Eigene Gedichte

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
Rosalie
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So 17. Apr 2005, 23:31 - Beitrag #181

ja Liebe tut weh,
je tiefer die Liebe,
desto größer der Schmerz,
kein Mensch auf diesem Planeten,
hat mich so verletzt und tut es immer wieder,
als der, den ich liebe
und ich? Ich verstehe und verzeihe,
ich hoffe, wider alle Hoffnung,
ich genieße jeden Augenblick, jedes Lächeln,
jeden Händedruck, jedes Wort und jeden Blick,
die Träume des Nachts, die Phantasien am Tag,
seine Stimme, bringt mein Innerstes zum Schwingen,
zum Schwingen und zum Zerspringen ....
ich zähle die Wochen, die Tage, die Stunden
bis ich ihn wiederseh, seine Nähe, seine Blicke spüre,
die nie sich in Worten wiederspiegeln,
diese Angst, etwas falsches zu tun und zu sagen ...
und dann?? Die unendliche Leere, alles so sínnlos,
das Warten, das Hoffen, das Bangen ....
so viele Jahre schon .... eine halbe Ewigkeit,
und nie geht es vorüber, wird nur noch intensiver,
das Gefühl, wir sind füreinander bestimmt,
doch es gibt keinen Weg - zueinander....

Da-Fe
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Di 19. Apr 2005, 12:42 - Beitrag #182

Wut

Drang nach Zerstörung
Aggression
Lechzen nach Gewalt
WUT
Ich will wüten
Doch wer wütet wird leiden
WUT
Wohin mit der WUT
Gedanken von Gewalt
Gier nach Auslebung
Gier nach Befreiung
WUT
Kochende brodelnde WUT

Milena
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Di 19. Apr 2005, 13:23 - Beitrag #183

Mein schwarzer Stift

Er sitzt.
An einem Tisch.
Er schreibt auf einem Papier.
Das Papier ist weiss.
Draussen ist es dunkel.
Drinnen wie draussen ist es schwarz,
um ihn herum nur Nacht.
Gottfried taucht ein,
eintauchen in eine andere Form des Seins,
fernab der Realität.
Es sind seine eigene nur ihm gehörenden Fantastereien in
der Schwebelosigkeit, über dem Papier hin zur Gedankenlosigkeit auf den Punkt gebracht.
Es ist sein eigenes Ausgeliefertsein dem eigenen Ich.
Die Matraze knarrt.
Nebenan.
Seine Frau ist nebenan, nicht allein.
Das Bett knarrt nicht von alleine.
Gottfried spendet sich Applaus, er kommt gut voran, mit dem Schreiben.
Applaus für die Kraft, der Dimension der Bücher, der Verse und der Reime.
Ein Halleluja eines jeden Romanes.
Es ist sein dritter.
Sein drittes Halleluja.
Und sein vierzigster heute,
deshalb die Feier, mit Frau und dreier Arbeitskollegen.
Zwei davon sind gegangen.
Einer ist noch geblieben, liegt oben auf Karla oder sitzt sie oben drauf?
Schriftsteller schreitet voran.
Stellt euch den Schriften, den Heiligtümern.
Eure Hand sie leitet euch. Wehret ihr nicht, denn sie ist das Reich
des Unaussprechlichen. Hoffet und betet für die Armen, den Wortkargen,
den Bettlern unter euch.
Bitte eine Spende für den Verein der Werktätigen.
Gottfried schreibt und schreibt,
und die Matratze knarrt und stöhnt und wackelt und schreit.
Karla glaubt ihn schlafen.
Karla keine Christin in dem Sinne.
Gottfried auch kein Heiliger in dem Sinne.
Ein gnädiges Dankeschön dem Unaussprechlichen,
wird sich Karla letztenendes bei Theodor noch bedanken?
Tastatur auf dem Klavier.
Sonette 23.
Nie gekannt und doch gespielt.
Verzehret in ihnen, in den Gedanken, dem Sinne nach, vorwärts,
nicht nach hinten blickend.
Scham überkomme euch, ihr torlose Torheit.
Vorwärts, voran.
Ihr Autoren aller Glückseligen.
Zum Trotz kein Adjeu.
Grüsset Gott, dem Bekannten.
Guten Tag, du schöner Psalm,frohlocket den Engelein
und tanzet ach so fein,
herein, herein, herein,
Ach, du bist´s Karla....

Ipsissimus
Dämmerung
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Di 19. Apr 2005, 15:18 - Beitrag #184

liebe stirbt an ihren früchten

in den gesichtern
angst
wird er
wird sie

den anderen teil des jobs erfüllen

liebe stirbt an ihren früchten

fiebrige verschlagenheit
allenthalben

liebe stirbt an ihren früchten

Milena
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Do 21. Apr 2005, 06:36 - Beitrag #185

die Andere

ich bin ich
meistens anderst
die Handgelenke sehr schmal
alles dünner als bei ihr
der Kiefer lässt sich nicht bereitwillig öffnen
das Lachen eine schwierige Sache
anderst als bei ihr
die Lippen zusammengepresst
zum Schweigen geschlagen worden
das Küssen ist nicht einfach
anderst als bei ihr
doch die Andere wollte dich bewundern
auch deine schmalen Gelenke
die Andere wollte deinen Kiefer lockern
die Andere wollte dich zum Lachen bringen
deine Lippen sachte öffnen
deine Worte aufnehmen
dich das Küssen lieben lernen
und die Frage
ist die Andere nur eine Zigeunerin
steht in deinem Gesicht geschrieben

Die Maschine
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Do 21. Apr 2005, 20:43 - Beitrag #186

Im Himmel gibt's kein Bier,
drum trinken wir es hier,
denn sind wir nicht mehr hier,
dann trinken die andern unser Bier!

Ipsissimus
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Fr 22. Apr 2005, 12:20 - Beitrag #187

mal ein kleiner heiterer Schüttelreim :-)


Mein Mädel wollt ein Hemd mir nähn,
und ich mußte Modell ihr stehn.

Bald seufzte ich voll Ungeduld,
sie lächelte in milder Huld.

Da-Fe
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Fr 22. Apr 2005, 15:32 - Beitrag #188

Wenn der Tod das Leben beendet, ist das Leben nur der Todes-Anfang. Und wenn der Tod eine Form des Lebens ist so lebt man, wenn man stirbt und umgekehrt. Und wenn Leben glücklich macht, so tut es Sterben auch! Und auch wenn Geld oder Liebe allein nicht glücklich machen, so sind sie doch Vorraussetzungen für das Glück also ist eine Existenz ohne Liebe und Geld also ohne Glückesvoraussetzungen bzw. eventuelles Glück kein wahres Leben und der Tod beendet somit nichts glückliches und verliert seine Bedeutung für den Glücklosen bzw. erscheint als einfachere bessere Endlösung. Der Tod wäre somit für den Glücklosen das einzige Glück, was ihn wieder zu einem Glücklichen macht, somit hätte sein Leben wieder einen Sinn: Das freudige Warten auf den Tod.

Ipsissimus
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So 24. Apr 2005, 02:32 - Beitrag #189

das einzige
was quält
ist sehnsucht allein angemessen
den ewigkeiten
des nichts

sehnsucht nach etwas

Da-Fe
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So 24. Apr 2005, 10:00 - Beitrag #190

Where do we go from here?
Wo werden wir hingehen?
Woher kommen wir?
Warum sind wir da?
Ich möchte weinen…
Mit Tränen Schmerz aus meiner Seele fließen lassen
Mit Tränen meine Seele öffnen, alles raus…
Es ist in mir… es will raus… wann? Wie?
I don’t know anything…
Ich weiß nichts… was ist wie… nein?
Oh please God – I wish you’d exist…
Help me!

Rosalie
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Do 28. Apr 2005, 00:30 - Beitrag #191

Gefühl oder Verstand,
wer gewinnt die Oberhand?
Worte, die mein Herz erfüllen,
Worte, die sehr viel enthüllen,
warum nicht schon vor vielen Jahren,
alles ist nun so verfahren.....

Zeit heilt Wunden? Tut sie nicht!
Nirgendwo ein happy end in Sicht.
Morgen geht wieder die Sonne auf,
und das Leben nimmt seinen Lauf ....

Da-Fe
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Do 28. Apr 2005, 16:50 - Beitrag #192

keine Ahnung ob das hier reinpasst... war aber zu dämlich einen Thread für eigenes Schriftwerk, welches nicht in Gedichtsform vorliegt, zu finden ^^

Heute (das heute bezog sich auf den 21.12.04 ^^)

Heute… was war heute? Heute war komisch! Mein Leben verliert mehr und mehr an Sinn, die Liebe schwindet, das Leben ist endlich, mein Wissen begrenzt und das Unverständnis groß. Mir ist nach nichts, ich weiß auch nicht wonach mir seien könnte, bzw. warum mir nach nichts ist? Wo liegt der Sinn? Ich komme aus der Schule und da ist sie, die Frage nach dem Sinn und dem Warum. Was habe ich den Tag über gemacht, warum erfüllt es mich nicht? Warum hat alles so beschissen geendet? Bin ich schuld? Sind es die anderen? Wer bin ich? Bin ich anders? Bin ich der einzige, der alles versteht oder versteht, dass nirgendwo ein Sinn liegt? Oder bin ich einfach so bescheuert? Ist wirklich alles was ich tue so falsch? Sind meine Gedanken so daneben? Warum kann ich nicht mehr reden? Warum bin ich das Arschloch, was ich bin? Warum werde ich gehasst? Was habe ich falsch gemacht, dass niemand mich zu verstehen scheint, außer der einen, die nun unerreichbar scheint? Warum rückt der Sinn immer weiter weg und warum überhaupt, warum ich, warum hier, warum jetzt? Meine ich das was ich jetzt schreibe ernst oder meine ich nur es schrieben zu müssen, um mich selber wohler zu fühlen? Bin ich der, der ich glaube zu sein? Warum bestätigt mich niemand in meinem Denken? Warum, warum, warum? Es gäbe viel Sinnvolles zu tun, jedoch sträube ich mich etwas zu tun! Was ist schlimmer? Sehnsucht oder Ungewissheit?

Milena
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Do 28. Apr 2005, 19:01 - Beitrag #193

ja ich weiss auch nicht, ob das hier reinpasst Da-Fe,
aber ich gebe jetzt trotzdem mal meinen Senf dazu:
ich finde, das passt hervorragend,was Du schreibst, warum auch nicht,
ich finde es klasse, dass Du es aus Dir rauslässt,
Du hast es wunderschön authentisch, ehrlich und offen geschrieben,
wozu nicht jedermann fähig wäre!;)
und glaube mir, Du wirst Deinen Weg machen Da-Fe,
scheint er manchmal auch recht holprig!
Lass Dich nicht unterkriegen!

Da-Fe
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Fr 29. Apr 2005, 19:15 - Beitrag #194

@ Milena: :blush: oh... Dankeschön... das ist das netteste, was mir seit langem gesagt wurde. Sehr lieb von dir (jaaaaaaaa jemand glaubt an mich ;) )

Milena
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Sa 30. Apr 2005, 13:45 - Beitrag #195

..es glauben oftmals viel mehr Menschen an einem ohne dies zu bemerken ohne dies je gewusst zu haben....:)

Maglor
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Di 3. Mai 2005, 18:03 - Beitrag #196

Der Tod hat keinen Willen,
der Tod hat keinen Geist,
doch schrumpfen die Pupillen,
als ob der Vater heißt.

Nicht Strafe kann er geben,
beileibe auch kein Glück,
so ist der Tod nun eben,
er hängt an einem Strick.

DarkMousy
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Di 3. Mai 2005, 20:56 - Beitrag #197

Krank

Ich hab mal vor Zeiten ein Gedicht über einen Psychopathen geschrieben:


Krank

Spontanes Zucken hinter verschlossenen Lidern
Hellgrauer Schimmer hinter blutiger Fassade
Jenseits von Gut und Böse geboren
Zu dem gemacht, was nun existiert

Befreiende Enge umhüllt den beschränkten Geist
Tödliche Präzision in den zarten Fingern
Messerscharfe Präzision gepaart mit
Unendlich klarer Intelligenz – besticht

Aus den durchdringenden Augen
Schatten eines Untiers mit reißenden Klauen
Animalisch schnell die Instinkte
Wachgerufen vom Geruch des Blutes

Kaltes Weiß in sterilen Formen
Sicherheit für niemanden – niemanden
Gefühle dringen nicht durch die Nebel
Trübe Gedanken – todbringend geschickt

Hände, wie Stahl, umschließen Opferhälse
Drücken sie gegen verschlossene Türen
Eigentlich müssten sie offen sein
Der Geist ist verkümmert, die Seele tot.

Krank!


Mousy Dark

e-noon
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So 8. Mai 2005, 21:23 - Beitrag #198

Anlässlich einer Deutschhausaufgabe, endlich mal wieder was kreatives... die Vorgaben waren Romantik und einfache Liedstrophe, im Klostergarten konnten wir Begriffe sammeln, aber ich hab dann doch was "Eigenes" genommen.



Nebelschleier

Ein nebelhafter Schleier liegt
wie Zauber auf dem Tal,
verhüllt die Welt vor jedem Blick
und löschet alle Qual.

Ein Duft von Ros' und Flieder
umschmeichelt diesen Ort.
Der Wind umfängt ihn zärtlich
und trägt ihn mit sich fort.

Doch Du und ich verweilen,
träumen im Blütenmeer
und lauschen in die Stille,
dem Winde hinterher.

Dein Blick begegnet meinem,
Dein Mund lächelt mich an,
es rückt in diesem Zauber
mein Herz an deins heran.

Oh möge diese Stunde
niemals vergessen sein,
nie sich der Nebel lichten
und nie wir uns entzwein.

Milena
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Mo 9. Mai 2005, 19:48 - Beitrag #199

sehr schön e-noon, wirklich sehr anmutig, komme jetzt nicht drum herum dies zu erwähnen.

e-noon
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Mo 9. Mai 2005, 20:12 - Beitrag #200

Danke, Milena, war auch sehr inspiriert, weil mein Schatz neben mir auf dem Bett saß und schöne, ruhige fernöstliche Musik lief... die perfekte Stimmung :love:
Während des Schreibens habe ich mir auch gleich die Interpretation überlegt, die dann wieder in das Schreiben mit eingeflossen ist. So stellt nämlich der Nebel, der im Titel, in der ersten und in der letzten Strophe auftaucht, zugleich den besonderen Zauber da, der in der ersten und in der vierten Strophe beschrieben wird: Den Zauber der Liebe, die hoffentlich nie vergehen wird :)

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