Hunderttausende ohne Krankenversicherung, Anfang vom Ende des Sozialen Netzes?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
LadysSlave
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Mi 6. Apr 2005, 20:45 - Beitrag #21

Ich sehe wohl Probleme in verschiedenen politischen Fragen.
Doch das, was sich hier auftut ist eine soziale Schande.
Wir sind nicht mehr Willens allen Menschen Gesundheit zu garantieren.
Wie viel ist denn ein Menschenleben jetz wert?
Das laste ich Schröder an, weil sein ganzer Sozialabbau überhaupt nicht notwendig war und volkswirtschaftlich unsinnig, ja schädlich.

willy
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Mi 6. Apr 2005, 21:30 - Beitrag #22

Die hoch entwickelten sozialen Strukturen in Europa sind ein Grund warum dem "Euopäischen Traum" höhere Zukunftsbeständigkeiten zugesprochen werden als dem "Amerikanischem Traum". Auf die zu verzichten wäre ein Fehler, allerdings sind soziale Reformen notwendig, die mit ggf. einem sozialen Einschnitt verbunden sind.

BEN2506
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Mi 6. Apr 2005, 21:54 - Beitrag #23

Einen einschnitt in die Gesundheit des Menschen sehe ich nicht als notwendigen Schnitt an, sondern als einen mitten durchs Gesicht.

janw
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Do 7. Apr 2005, 00:35 - Beitrag #24

Ich habe mich heute mal bei einem Versicherungs- und Anlagenberater erkundigt.
Er meinte, daß das Problem in der Dimension nicht gegeben sei, konkret sehe das wie folgt aus:
Angestellte: Krankenversicherung (KV) wird von Arbeitgeber und arbeitnehmer aufgebracht
Arbeitslose: KV wird von Arbeitslosenversicherung mitfinanziert (ich meine, anteilig mit Eigenanteil des Arbeitslosen, aber ist hier jetzt auch nicht relevant)
Arbeitslosengeld II: KV wird von dem Leistungsträger des ALG II mit finanziert, Leistungsbegrenzung bei Zahnersatz)
Sozialhilfe: KV (AOK-Tarif) wird von Gemeinde als Leistungsträger mit finanziert (Leistungsbegrenzung bei Zahnersatz)

Probleme gibt es aus seiner Sicht bei Selbständigen, die mit ihrem Betrieb gestrandet sind und zum Abbau von Verbindlichkeiten die Krankenversicherung gekündigt haben.
Bei denen kann man aber auch ein wenig von Dummheit reden -sage ich jetzt, selbst Selbständiger - denn soetwas kündigt man schlichtweg nicht, sondern sucht rechtzeitig seine Versicherung auf, und die _findet_ eine Lösung, zumindest wenn es die gesetzliche KV ist.

Wie gesagt, ob noch andere durchs Netz rutschen, lasse ich mich gern belehren ;)

Das Problem ansonsten ist, daß a) zu viele von den billigen Tarifen der privaten Versicherungen gelockt werden und dort evtl. Probleme haben, wenn sie stranden und b) daß über Ich-AGs zuviele Menschen in eine Selbständigkeit gelockt werden, auf deren Risiken sie ungenügend vorbereitet werden und evtl. auch persönlich nicht vorbereitet sind. Nicht für jeden ist das was.
Es fehlt letztlich die Auffanglösung für gescheiterte Selbständige...

LadysSlave
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Do 7. Apr 2005, 04:37 - Beitrag #25

Da hast du dich ja auch an den Falschen gewandt lieber Jan!
Ein Versicherungs und Anlagenberater kann das auch nicht wissen, weil er mit der gesetzlichen Krankenversichrung nicht mehr anfangen kann, als du selbst. Es ist nicht sein Metier.
Besser du fragst bei einer gesetzlichen Krankenversicherung. Denn diese sind betroffen.
Kleiner Hinweis: Es wurden mehr als 750.000 Ablehnungsbescheide auf Anträge auf ALG II verschickt. Wer kein ALG II bekommt ist auch nicht Krankenversichert.
Andersrum bekommt jetzt kein Arbeitsfähiger mehr Sozialhilfe, dafür bekommen die ALG II, doch wem dieses abgelehnt wird, der bekommt nichts.
Woher soll denn so ein Versicherungs und Anlagenberater darüber informiert sein? Einziger Berührungspunkt wäre die Private Krankenversicherung und die ist eigentlich nur bei besser Verdienende aktuell und ratsam.
Geh doch lieber mal in das nächste Büro der AOK/DAK/Barmer/Technikerkrankenkasse oder einfach zum nächsten Arzt!
Denn diese sind es, die damit zu tun haben.
Der, den du jetzt gefragt hast ist nun wirklich einer, der nicht ein bischen mehr wissen kann, als du sellbst.
Sein beruflicher Wissensbereich unfasst nunmal nicht die Änderungen der Sozialgesetze und deren Auswirkungen und privat scheint es ihm nicht zu interessieren.
Und genau solche waren es, die sich über die Montagsdemos lustig machen, aus lauter Unwissenheit.
Wie die Werbung für die gelben Seiten: Besser du fragst mal einen, der davon was versteht.
Aber ich finde es gut, dass du dich informieren wolltest, doch das war der falsche Ansprechpartner;)

janw
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Do 7. Apr 2005, 10:19 - Beitrag #26

Nun ja, LadysSlave, das war der erste für mich Greifbare, und ich wollte das Ergebnis zur Diskussion stellen. In dem speziellen Falle würde ich ihn nicht für inkompetent halten, aber frage natürlich noch bei meiner gesetzlichen Krankenversicherung nach. Bin da nämlich selbst noch Mitglied... :)

LadysSlave
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Fr 8. Apr 2005, 17:17 - Beitrag #27

Klar aber ich denke, dass auch ein kurzer Blick in www.ard.de da nicht falsch wäre. denn die haben diese Nachrichten gebracht. Aussdem ist dein Gedanke die gesetzliche Krankenkasse zu fragen einfach gut:)

LadysSlave
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Fr 15. Apr 2005, 08:32 - Beitrag #28

Mich macht nur nachdenklich, dass sich mehr Leute über ein mögliches Rauchverbot unterhalten, als über real existierende Ausgrenzung von Menschen aus dem Sozialen Netz. Und genau das passiert doch mit vielen tausend Menschen, die nicht verheiratet sind und deren Partner in der Bedarfsgemeinschaft (Früher nannte man das noch ehrlicherweise Sippenhaft) mehr als den Sozialsatz verdienen.
Da reichen aber schon Verdienste von 950 Euro im Monat. Wenn dann die Miete 450 Euro kostet- was auch weit verbreitet ist- bleibt weniger als der Sozialsatz übrig und die Leute bekommen zur Antwort: Was leisten sie sich so eine Teure Wohnung. Das Amt berechnet nur bis zu 315 Euro für eine ganze Familie.
Dass zu diesem Preis keine Wohnung zu bekommen ist, scheint denen auch nicht zu jucken.
Sind wir herzlos geworden?
Gleuben wir wirklich, dass uns das nichts anginge?
Das kann schon morgen uns treffen, wenn die Firma nach China verlagert wird, oder einfach nicht genug Umsatz mehr hat, weil die Leute kein Geld haben

aleanjre
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Fr 15. Apr 2005, 08:59 - Beitrag #29

Soweit ich weiß, steht einem je nach Personenzahl eine bestimmte Quadratmeterzahl zu, und wie teuer die berechnet werden, ist je nach Kommune sehr verschieden - als Grundlage müsste dann der Durchschnitt der Region gelten. Jedes andere Prinzip wäre auch sinnlos, in manchen Gebieten bekommt man für 315 Euro im Monat ein Haus mit Garten, in anderen nicht mal einen Geräteschuppen.

Dieses Thema hat keinen großen Streitcharakter, im Gegensatz zur Raucher/Antiraucherfront. Es fehlt an allgemeinen Info's, und so kann man die von dir gegebenen Stichpunkte nur mehr als Schreck am Morgen hinnehmen. Worüber soll man auch diskutieren? Es ist unbenommen, dass der Sozialabbau ein Skandal ist. Aber selbst wenn ich mich deswegen selbst politisch engagieren und einen Posten in der Bundesregierung anstreben würde, könnte ich nicht viel tun, um daran etwas zu ändern.

Schon die Einführung der Praxisgebühr + erhöhte Zuzahlungspflicht hat einige Menschenleben gekostet. Ich kenne einige Fälle hier in meiner dörflichen Umgebung. So ein Mann, der nicht mehr zur Lebenserhaltenden Dialyse gefahren ist, weil er die Taxikosten selbst tragen sollte, dass aber finanziell nicht konnte. Alte Leute, die die Schmerzen im linken Arm wider besseren Wissens schön reden, bis der nächste Herzinfarkt sie hinweggerafft hat. Selbst meine Schwiegermama, der es finanziell ganz gut geht, überlegt es sich zweimal, ob sie sich wirklich die Überweisung vom Hausarzt für den Gynäkologen holt, mit dem Taxi in die Stadt fährt, 12,50 Euro für ihre Medikamente zahlt und mit dem Bus zurückfährt - sie hatte Gebärmutterhalskrebs. Mein Hausarzt hat die Wände gepflastert mit bissigen Plakaten á la: "Gebt den Löffel ab, Ulla will an euer Silber".

Jetzt hab ich noch ein Gerücht gehört, dass man sich was Neues ausgedacht hat, um die Ärzte vor zuviel Langeweile zu bewahren: Wann immer ein Patient per Überweisung kommt, muss der behandelnde Arzt ein Fax an den überweisenden Arzt schicken: "Vielen Dank für die Überweisung von XY, Ihre Verdachtsdiagnose war blabla, ich habe blablabla festgestellt und folgendes veranlasst." Sprich: Wenn ich wegen krampfartiger Schmerzen im Unterleib zum Hausarzt gehe und der nichts feststellen kann, mich aber zur Sicherheit zum Internisten schickt, der per Ultraschall feststellt, dass ich starke Blähungen habe, darf der Internist einen Bericht schreiben und der Hausarzt sich über ein Fax freuen, dass ihn über meine Blähungen informiert. Yo, senkt die Kosten, schafft die Bürokratie ab.

Es ist so, wie es ist, Ladyslave. Der alte Spruch: "Spare beizeiten, dann hast du in der Not" - wird bald wieder aktuell sein. Und vielleicht besinnt man sich sogar darauf, dass Kinder eine gute Altersversicherung sind? ;)

LadysSlave
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Fr 15. Apr 2005, 21:54 - Beitrag #30

Mit den Alten Sprüchen gebe ich dir ja Recht!
Aber es wird wohl eher der alte Spruch sein: Weil du arm bist, musst du früher sterben.
Abgesehen davon, dass ich einsehe, dass jeder in seinem Bereich das Recht hat rauchfrei zu leben, kann ich einfach nicht einsehen, dass wir ein Land geworden sind, in dem viele Tausende aus der Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung geflogen sind, obwohl diese ja gar nicht die Möglichkeit haben Arbeitsplätze zu schaffen. Die Regierung hatte die Möglichkeit sehr wohl!
Denn wenn die Regierungen ihre Pflichten erfüllt hätten und die Strassen und Infrastruktur (im Bund die Bundesstraßen/Autobahnen und in den Kommunen die Landesstrassen) instandzuhalten würden jetzt etliche Menschen noch ihre Arbeit haben Zigtausende wären nicht entlasen worden und durch die Einkommen wäre mehr konsumiert worden, was vermehrte Arbeitsplätze gebracht hätte.
Nein, wir in Deutschland haben das Pech, 16 Jahre die Wirtschaftsdilletanten der CDU an der Regierung gehabt zu haben und anschliessend die Volkswirtschaftlich unbeleckten Leute um Schröder (für mich die Rechte Fraktion der CDU - ich persönlich meine, dass Schröder in der SPD nichts zu suchen hat, denn er hat alle Errungenschaften der letzten 150 Jahre Arbeitebewegung unnötig vernichtet) als Regierung zu haben, die bei weltweiter Erholung der Wirtschaft völlig unmotiviert und volkswirtschaftlich falsch, einen rigiden Sparkurs gefahren haben, obwohl ein Beschäftigungsprogramm Einkommen und dadurch Beitrags und Steuerzahlungen nach sich gezogen hätten, die eine wirkliche Entlastung des Haushaltes und Mehreinnahmen in allen Bereichen geführt hätten. Einer Lok, die ziehen soll, kann man nicht den Dampf entnehmen!
Und es geht alle an, denn diese Menschen (Mitbürger) - und das sind Tausende- sind genauso bedroht, wie einer, der vor einem Tsunami steht. Was willst du machen: Nicht mehr gegen Arbeitslosigkeit versichert und nicht Krankenversichert. Schon eine kleine Grippe kann dich auf Jahrzehnte verschulden und es gibt keine Möglichkeiten die Schulden zu bezahlen - wie denn ohne jegliches Einkommen!
Du gehst nicht zum Arzt, du stirbst!
Das heisst doch: Ab zur Zeit vor (!) dem Frühkapitalismus!

tjej
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Mo 18. Apr 2005, 19:24 - Beitrag #31

[quote="aleanjre"]Soweit ich weiß, steht einem je nach Personenzahl eine bestimmte Quadratmeterzahl zu, und wie teuer die berechnet werden, ist je nach Kommune sehr verschieden - als Grundlage müsste dann der Durchschnitt der Region gelten. Jedes andere Prinzip wäre auch sinnlos, in manchen Gebieten bekommt man für 315 Euro im Monat ein Haus mit Garten, in anderen nicht mal einen Geräteschuppen.

Dieses Thema hat keinen großen Streitcharakter, im Gegensatz zur Raucher/Antiraucherfront. Es fehlt an allgemeinen Info's, und so kann man die von dir gegebenen Stichpunkte nur mehr als Schreck am Morgen hinnehmen. Worüber soll man auch diskutieren? Es ist unbenommen, dass der Sozialabbau ein Skandal ist. Aber selbst wenn ich mich deswegen selbst politisch engagieren und einen Posten in der Bundesregierung anstreben würde, könnte ich nicht viel tun, um daran etwas zu ändern.

Schon die Einführung der Praxisgebühr + erhöhte Zuzahlungspflicht hat einige Menschenleben gekostet. Ich kenne einige Fälle hier in meiner dörflichen Umgebung. So ein Mann, der nicht mehr zur Lebenserhaltenden Dialyse gefahren ist, weil er die Taxikosten selbst tragen sollte, dass aber finanziell nicht konnte. Alte Leute, die die Schmerzen im linken Arm wider besseren Wissens schön reden, bis der nächste Herzinfarkt sie hinweggerafft hat. Selbst meine Schwiegermama, der es finanziell ganz gut geht, überlegt es sich zweimal, ob sie sich wirklich die Überweisung vom Hausarzt für den Gynäkologen holt, mit dem Taxi in die Stadt fährt, 12,50 Euro für ihre Medikamente zahlt und mit dem Bus zurückfährt - sie hatte Gebärmutterhalskrebs. Mein Hausarzt hat die Wände gepflastert mit bissigen Plakaten á la: "Gebt den Löffel ab, Ulla will an euer Silber".

Jetzt hab ich noch ein Gerücht gehört, dass man sich was Neues ausgedacht hat, um die Ärzte vor zuviel Langeweile zu bewahren: Wann immer ein Patient per Überweisung kommt, muss der behandelnde Arzt ein Fax an den überweisenden Arzt schicken: "Vielen Dank für die Überweisung von XY, Ihre Verdachtsdiagnose war blabla, ich habe blablabla festgestellt und folgendes veranlasst." Sprich: Wenn ich wegen krampfartiger Schmerzen im Unterleib zum Hausarzt gehe und der nichts feststellen kann, mich aber zur Sicherheit zum Internisten schickt, der per Ultraschall feststellt, dass ich starke Blähungen habe, darf der Internist einen Bericht schreiben und der Hausarzt sich über ein Fax freuen, dass ihn über meine Blähungen informiert. Yo, senkt die Kosten, schafft die Bürokratie ab.

Es ist so, wie es ist, Ladyslave. Der alte Spruch: "Spare beizeiten, dann hast du in der Not" - wird bald wieder aktuell sein. Und vielleicht besinnt man sich sogar darauf, dass Kinder eine gute Altersversicherung sind? ]


Also, ich bin sprachlos. Welche Anspruchshaltung.

WO LEBT IHR UEBERHAUPT??

Ich lebe in Schweden.

Hier muessen die Menschen viel mehr aus der eigenen Tasche fuer Arztbesuche und Medikamente zuzahlen als in Deutschland.

Die Deutschen können es scheinbar nicht aufgeben, auf hohem Ross sitzend ueber ihre Verhältnisse zu leben.


Na, macht nur weiter so.

aleanjre
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Mo 18. Apr 2005, 22:55 - Beitrag #32

Tja, ich weiß nicht, wie die Leute in Schweden es machen. MIR macht die neue Zuzahlungsverordnung nicht viel aus, ich kann mir jederzeit mein Aspirin kaufen, ohne deswegen den Rest des Monats von Tütensuppe leben zu müssen. Meine Schwiegermutter schafft es auch, muss sich aber schon ganz gut überlegen, was sie will.
Aber genug Rentner hier, die sich das eben wirklich nicht leisten können. Der Dialysepatient hätte 3 Mal die Woche 20 Km mit dem Taxi fahren müssen, eine Tour, versteht sich. Wenn er das getan hätte, hätte er entweder kein Geld mehr für Essen gehabt, oder die Miete nicht mehr zahlen können.

Und ein bisschen weniger Polemik hätte deinem Beitrag gut getan. ;)

Feuerkopf
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Di 19. Apr 2005, 00:31 - Beitrag #33

Unsere Tageszeitung berichtete inzwischen auch über die sechstellige Zahl von Menschen, die nicht mehr in der Krankenversicherung sind.
Jan hatte übrigens mit seinen Ausführungen recht: Ein Großteil sind tatsächlich Selbständige, die sich selbst privat versichern müssen, inzwischen z. B. insolvent geworden sind und die hohen Prämien nicht mehr aufbringen können.
Die anderen sind aus den unterschiedlichsten Gründen aus dem sozialen Netz gefallen; LadysSlave hat sie skizziert.
Die genaue Zahl ist nicht bekannt, man schätzt aber, dass zwischen 150.000 und 300.000 Bundesbürger nicht (mehr) Mitglied in einer KV sind.
So recht scheint sich niemand dafür zuständig zu fühlen.

Verdammt löchrig, das Netz...

tjej
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Di 19. Apr 2005, 22:01 - Beitrag #34

[quote="aleanjre"]Tja, ich weiß nicht, wie die Leute in Schweden es machen. MIR macht die neue Zuzahlungsverordnung nicht viel aus, ich kann mir jederzeit mein Aspirin kaufen, ohne deswegen den Rest des Monats von Tütensuppe leben zu müssen. Meine Schwiegermutter schafft es auch, muss sich aber schon ganz gut überlegen, was sie will.
Aber genug Rentner hier, die sich das eben wirklich nicht leisten können. Der Dialysepatient hätte 3 Mal die Woche 20 Km mit dem Taxi fahren müssen, eine Tour, versteht sich. Wenn er das getan hätte, hätte er entweder kein Geld mehr für Essen gehabt, oder die Miete nicht mehr zahlen können.

Und ein bisschen weniger Polemik hätte deinem Beitrag gut getan. ]


Und vielen Deutschen täte ein bisschen mehr Realitätsbewusstsein gut.

aleanjre
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Di 19. Apr 2005, 22:26 - Beitrag #35

Tjej: Es steht dir frei, über den Realitätssinn der Deutschen einen Thread zu eröffnen, hier ist ein anderes Thema Sache.

Feuerkopf: Ich frage mich, warum man keine genauen Zahlen kennt? Die Leute müssten doch zu erfassen sein.

Feuerkopf
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Mi 20. Apr 2005, 01:23 - Beitrag #36

Alea,
du kannst Leute erfassen, die aus den gesetzlichen Kassen rausfallen, aber freiwillig Versicherte sind offenbar nicht registriert.

LadysSlave
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Fr 22. Apr 2005, 10:45 - Beitrag #37

Die Krankenkassen können höchstens die Zahl derer bekannt geben, deren Versicherungsverhältnis beendet wurde.
Doch damit sind alle Gründe zusammengefasst.
1. Tod des versicherten.
2. Wechsel des Versicherten von der Pflichtversicherung in die freiwilligen Versicherung
3. Übergang in die Familienversicherung des Ehepartners
4. völlige Unterversicherung.

Dies jetzt aufzuschlüsseln würde die gesetzliche Krankenversicherung völlig überfordern, weil diese gar nicht genug Informationen hätte oder auch gar nciht zu haben hat.
Wobei wir allerdings übersehen, dass die ca. 300.000 Mneschen, die nicht Krankenversichert sind auch nicht über eine Rentenversicherung verfügen, was sich später noch als Bumerang herausstellen wird, denn diese Menschen müssen dann in Alter von der Sozialhilfe leben.

Da wächst ein Problem heran, dass heute keiner überblicken kann:(

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