine Wohnung ist ohne jede Ausnahme rauchfreie Zone, und wenn jemand in Anwesenheit meiner Kinder eine Zigarette anzündet, erdolcht ihn mein Blick.

Stehe ich an der Ampel neben einem "inaktiven" Raucher, wird mir das bisschen Qualm, dass ich dabei einatme, wohl kaum schaden. Eine Mutter hingegen, die zum Rauchen in den Garten geht und dann mit eingeräucherter Kleidung ihr Kind auf den Schoß nimmt, braucht sich nicht einzubilden, sie hätte jeden möglichen Schaden abgewendet!

Mein Mann ist schwerer Nickelallergiker. In Zigarettenqualm ist Nickel enthalten. Sein Arbeitskollege, mit dem er das Büro teilt, geht zum Rauchen raus. Trotzdem hat mein Mann am Ende eines Arbeitstages Probleme - einfach vom mitgebrachten Qualm, der sich im kleinen Raum anreichert.

Feuerkopf
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Fr 15. Apr 2005, 00:07 - Beitrag #53

Da-Fe,
ich bin durchaus eine strenge Nicht-mehr-Raucherin. In meiner Wohnung wird nicht geraucht, selbst mein Vater muss auf den Balkon raus.
Ich finde Qualm widerlich und ärgere mich, wenn meine Klamotten nach kaltem Rauch stinken. Ich kenne jedes Argument von Rauchern, warum sie es nicht lassen können/wollen. Rauchen ist eine miese Sucht, die krank macht und zudem teuer ist.

Ich bin allerdings kein Dogmatiker, denn mit dem erhobenen Zeigefinger erreicht man meiner Meinung nicht allzu viel. Das geht nur über Einsicht. Auf diesem Wege haben in den letzten Jahren fast alle meine Freunde und Bekannten mit dem Rauchen aufgehört.

Ich bin durchaus für die Selbstbestimmung von Erwachsenen und gleichzeitig strikt für ein Rauchverbot für Jugendliche. Wenn ein Erwachsener seine Gesundheit demolieren will, ist das sein Bier, aber ein Kind, ein Jugendlicher sollte doch die Chance haben, wenigstens nikotinfrei aufzuwachsen.

Von mir aus können Raucher Raucherecken haben und Raucherzonen, aber der Standard sollte das Nichtrauchen sein.

Ipsissimus
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Fr 15. Apr 2005, 16:22 - Beitrag #54

wenn diese Raucherecken und Zonen ausreichend dimensioniert sind, habe ich dagegen gar nichts

als langjähriger Kettenraucher bin ich seit mittlerweile etwa 15 Jahren völliger Nichtraucher und habe auch nicht vor, wieder zu rauchen. Ich würde beim derzeitigen Stand der Diskussion aber immer zugunsten der Raucher aufstehen.

aleanjre
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Fr 15. Apr 2005, 16:36 - Beitrag #55

Und warum genau?

Da-Fe
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Fr 15. Apr 2005, 16:42 - Beitrag #56

@ aleanjre: Ein penetranter Nichtraucher ist für mich jemand, der sich anmaßt einen Raucher zum schlechteren Menschen zu degradieren (dein Bsp. mit der im Garten rauchenden Mutter beinhaltet ja den Vorwurf, diese Mutter sei eine schelchte, da sie ihr Kind massiv schädige [was ich immernoch bezweifle]). Zum Degradieren gehören für mich auch erdolchende Blicke oder eine verzogene Miene (in Anwesenheit von Kindern würde ich so jemanden freundlich darauf hinweisen, dass in Umgebung meiner Kinder Rauchverbot ist, er solle wenns denn sein muss um die Ecke gehen). Ein penetranter Nichtraucher ist ein Mensch, der das Rauchen anderer nicht akzeptieren will und ihnen das deutlich zeigt. Für mich ist das ein Verhalten, was genauso intolerant, falsch und somit inakzeptabel ist, wie das von Rauchern, die Gewisse Ge- und Verbote nicht akzeptieren wollen, aber zu diesen zähle ich mich nicht. Ich mache in 2 Familien Babysitting und während und eine Stunde vor dieser Zeit verzichte ich (in einem Fall auf Wunsch der Eltern, im anderen einfach aus Prinzip) generell und übrigens auch ohne große Schwierigkeiten aufs Rauchen.
Über Nickelgehalt in Zigarettenrauch weiß ich nichts, deshalb möchte ich mir auch nicht anmaßen zu dem Beispiel mit deinem Mann Stellung zu beziehen. Kannst du mir eine Quelle nennen, in der ich über dieses Phänomen nachlesen kann?

@ Ipsissimus: Diese Einstellung ist mehr als tolerant und meiner Meinung nach lobenswert. Würden alle sowohl Raucher als auch Nichtraucher so an die Sache herangehen, gäbe es damit kein Problem mehr?

Ich möchte an dieser Stelle noch das bald eintretende Rauchverbot an Schulen ansprechen. Meint ihr so etwas löst das Problem? Ich vermute eher, dass es Jüngere nur noch dazu animieren wird, weil es ihnen "cool" erscheint, das Schulgelände mit den Rauchern zu verlassen und selber zu Rauchern zu werden und das Problem der Kontrolle nur noch vergrößert wird.

aleanjre
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Fr 15. Apr 2005, 17:03 - Beitrag #57

Ein Raucher ist für mich kein schlechter Mensch, sondern ein Mensch mit einer gesundheitsschädigenden Sucht. Die im Garten rauchende Mama ist keine schlechte Mutter, sondern eine, die sich nicht ausreichend informiert, bzw., wer ein wenig nachdenkt, müsste sich klar machen, dass verrauchte Klamotten nicht nur stinken, sondern auch Schadstoffe abgeben. Von massiver Schädigung habe ich nicht gesprochen, aber es werden eben Giftstoffe mitgebracht, die das Kind einatmet.

Nickelallergie: http://www.pneumologe.de/Infos/Allergie/nickel.htm
Im gelben Kasten.

Mir wird von Zigarettenqualm schlecht, ich finde den Gestank nahezu unerträglich. Warum soll ich dann lächeln? Ich mache Rauchern keine Vorhaltungen über ihre Sucht, sehe aber keinen Grund, diese als "Marotte" zu tolerieren. Der Qualm belästigt mich. Würde ich darauf so reagieren, wie ich es empfinde, würde ich tatsächlich jedem die Kippe aus der Hand schlagen, jeden Zigarettenautomaten sprengen und jeder rauchenden Schwangeren beweisen, dass ihr Baby gerade Sauerstoffmangel hat, jedes rauchende Elternteil zwingen, den Urin ihrer Kinder auf Krebserregende Stoffe testen zu lassen. Da ich aber Erziehung genossen habe, nehme ich die Belästigung hin. Eben halt nicht lächelnd. Auf der Straße mache ich einen Bogen um Raucher, in einem geschlossenen Raum ist das nur bedingt möglich.
Wenn jemand in Anwesenheit meiner Kinder eine Zigarette anzündet, genügt meist ein Blick, ihn daran zu erinnern, dass man so etwas nicht tut. Befinde ich mich zu Besuch in einer fremden Wohnung, kann ich natürlich den Hausherrn nicht erdolchen, dann bleibt mir nur wegzugehen. So etwas ist mir zum Glück aber noch nicht passiert.

Mir missfällt der Qualm in meiner Umwelt. Dennoch betrachte ich zuerst den Menschen. Auch in meinem Freundeskreis gibt es Raucher, sie sind keineswegs schlechtere Menschen! Ich empfinde sie auch nicht so. Und da sie sich (ebenso wie du) gesittet verhalten und auf ihre Sucht verzichten, solange sie in meiner Wohnung sind, wird es da niemals Schwierigkeiten geben.

Rauchverbot in der Schule:
Absolut begrüßenswert an sich. Aber es wird nur zu etwas führen, wenn gleichzeitig Aufklärungskampagnen laufen, die den Jugendlichen klar machen, dass Rauchen eben überhaupt nicht cool, sondern schädlich ist, dass es nichts mit "Erwachsen sein" zu tun hat. Das Schulgelände zu verlassen war in meiner Zeit verboten, ich denke nicht, dass sich das geändert hat?
Ansonsten ist es nicht Aufgabe der Schule, das Verhalten der Kinder zu kontrollieren, sondern ganz klar Erziehungsauftrag der Eltern.

janw
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Fr 15. Apr 2005, 18:54 - Beitrag #58

Es ist eher die Frage, ob nicht Raucher, die in Gegenwart von Nichtrauchern rauchen, noch dazu in geschlossenen Räumen, die wirkliche personifizierte Intoleranz sind. Tendenziell sehe ich es so. Ich sage nicht, daß sie mich als Nichtraucher schlecht finden, aber Gleichgültigkeit ist auch nicht die beste Haltung.
Besonders gegenüber Menschen, die bekanntermaßnem besonders empfindlich sind.
Nicht zuletzt ist das Nicht-rauchen der objektive Normalzustand, da wir nicht als feuerspeiende Drachen geboren sind.

Das Problem in den Schulen ist, daß teilweise die Lehrer die schlimmsten Raucher sind. Tolle Vorbilder sind das! :o

Da-Fe
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Fr 15. Apr 2005, 19:02 - Beitrag #59

Zitat von aleanjre:würde ich tatsächlich jedem die Kippe aus der Hand schlagen, jeden Zigarettenautomaten sprengen und jeder rauchenden Schwangeren beweisen, dass ihr Baby gerade Sauerstoffmangel hat, jedes rauchende Elternteil zwingen, den Urin ihrer Kinder auf Krebserregende Stoffe testen zu lassen. Da ich aber Erziehung genossen habe, nehme ich die Belästigung hin. Das Schulgelände zu verlassen war in meiner Zeit verboten, ich denke nicht, dass sich das geändert hat?
Ansonsten ist es nicht Aufgabe der Schule, das Verhalten der Kinder zu kontrollieren, sondern ganz klar Erziehungsauftrag der Eltern.


Wenn jemand handeln würde, wie du es beschrieben hast, dann ist er kein penetranter Nichtraucher sondern ein Fall für die Klapse.
Und das verlassen des Schulgeländes ist ab der 11. Klasse generell nicht verboten. Die unteren Jahrgangsstufen jedoch verlassen das Schulgelände auch häufiger, da Aufsichten (zumindest an meiner Schule) sehr rar auf dem Schulhof sind.

fanvarion
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Fr 15. Apr 2005, 20:26 - Beitrag #60

Gesetzlich ist es inzwischen geregelt das Firmen eine Regelung zum Schutz der Nichtraucher findet bzw. Schutz des Rauchers.

htmSchutz der Raucher und Nichtraucher

Komplettzitat:
Rauchen verboten?!?
Kann der Arbeitgeber -gegebenenfalls unter Mitwirkung des Betriebsrates- ein Rauchverbot im Betrieb verhängen?
Ja, er kann! Jedenfalls nach Ansicht des Bundesarbeitsgerichts, welches das Rauchverbot in allen Betriebsräumen, nicht aber auf dem gesamten Betriebsgelände, für wirksam hält. Ein Arbeitnehmer, der hiergegen geklagt hatte, ist mit seiner Klage abgewiesen worden.
Rauchern, so das BAG, sei es durchaus zumutbar, zum Rauchen ins Freie zu gehen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Arbeitgeber einen überdachten Unterstand als Wetterschutz errichtet hat.
Allerdings sind die Betriebspartner verpflichtet, die freie Entfaltung der Persönlichkeit der im Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer zu schützen. Hierunter fällt nicht nur der Kernbereich der Persönlichkeit, sondern die Handlungsfreiheit in einem umfassenden Sinne, und zwar sowohl für Raucher wie für Nichtraucher. Das Rauchverbot beschränke zwar die Handlungsfreiheit der Raucher. Diese Freiheitsbeschränkung sei aber unter Berücksichtigung des mit ihr verfolgten Ziels, nichtrauchende Arbeitnehmer vor gesundheitlicher Beeinträchtigung und vor Belästigungen durch Passivrauchen zu schützen, nicht unverhältnismäßig. Das Ergebnis hänge weitgehend von den Gegebenheiten des Betriebes und seiner Belegschaft ab. Arbeitgeber und Betriebsrat haben daher im Rahmen einer Betriebsvereinbarung einen Gestaltungsfreiraum.
Ein Raucher hat daher keinen Anspruch, daß der Arbeitgeber ihm einen geschlossenen Raum zur Verfügung stellt. (vgl. BAG, Urteil vom 19.01.1999, Az: 1 AZR 499/98).

---

Es muss erreicht werden das Raucher verstehen was sie da machen, das sie das umsetzen können und verstehen und das sie die Konsequenzen sehen.

Einem Raucher das rauchen wieder abzugewöhnen ist sehr schwierig. Wenn diese es aber geschafft haben, dann sind diese umgepolten Raucher meistens die schlimmsten Nichtraucher die es gibt.
Jedem Raucher eine Raucherecke und jedem Nichtraucher seine Kaffepause.
Jeder Raucher muss aber akzeptieren wenn es Bereiche gibt wo diese Sucht nicht auszuleben ist.

Vorrallem muss der Jugendliche (natürlich auch Kinder) geschützt werden. Wenn wir es schaffen dieser Altersklasse beizubringen das nichtrauchen absolut cool ist und das ich mit jeder Zigarettenpackung die ich nicht brauche meine Freizeit schöner und besser gestalten kann, dann sind wir verdammt weit gekommen.

@DAFE
dich würde ich als penetranten Raucher bezeichnen der jedes Argument eines Nichtrauchers umdreht mit der Aussage: Ich bin ein Opfer der Nichtraucher und der augenblicklichen Gesundheitswelle.
Die Nichtraucher sind so schlimm das sie mich verdrängen wollen.

Gruß fanvarion

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