Soweit ich weiß, steht einem je nach Personenzahl eine bestimmte Quadratmeterzahl zu, und wie teuer die berechnet werden, ist je nach Kommune sehr verschieden - als Grundlage müsste dann der Durchschnitt der Region gelten. Jedes andere Prinzip wäre auch sinnlos, in manchen Gebieten bekommt man für 315 Euro im Monat ein Haus mit Garten, in anderen nicht mal einen Geräteschuppen.
Dieses Thema hat keinen großen Streitcharakter, im Gegensatz zur Raucher/Antiraucherfront. Es fehlt an allgemeinen Info's, und so kann man die von dir gegebenen Stichpunkte nur mehr als Schreck am Morgen hinnehmen. Worüber soll man auch diskutieren? Es ist unbenommen, dass der Sozialabbau ein Skandal ist. Aber selbst wenn ich mich deswegen selbst politisch engagieren und einen Posten in der Bundesregierung anstreben würde, könnte ich nicht viel tun, um daran etwas zu ändern.
Schon die Einführung der Praxisgebühr + erhöhte Zuzahlungspflicht hat einige Menschenleben gekostet. Ich kenne einige Fälle hier in meiner dörflichen Umgebung. So ein Mann, der nicht mehr zur Lebenserhaltenden Dialyse gefahren ist, weil er die Taxikosten selbst tragen sollte, dass aber finanziell nicht konnte. Alte Leute, die die Schmerzen im linken Arm wider besseren Wissens schön reden, bis der nächste Herzinfarkt sie hinweggerafft hat. Selbst meine Schwiegermama, der es finanziell ganz gut geht, überlegt es sich zweimal, ob sie sich wirklich die Überweisung vom Hausarzt für den Gynäkologen holt, mit dem Taxi in die Stadt fährt, 12,50 Euro für ihre Medikamente zahlt und mit dem Bus zurückfährt - sie hatte Gebärmutterhalskrebs. Mein Hausarzt hat die Wände gepflastert mit bissigen Plakaten á la: "Gebt den Löffel ab, Ulla will an euer Silber".
Jetzt hab ich noch ein Gerücht gehört, dass man sich was Neues ausgedacht hat, um die Ärzte vor zuviel Langeweile zu bewahren: Wann immer ein Patient per Überweisung kommt, muss der behandelnde Arzt ein Fax an den überweisenden Arzt schicken: "Vielen Dank für die Überweisung von XY, Ihre Verdachtsdiagnose war blabla, ich habe blablabla festgestellt und folgendes veranlasst." Sprich: Wenn ich wegen krampfartiger Schmerzen im Unterleib zum Hausarzt gehe und der nichts feststellen kann, mich aber zur Sicherheit zum Internisten schickt, der per Ultraschall feststellt, dass ich starke Blähungen habe, darf der Internist einen Bericht schreiben und der Hausarzt sich über ein Fax freuen, dass ihn über meine Blähungen informiert. Yo, senkt die Kosten, schafft die Bürokratie ab.
Es ist so, wie es ist, Ladyslave. Der alte Spruch: "Spare beizeiten, dann hast du in der Not" - wird bald wieder aktuell sein. Und vielleicht besinnt man sich sogar darauf, dass Kinder eine gute Altersversicherung sind?
