Es soll hier also nicht über Abtreibung diskutiert werden aus einer religösen Sicht oder einer deontologischen Ethik, sondern auf der Ebene einer teleologischen Ethik, was sowohl den Sozialutilitarismus ("das größte Glück für die größte Zahl der Menschen") als auch den Individualutilitarismus ("das größte Glück für das Individuum") beinhaltet. Weitere Voraussetzung soll bitte ein Naturalismus sein.
Da es z.T. vom Kontext abhängig ist, wann eine Handlung nützlich oder schädlich ist, müssen hier verschiedene mgöliche Bedingungen betrachtet werden. Der Einfachheit halber plädiere ich dafür die zu differenzierenden Richtungen Sozialutilitarismus und Individualutilitarismus mit SU bzw. IU abzukürzen... wer will kann die Wörter natürlich ausschreiben, aber das halte ich auf Dauer eventuell für etwas mühsam.

Wenn viele neue Kinder benötigt werden, dann sind aus SU-Sicht natürlich Regeln nützlich, die das Populationswachstum begünstigen. Dazu könnte es gehören Abtreibung zu erschweren oder kinderreiche Familien besonders zu fördern. Ein Verbot von Abtreibung wäre wohl nur in Extremsituationen sinnvoll.
Bei einer Überbevölkerung ist eine Geburtenkontrolle sinnvoll, was durch eine Lockerung der Abtreibungsgesetzte begünstigt werden kann und sollte.
Soviel zu den beiden Extremen auf die Schnelle. Schwieriger finde ich es Regeln für Abtreibung zu bestimmen, wenn man sich unsere heutige Situation ansieht. Die BRD braucht zwar neuen Nachwuchs, aber einen extremen Mangel haben wir auch nicht. Eine Frage ist, ab wann und welchen Wert wir dem Ungeborenen geben sollten und ob dieser im Laufe seiner Entwicklung steigen oder konstant bleiben sollte.